29.10,2024a

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Ihre ausführliche Darstellung bringt die Kernideen des plastischen Geistmodells und der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ zu einem Gesamtkontext zusammen, der die Notwendigkeit einer umfassenden, plastischen Auseinandersetzung mit der Realität verdeutlicht. Hier wird das menschliche Bewusstsein als veränderbares, lebendiges Konstrukt verstanden, das nicht unabhängig, sondern stets in Bezug zu den Naturkräften, zur Umwelt und zu Mitmenschen steht.

In Fenners Vision beschreibt die „Globale Schwarm-Intelligenz“ ein Konzept, das die Menschheit als kollektives Kunstwerk betrachtet und die interaktive Plattform bietet, auf der diese Vision erlebt und reflektiert wird. Plastische Philosophie, physikalische Prinzipien und kollektive Verantwortung werden zu einer Einheit verflochten, die als Grundlagensystem eine neue Bewusstseinsform herausfordert. Die Essenz Ihrer Überlegungen unterstreicht:

  1. Mensch als Funktionsteil in einer „Verletzungswelt“: Der Mensch wird in einem Netzwerk biologischer, physikalischer und sozialer Abhängigkeiten verstanden. Er ist eingebettet in die „Verletzungswelt“, deren Rahmenbedingungen und Anforderungen er nicht entkommen kann. Dieses Verständnis verändert das Ich-Bewusstsein von einer selbstbestimmten, isolierten Entität hin zu einem flexiblen, sich stets anpassenden „Funktionsteil“. Die „Verletzungswelt“ fordert eine ständige Interaktion und Anpassung, die physikalisch und biologisch begründet ist. Sie zeigt die Notwendigkeit, sich in einem sensiblen Gleichgewicht zu bewegen und dieses auch aktiv mitzugestalten.
  2. Das Ich-Bewusstsein als plastisches, relationales Konstrukt: Hier treten zwei Geisteshaltungen in Gegensatz zueinander:
    • Der selbstlegitimierende Geist hält sich in einer abgeschlossenen „Unverletzlichkeitswelt“ auf, die auf stabilen, oft illusorischen Konstrukten beruht. Der Mensch bleibt dabei in gedanklichen Konstrukten gefangen, die ihn von der physischen Realität entfremden und nicht die tatsächlichen Abhängigkeiten anerkennen.
    • Der plastische Geist hingegen versteht das Bewusstsein als Teil eines lebendigen, verletzlichen Netzwerks. Dieser Geist ist fähig zur Selbstanpassung und interagiert dynamisch mit seiner Umwelt. Er erkennt sich als verwoben in einem komplexen Gefüge, das sowohl physikalische als auch biologische Bedingungen respektiert. Dieses Geistmodell ist in der Lage, Asymmetrien, dynamische Flexibilität und Selbstorganisation als zentrale Parameter seines Funktionierens zu begreifen.
  3. Hypothesen und Kerngedanken der plastischen Philosophie:
    • Abhängigkeit und Funktionalität: Das Ich-Bewusstsein ist kein isoliertes, autarkes System, sondern ein funktionales Element innerhalb eines plastischen Netzwerkes. Dies basiert auf Referenzsystemen wie Homöostase und natürlichen Anpassungsmechanismen, die auf die Realität der „Verletzungswelt“ ausgerichtet sind.
    • Dynamische Selbstorganisation und Asymmetrie: In der plastischen Philosophie bedeutet ein stabiler Geist nicht Stagnation, sondern flexible Selbstorganisation und die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen. Die Realität des Lebens bedingt eine dauerhafte Interaktion und ein ständiges Ausbalancieren von Kräften.
    • Das plastische Ich als dynamisches Bezugssystem: Es ist kein fester Punkt, sondern ein sich immer wieder neu orientierendes Bezugssystem. Dieser „tastende Geist“ nutzt seine Sensibilität, um durch kreative, künstlerische Arbeit und Reflexion die Realität zu erkunden und aktiv mitzugestalten.
  4. Die Kunst als Brücke zur Realität und plastische Wahrnehmung: Die Kunst eröffnet ein Erfahrungsfeld, in dem das plastische Geistmodell praktisch erlebbar wird. Durch das Modellieren, Ertasten und Erkunden von Form und Struktur kann das Ich-Bewusstsein direkt mit den Grundprinzipien der physischen Welt in Berührung treten. Dies stellt keine abstrakte Reflexion dar, sondern ein tastendes Begreifen und eine unmittelbare Erfahrung, die sich beispielsweise durch die „Reißverschluss“-Struktur des Deichmodells oder durch asymmetrische Modelle wie die Goldene Proportion im plastischen Arbeiten zeigt. Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ lädt in diesem Sinne ein, diese Prozesse künstlerisch und spielerisch zu erleben und als eine methodische Form von Selbsterkenntnis und Bewusstseinsentwicklung zu begreifen.
  5. Interaktive Verantwortung und Mitmenschlichkeit auf der Plattform „Globale Schwarm-Intelligenz“: Die Plattform wird zu einem kreativen Raum, in dem kollektive Verantwortung und die Verbundenheit des Einzelnen mit der gesamten Menschheit erfahren werden können. Diese Form von Schwarm-Intelligenz fördert ein plastisches, adaptives Bewusstsein, das sich auf ein ökologisch und sozial verantwortungsbewusstes Handeln orientiert. Der „Gordische Knoten“ steht hier als Symbol für eine Problemlösung, die durch direkte, erfahrbare Reflexion und kreative Auseinandersetzung entsteht. Die Schwarm-Intelligenz bringt Menschen dazu, sich als integrierte Teile eines lebendigen Netzwerks zu verstehen, das von gegenseitiger Abhängigkeit und Mitmenschlichkeit getragen wird.

Das plastische Geistmodell als notwendige Perspektive für das Überleben der Menschheit

Fenners plastische Philosophie fordert das Ich-Bewusstsein auf, sich der realen, biologischen und physikalischen Abhängigkeiten bewusst zu werden. Die Verbindung von künstlerischer Praxis, physikalischer Erkenntnis und kollektiver Intelligenz schafft ein Modell, das den Menschen nicht als isoliertes Individuum, sondern als dynamisches, vernetztes Wesen begreift, das im Einklang mit den Prinzipien der Homöostase, der Selbstorganisation und der Mitmenschlichkeit lebt. Das Konzept der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ und das plastische Ich-Modell schaffen somit eine tiefgreifende, ganzheitliche Perspektive, die der Menschheit als Basis für eine zukunftsfähige, nachhaltige und kreative Gesellschaft dienen kann.

Manifest der Einheit und Verantwortung: Der Mensch als plastisches Funktionsteil in der physischen und sozialen Realität


Präambel: Die Herausforderung einer neuen Zeitenwende und das Ende der Entfremdung

Die Menschheit steht an einem Scheideweg, der sie zwingt, das eigene Selbstverständnis neu zu definieren. Durch die zivilisatorische Entwicklung und die Entfremdung von natürlichen Prozessen hat der Mensch eine gedankliche Parallelwelt geschaffen, die ihn als unverwundbar und autonom erscheinen lässt. Diese Vorstellung negiert die physikalischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten, denen das Leben auf der Erde unterworfen ist. Durch die selbstgewählte Isolation hat der Mensch seine Rolle als Funktionsteil in einem größeren ökologischen Netzwerk verloren, was zu einer globalen Krise geführt hat. Dieses Manifest fordert eine Rückkehr zur Ganzheitlichkeit und einem neuen, integrierten Menschsein, das die physische Realität und das eigene Handeln als Teil eines umfassenden, natürlichen Systems versteht und respektiert.

