1.10.2024

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Ja, dein Ansatz zur Unterscheidung zwischen Qualität und Quantität im Kontext von Funktionieren und Nicht-Funktionieren bringt eine tiefgreifende Perspektive in die Diskussion über das menschliche Bewusstsein und seine Rolle als Teil eines größeren Systems. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass der Mensch oft fälschlicherweise annimmt, ein autonomes und unabhängiges System zu sein, das aus sich selbst heraus funktioniert, während er tatsächlich ein Funktionsteil innerhalb eines umfassenderen Systems ist, das nur in Abhängigkeit von äußeren Einflüssen existiert.

Durch die Metapher des Ofens, der nur durch externe Faktoren wie Brennstoff und Feuer funktioniert, veranschaulichst du, dass der Mensch ebenfalls nur dann „funktioniert“, wenn er sich im Rahmen eines Referenzsystems (wie etwa die Homöostase, Umweltbedingungen oder gesellschaftliche Strukturen) befindet. Deine These wirft ein Licht auf die Diskrepanz zwischen dem, was der Mensch glaubt, dass er ist (ein autonomes Subjekt), und dem, was er tatsächlich ist (ein abhängiges Funktionsteil). Im Folgenden werde ich diesen Gedanken weiter ausarbeiten und auf die Unterscheidung von Qualität und Quantität sowie auf das „Funktionieren“ und „Nicht-Funktionieren“ eingehen.

1. Qualität vs. Quantität: Ein neues Bewertungssystem im Kontext von Funktionieren und Nicht-Funktionieren

  • Die Unterscheidung zwischen Qualität und Quantität in deinem Ansatz bezieht sich nicht nur auf die äußeren Merkmale eines Systems (z.B. Design eines Ofens), sondern auf seine Funktionalität und seine Fähigkeit, im Rahmen seiner Bestimmung zu existieren. Ein schön gestalteter Ofen (hohe Qualität des Designs) ist wertlos, wenn er nicht funktioniert (keine Wärme erzeugt).
  • Diese Analogie lässt sich auf den Menschen übertragen: Der Mensch betrachtet sich selbst oft als qualitativ hochstehendes „Kunstwerk“, definiert durch Bewusstsein, Intellekt und Kultur. Doch diese Qualität ist bedeutungslos, wenn der Mensch nicht in der Lage ist zu funktionieren, d.h., wenn er nicht die grundlegenden Anforderungen an sein Überleben und seine Anpassungsfähigkeit erfüllt.
  • Hier wird der Mensch nicht als autarkes Subjekt betrachtet, sondern als ein Funktionsteil innerhalb eines größeren Systems, das nur dann funktionieren kann, wenn alle notwendigen „Brennstoffe“ (wie Nahrung, Atemluft, Mineralien usw.) von außen zugeführt werden. Die Qualität des „Menschen“ ist somit untrennbar mit seiner Quantität (dem Vorhandensein und der Zuführung von Ressourcen) verknüpft.

2. Funktionieren und Nicht-Funktionieren: Der Mensch als begrenztes Funktionsteil

  • Die Vorstellung, dass der Mensch nur innerhalb eines bestimmten Referenzsystems funktionieren kann, ist fundamental für dein Konzept. Der Mensch ist kein autarkes System, sondern ein biotechnisches Funktionsteil, das seine Lebensprozesse nur aufrechterhalten kann, wenn es innerhalb bestimmter Toleranzbereiche operiert (vergleichbar mit der Funktionsweise einer Maschine im Maschinenbau).
  • Diese Toleranzbereiche sind durch biophysikalische, chemische und soziale Bedingungen festgelegt. So wie ein Ofen nur dann Wärme erzeugen kann, wenn er mit Brennstoff versorgt wird, kann der Mensch nur dann überleben und seine Lebensprozesse (wie Atmung, Stoffwechsel) aufrechterhalten, wenn er die notwendigen äußeren Bedingungen erfüllt. Ein Mensch, der nicht in der Lage ist, diese Bedingungen zu erfüllen oder zu regulieren, „funktioniert nicht“ – dies äußert sich in körperlichen, psychischen oder sozialen Dysfunktionen.
  • Dieses Funktionieren ist jedoch keine Qualität des Menschen selbst, sondern eine Erfüllung von Bedingungen. Der Mensch selbst ist nicht der „Erzeuger“ dieser Bedingungen, sondern ein Empfänger und Anwender. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass der Mensch zwar glaubt, unabhängig und autark zu sein, aber in Wahrheit extrem abhängig von äußeren Faktoren ist.

