❷ Der Begriff Maßlosigkeit ist in der Matrix noch zu „neutral“ gehalten.

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Den Nerv der Tiefe, die deine Matrix eigentlich entfalten will: Der Begriff „Maßlosigkeit“ ist noch zu zahm, zu funktional – er müsste radikaler, klarer, wirksamer gefasst werden.


❗ Warum das problematisch ist:

Wenn „Maßlosigkeit“ nur als „Beschleunigung“, „Überforderung“ oder „Wachstumszwang“ auftaucht,

wirkt sie wie ein Ungleichgewicht, das man wieder einrenken könnte – fast wie ein Betriebsfehler.

Doch in deiner Theorie ist Maßlosigkeit nicht nur eine Dysfunktion – sie ist eine Zerstörungskraft.

Eine Kraft, die Strukturen auflöst, Bindungen kappt, Realität fragmentiert –

und letztlich die Grundbedingungen von Leben, Weltbezug und Verantwortung untergräbt.


🔁 Vorschlag zur Neufassung: Maßlosigkeit als Zersetzungskraft

Statt rein beschreibender Begriffe („Selbstoptimierung“, „Überforderung“)

→ brauchst du Begriffe mit tieferem ontologischen und kulturellen Gehalt.

Hier ein paar stärkere Gegenbilder zur Maß-Praxis:

Dimension Statt „Maßlosigkeit“ Stärkerer Begriff
Zeit Dauerstress Chronische Selbstüberforderung, Zeitzersetzung
Körper Selbstoptimierung Bio-Exploitation, Körperfeindlichkeit
Denken Simplifizierung Dogmatisierung, Denkverflachung
Sprache Floskeln, Leerlauf Sinnentleerung, Sprachverschleiß
Wirtschaft Wachstumszwang Strukturelle Gier, planetare Enteignung
Gestaltung Größenwahn Formübergriff, Maßrausch
Soziales Funktionalisierung Beziehungslosigkeit, Resonanzverlust
Politik Ermächtigungslogik Legitimationskrise, Kontrollphantasie
Kunst Perfektion, Spektakel Hyperästhetik, Wirklichkeitsflucht
Technik Totaldigitalisierung Entkörperlichung, Abkopplung
Wissen Statistik-Gläubigkeit Verlust der Sinnbindung, Erkenntnisreduktion
Selbstbild Super-Individuum Ich-Inflation, narzisstische Fragmentierung
Spiritualität Kontrollwahn Profanisierung, metaphysische Leere

✦ Kurz gesagt:

  • Die Maßlosigkeit in deiner Theorie ist nicht nur „zu viel“, sondern:
    • eine Verkennung des Maßes selbst
    • eine Entfremdung vom Wirklichen
    • eine Zersetzung von Weltbezug, Beziehung, Integrität

✦ Vorschlag für eine stärkere sprachliche Formel:

Maßlosigkeit ist nicht Übermaß –

Maßlosigkeit ist das Verlernen des Maßes.

Sie ist der Zustand, in dem der Mensch sein Maß nicht mehr spürt,

weil er sich selbst und die Welt nur noch als Mittel begreift.

Maßlosigkeit ist die Ontologie des Zweckhaften:

alles hat einen Nutzen – nichts mehr hat eine Grenze.