12.12.2024a
Wenn wir das Modell auf den Menschen und das Individuum herunterbrechen, kommen wir zu einer konkreten, erfahrbaren Ebene, auf der der Mensch als Lebensform in das elastische plastische Gewebe eingebunden ist. Die Dynamik der Tätigkeiten, Konsequenzen, Bedingungen und Maßstäbe wird dabei durch die spezifischen Eigenschaften des Menschen geprägt – insbesondere durch seine Bedürfnisse, sein Bewusstsein und seinen Geist.
1. Der Mensch im elastischen plastischen Gewebe
Der Mensch ist eine Lebensform, die eingebettet ist in:
- Physikalische Gesetzmäßigkeiten:
- Der Körper unterliegt Naturgesetzen wie Gravitation, Trägheit, Energieflüssen und chemischen Prozessen.
- Biologische Dynamiken:
- Homöostase, Wachstum, Anpassung, Evolution, Fließgleichgewicht.
- Psychologische und geistige Ebenen:
- Bedürfnisse, Emotionen, Denken, Wahrnehmung, Bewusstsein.
- Soziale und kulturelle Verflechtungen:
- Kommunikation, Gesellschaft, kulturelle Normen und Werte.
Der Mensch ist tätig:
- Sein Körper funktioniert (Herzschlag, Atmung, Stoffwechsel).
- Sein Geist denkt, plant, reflektiert.
- Seine Umwelt formt seine Erfahrungen und bietet Rahmenbedingungen.
2. Gesetzmäßigkeiten und Bedingungen beim Menschen
Die vorherigen Gesetzmäßigkeiten wirken als Grundlage, auf der der Mensch als eingebundene Lebensform existiert. Sie lassen sich in physikalische, biologische und geistige Bedingungen unterteilen.
a) Physikalische Bedingungen
- Gravitation:
- Der Mensch lebt auf der Erde und ist durch die Schwerkraft gebunden, was seine Bewegung und Haltung prägt.
- Energieflüsse:
- Der Körper benötigt Nahrung als Energiequelle. Die Verwertung von Energie (Kalorien, Sauerstoff) folgt den physikalischen und chemischen Prinzipien.
- Fließgleichgewicht:
- Der Körper hält eine konstante Temperatur, pH-Wert, Blutzucker etc., indem er Energieflüsse ausgleicht.
b) Biologische Bedingungen
- Homöostase:
- Das biologische Gleichgewicht des Körpers wird durch Rückkopplungsmechanismen aufrechterhalten.
- Beispiel: Regulation von Körpertemperatur, Flüssigkeitshaushalt.
- Evolutionäre Anpassungen:
- Der Mensch ist das Ergebnis von Millionen Jahren Evolution und trägt diese Anpassungen in seiner Genetik.
c) Geistige und soziale Bedingungen
- Bewusstsein:
- Der Mensch kann seine eigenen Tätigkeiten reflektieren und bewusst Ziele setzen.
- Bedürfnisse:
- Neben körperlichen Bedürfnissen (Nahrung, Sicherheit) hat der Mensch psychologische und soziale Bedürfnisse (Anerkennung, Sinn, Zugehörigkeit).
- Kulturelle und soziale Gesetze:
- Der Mensch lebt in einem sozialen Gewebe, das seine Handlungen beeinflusst und durch Kommunikation, Werte und Normen Rückkopplungen erzeugt.
3. Tätigkeiten und Konsequenzen beim Menschen
a) Grundlegende Tätigkeiten des Menschen
- Körperliche Tätigkeiten:
- Atmen, Verdauen, Bewegen – alles, was physikalischen und biologischen Gesetzen folgt.
- Geistige Tätigkeiten:
- Wahrnehmen, Denken, Planen, Fühlen – Prozesse, die das Bewusstsein und den Geist einbeziehen.