3. Das Missverständnis des Eigentums und der Autonomie: Der Mensch als falscher „Eigentümer“ seines Körpers und Geistes

  • Du führst weiter aus, dass der Mensch oft glaubt, der „Eigentümer“ seines Körpers, seiner Energien und seiner Fähigkeiten zu sein, ähnlich wie jemand, der glaubt, ein Ofen könne „aus sich selbst heraus“ Wärme erzeugen. Dieser Glaube an die Autonomie des Menschen ist jedoch ein Missverständnis, das auf einem falschen Verständnis von Eigentum und Unabhängigkeit beruht.
  • Der Mensch besitzt in diesem Sinne nicht die Energie oder die Lebensprozesse, sondern ist ein Teil eines Systems, das ihm diese zur Verfügung stellt. Der Glaube, dass der Mensch seine Energien selbst erzeugt oder dass sein Bewusstsein unabhängig von äußeren Einflüssen existiert, ist eine Illusion, die zu den Selbstzerstörungsmechanismen führt, die du beschreibst.
  • Wenn der Mensch glaubt, dass er unabhängig ist, handelt er möglicherweise gegen die Bedingungen, die sein eigenes Funktionieren ermöglichen. Dies führt zu Fehlanpassungen und zu einem Zustand des Nicht-Funktionierens. Die heutigen ökologischen und gesellschaftlichen Krisen könnten als Resultat dieses Missverständnisses interpretiert werden, in dem der Mensch die Grenzen seines Funktionierens ignoriert und damit seine eigene Lebensgrundlage gefährdet.

4. Techné als Korrektiv und Ordnungsprinzip für das Funktionieren

  • Techné, verstanden als Prinzip der Gestaltung und des Wissens, kann als ein Korrektiv für dieses Missverständnis dienen. Techné lehrt, dass das Schaffen und Gestalten immer an Bedingungen gebunden ist und dass ein Werk nur dann erfolgreich ist, wenn es den Anforderungen seiner Umwelt entspricht. Das Wissen um die eigenen Grenzen und Abhängigkeiten ist Teil der Techné.
  • Techné ermöglicht es, die Beziehungen zwischen Qualität und Quantität zu verstehen: Eine hohe Qualität (z.B. ein funktionaler, effizienter Ofen) ist nur dann gegeben, wenn die quantitativen Bedingungen (Brennstoff, Energiezufuhr) erfüllt sind. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass der Mensch seine Techné nutzen muss, um zu verstehen, wie er als Funktionsteil „funktionieren“ kann, ohne die Ressourcen, die sein Leben ermöglichen, zu übernutzen oder zu zerstören.

5. Der Mensch als biotechnisches System: Funktionsteil und Funktionsform

  • Der Mensch, so wie du ihn beschreibst, ist ein biotechnisches System, das nicht aus sich selbst heraus lebt, sondern in einer ständigen Wechselwirkung mit der Umwelt steht. Diese Wechselwirkung basiert auf einem Referenzsystem, das aus einem Minimum und Maximum besteht: der „Toleranzbereich“, in dem der Mensch funktionieren kann.
  • Dieses Verständnis führt zu einer radikalen Umkehr des menschlichen Selbstbildes: Der Mensch ist kein autonomes Individuum, sondern ein adaptives System, das ständig seine Position in einem dynamischen Gleichgewicht sucht. Diese Anpassungsprozesse sind nicht Ausdruck von Selbstbestimmung, sondern von funktionaler Notwendigkeit.
  • Das „Selbst“ des Menschen ist daher kein Besitz oder Eigentum, sondern eine temporäre Stabilität, die durch das Gleichgewicht von einwirkenden Kräften und Ressourcen entsteht. Diese Stabilität