1. Die Illusion des autonomen Geistes und die Selbstlegitimation in einer Parallelwelt

Im modernen Ich-Bewusstsein sieht der Mensch sich oft als isoliertes Zentrum der Existenz, das sich durch geistige Konstrukte und Selbstlegitimation eine eigene Parallelwelt geschaffen hat. In dieser geistigen Sphäre erscheint das „Ich“ als unabhängig und unverwundbar – ein Bild, das die physische Welt mit ihren Einschränkungen und Konsequenzen verdrängt. Diese gedankliche Parallelwelt dient der Illusion der Autonomie und speist sich aus dem Drang, sich als übergeordnet und unabhängig von der materiellen Welt zu verstehen.

Hypothese: Die Selbstlegitimation des Geistes führt zu einer Trennung von der physischen Realität und verstärkt Handlungen, die langfristig destruktiv auf das ökologische System wirken. Die Parallelwelt des Ich-Bewusstseins birgt die Gefahr, dass der Mensch seine Verantwortung gegenüber dem größeren Ganzen aus den Augen verliert und destruktive Muster – wie die Gier und das Streben nach unbegrenztem Wachstum – fördert.

2. Die physische Realität als unverrückbare Grundlage allen Daseins

Die materielle Realität bleibt, ungeachtet menschlicher Überzeugungen und Interpretationen, die Grundlage allen Lebens. Diese Realität basiert auf unveränderlichen Gesetzen und Strukturen, die den Rahmen für das Leben auf der Erde definieren. Das menschliche Bewusstsein und die geistigen Konstrukte, die den modernen Menschen prägen, existieren nur innerhalb dieser Rahmenbedingungen und unterliegen denselben Gesetzen von Funktionieren und Nicht-Funktionieren.

Hypothese: Nur indem der Mensch die Realität der physikalischen Welt anerkennt, kann er nachhaltig existieren. Diese Akzeptanz fordert ein Handeln, das im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten steht und die Balance von Leben und Tod, Wachstum und Vergänglichkeit respektiert.

3. Der Mensch als plastisches Funktionsteil im ökologischen Netzwerk

Der Mensch ist ein organischer Teil des größeren ökologischen Systems und trägt als Funktionsteil zur Balance und Homöostase dieses Netzwerks bei. Die Vorstellung von einer absoluten Autonomie ist ein Trugbild, das dem Menschen eine falsche Freiheit suggeriert. Die wirkliche Freiheit besteht darin, die eigene Rolle im größeren Gefüge zu erkennen und die Handlungen daran auszurichten, dass sie dem Gleichgewicht und dem Wohlergehen des Gesamtsystems dienen.

Hypothese: Nur indem der Mensch seine Abhängigkeit von der Natur anerkennt und sich als Funktionsteil versteht, der im Einklang mit dem Ganzen lebt, kann er langfristig überleben. Diese Erkenntnis führt zu einem Bewusstsein, das Verantwortung und Teilhabe im ökologischen Netzwerk als zentralen Aspekt der menschlichen Existenz begreift.

4. Die plastische Identität als dynamisches Selbstverständnis

Das moderne Ich-Bewusstsein basiert auf einem starren Selbstbild, das als „Skulptur-Identität“ beschrieben werden kann. Dieses starre Verständnis blockiert die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die für ein nachhaltiges Leben notwendig sind. Die „plastische Identität“ hingegen versteht das Selbst als ein dynamisches, formbares und offenes System, das in ständiger Interaktion mit der physischen und sozialen Realität steht. Sie ist bereit, sich den Anforderungen der Welt anzupassen und die eigene Verletzlichkeit und Abhängigkeit anzuerkennen.

Hypothese: Eine plastische Identität erlaubt dem Menschen, flexibler auf Umweltveränderungen zu reagieren und sich im Einklang mit dem Gesamtgefüge zu entwickeln. Diese Anpassungsfähigkeit schützt vor dem Kollaps, der durch ein starres und isoliertes Selbstverständnis verursacht wird.

5. Die Homöostase als zentrales Prinzip der Balance und Anpassung

Homöostase ist das Prinzip des Gleichgewichts, das den Körper in einem stabilen Zustand hält, trotz der wechselnden Bedingungen der Außenwelt. Dieses biologische Prinzip ist ebenso zentral für das geistige und gesellschaftliche Leben. Indem der Mensch die Homöostase als Grundprinzip für seine Handlungen versteht, kann er eine Balance zwischen den subjektiven Bedürfnissen und den objektiven Anforderungen der Realität finden. Diese Balance ist notwendig, um nachhaltig und in Übereinstimmung mit der Umwelt zu leben.

Hypothese: Die Homöostase ist nicht nur ein biologisches Prinzip, sondern auch ein geistiges und soziales Leitbild. Ihre Anwendung auf das Verhältnis des Menschen zur Natur schafft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Balance und fördert ein harmonisches und funktionales Leben im Einklang mit der Umwelt.

6. Die Rolle der Kunst als Brücke zur realen Erfahrung und Selbstreflexion

Kunst ist ein essentielles Werkzeug, um die Kluft zwischen geistigen Konstrukten und physikalischer Realität zu überbrücken. Durch die Auseinandersetzung mit Materialien und Formen wird der Künstler in die reale Welt hineingezogen und erfährt die physikalischen Prinzipien direkt. Kunst zeigt, dass alle geistigen Konstrukte auf der Basis physikalischer Realitäten beruhen und durch das Erfahrbare begrenzt sind.

  • Das Modell der vergoldeten Eisfläche: Die künstlerische Praxis, eine Eisfläche zu vergolden und darauf zu tanzen, symbolisiert den Widerspruch zwischen dem Schein (Gold als Symbol für Ewigkeit) und der Vergänglichkeit des Eises. Die physikalischen Eigenschaften der Eisfläche bleiben bestehen, und die Vergoldung ist nur eine oberflächliche Veränderung. Dieses Werk verdeutlicht die fragile Illusion von Unverletzlichkeit und Ewigkeit.
  • Symmetrie und Asymmetrie als natürliche Ordnungsprinzipien: In der Kunst werden Muster wie der Goldene Schnitt oder die Fibonacci-Folge verwendet, um die natürliche Harmonie und das Gleichgewicht sichtbar zu machen. Diese Prinzipien zeigen, dass die Natur eine innewohnende Ordnung besitzt, die der Mensch erkennen und respektieren kann, um sein Handeln daran auszurichten.

Hypothese: Kunst kann dem Menschen helfen, die Illusionen des Geistes zu durchbrechen und die physische Realität als Grundlage aller Existenz zu erkennen. Sie bietet ein Erfahrungsfeld, das den Menschen zur Selbstreflexion anregt und die Verbundenheit mit der Welt verdeutlicht.

7. Die Schwarmintelligenz als Modell kollektiven Bewusstseins und ethischer Orientierung

In einer globalisierten Welt erfordert das Überleben kollektives Wissen und geteilte Erfahrungen. Die Schwarmintelligenz beschreibt das Prinzip der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs innerhalb einer Gemeinschaft, die auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet ist. Sie ermöglicht dem Menschen, über die individuellen Grenzen hinauszudenken und das Wissen und die Weisheit des Kollektivs zu nutzen, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Hypothese: Ein kollektives Bewusstsein, das die individuellen Interessen in den größeren Kontext einbettet, schafft eine ethische Orientierung, die das Überleben und Wohlstand der Gemeinschaft fördert. Schwarmintelligenz als Modell kollektiven Denkens und Handelns kann zur Grundlage einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Gesellschaft werden.

