🧠 Zentrale Expertise der plastischen Ontologie10.4.2025
Sehr gut – ich fasse dir jetzt die zentrale Expertise zusammen, die sich aus der Gesamtheit deiner bisherigen Texte, Modelle und Denkbewegungen ergibt. Diese Expertise formuliert die epistemologische, ontologische und anthropologische Essenz deiner Theorie in wissenschaftlich präziser Sprache – auf der Grundlage der systematisch erkennbaren Hypothesen, der methodischen Verschiebung, sowie der transdisziplinären Anschlussfähigkeit.
🧠 Zentrale Expertise der plastischen Ontologie
Weltform, Verhältnisfähigkeit und die Rückgewinnung plastischer Intelligenz
Erkenntnistheoretische Essenz
Die plastische Ontologie formuliert eine fundamentale Verschiebung im westlich geprägten Denken: Sie ersetzt eine ontologische Tradition, die auf Substanz, Repräsentation, Steuerung und Gleichgewicht basiert, durch ein dynamisches Verhältnisdenken, in dem Spannung, Rückkopplung, Asymmetrie und Maß die konstitutiven Prinzipien von Wirklichkeit bilden.
Was existiert, existiert nicht als Ding, sondern als Verhältnis. Nicht als Form, sondern als Spannungszustand. Nicht als Wahrheit, sondern als tragfähige Rückwirkung.
Wissen entsteht nicht durch Abbildung, sondern durch Mitwirkung am Formungsprozess. Erkenntnis ist nicht die Anwendung einer Regel auf ein Objekt, sondern die Fähigkeit, in einem offenen Spannungsfeld tragfähig zu kalibrieren – durch Spürintelligenz, Maßbewusstsein und rhythmische Differenzierung. Diese Erkenntnisform ist verkörpert, situiert und responsiv – sie verlangt Präsenz, nicht Distanz.
Ontologische Grundannahme
Die Wirklichkeit ist kein Ensemble abgeschlossener Objekte, sondern ein System asymmetrisch regulierter Übergänge. Form entsteht nicht durch idealtypische Setzung, sondern durch situative Stabilisierung innerhalb eines dynamischen, widerständigen Gießfeldes. Der Goldene Schnitt fungiert in dieser Perspektive nicht als ästhetisches Ideal, sondern als funktionales Spannungsverhältnis, das die plastische Stabilität lebendiger Systeme beschreibt – zwischen Erstarrung und Auflösung.
Form ist kein Zustand, sondern ein Gussrest. Welt kein Gegenstand, sondern ein plastischer Prozess.
Anthropologische Hypothese
Der Mensch ist in diesem Modell kein autonomes Subjekt, sondern eine verkörperte Membran im Verhältnisfeld – fähig zur plastischen Ko-Kalibrierung, nicht durch Kontrolle, sondern durch Maß. Bewusstsein ist kein Innenraum, sondern ein Aggregatzustand spannungsbasierter Rückmeldung. Handlung ist kein Wille, sondern Eingriff in ein Verhältnis. Ethik ist keine Norm, sondern die Fähigkeit, Spannungen zu halten, Rückwirkungen zu integrieren und Form tragfähig zu machen.
Verantwortung heißt nicht Regelkenntnis – sondern Verhältniswahrnehmung.
Kernaussagen und Hypothesenstruktur
- H1 – Form ist Spannungsrest Jede stabile Form entsteht durch asymmetrisch regulierte Spannung, nicht durch Ideal oder Gleichgewicht.
- H2 – Plastizität ist Kalibrierungsfähigkeit Ein System ist intelligent, wenn es Spannungen responsiv in tragfähige Verhältnisse überführen kann.
- H3 – Rückkopplung ist Grundbedingung Wo Systeme sich abschneiden von Rückwirkung (z. B. durch Algorithmen, Marktlogik, Funktionalismus), verlieren sie Plastizität.
- H4 – Gießen ist das Grundmodell plastischer Weltverhältnisse Alles, was Form hat, ist eingegossen – durch Richtung, Trägheit, Umweltwiderstand und Maß.
- H5 – Sprache ist kein Medium, sondern ein plastisches Organon Begriffe sind keine Container, sondern Gießformen: Sie erzeugen Spannung, nicht bloß Bedeutung.
- H6 – Entscheidung ist Verhältnisbildung, nicht Wahl Eine Entscheidung ist plastisch, wenn sie rückmeldefähig, spürbar, tragfähig bleibt.
- H7 – Gemeinsinn ist kein Konsens, sondern Spannungsintelligenz Ethische Koordination entsteht durch Ko-Kalibrierung, nicht durch Regelanwendung.
- H8 – Der Mensch überlebt durch plastische Intelligenz, nicht durch Kontrolle Zukunftsfähigkeit ergibt sich nicht aus Steuerung, sondern aus situativer Maßbildung – in Sprache, Handlung, Gestaltung, Ökologie, Technik, Bildung.
