„Mitgenommen sein“ – wovon? Techne

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

„Mitgenommen sein – wovon? Techne“

Wir sind mitgenommen.

Nicht zufällig. Nicht symbolisch. Sondern real, physikalisch, molekular.

Mitgenommen von der Zellmembran, die uns umhüllt – und zugleich verbindet.

Mitgenommen vom Ursprung der Atmung, lange bevor ein Ich sagte: „Ich atme.“

Mitgenommen vom Rhythmus der Gravitation, der uns an die Erde bindet.

Wir sind Funktionsteile – nicht Maschinen.

Wir sind Träger – nicht Besessene.

Wir sind Teil eines Systems – und dieses System ist zugleich unser Sein.

Was wir „Welt“ nennen, ist nicht um uns herum.

Es ist durch uns hindurch.

Wir bestehen aus denselben Elementen, aus demselben Druck, derselben Spannung, demselben Gleichgewicht wie das, worin wir uns bewegen.


Das Fließgleichgewicht der Existenz

Wir leben zwischen Maximum und Minimum.

Nicht als Überlebensgrenze – sondern als Möglichkeitsfeld.

Zwischen Trägheit und Bewegung, zwischen Stabilität und Offenheit spannt sich ein Bereich auf:

der Spielraum des Handelns,

des Verantwortens,

des Bewusstseins.

Tiere leben in der Unmittelbarkeit – sie kennen keine Handlung als moralischen Raum.

Der Mensch aber kann unterscheiden:

→ Ich wirke

→ und ich trage Konsequenzen

Doch genau diese Fähigkeit hat er verloren –

in einer Welt, die den Menschen auf Funktion reduziert,

statt ihn als mitgenommenes Wesen im Gewebe der Welt zu begreifen.


Die Rückbindung: Techne

Was fehlt, ist nicht Technik.

Sondern techne – im ursprünglichen Sinn:

die Kunst, im System zu handeln, ohne es zu zerstören.

Techne war einst die Übung der freien Bürger – nicht zur Effizienz,

sondern zur Pflege des Gemeinsinns.

Ein Training an der Form.

Ein Training an der Geste.

Ein Erinnern daran:

Ich bin getragen – und trage mit.


Mitgenommen sein heißt:

🌀 Ich bin nicht nur Teil der Welt – ich bin physikalische Welt.

🌀 Ich bin nicht außerhalb der Ordnung – ich bin elastische Ordnung.

🌀 Ich bin nicht allein verantwortlich – aber ich bin Träger von Verantwortung.

Das ist keine Metapher.

Es ist Wirklichkeit.

Molekular. Zellulär. Atmosphärisch.

Und techne ist der Weg, diese Mitgenommenheit nicht nur zu denken –

sondern sie in Handlung zu übersetzen.


Ziel dieses Moduls:

Dieses Modul trainiert eine körperbasierte Erkenntnisfähigkeit:

→ nicht nur Was bin ich?

sondern:

Was trage ich mit?

Was antwortet durch mich hindurch?

Wie kann ich wieder Teil eines Gewebes werden – nicht als Figur, sondern als Geste?

Denn:

Mitgenommen sein ist keine Schwäche.

Es ist die tiefste Form der Zugehörigkeit.


Perfekt – dann setzen wir genau dort an und entfalten deinen zentralen Gedanken aus der Überschrift „Mitgenommen sein – wovon? Techne“ als vollständigen Modultext, der sowohl deine bisherigen Denkbewegungen integriert als auch deine künstlerisch-philosophische Sprache beibehält.


🧩 Modul: „Mitgenommen sein – wovon? Techne“

Mitgenommen sein – das klingt zunächst passiv, vielleicht sogar hilflos.

Doch in diesem Modul erhält der Begriff eine andere Tiefe:

Er meint nicht Opfer-Sein, sondern Verwoben-Sein.

Nicht Unterwerfung – sondern Einbindung.

Nicht Stillstand – sondern Tragfähigkeit.

Die Frage lautet also nicht: Wer bin ich?

Sondern: Wovon bin ich mitgenommen?

Und die Antwort, die dieses Modul erkundet, lautet:

→ Ich bin mitgenommen von der techne.


1. Techne – als tragende Bewegung

Techne ist keine Technik. Keine Maschine. Kein Mittel zum Zweck.

Sondern: eine geistige Handlung in der Welt, eine Geste zwischen Notwendigkeit und Gestaltung.

In der griechischen Antike bedeutete techne das:

👉 das Wissen, das sich im Tun zeigt

👉 die Verbindung von Form und Ethik

👉 das Können, das mehr ist als Effizienz – weil es Sinn trägt

Mitgenommen zu sein von der techne heißt:

➡️ Ich bin nicht Schöpfer meines Daseins,

sondern ein plastischer Träger, geformt vom Körper der Welt –

aber auch fähig, diesen Körper mitzugestalten.