8. Der künstliche Instinkt als ethischer Kalibrator für menschliches Handeln

Da dem modernen Menschen die natürlichen Instinkte und Orientierungshilfen fehlen, die ihn früher in Einklang mit der Natur brachten, könnte ein künstlicher Instinkt entwickelt werden, um sein Handeln an ethischen und ökologischen Prinzipien auszurichten. Dieser „ethische Kalibrator“ würde menschliches Tun in Bezug auf seine nachhaltige Wirkung überprüfen und so eine Art moralischen Kompass bieten, der das Gleichgewicht zwischen individuellen Bedürfnissen und kollektiver Verantwortung herstellt.

Hypothese: Ein künstlicher Instinkt, der als ethischer Kalibrator fungiert, könnte dem Menschen helfen, die langfristigen Konsequenzen seines Handelns zu überblicken und ein Bewusstsein für die größere Verantwortung zu entwickeln. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die Handlungen an den Naturgesetzen und dem Wohl des ökologischen Ganzen auszurichten.

9. Ein Ehrenkodex der evolutionären Weisheit und Resilienz

Die Weisheit der Evolution lehrt, dass Überleben auf der Anpassungsfähigkeit und der Fähigkeit zur Selbstregulation beruht. Ein Ehrenkodex, der die Prinzipien der Natur und die Resilienz des Lebens als Werte anerkennt, könnte als Leitbild für menschliches Handeln dienen. Dieser Kodex fordert den Respekt für alle Lebensformen und deren Überlebensstrategien, die den Menschen lehren, dass das eigene Überleben eng mit der Stabilität des gesamten ökologischen Systems verknüpft ist.

Hypothese: Ein Ehrenkodex, der die evolutionäre Weisheit als Leitprinzip anerkennt, fördert die Resilienz und Flexibilität des Menschen in seinem Verhältnis zur Natur. Diese neue Ethik der Verbundenheit und Verantwortung stärkt das Bewusstsein für die eigene Rolle im Gesamtgefüge des Lebens.


Schlussgedanke: Die Notwendigkeit eines neuen Menschseins

Dieses Manifest fordert den Menschen auf, sich als plastisches, formbares Wesen zu begreifen, das seine Handlungen in Einklang mit der natürlichen Ordnung bringt. Das Ziel ist ein neues Selbstverständnis, das den Menschen nicht als isoliertes Individuum, sondern als integralen Bestandteil eines dynamischen und vernetzten Systems erkennt. Der Mensch kann nur überleben, wenn er sich seiner Abhängigkeiten bewusst wird und seine Freiheit als Teil eines größeren Netzwerks versteht, das von physikalischen und ökologischen Gesetzmäßigkeiten geprägt ist.

Vision: Ein Menschsein, das im Einklang mit der Natur lebt und das Gleichgewicht zwischen Selbstwahrnehmung und Naturgesetzen respektiert, bildet die Grundlage einer nachhaltigen Zukunft.

Das zivilisatorische Verständnis des Menschen als autarkes Individuum und die Verhärtung seines Selbstverständnisses


Präambel: Der Ursprung und die Verfestigung eines isolierten Selbstverständnisses

In der modernen Zivilisation hat sich ein Verständnis des Menschseins entwickelt, das den Einzelnen als ein in sich abgeschlossenes, autarkes Wesen betrachtet. Dieses Selbstbild, das den Menschen als Individuum begreift, das aus sich heraus und für sich selbst vollständig ist, wird zunehmend als „natürlich“ akzeptiert. Die Entstehung und Verhärtung dieser Auffassung ist nicht zufällig, sondern das Resultat einer langen historischen Entwicklung, die sich auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und philosophische Einflüsse stützt. Der Mensch sieht sich heute als etwas Abgeschlossenes, etwas in sich Ruhendes, das keiner Verbesserung bedarf und sein eigenes Maß ist – ein Selbstverständnis, das die eigene Trennung von der Welt und die Entfremdung von den natürlichen Prozessen verstärkt.

1. Der Ursprung der Isolation: Die philosophische und religiöse Wurzel

In den frühen Zivilisationen war das Verständnis von „Selbst“ und „Ich“ eng mit der Gemeinschaft und der Natur verknüpft. Doch mit der griechischen Philosophie, insbesondere mit Denkern wie Platon und Aristoteles, begann der Mensch, sich als eigenständiges Subjekt zu begreifen. Plato legte die Grundlage für ein dualistisches Weltbild, in dem der Körper und die materielle Welt als minderwertig im Vergleich zur immateriellen Welt der Ideen und des Geistes betrachtet wurden. In dieser Sichtweise begann der Mensch, sein geistiges Selbst als etwas Höheres zu betrachten und sich vom physischen und natürlichen Teil seiner Existenz abzugrenzen. Die christliche Theologie vertiefte diesen Dualismus, indem sie die Seele als ewigen, vom Körper unabhängigen Bestandteil des Menschseins prägte. Diese religiösen und philosophischen Konzepte legten die Grundlage für ein Menschenbild, das die physische Welt, einschließlich des eigenen Körpers, als etwas betrachtet, das überwunden oder kontrolliert werden muss.

Hypothese: Die Entstehung des isolierten Selbstverständnisses liegt in einem dualistischen Weltbild begründet, das Körper und Geist trennt und dem Geist Vorrang gibt. Dieser Dualismus führte dazu, dass der Mensch sich von der materiellen Welt losgelöst wahrnimmt und sich selbst als autarkes, in sich vollständiges Wesen betrachtet.

2. Die Aufklärung und das Ideal des autonomen Individuums

Mit der Aufklärung setzte sich das Ideal des rationalen, selbstbestimmten Individuums durch. Der Mensch wurde als eigenständiges Subjekt betrachtet, das fähig ist, seine eigene Vernunft und sein eigenes Urteil zu gebrauchen, unabhängig von äußeren Autoritäten. Dies führte zur Betonung der Individualität und der persönlichen Freiheit, die als höchste Werte der menschlichen Existenz angesehen wurden. Der Mensch begann, sich als Gestalter seines Schicksals und seiner Umwelt zu sehen und seine Autonomie über kollektive Werte zu stellen.

Hypothese: Das Ideal der Aufklärung, das den Menschen als autarkes und vernunftgeleitetes Individuum feiert, trug entscheidend zur Verfestigung des heutigen Selbstverständnisses bei. Die Unabhängigkeit des Einzelnen von der Gemeinschaft und den natürlichen Prozessen wurde als Selbstzweck und höchstes Ziel betrachtet, wodurch der Mensch zunehmend seine Verwurzelung im ökologischen und sozialen Gefüge vernachlässigte.

3. Die industrielle Revolution und das ökonomische Menschenbild

Die industrielle Revolution und die Entwicklung des Kapitalismus verstärkten das isolierte Menschenbild. Die Idee, dass der Mensch als eigenständiges „Wirtschaftssubjekt“ in einem Wettbewerb um Ressourcen und Wohlstand agieren müsse, führte zur Vorstellung, dass der Einzelne in erster Linie für sich selbst verantwortlich ist. Das ökonomische Menschenbild reduzierte das Verständnis des Individuums auf ein rationales Wesen, das nach Nutzenmaximierung strebt und für sich allein funktioniert. Der Mensch wurde zum Homo oeconomicus, einem Wesen, das in erster Linie auf Effizienz und Selbstinteresse ausgerichtet ist. Gleichzeitig verfestigte sich das Konsumverhalten als zentraler Bestandteil der Identität, was das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zur Gemeinschaft weiter abschwächte und die Selbstdarstellung und die materiellen Aspekte des Selbstverständnisses in den Vordergrund rückte.

Hypothese: Das ökonomische Modell des Menschen als rational handelndes Individuum, das nach Selbstoptimierung strebt, hat das heutige Selbstverständnis tiefgreifend beeinflusst. Die Fokussierung auf Eigeninteresse und materiellen Wohlstand führte zur Vorstellung, dass der Mensch aus sich selbst heraus genügt und keine Verbindung zur Gemeinschaft oder Natur benötigt.