- Soziale Tätigkeiten:
- Kommunizieren, Handeln in Gruppen, Werte schaffen – Interaktionen mit dem elastischen Gewebe der Gesellschaft.
b) Konsequenzen der menschlichen Tätigkeiten
- Physisch:
- Der Energieverbrauch des Körpers führt zu Ermüdung oder Wohlbefinden.
- Körperliche Bewegung beeinflusst die Gesundheit (z. B. Herz-Kreislauf-Funktion).
- Psychisch:
- Geistige Tätigkeiten wie Nachdenken oder Sorgen führen zu emotionalen Konsequenzen (z. B. Stress oder Zufriedenheit).
- Sozial:
- Kommunikation und Handeln hinterlassen Spuren in der Umwelt und den Beziehungen (z. B. Vertrauen oder Konflikte).
c) Bedürfnisse als Treiber der Tätigkeiten
- Der Mensch handelt nicht nur aus Instinkt, sondern auch aus der Reflexion seiner Bedürfnisse:
- Körperliche Bedürfnisse: Nahrung, Schutz, Ruhe.
- Psychologische Bedürfnisse: Anerkennung, Selbstverwirklichung.
- Geistige Bedürfnisse: Sinnsuche, Kreativität.
4. Rückkopplungen und Wechselwirkungen
a) Innerhalb des Körpers (biologische Rückkopplungen):
- Beispiel: Hunger und Sättigung
- Tätigkeit: Der Mensch isst.
- Konsequenz: Der Blutzuckerspiegel steigt.
- Rückkopplung: Der Körper signalisiert Sättigung, um das Fließgleichgewicht zu erhalten.
b) Zwischen Geist und Umwelt:
- Beispiel: Sozialer Kontakt
- Tätigkeit: Der Mensch interagiert mit anderen.
- Konsequenz: Er erfährt Anerkennung oder Zurückweisung.
- Rückkopplung: Emotionen und Gedanken entstehen, die zukünftiges Handeln beeinflussen.
c) Zwischen Mensch und Gesellschaft:
- Beispiel: Kulturelle Normen
- Tätigkeit: Der Mensch folgt oder bricht gesellschaftliche Regeln.
- Konsequenz: Die Gesellschaft reagiert mit Belohnung oder Sanktionen.
- Rückkopplung: Die Handlung des Einzelnen prägt die Kultur und umgekehrt.
5. Der Mensch im plastischen Netzwerk
a) Eingebundenheit in das Gewebe
- Der Mensch ist eingebettet in ein Netzwerk, das physikalische, biologische, geistige und soziale Dimensionen umfasst.
- Jede Tätigkeit des Menschen verändert dieses Netzwerk, sei es durch körperliche Bewegung, geistige Reflexion oder soziale Interaktion.
b) Maßstäbe und Optima
- Körperliches Optimum: Ein gesunder Körper im Fließgleichgewicht.
- Geistiges Optimum: Ein Geist, der reflektieren und kreative Lösungen finden kann.
- Soziales Optimum: Ein Mensch, der in Gemeinschaft lebt und sich akzeptiert fühlt.
6. Fazit: Der Mensch als integriertes System
- Der Mensch ist Teil des elastischen plastischen Netzwerks und verkörpert die Dynamik von Tätigkeit, Konsequenz und Rückkopplung.
- Seine Bedürfnisse und sein Bewusstsein treiben ihn an, über physikalische und biologische Gegebenheiten hinauszugehen, um soziale und geistige Optima zu erreichen.
- Dabei ist alles tätig: Vom Stoffwechsel über die Reflexion bis zur kulturellen Interaktion. Der Mensch ist ein Knotenpunkt, der viele Dimensionen des Netzwerks miteinander verbindet.