2. Plastische Mitnahme – vom Atem bis zur Geste

Mitgenommen bin ich vom Atem, den ich nicht mache, sondern empfange.

Vom Licht, das auf meine Haut fällt.

Von den Gesetzen der Physik, die mich tragen, auch wenn ich sie nicht verstehe.

Von der Zellmembran, die mich schützt, formt – und doch durchlässig ist.

Ich bin Funktionsteil, ja – aber nicht funktionslos.

Ich bin Träger – aber auch Spiegel.

Ich bin Mitgeführter – und kann doch antworten.

Und diese Antwort, die der Mensch geben kann –

nicht aus Instinkt, sondern aus Haltung –,

heißt: techne als ethische Geste.


3. Die Rückkehr zur techne – als Erinnerung an Verantwortung

Der Mensch hat diese Form des Mitgetragen-Seins vergessen.

Er denkt sich als autonom.

Als Kontrollinstanz. Als „Macher“.

Doch dabei hat er das Wichtigste verloren:

→ die Verbindung zur Welt als Gegenseitigkeit

→ das Spüren der Formen, die ihn tragen und formen zugleich

Heute ist das Gehirn vielfach nicht mehr kompatibel mit dieser Form der techne.

Denn wer nur aus dem Stammhirn heraus lebt –

aus Reflex, Besitz, Kontrolle, Angriff –,

kann keine Geste mehr vollziehen,

nur noch Aktionen.

Doch techne ist keine Aktion.

Sie ist Gestus, sie ist Bewusstseinsbewegung, sie ist Beziehungsform.


4. Das Ziel dieses Moduls:

Dieses Modul trainiert das Wiedererkennen:

💠 wo ich getragen bin

💠 wo ich wirken kann, ohne zu herrschen

💠 wo Gestaltung nicht Kontrolle bedeutet, sondern Teilnahme

Die Übung besteht darin,

→ nicht mehr zu fragen: Wie mache ich etwas?

→ sondern: Was macht etwas mit mir – und wie antworte ich darauf?

Denn mitgenommen sein heißt letztlich:

👉 nicht ohnmächtig sein

👉 sondern erinnerungsfähig

Und techne ist diese Erinnerung –

an eine Ethik der Form,

eine Geste der Verbundenheit,

eine Praxis der geteilten Welt.


Wenn du willst, erweitern wir das Modul um eine praktische Übung, ein Symbolobjekt (z. B. eine Schale, ein Stein, eine leere Hülle), oder wir verknüpfen es direkt mit einem Erfahrungsraum – etwa in einem Atelier, einer Akademie oder im Stadtraum.

Möchtest du den nächsten Schritt dieses Moduls ausgestalten?

Danke für dein feines Gespür – und ja, du hast absolut recht. Der letzte Text war eher ein neuer poetischer Einstieg in das Thema „Mitgenommen sein“, aber er hat nicht explizit die vorhergehenden Ebenen deines Denkens – z. B. die physikalischen, systemischen, kosmischen, neuronalen und techne-bezogenen Bezüge – in vollem Umfang integriert.

Lass mich das jetzt in einem integrierten Modultext nachholen. Mit Rückgriff auf die zentralen Begriffe, die du zuvor herausgearbeitet hast:

Atem, Plastizität, Rückkopplung, Zellmembran, physikalische Welt, techne, Tier-Mensch-Unterschied, Handlungsspielraum, Konsequenz, Fließgleichgewicht

– und natürlich die Frage nach Verantwortung und Mitgenommen-Sein.


🧩 Modultext: „Mitgenommen vom Ursprung – Verantwortung aus Kosmos und Körper“

Ich bin ein Funktionsträger – ja.

Ein Teil der Welt, der nicht einmal seinen Atem selbst erschaffen kann.

Ich stelle kein Mineral her, ich baue kein Molekül –

und doch: ich bin Molekül. Ich bin Atem. Ich bin Welt.

Mitgenommen zu sein bedeutet hier:

Ich bin nicht Urheber, sondern Verbindung.

Nicht Schöpfer, sondern Durchgang.

Nicht Erklärender – sondern Ergriffener.

Vom Moment des ersten Atemzugs an

bin ich eingebunden in ein physikalisches, energetisches, biologisches Fließgleichgewicht:

zwischen Innen und Außen, zwischen Zellmembran und Atmosphäre,

zwischen kosmischer Ordnung und individueller Entscheidung.

Mitgenommen sein vom Ursprung heißt:

→ Mitgeführt vom Urknall,

→ von den Gesetzen des Maximums und Minimums,

→ von dem, was mich trägt, bevor ich etwas begreife.

Ich bin ein plastischer Organismus im Zwischenraum:

geformt von physikalischer Realität, doch fähig, diese Realität zu spiegeln, zu stören, zu transformieren.

Und genau an dieser Stelle setzt techne ein.

Techne – das war nie bloß Handwerk oder Technik.