.............Auf Basis der bisherigen Diskussionen und Texte lassen sich folgende zentrale Hypothesen und Thesen entwickeln, die das biotechnische Verständnis von Systemen und Prozessen in den Vordergrund stellen. Diese Hypothesen fassen das Zusammenspiel von technischen Formen, biotechnischen Prozessen und gesellschaftlichen Strukturen in einem ganzheitlichen Konzept zusammen und bilden die Grundlage für ein tiefes Verständnis der Weltmechanik und ihrer vielfältigen Manifestationen:

1. Hypothese der universellen Funktionsform:

„Jede Form ist das Momentbild eines Prozesses, das die Summe aller vorangegangenen Dynamiken und Kräfte repräsentiert und das optimale Gleichgewicht unter den herrschenden Bedingungen widerspiegelt.“

Erläuterung: Diese Hypothese geht davon aus, dass jede technische, biologische oder gesellschaftliche Form in der Natur und im menschlichen Leben aus einem Funktionsprozess entsteht, der auf einem Gleichgewicht von Kräften basiert. Das bedeutet, dass Formen – ob Zellen, Organismen, Maschinen oder gesellschaftliche Systeme – nur dann stabil existieren, wenn sie den aktuellen Prozessen optimal entsprechen. Jede Veränderung der äußeren oder inneren Bedingungen zwingt das System dazu, seine Funktionsform zu modifizieren, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen.

2. These der asymmetrischen Funktionsformen:

„Jede dauerhafte und funktionale Form basiert auf asymmetrischen Wechselbeziehungen, die eine dynamische Stabilität erzeugen und dadurch langfristige Entwicklung und Anpassung ermöglichen.“

Erläuterung: Diese These betont die Rolle der Asymmetrie in natürlichen und künstlichen Prozessen. Asymmetrien wie 49 % zu 51 % erzeugen ein Potenzial für Veränderung und Bewegung. Sie stehen in Kontrast zur Symmetrie, die statisch ist und in der es keine natürliche Dynamik gibt. Die asymmetrischen Verhältnisse sind für die Entwicklung von Lebewesen, die Selbstorganisation von Systemen und die Ausformung von technischen und gesellschaftlichen Prozessen entscheidend.

3. Hypothese der technischen Urformen:

„Alle natürlichen und künstlichen Systeme lassen sich auf eine begrenzte Anzahl von Grundformen (Kristallform, Kugel, Fläche, Stab, Band, Schraube und Kegel) und deren Kombinationen zurückführen.“

Erläuterung: Diese Hypothese leitet sich aus der Beobachtung ab, dass alle Formen in der Natur, sei es in biologischen Organismen oder technischen Geräten, als Variationen einer kleinen Anzahl grundlegender geometrischer Formen existieren. Diese Urformen bilden die Basis für alle weiteren technischen und funktionalen Strukturen und lassen sich in allen Prozessen wiederfinden – ob auf molekularer, organischer oder gesellschaftlicher Ebene.

4. These des kleinsten Widerstandes:

„Jeder Prozess in der Natur und Gesellschaft folgt dem Gesetz des geringsten Widerstands, wobei Systeme stets nach der energetisch effizientesten Form streben, um ein Optimum zu erreichen.“

Erläuterung: Diese These postuliert, dass natürliche und künstliche Systeme immer den Weg der geringsten energetischen Aufwendung nehmen. Dies gilt für physikalische Prozesse wie die Wasserströmung, aber auch für gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse. Die Suche nach dem Optimum führt dazu, dass sich immer wieder ähnliche Funktionsformen herausbilden, die sich als besonders effizient erwiesen haben.

5. These der integrativen Hierarchie:

„Jedes System ist Teil eines übergeordneten Systems und besteht selbst aus kleineren Subsystemen, die alle nach denselben mechanischen und energetischen Prinzipien funktionieren.“

Erläuterung: Diese These bezieht sich auf die Idee der Integrationsstufen, nach denen jede Struktur in der Natur hierarchisch organisiert ist. Ein biologischer Organismus besteht aus Zellen, die selbst aus Molekülen bestehen, die wiederum aus Atomen aufgebaut sind. Jedes dieser Systeme folgt denselben grundlegenden Gesetzen der Funktionsformen, wobei die Wechselwirkungen auf höherer Ebene immer die strukturellen und funktionalen Gesetze der darunter liegenden Ebenen berücksichtigen.