4. Die Gier als treibende Kraft und die Verfestigung des Selbstverständnisses

Im Zentrum des modernen Selbstverständnisses steht die Gier – das ständige Streben nach „mehr“. Diese Gier, die sich in der kapitalistischen Gesellschaft als Erfolgsprinzip etabliert hat, basiert auf der Idee, dass der Einzelne in einem ständigen Konkurrenzkampf um Ressourcen und Anerkennung steht. Die Gier geht mit einer tiefen Entfremdung von der physischen Realität einher, da sie den Menschen dazu bringt, sich über die natürlichen Grenzen hinwegzusetzen und den Planeten als unbegrenzte Ressource zu betrachten. Der moderne Mensch sieht sich als Eigentümer seiner selbst und glaubt, dass er über alles verfügen kann, was er benötigt, um seine Bedürfnisse zu stillen – eine Sichtweise, die die Trennung von der Umwelt und der Gemeinschaft weiter verstärkt.

Hypothese: Die Gier des modernen Menschen ist ein Resultat des isolierten Selbstverständnisses und verstärkt dieses zugleich. Die Selbstzentriertheit und das Streben nach immer mehr führen zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und zur Missachtung der ökologischen und sozialen Verbindungen, die das Leben ermöglichen.

5. Der Konsum als Identität und die Entfremdung von der natürlichen Welt

In der modernen Konsumgesellschaft definiert sich der Mensch zunehmend über seinen Besitz und das, was er konsumiert. Der Konsum ist zur zentralen Identität des Individuums geworden und verstärkt die Illusion, dass der Mensch unabhängig von der physischen Welt und den natürlichen Prozessen existieren kann. Indem der Mensch die Umwelt auf Ressourcen reduziert, die es zu verbrauchen gilt, entfremdet er sich weiter von der physischen Welt und von seiner Rolle als Funktionsteil im ökologischen Netzwerk. Der Mensch wird zum Konsumenten seiner eigenen Existenz, wodurch der Bezug zur Realität und die Verbindung zu den grundlegenden Prinzipien der Natur immer mehr verloren gehen.

Hypothese: Die Konsumgesellschaft verstärkt das Selbstverständnis des Menschen als isoliertes Individuum, das in erster Linie nach materiellem Wohlstand strebt. Diese Identität führt zur fortschreitenden Entfremdung von der natürlichen Welt und zur Missachtung der grundlegenden Abhängigkeiten, die das Leben auf der Erde ermöglichen.

6. Die Verdrängung des Funktionsteil-Seins und die Illusion der Ganzheitlichkeit

Der Mensch sieht sich heute zunehmend als abgeschlossenes Ganzes, das aus sich heraus genügt und keiner Verbesserung bedarf. Er betrachtet sich als autark und hat das Verständnis dafür verloren, dass er als Funktionsteil in einem größeren Netzwerk existiert. Diese Selbstwahrnehmung führt dazu, dass der Mensch glaubt, keine Verantwortung für das Gesamtsystem zu tragen, in das er eingebunden ist. Die Illusion der Ganzheitlichkeit und die Weigerung, sich als Teil eines funktionierenden Ganzen zu verstehen, führen dazu, dass der Mensch sich nicht mehr als verbesserungsfähig sieht und seine Handlungen nicht in einem größeren Zusammenhang reflektiert.

Hypothese: Die Selbstwahrnehmung des Menschen als Ganzes und in sich Ruhendes Wesen ist eine Illusion, die zu einer Verhärtung des Selbstverständnisses führt. Diese Sichtweise ignoriert die Abhängigkeit des Menschen vom ökologischen Netzwerk und verstärkt das egozentrische Verhalten, das zur Zerstörung der natürlichen Umwelt beiträgt.

7. Die notwendige Rückkehr zur Ganzheitlichkeit und Verbundenheit

Angesichts der globalen Krisen, die durch das isolierte Selbstverständnis des Menschen ausgelöst wurden, ist es notwendig, ein neues Verständnis des Menschseins zu entwickeln. Der Mensch muss sich als plastisches, formbares Wesen begreifen, das in einem dynamischen Netzwerk lebt und als Funktionsteil zur Stabilität dieses Netzwerks beiträgt. Ein neues, ganzheitliches Selbstverständnis, das die Abhängigkeit des Menschen von den natürlichen Prozessen anerkennt und die Verantwortung für das Gesamtsystem betont, ist dringend erforderlich. Dieses Selbstverständnis fordert die Anerkennung der physikalischen Gesetze und der ökologischen Abhängigkeiten, die das Leben auf der Erde ermöglichen.

Hypothese: Ein ganzheitliches Verständnis des Menschseins, das die Verbundenheit mit der physischen Realität und der ökologischen Gemeinschaft betont, ist notwendig, um den Selbstzerstörungskreis zu durchbrechen. Dieses neue Selbstverständnis fördert eine nachhaltige Lebensweise und ermöglicht dem Menschen, in Einklang mit der Natur zu existieren.

Schlussgedanke: Die Herausforderung eines neuen Menschseins

Das gegenwärtige Selbstverständnis des Menschen, das ihn als autarkes und unverbundenes Wesen begreift, hat zu einer globalen Entfremdung und Zerstörung der Umwelt geführt. Die Menschheit steht vor der Herausforderung, diese Selbstwahrnehmung zu überdenken und ein neues, ökologisch orientiertes Selbstverständnis zu entwickeln. Der Mensch muss lernen, sich als Teil eines größeren Ganzen zu sehen, dessen Überleben von der Balance und der Verbundenheit aller Teile abhängt.

Vision: Ein Menschsein, das die Verantwortung für das Gesamtgefüge des Lebens anerkennt und die Verbundenheit mit der physischen Realität als Grundlage für nachhaltiges Handeln betrachtet, kann den Weg in eine zukunftsfähige Gesellschaft weisen.

Die Entstehung des modernen Menschseinsverständnisses und die Verhärtung des Individuums: Ein Gesamtüberblick


Präambel: Die Wurzeln der Selbstgenügsamkeit und die Illusion der Unveränderlichkeit

Das gegenwärtige Selbstverständnis des Menschen und des Individuums hat sich durch die Zivilisationsgeschichte hindurch verfestigt und gilt heute als unantastbare Grundlage des Menschseins. Diese Auffassung stellt das Individuum als Zentrum seiner Existenz dar, das in seiner Selbstwahrnehmung für sich selbst ausreichend ist und als unveränderlich angesehen wird. Diese Haltung führt zur Vorstellung, dass der Mensch in seiner heutigen Form vollständig ist und keiner grundlegenden Verbesserung bedarf. Das moderne Selbstverständnis hat sich so weit verhärtet, dass es nicht mehr als eine evolvierende Struktur betrachtet wird, sondern als endgültige und stabile Identität.

1. Die Wurzeln der Selbstgenügsamkeit: Der Mensch als autonomes Zentrum

In der modernen Zivilisation hat sich die Vorstellung durchgesetzt, dass das Individuum als ein autonomes Zentrum existiert. Diese Wahrnehmung begann in der frühen Neuzeit und gewann durch den Humanismus und die Aufklärung an Stärke, die das Individuum in den Mittelpunkt rückten. Hier entstand die Überzeugung, dass der Mensch in seinem Wesenskern nicht nur unveränderlich, sondern auch eigenständig und unabhängig sei. Diese Sichtweise entfernte das Individuum von seiner Rolle als Teil eines natürlichen und sozialen Netzwerks und verlieh ihm den Status eines in sich geschlossenen Wesens.