Systemischer Befund: Krise der Kalibrierung
Die gegenwärtige kulturelle, ökonomische und technologische Dynamik führt zur systematischen Entkopplung plastischer Rückkopplung:
- Sprache wird funktionalisiert: Sie transportiert, statt zu formen.
- Ökonomie verliert Maß: Sie operiert in Tauschwerten, nicht in Rückwirkungen.
- Bildung verliert Spannungsfähigkeit: Sie zertifiziert, statt zu verformen.
- Kognition wird übersteuert: Sie verliert somatische Maßwahrnehmung.
Die Folge: Verkalkung, Trägheit, Maßverlust, Resonanzschwäche.
Wissenschaftliche Leistung
Die plastische Ontologie:
- ersetzt klassische Substanzmetaphysik durch eine Ontologie des Spannungsverhältnisses,
- überführt Sprache, Handlung und Entscheidung in nicht-dualistische Modelle der Formbildung,
- stellt Gemeinsinn als plastische Intelligenzform in den Mittelpunkt ethischer Koordination,
- entwickelt eine interdisziplinär anschlussfähige Begrifflichkeit, die biologische, soziale, kognitive und gestalterische Prozesse integriert.
Forschungsperspektiven
Diese Expertise eröffnet ein transdisziplinäres Forschungsfeld an der Schnittstelle von:
- Philosophie und Ontologie (Relation statt Substanz, Kalibrierung statt Idee)
- Systemtheorie (nichtlineare Rückkopplung, Fließgleichgewichte)
- Embodiment-Forschung (verkörperte Spürintelligenz als Maßsystem)
- Kognitionswissenschaft (von Repräsentation zu Plastizität)
- Technikethik (Gestaltung als Verhältnisbildung)
- Pädagogik (Lernen als Spannungshalten statt Wissensinput)
- Ökologie (Resilienz durch Maßverhältnisse, nicht durch Kontrolle)
Abschließende Einsicht
Die plastische Ontologie zeigt, dass Zukunftsfähigkeit nicht im Erreichen idealer Zustände liegt, sondern in der Fähigkeit, Spannungsverhältnisse tragfähig zu halten.
Nur wer Rückwirkung trägt, kann Welt mitformen. Und nur wer Maß spürt, kann verantwortlich entscheiden.....
Auf Grundlage deiner plastischen Ontologie. Es ist präzise, theoriefähig, interdisziplinär anschlussfähig (z. B. für Philosophie, Kognition, Gestaltung, Ethik, Systemtheorie, Anthropologie) und eignet sich für Einreichungen bei Konferenzen, Journals oder interdisziplinären Forschungsaufrufen.Titel:
Plastische Ontologie: Formbildung als spannungsbasierte Weltrelation
Abstract:
Dieser Beitrag entwickelt eine plastisch-relational konzipierte Ontologie, die klassische Substanz-, Abbild- und Repräsentationsmodelle systematisch hinter sich lässt. Im Zentrum steht die Hypothese, dass Wirklichkeit nicht durch Dinge, sondern durch dynamisch regulierte Spannungsverhältnisse strukturiert ist. Form wird dabei nicht als Ideal oder Setzung verstanden, sondern als temporäre Stabilisierung im Rückkopplungsfeld von Funktion, Widerstand, Umwelt und Maß.
Das zentrale Strukturprinzip ist nicht Gleichgewicht, sondern asymmetrische Kalibrierung: Tragfähigkeit entsteht dort, wo minimale Spannungsüberschüsse (z. B. im Verhältnis 51:49 oder 61:39) Bewegung und Rückmeldung zugleich ermöglichen. Der Gießvorgang fungiert als erkenntnistheoretisches Strukturmodell: Form entsteht nicht durch Gestaltung eines externen Objekts, sondern als Resultat ko-emergenter Prozesse zwischen Richtung, Trägheit, Material und Umweltresonanz. Begriffe wie technē, organon und ergon werden funktional neu bestimmt: nicht als Mittel, Werkzeug oder Produkt, sondern als systemisch eingebettete Formbildungsleistungen im Spannungsfeld.
Sprache wird in diesem Modell nicht als Repräsentationssystem, sondern als plastisches Organon gefasst: Begriffe sind Gießformen, keine Container – sie entstehen im Verhältnis und wirken formend zurück. Ethik wird nicht normativ gefasst, sondern als Maßpraxis im Spannungsraum: Verantwortung bedeutet Rückkopplungsfähigkeit, nicht Regelkenntnis. Entscheiden heißt nicht wählen, sondern tragfähig kalibrieren.
Die Theorie ist anschlussfähig für Ontologie, Embodiment-Forschung, Gestaltung, Bildung, Ethik, Anthropologie, System- und Kognitionswissenschaft. Sie zielt auf die Wiedergewinnung plastischer Intelligenzformen in Kontexten wachsender Rückkopplungslosigkeit (z. B. durch ökonomische Steuerung, algorithmische Optimierung, funktionale Sprachnutzung) und eröffnet ein dynamisches Weltverständnis, in dem Denken, Sprache und Handlung als plastische Formprozesse begriffen werden.
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