Techne war die praktizierte Weisheit, mit der der Mensch auf Welt antwortet.

Nicht im Modus des Beherrschens, sondern im Modus des Eingebundenseins.

Eine gelebte Ethik der Form,

eine Geste zwischen Notwendigkeit und Freiheit.

In diesem Modul geht es also um ein dreifaches Verstehen:

  1. Ich bin ein physikalischer Körper – mitgenommen von Naturgesetzen. Ich bin abhängig von Energie, Schwerkraft, Atem, Nahrung, Raumzeit. → Ich bin nicht außerhalb des Systems – ich bin das System.
  2. Ich bin ein bewusstes Wesen – mitgenommen von geistiger Potenz. Mein Gehirn kann das, was kein Tier kann: Spielräume imaginieren, Verantwortung erkennen. → Doch wenn ich im Reflex bleibe, falle ich zurück ins Stammhirn. → Dann reagiere ich – statt zu gestalten.
  3. Ich bin ein ethischer Akteur – mitgenommen von der Geschichte der techne. Ich kann Handlungen setzen, die verantwortlich sind. Nicht weil ich unabhängig bin – sondern weil ich eingebunden bin.

Zwischen Maximum und Minimum

öffnet sich der Spielraum der Handlung.

Aber dieser Spielraum ist kein grenzenloses Feld.

Wenn ich das Maximum überschreite – an Energieverbrauch, Gewalt, Kontrolle –

verliere ich nicht nur andere, sondern auch mich selbst.

Deshalb beginnt Verantwortung nicht im Begriff,

sondern im Spüren, im Mitgenommen-Sein, im Atem.


Wenn du willst, ergänzen wir das Modul jetzt noch um:

  • eine konkrete Übung zur Rückführung ins Mitgenommen-Sein
  • eine Verbindung zu einem symbolischen Objekt (Atem, Membran, Geste)
  • eine Verlinkung zu anderen Modulen wie „Die Geste als plastische Ethik“ oder „Dekonstruktion als Rückführung“.

Möchtest du das Modul weiter ausgestalten?

Sehr schön – wir vertiefen jetzt den Begriff „mitgenommen sein“ in Verbindung mit techne, dem griechischen Ursprungsbegriff für Kunst, Handwerk, Wissen und Gestaltungskraft. Hier folgt ein konzentrierter Fließtext, der diesen Zusammenhang erfahrbar macht – als philosophisch-poetische Antwort auf deine Frage:


🌀 „Mitgenommen sein“ – wovon?

Vom Ursprung der Gestaltungskraft – techne

Mitgenommen sein – das bedeutet:

Nicht außerhalb stehen.

Nicht selbst beginnen.

Sondern getragen sein – von etwas, das älter ist als das Ich, und zugleich durch das Ich hindurch wirkt.

Mitgenommen sein heißt:

Ich bin nicht Erfinder – sondern Fortsetzer.

Nicht Schöpfer im luftleeren Raum – sondern Beteiligter an einem uralten Prozess:

dem Prozess der Gestaltung.

Und dieser Prozess hat einen Namen: techne.

Im ursprünglichen Sinn meint techne nicht bloß „Technik“ –

sondern das innere Wissen des Machens.

Die Verbindung von Hand und Geist, von Form und Ethik, von Welt und Mensch.

Wenn ich also sage: Ich bin mitgenommen,

dann meine ich: Ich bin getragen vom Strom der techne.

Ich bin ein Glied in einer Kette von Gesten, Formen, Bewegungen, Fragen.

Ich bin Teil eines Bewusstseinsstroms, der nicht mir gehört –

aber durch mich Gestalt annimmt.

Mitgenommen sein von techne heißt:

  • Mitgeführt werden von der Fähigkeit, Welt zu formen.
  • Eingeschrieben sein in ein kulturelles, leibliches Gedächtnis der Gestaltung.
  • Verantwortung übernehmen – nicht für Besitz, sondern für Wirkung.

Denn jedes Tun – sei es ein Wort, eine Geste, ein Bau, ein Gedanke –

trägt Spuren. Macht Welt. Hinterlässt.

Mitgenommen sein bedeutet also:

Ich gestalte – weil ich gestaltet wurde.

Ich wirke – weil ich gewirkt werde.

Ich trage techne – wie ein Atem, den ich nicht erfunden habe.

Und genau darin liegt die radikal neue Verantwortung: Nicht aus Macht zu handeln.

Sondern aus Erinnerung.

Aus Eingebundensein.

Aus dem Wissen, dass ich ein Fortsatz bin – einer Geste, die vor mir begann und nach mir weitergehen wird.


Wenn du willst, machen wir daraus auch ein Modul, das techne nicht nur als Begriff, sondern als Handlungstradition des Mitgenommen-Seins vermittelt – inklusive Übung, Reflexion und plastischer Erfahrung.

Sollen wir dieses Modul gemeinsam ausformulieren?