Hypothese: Der Gedanke der Autonomie und Selbstgenügsamkeit hat das Menschsein als unabhängiges Zentrum festgesetzt, das keiner äußeren Orientierung bedarf. Diese Überzeugung hat den Menschen aus seinem Kontext als Teil eines größeren Ganzen herausgelöst und eine Distanz zu den Prinzipien des gemeinschaftlichen Lebens geschaffen.

2. Der Bruch mit der Natur: Die Loslösung von ökologischen und biologischen Prinzipien

Die fortschreitende Technologisierung und Industrialisierung vertieften die Vorstellung, dass der Mensch nicht nur autonom ist, sondern auch über die Naturgesetze hinausgehen kann. Diese Haltung schuf eine Kluft zwischen der physischen Realität, die auf biologischen und ökologischen Gesetzmäßigkeiten beruht, und dem menschlichen Selbstverständnis, das sich als unabhängig von diesen Rahmenbedingungen begreift. Mit der Loslösung von natürlichen Prinzipien wie der Homöostase und den physikalischen Begrenzungen verlor der Mensch den Zugang zu seiner Rolle als „Funktionsteil“ im ökologischen Netzwerk.

Hypothese: Die Überzeugung, dass der Mensch die Natur beherrschen kann, führte zur Verfestigung eines Selbstverständnisses, das sich unabhängig von ökologischen Realitäten sieht. Dieses Denken hat die natürliche Anpassungsfähigkeit und die Erkenntnis um die eigene Verletzlichkeit aus der menschlichen Wahrnehmung verdrängt.

3. Die Rolle der Philosophie und Religion: Selbstbestimmung und ewiges Leben

In der Geschichte des Menschseinsverständnisses spielten Philosophie und Religion eine zentrale Rolle. Sie prägten das Bild eines Individuums, das in seiner Existenz einer transzendenten Bestimmung folgt, was zur Verfestigung der Vorstellung eines unveränderlichen Wesenskerns führte. Religion vermittelte das Konzept eines ewigen Lebens und eines unverletzlichen Geistes, das die physische Realität übersteigt. Philosophie und Rationalismus stärkten die Idee der Vernunft als höchster Instanz, die über die Sinneswahrnehmung hinausgeht und den Menschen als souveränen Denker idealisiert.

Hypothese: Durch Religion und Philosophie wurde der Gedanke eines unvergänglichen, autonomen Selbst etabliert. Diese Ideen führten zu einem Konzept des Menschseins, das die physischen und biologischen Realitäten ignoriert und den Menschen als eine vom Naturprozess losgelöste Einheit sieht.

4. Der Aufstieg des ökonomischen Denkens: Der Mensch als Konsument und die Ökonomie der Gier

Die moderne Zivilisation hat das Verständnis des Menschen als Konsument und Ware geprägt. Der Mensch wird heute in einem System geboren, das ihn dazu anleitet, sich über seinen Konsum und seinen wirtschaftlichen Wert zu definieren. Dieses System fördert eine Mentalität der Selbstgenügsamkeit und Gier, die sich von der Natur entfernt und den Fokus auf das Individuum und dessen Eigennutz legt. Durch die Mechanismen des Marktes wird das Individuum dazu gebracht, die eigene Existenz als Wert zu betrachten, der maximiert und geschützt werden muss, unabhängig von seiner sozialen und ökologischen Verantwortung.

Hypothese: Das ökonomische System hat das moderne Menschseinsverständnis entscheidend geprägt und das Individuum in eine Rolle gezwungen, die die Gemeinschaft und das ökologische Netzwerk ignoriert. Diese Isolation des Individuums im wirtschaftlichen System verfestigt die Vorstellung der Selbstgenügsamkeit und Unverletzlichkeit.

5. Der Verlust des funktionalen Selbstverständnisses: Der Mensch als isoliertes Wesen statt als Funktionsteil

Durch die Fixierung auf das Ich-Bewusstsein als autonome Einheit hat der Mensch seine Rolle als Funktionsteil eines größeren, miteinander verbundenen Systems verloren. In traditionellen Gesellschaften wurde das Individuum als Teil eines sozialen und natürlichen Netzwerks verstanden, das auf gegenseitiger Abhängigkeit beruht. Diese Sichtweise ist jedoch durch die moderne Betonung der Autonomie und Unabhängigkeit in den Hintergrund geraten. Der Mensch begreift sich heute nicht mehr als ein Wesen, das in Wechselwirkung mit der Umwelt steht und von dieser geprägt wird.

Hypothese: Die Abkehr vom Verständnis des Menschen als Funktionsteil hat zu einer Entfremdung geführt, die die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des Menschen mindert. Dies führt zu einem statischen und verfestigten Selbstbild, das den Menschen als isolierte Entität versteht.

6. Die Wissenschaft als Triebfeder des Kontrollbedürfnisses und die Abgrenzung von der physischen Welt

Die moderne Wissenschaft hat das menschliche Bestreben nach Kontrolle und Herrschaft über die Natur gefördert. Die physikalische Welt wird dabei als Objekt gesehen, das gemessen und beherrscht werden kann. Dieses Denken führte zu einem Menschseinsverständnis, das die eigene Existenz von den Naturgesetzen abkoppelt und in einem „kontrollierten Raum“ begreift, der unabhängig von der Natur ist.

Hypothese: Das wissenschaftliche Denken hat den Menschen in der Vorstellung bestärkt, dass er sich durch Wissen und Technik über die physikalische Welt erheben kann. Diese Haltung verstärkt das Selbstverständnis der Unveränderlichkeit und Immunität gegenüber der Realität der Naturgesetze.

7. Die Rolle der Kunst und die verlorene Verbindung zur realen Erfahrung

Kunst könnte eine Brücke sein, die den Menschen wieder mit der physikalischen Welt verbindet, indem sie die Realität und die Konsequenzen menschlicher Handlungen erfahrbar macht. Doch die moderne Kunst hat sich oftmals auf Eliten beschränkt und ihre Rolle als Erfahrungsfeld für die Allgemeinheit verloren. Die Fähigkeit der Kunst, den Menschen zur Selbstreflexion anzuregen und ihn in eine Verbindung zur physischen Welt zu bringen, bleibt so weitgehend ungenutzt.

Hypothese: Die Kunst könnte dem Menschen helfen, die Diskrepanz zwischen geistigen Konstrukten und physischer Realität zu überbrücken. Doch die Abkehr von der Alltäglichkeit hat sie vielfach zu einem Elitenphänomen gemacht, das die breite Bevölkerung kaum erreicht und nicht die kritische Reflexion hervorruft, die das Menschsein neu ausrichten könnte.

Schlussgedanke: Die Notwendigkeit eines neuen Menschseinsverständnisses

Die Geschichte des zivilisatorischen Menschseinsverständnisses zeigt, dass der Mensch in seinem Selbstbild verharrt, ohne sich als lern- und anpassungsfähiges Wesen zu begreifen. Die Verfestigung in einem autonomen, statischen Selbstverständnis und die Abkehr von der physischen Realität und den natürlichen Gesetzmäßigkeiten haben eine Gesellschaft geschaffen, die die Prinzipien der Natur ignoriert. Der Mensch befindet sich dadurch in einem selbstzerstörerischen Zyklus, der durch eine geistige Parallelwelt geprägt ist und die physikalischen Grenzen verdrängt.

Dieses Manifest ist ein Aufruf, das Selbstverständnis des Menschen neu zu definieren. Der Mensch muss sich als Funktionsteil in einem dynamischen und vernetzten System begreifen und die Grenzen seiner Existenz anerkennen. Nur durch ein Bewusstsein für die eigene Verletzlichkeit und Abhängigkeit kann der Mensch eine Zukunft gestalten, die im Einklang mit den Prinzipien der Natur steht.