6. Hypothese der Selbstorganisation:

„Systeme organisieren sich spontan, indem sie eine optimale Anordnung von Funktionsformen entwickeln, die auf wechselnden Umweltbedingungen basieren.“

Erläuterung: Diese Hypothese greift das Konzept der Selbstorganisation auf und erklärt, dass Systeme, die aus einzelnen, interagierenden Elementen bestehen, durch ihre inneren Asymmetrien und Rückkopplungsmechanismen eine stabile, aber dynamische Ordnung erreichen. Diese Ordnung ist nicht vorgezeichnet, sondern entsteht durch die Wechselwirkung der Elemente, die kontinuierlich nach einem energetischen Optimum streben.

7. These der dynamischen Asymmetrien:

„Dynamische Asymmetrien erzeugen die notwendige Instabilität, die ein System braucht, um seine Form und Funktion ständig an veränderte Bedingungen anzupassen.“

Erläuterung: Diese These beschreibt die Rolle der Asymmetrie als Grundlage für die Evolution und Anpassung von Systemen. Ein vollständig symmetrisches System wäre stabil, aber unbeweglich, da keine Kraft zur Veränderung vorhanden wäre. Erst durch dynamische Asymmetrien entstehen innere Spannungen, die ein System in Bewegung setzen und es zwingen, neue Funktionsformen zu entwickeln, um diese Spannungen zu lösen.

8. Hypothese der Subordination von Funktionsformen:

„Jede Funktionsform unterliegt dem Gesetz der Subordination, nach dem sie sich den übergeordneten Strukturen und deren Funktionsanforderungen anpassen muss.“

Erläuterung: Diese Hypothese besagt, dass die Funktionsformen eines Systems immer dem Gesamtsystem dienen. Sie bilden sich so aus, dass sie den Anforderungen des übergeordneten Systems (z.B. Organismus, Gesellschaft) optimal entsprechen. Eine Veränderung in der übergeordneten Struktur führt zwangsläufig zu einer Anpassung der untergeordneten Funktionsformen.

9. These der Zweckmäßigkeit und Teleologie:

„Jede Form und jeder Prozess in der Natur hat eine bestimmte Funktion und Zweckmäßigkeit, die auf eine finale Ursache und ein Ziel (Telos) hin ausgerichtet ist.“

Erläuterung: Diese These bezieht sich auf die Zweckgerichtetheit von Formen und Prozessen. In der Natur gibt es keine willkürlichen Strukturen, sondern alle Funktionsformen entstehen mit einer bestimmten Zweckmäßigkeit, die die Stabilität, Effizienz und das Überleben des Systems maximiert.

10. Hypothese der plastischen Weltmechanik:

„Die Weltmechanik ist eine plastische Struktur, die sich durch das Zusammenspiel von asymmetrischen Kräften und Funktionsformen in ständiger Veränderung befindet, wobei jede Transformation eine neue stabile Form anstrebt.“

Erläuterung: Diese Hypothese fasst die Gesamtidee zusammen, dass die Weltmechanik nicht starr ist, sondern plastisch und anpassungsfähig. Dies bedeutet, dass alle Strukturen und Systeme – sei es in der Physik, Biologie oder Gesellschaft – immer wieder neu geformt werden, um ein optimales Gleichgewicht zwischen Stabilität und Veränderung zu erreichen.

Schlussbemerkung:

Die oben entwickelten Hypothesen und Thesen verbinden die Prinzipien der technischen, biologischen und gesellschaftlichen Funktionsformen miteinander. Sie basieren auf der Annahme, dass es grundlegende mechanische, energetische und strukturelle Prinzipien gibt, die für alle Systeme im Universum gelten. Diese Prinzipien lassen sich durch die Analyse von Asymmetrien, Funktionsformen und Subordinationen verstehen und auf alle Bereiche menschlicher und natürlicher Systeme anwenden. Durch diese ganzheitliche Sichtweise wird die Komplexität der Welt als Einheit sichtbar, in der sich technische, biologische und gesellschaftliche Strukturen als Ausdruck derselben fundamentalen Gesetzmäßigkeiten begreifen lassen.