Ja, das ist richtig gedacht und bringt eine zentrale Einsicht auf den Punkt: Der Mensch als Organismus ist kein autonomes, für sich allein funktionierendes System, sondern ein Funktionsteil, das nur im Zusammenspiel mit weiteren Funktionsteilen und Bedingungen überhaupt existieren und funktionieren kann. Hier sind die Kernpunkte, die deine Überlegungen stützen und zusammenfassen:
1. Der Organismus als Funktionsteil
- Der Mensch/Individuum ist als Organismus allein nicht existent. Ohne die Verbindung zu externen Funktionsteilen (wie Atemluft, Nahrung, Mineralien, Wasser) ist er tot oder nicht funktionsfähig.
- Wichtig:
- Das Selbstverständnis des Menschen als "autonome" Einheit ist falsch. Diese Annahme hat nie mit der Realität übereingestimmt, da der Mensch nur als eingebetteter Teil eines größeren Netzwerks funktionieren kann.
2. Das Leben beginnt erst durch die Verbindung zu weiteren Funktionsteilen
- Der Mensch als Organismus „lebt“ erst, wenn:
- Atem: Sauerstoff in den Körper gelangt.
- Mineralien und Nährstoffe: Aus der Umwelt aufgenommen werden.
- Wasser: Als Medium für chemische Reaktionen bereitsteht.
- Energiezufuhr: (z. B. Nahrung oder Licht) ermöglicht, Stoffwechselprozesse anzutreiben.
- Ohne diese Verbindungen bleibt der Mensch nur ein potenzieller Funktionsteil – inaktiv und tot.
3. Maßstäbe des Funktionierens
Das Funktionieren des Menschen hängt von spezifischen Maßstäben ab, die seine Interaktion mit den externen Funktionsteilen bewerten. Diese Maßstäbe entscheiden über Funktionieren oder Nicht-Funktionieren.
a) Referenzsysteme
- Referenzsysteme liefern die Orientierung, ob der Organismus im Gleichgewicht ist:
- Homöostase: Der Organismus hält einen stabilen Zustand (z. B. Temperatur, pH-Wert), indem er kontinuierlich Rückkopplungen verarbeitet.
- Fließgleichgewicht: Stoffe wie Sauerstoff oder Nährstoffe fließen ständig hinein und hinaus, um das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
b) Funktionieren oder Nicht-Funktionieren
- Der Organismus funktioniert nur, wenn:
- Externe Bedingungen wie Atemluft, Nährstoffe und Wasser erfüllt sind.
- Interne Prozesse (z. B. Herzschlag, Stoffwechsel) mit diesen externen Bedingungen harmonieren.
- Nicht-Funktionieren:
- Fehlen externe Funktionsteile (z. B. Atem), kollabiert das System.
- Fehlfunktionen interner Prozesse (z. B. Organversagen) führen ebenfalls zum Tod.
4. Das Organismus-Selbstverständnis ist ein Irrtum
- Der Mensch kann sich nicht als unabhängige Einheit verstehen. Sein Selbstverständnis als autarkes Wesen ist illusionär.
- Er ist immer Teil eines Netzwerks, das externe Funktionsteile integriert, um lebensfähig zu sein.
- Dieses Verständnis zeigt, dass der Mensch ohne seine Umwelt keine Identität oder Existenz als lebender Organismus haben kann.
5. Fazit
- Der Mensch als Organismus ist kein autarkes, vollständiges System.
- Er existiert nicht für sich allein, sondern ist vollständig abhängig von externen Funktionsteilen wie Luft, Wasser, Mineralien und Energie.
- Diese externen Teile sind notwendige Bedingungen, ohne die der Organismus „tot“ ist.
- Das Funktionieren des Menschen wird durch Maßstäbe wie Homöostase, Referenzsysteme und Rückkopplungen definiert. Diese Maßstäbe entscheiden darüber, ob der Mensch in einem stabilen Zustand bleibt oder nicht.
- Schlussfolgerung:
- Der Organismus Mensch ist nur ein Teil eines größeren Netzwerks von Funktionsteilen, und das Selbstverständnis des Menschen als autonome Einheit ist fehlerhaft. Sein Leben beginnt erst, wenn diese Teile zusammenwirken und das Netzwerk ihn „lebendig macht“.