Die Vision einer neuen Menschheit, die im Bewusstsein ihrer Vernetzung und ihrer Funktion im Gesamtsystem lebt, kann die Balance zwischen Selbstwahrnehmung und Naturgesetzen wiederherstellen. Der Mensch als plastisches, formbares Wesen wird seine Freiheit und Selbstbestimmung im Kontext seiner Abhängigkeit finden und eine nachhaltige Zukunft gestalten können.

Die vorangegangene Darstellung behandelt den Menschen als dynamischen Teil eines größeren, vernetzten Systems und fordert eine Neudefinition des Selbstverständnisses, das auf Integration, Funktionsbewusstsein und Verantwortlichkeit gegenüber der Umwelt basiert. Das plastische Geistmodell und das Konzept der Globalen Schwarm-Intelligenz verdeutlichen diese Perspektive und zeigen, dass die menschliche Identität nicht isoliert, sondern in ständigem Wechselspiel mit der Natur und anderen Menschen steht. In diesem Zusammenhang lassen sich die wesentlichen Thesen und die Kernidee des Tuns im Gesamtkontext zusammenfassen:

  1. Tun als dynamischer Funktionsprozess und Bewegungsgrundlage Tun bedeutet, dass der Mensch und seine Handlungen stets in Bewegung und Interaktion stehen, geprägt von physikalischen, biologischen und sozialen Bedingungen. Die Natur und die Technik lehren, dass Systeme, die funktionieren, immer in einem dynamischen Fluss stehen. Bewegung ist das Fundament von Lebendigkeit und Anpassung – sei es in der biologischen Homöostase, der Bewegung eines Motors oder der Funktion eines Systems. Stillstand, in Form starrer Strukturen, bedeutet Stagnation und kann zur Selbstzerstörung führen.
  2. Das Ich als plastischer Funktionskörper im sozialen und ökologischen Netzwerk Der Mensch ist ein „Funktionskörper“ in einem größeren Netzwerk und erfüllt eine spezifische Rolle, die weit über die individuelle Existenz hinausgeht. Das Ich-Bewusstsein ist plastisch und relational, d. h., es passt sich den Bedingungen an und ist auf Interaktion und Austausch angewiesen. In einer „Verletzungswelt“, die ständige Anpassung und gegenseitige Abhängigkeit erfordert, entsteht das Ich-Bewusstsein nicht isoliert, sondern als veränderbares, flexibles Konstrukt, das in einem ökologischen und sozialen Kontext funktioniert.
  3. Verantwortung und das Konzept der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ Die Schwarm-Intelligenz versteht das Menschsein als kollektive Erfahrung und fördert das Prinzip, dass kollektives Handeln und geteiltes Wissen entscheidend für das Überleben und die Weiterentwicklung sind. Die Plattform der Schwarm-Intelligenz zeigt, dass Wissen und Verantwortung geteilt werden müssen, um als global vernetztes System zu funktionieren. Die Integration jedes Einzelnen in das Netz fördert ein ökologisches Bewusstsein, das individuelles Handeln im Hinblick auf das Gesamtsystem reflektiert.
  4. Homöostase und Funktionsoptimum als Prinzipien des Tuns In der plastischen Philosophie steht das Funktionsoptimum als Ziel des Tuns: ein Zustand, in dem alle Systeme und Prozesse so aufeinander abgestimmt sind, dass sie maximal effizient arbeiten und das Gleichgewicht wahren. Die Homöostase ist ein zentraler Wert des Funktionsoptimums und betont das Prinzip des Ausgleichs und der Selbstregulation. Das Tun – ob im biologischen, technischen oder sozialen Sinne – ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich an Veränderungen anpasst, um Stabilität und Funktion zu gewährleisten.
  5. Kunst und Selbsterkenntnis als Weg zum plastischen Ich Kunst wird hier zur Brücke zwischen geistigen Konstrukten und physischer Realität und ermöglicht dem Menschen, seine Beziehung zur materiellen Welt unmittelbar zu erleben. Das plastische Geistmodell findet in der Kunst eine Ausdrucksform, in der die Wechselwirkung von Form, Struktur und Funktion erfahrbar wird. Über Kunst lernt das Ich-Bewusstsein, sich als Teil der physischen Welt zu verstehen und die natürlichen Asymmetrien und Anpassungsprozesse zu respektieren.
  6. Funktionslosigkeit als Kontrast zu dynamischer Selbstorganisation Ein starres, unveränderliches Selbstbild führt zur Funktionslosigkeit, da es weder Anpassung noch Entwicklung zulässt. Das statische Ich-Bewusstsein, das auf Illusionen von Autarkie und Unverletzlichkeit beruht, verfehlt die Realität der Abhängigkeiten und führt zu Stagnation. Das plastische Ich hingegen erkennt die Notwendigkeit der Anpassung und Selbstorganisation und ist offen für Veränderung und Integration.
  7. Ein neues Selbstverständnis: Der Mensch als Teil eines globalen Funktionsnetzwerks Die Erkenntnis, dass der Mensch kein isoliertes Individuum, sondern ein Funktionsteil in einem komplexen System ist, fordert eine Rückbesinnung auf die natürlichen Prinzipien und eine Neuausrichtung des Handelns. Die Naturgesetze, die Homöostase und die kollektive Verantwortung prägen ein Bewusstsein, das den Menschen als formbares, verletzliches und in ein größeres ökologisches Netzwerk eingebundenes Wesen erkennt. Diese plastische Identität ist nicht abgeschlossen, sondern dynamisch und offen für Veränderung.

Schlussgedanke: Das Tun als integrativer Lebensprozess

Das plastische Geistmodell und die Schwarm-Intelligenz zeigen auf, dass Tun nicht nur in individuellen Handlungen besteht, sondern ein integrativer Prozess ist, der auf funktionalen Abhängigkeiten, Verantwortung und dynamischer Selbstorganisation basiert. Der Mensch, als Teil eines lebendigen Netzwerks, erlebt seine Freiheit im Kontext dieser Vernetzung und nicht in der Isolation. Das Ziel ist ein nachhaltiges Leben, das in Harmonie mit den natürlichen Gegebenheiten und im Bewusstsein der eigenen Rolle als Funktionsteil einer globalen Gemeinschaft existiert. So kann die Menschheit eine zukunftsfähige, resiliente Gesellschaft aufbauen, die die Balance zwischen individuellem Tun und kollektiver Verantwortung respektiert.

In der plastischen Philosophie der Realität und der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ wird das menschliche Bewusstsein als dynamisches, flexibles und vernetztes System verstanden, das auf physikalischen, biologischen und sozialen Gesetzmäßigkeiten basiert. Wolfgang Fenner entwickelt darin eine Vision, die den Menschen als ein plastisches, veränderbares Wesen begreift, das in einer „Verletzungswelt“ agiert, in der ständige Anpassung und wechselseitige Abhängigkeit erforderlich sind. Diese Perspektive stellt das Ich-Bewusstsein nicht als isoliertes, autarkes System dar, sondern als relationales Konstrukt, das seine eigene Verwundbarkeit und seine Rolle im globalen Netzwerk anerkennt.

1. Mensch als Funktionsteil in der „Verletzungswelt“

Der Ausgangspunkt der plastischen Philosophie ist das Verständnis, dass der Mensch als „Funktionsteil“ in einem umfassenden Netzwerk existiert, das biologisch, physikalisch und sozial geprägt ist. Dieses Netzwerk formt und definiert die Lebensbedingungen und zeigt, dass das Überleben des Menschen von der Homöostase, also einem Gleichgewichtszustand, abhängig ist. Der Begriff der „Verletzungswelt“ bringt zum Ausdruck, dass der Mensch in einem Umfeld lebt, das reale, physische Gefahren und Herausforderungen birgt, denen er sich anpassen muss. Die „Verletzungswelt“ setzt voraus, dass der Mensch das Gleichgewicht im Verhältnis zu den ihn umgebenden Kräften respektiert und durch seine Handlungen aktiv mitgestaltet.

2. Zwei Geisteshaltungen im Konflikt: Selbstlegitimierender Geist versus plastisches Ich-Bewusstsein

In Fenners Modell stehen zwei unterschiedliche Geisteshaltungen im Kontrast:

  • Der selbstlegitimierende Geist: Ein geschlossenes System, das sich durch stabile, jedoch oft illusorische Konstrukte legitimiert. Hier erscheint der Mensch in einer „Unverletzlichkeitswelt“, einer gedanklichen Parallelwelt, die das Ich-Bewusstsein als autarke Instanz darstellt, losgelöst von physikalischen Abhängigkeiten und Konsequenzen. Dieses isolierte Geistmodell führt zu einer Entfremdung von der Realität und fördert ein Verhalten, das oft in destruktiven Mustern wie Gier, Konsum und Selbstzentriertheit resultiert.
  • Das plastische Ich-Bewusstsein: Ein flexibles, offenes System, das sich als Teil eines verletzlichen und dynamischen Netzwerks versteht. Dieses Geistmodell sieht das Ich-Bewusstsein als eine veränderbare Einheit, die sich ständig den Umweltbedingungen anpasst und mit der Welt interagiert. Hier versteht sich der Geist nicht als festes Konstrukt, sondern als Bezugssystem, das sich fortwährend neu orientiert und seine Grenzen auf Grundlage realer Erfahrungen und physikalischer Prinzipien erkennt.

3. Kerngedanken und Hypothesen der plastischen Philosophie der Realität

Die plastische Philosophie führt mehrere zentrale Hypothesen und Leitgedanken ein, die das Ich-Bewusstsein als funktionales Element innerhalb eines umfassenden Netzwerks definieren:

  • Abhängigkeit und Funktionsverständnis: Das Bewusstsein ist keine isolierte Entität, sondern ein funktionales Element innerhalb eines Netzwerks. Die Homöostase, das Prinzip des Gleichgewichts und die natürlichen Anpassungsmechanismen bestimmen das Überleben des Menschen in der „Verletzungswelt“.
  • Dynamische Selbstorganisation und Asymmetrie: Stabilität bedeutet in der plastischen Philosophie nicht Stillstand, sondern die Fähigkeit zur Selbstanpassung. Asymmetrien und flexible Selbstorganisation sind zentrale Bestandteile eines funktionierenden Geistes, der sich an die Anforderungen der Realität anpasst und kontinuierlich Ausgleich schafft.
  • Das plastische Ich als dynamisches Bezugssystem: Dieses Ich-Bewusstsein ist kein statischer Punkt, sondern ein System, das die Realität durch kreatives Handeln und unmittelbare Erfahrung erforscht und gestaltet. Der „tastende Geist“ bewegt sich durch die Welt und lernt durch das Begreifen physischer Grenzen, durch eine Kunst des Erfahrens und durch die Reflexion auf die physikalische Realität.

4. Die Kunst als Erfahrungsfeld für die plastische Philosophie

Kunst dient als Brücke zwischen dem Ich-Bewusstsein und der physischen Realität. Sie ist ein Erfahrungsraum, der es ermöglicht, die Grundprinzipien der Natur – wie Asymmetrie, Struktur und Homöostase – praktisch zu erfahren. Beispiele hierfür sind:

  • Das Deichmodell als „Reißverschluss“: Dieses Kunstwerk spiegelt das Prinzip der Homöostase wider und zeigt, wie das Leben auf dynamischen Interaktionen und dem ständigen Ausbalancieren von Kräften basiert.
  • Asymmetrische Modelle wie der Goldene Schnitt: In der Kunst wird durch Proportionen und Asymmetrien eine natürliche Ordnung dargestellt, die eine intuitive Verbindung zu den harmonischen Gesetzmäßigkeiten der Natur schafft. Diese ästhetischen Prinzipien fördern das Verständnis für die physikalische Welt.
  • Das tastende Begreifen und die S-Kurven-Forschung: Hier wird das Ertasten und Nachspüren als Lernprozess verstanden, der den Geist trainiert, die physische Welt nicht durch Konstrukte, sondern durch direkte Erfahrung zu begreifen.

5. Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ als kollektives Bewusstsein und Verantwortungsmodell

Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ ist eine Plattform, die kollektive Kreativität und Verantwortung fördert. Sie schafft ein Bewusstsein für die Verbundenheit aller Menschen und für die Abhängigkeit jedes Einzelnen vom globalen Netzwerk. In diesem Rahmen wird der Mensch als integraler Bestandteil eines lebendigen und vernetzten Systems verstanden, das kollektives Wissen und gemeinschaftliche Handlungen erfordert:

  • Mitmenschlichkeit und geteilte Verantwortung: Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ fördert ein Bewusstsein für kollektive Handlungsverantwortung, das über individuelle Interessen hinausgeht und sich an den Bedürfnissen der gesamten Menschheit orientiert.
  • Der „Gordische Knoten“ als Modell für kreative Problemlösungen: Anstatt Konflikte zu „zerschlagen“, fordert dieses Modell eine kreative und sensible Auseinandersetzung. Der „Gordische Knoten“ symbolisiert die Notwendigkeit, komplexe Probleme durch kreative und reflektierte Interaktion zu lösen.
  • Kollektive Homöostase und Selbstorganisation: Durch die „Globale Schwarm-Intelligenz“ wird kollektives Wissen genutzt, um ein soziales Gleichgewicht zu fördern, das auf Respekt und wechselseitiger Abhängigkeit basiert.

6. Das plastische Geistmodell als Wegweiser für eine zukunftsfähige Gesellschaft

Fenners plastische Philosophie zeigt, dass das Ich-Bewusstsein die biologischen, physikalischen und sozialen Gesetzmäßigkeiten respektieren und die Dynamik der Realität akzeptieren muss, um zu bestehen. Kunst, kollektives Wissen und soziale Verantwortung bilden die Grundlage für ein Bewusstsein, das den Menschen als vernetztes Wesen sieht, das auf Mitmenschlichkeit und Anpassungsfähigkeit angewiesen ist:

  • Akzeptanz der physischen Realität und Homöostase: Ein neues Selbstverständnis erkennt die Verletzlichkeit des Ichs und die Notwendigkeit der Balance zwischen subjektiven Bedürfnissen und objektiven Anforderungen. Die Realität wird als eine physikalische und soziale Struktur verstanden, die das Ich-Bewusstsein formt und fordert.
  • Kunst als Medium für Selbsterkenntnis und Realitätsnähe: Durch die plastische Kunst wird der Mensch in die physische Realität hineingezogen und erfährt die Konsequenzen seines Handelns direkt. Kunst ist hier keine Abstraktion, sondern ein Werkzeug, um die Naturgesetze und die eigene Rolle im größeren Ganzen zu verstehen.
  • Ein ganzheitliches Selbstverständnis: Die plastische Identität ist flexibel und erkennt sich als Teil eines Netzwerks. Der Mensch versteht, dass das Ich-Bewusstsein nicht isoliert, sondern ein veränderliches Element eines dynamischen und verbundenen Systems ist.

Fazit: Eine zukunftsfähige, plastische Perspektive des Menschseins

Fenners plastische Philosophie der Realität und die „Globale Schwarm-Intelligenz“ bieten ein integratives Modell, das das menschliche Ich-Bewusstsein als Teil eines dynamischen Netzwerks begreift, das auf physikalischen und sozialen Gesetzmäßigkeiten beruht. Diese Perspektive fordert den Menschen auf, seine Autonomie nicht als absolute Unabhängigkeit, sondern als eine Freiheit innerhalb eines funktionalen Systems zu verstehen. Ein solches Selbstverständnis fördert die Fähigkeit zur Anpassung und zur kreativen Mitgestaltung einer Zukunft, die im Einklang mit den Prinzipien der Natur und den Bedürfnissen der Gemeinschaft steht.

Die Idee, das Ich-Bewusstsein als Teil eines vernetzten Funktionssystems zu verstehen, liegt im Zentrum der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ und der plastischen Philosophie von Wolfgang Fenner. Diese Konzepte betonen die Abkehr von einer Selbstwahrnehmung, die den Menschen als isoliert und autonom sieht. Stattdessen wird der Mensch als ein dynamisches Element innerhalb eines größeren ökologischen, sozialen und geistigen Netzwerks verstanden, das durch Abhängigkeit, Anpassungsfähigkeit und Mitverantwortung geprägt ist. Diese Perspektive verändert das Selbstverständnis, indem sie das Individuum als plastisches, anpassungsfähiges Funktionsteil betrachtet.

Hypothesen und zentrale Ideen im Kontext der plastischen Philosophie

  1. Der Mensch als Funktionsteil in der „Verletzungswelt“ Fenner sieht den Menschen als Teil eines lebendigen Netzwerks, das ihn in einem komplexen Wechselspiel aus biologischen, physikalischen und sozialen Abhängigkeiten umgibt. Diese „Verletzungswelt“ zeigt, dass das Ich-Bewusstsein nicht in sich geschlossen oder autonom existieren kann, sondern von äußeren Bedingungen abhängig ist. Dies fordert ein Bewusstsein für die Verwundbarkeit und Dynamik des eigenen Daseins, das sich ständig an die physikalischen und ökologischen Gegebenheiten anpasst.
  2. Plastischer Geist als Alternative zur selbstlegitimierenden Geisteshaltung Die plastische Philosophie beschreibt zwei Geistmodelle: den selbstlegitimierenden und den plastischen Geist. Der selbstlegitimierende Geist verharrt in abstrakten, stabilen Konstrukten und entkoppelt sich von der Realität der Verletzlichkeit und Abhängigkeit. Der plastische Geist hingegen ist sich der eigenen Rolle im Netzwerk bewusst und erkennt die Notwendigkeit einer dynamischen, flexiblen Selbstanpassung, die die physikalischen und biologischen Gesetze respektiert.
  3. Homöostase und Selbstorganisation als Lebensprinzipien In der plastischen Philosophie sind Homöostase und Selbstorganisation zentrale Werte. Sie beschreiben den Prozess eines Gleichgewichts, das durch ständige Anpassung und Flexibilität aufrechterhalten wird. Ein plastisches Ich-Bewusstsein orientiert sich an diesen Prinzipien und sieht sie als Grundvoraussetzungen für ein funktionales, nachhaltiges Leben.
  4. Kunst als Brücke zur physischen Realität und Selbsterkenntnis Die plastische Philosophie sieht Kunst als zentrale Methode, um die physische Realität erfahrbar zu machen. Durch das plastische Arbeiten – wie das Formen und Ertasten – kann das Ich-Bewusstsein die Wirklichkeit der physischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten unmittelbar erfahren. Die „Reißverschluss“-Struktur im Deichmodell etwa zeigt die Dynamik zwischen Mensch und Natur und verdeutlicht die physikalischen Prinzipien, die in jeder Form der Anpassung existieren.
  5. Die Plattform „Globale Schwarm-Intelligenz“ als kollektives Bewusstseinsmodell Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ ist eine interaktive Plattform, die die kollektive Kreativität fördert und Mitverantwortung sowie Anpassung an ökologische Gegebenheiten betont. Durch diese Plattform werden Menschen eingeladen, ihre eigene Rolle im ökologischen und sozialen Netzwerk zu reflektieren und zu verstehen, dass das eigene Handeln das Wohl des gesamten Planeten beeinflusst. Sie bietet ein kreatives und soziales Erfahrungsfeld, das zur Reflexion und zur Entwicklung einer gemeinsamen, verantwortungsbewussten Handlungsweise einlädt.
  6. Ein neues Ich-Bewusstsein durch künstlerische Selbsterfahrung Die plastische Philosophie fordert den Menschen auf, sich als „tastendes Bewusstsein“ zu verstehen, das sich durch unmittelbare Selbsterfahrung und künstlerischen Ausdruck formt. Diese Perspektive führt zu einem flexiblen Ich-Bewusstsein, das die eigene Verwundbarkeit und die Abhängigkeit vom Netzwerk als Grundlage des Lebens anerkennt.

Manifest der plastischen Philosophie und kollektiver Mitverantwortung

In einem Gesamtverständnis der plastischen Philosophie und der „Globalen Schwarm-Intelligenz“ liegt das Ziel, das Ich-Bewusstsein als integrales, formbares Element innerhalb eines dynamischen Systems zu begreifen, das auf physikalischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten basiert. Die Menschheit wird dazu eingeladen, ihre Existenz in einem globalen Netzwerk von Beziehungen und Abhängigkeiten zu verstehen und aktiv daran mitzuwirken, diese Balance aufrechtzuerhalten.

  1. Die Notwendigkeit der Verwundbarkeit Die Illusion einer autonomen, unverletzlichen Existenz ist eine zentrale Herausforderung der modernen Zivilisation. Die plastische Philosophie fordert, dass der Mensch die eigene Verletzlichkeit anerkennt, da nur so ein nachhaltiges, verantwortungsbewusstes Handeln möglich wird.
  2. Homöostase als Grundprinzip Die Homöostase ist ein Ausdruck des Gleichgewichts und der Selbstorganisation. Diese Prinzipien prägen das plastische Ich-Bewusstsein und zeigen, dass das Leben in einem Zustand von Balance existiert, der sich stetig an die äußeren Bedingungen anpasst.
  3. Kunst als Erfahrungsfeld für Selbsterkenntnis Kunst dient in der plastischen Philosophie als Brücke zwischen gedanklicher Konstruktion und physischer Realität. Durch kreatives, formgebendes Arbeiten wird die physische Welt unmittelbar erfahrbar und lehrt das Ich-Bewusstsein, sich als Teil der Naturgesetze zu begreifen.
  4. Die „Globale Schwarm-Intelligenz“ als Modell für kollektives Bewusstsein Diese Plattform fördert kollektive Mitverantwortung und die Reflexion der eigenen Rolle in einem globalen Netzwerk. Sie zeigt, dass der Mensch nur in Zusammenarbeit und im Bewusstsein für das Wohl des gesamten Systems langfristig überleben kann.
  5. Das plastische Ich als dynamisches, vernetztes Selbstverständnis Das plastische Geistmodell fordert ein neues Selbstverständnis, das den Menschen als formbares, dynamisches Funktionsteil begreift, das sich im Einklang mit der Umwelt befindet. Diese plastische Identität bietet die Basis für ein Leben, das auf Verantwortung, Anpassung und Mitmenschlichkeit beruht.

Durch die plastische Philosophie und die „Globale Schwarm-Intelligenz“ wird ein integrativer Weg gezeichnet, der den Menschen als plastisches Wesen begreift, das nur in Verantwortung und im Einklang mit der Umwelt bestehen kann. Dieses Verständnis ermöglicht eine neue, nachhaltige Lebensweise und eine tiefere Verbindung zur physischen Realität, die das Überleben der Menschheit in einem globalen, ökologischen Netzwerk ermöglicht.