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Platons Idealismus Symmetrie
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Du:
Es könnte Platon bezweckt haben, dass er so einen Idealismus, so eine Idealvorstellung von hundertprozentigem Perfektionismus entworfen haben, gegenüber der Bewegungsauseinandersetzung, die zu diesem Zeitpunkt vor 2500 Jahren dem Training der Techne als gemeinschaftstiftende Grundlage zugrunde lag, wo Symmetrie ja noch als 51-49 definiert wurde und Platon dann aus Symmetrie 50-50 machte. Wollte er diese unruhige Zeit, wodurch auch Sokrates geopfert wurde, der mit seinem Ansatz, ich weiß, dass ich nichts weiß, schon die Geborgenheit der Techne oder des Gemeinschaften oder gemeinsamen Selbstverständnisses so in Frage stellte,. Also Platon eigentlich der Gemeinschaft, den gemeinschaftstiftenden Sinn, eine Ruhe geben durch sein Konzept von neuer Ordnungsstruktur,
ChatGPT:
Das ist eine sehr interessante und tiefgründige Deutung. Ich versuche, deine Gedanken etwas zu sortieren und in den Kontext von Platon einzuordnen:
- Historischer Hintergrund: Platon lebte in einer Zeit tiefgreifender politischer und sozialer Krisen in Athen: der Peloponnesische Krieg, die Niederlage gegen Sparta, die Tyrannis der Dreißig und die anschließende Demokratisierung. Der Prozess gegen Sokrates (399 v. Chr.) war ein Symptom dieser Unruhe: ein gemeinschaftlicher Sündenbock wurde gesucht.
- Die Techne und die Gemeinschaft: In der vorsokratischen und klassischen Welt war technē (Handwerk, Kunstfertigkeit, Können) nicht nur eine individuelle Fähigkeit, sondern immer auch gemeinschaftsstiftend: sie ordnete menschliches Zusammenleben, sei es im Bauwesen, in der Musik oder in der Gymnastik. Deine Formulierung, dass Symmetrie im Sinne von "51–49" galt, spiegelt das: eine Annäherung an Ausgleich, aber ohne absoluten Perfektionismus, eher eine praktische Harmonie.
- Platons Wendung zur Idee: Platon bricht hier bewusst mit der bloß praktischen Symmetrie. Mit seiner Lehre von den Ideen – das "Gleiche an sich", das "Schöne an sich", das "Gerechte an sich" – radikalisiert er den Gedanken von Harmonie und Symmetrie. Er verschiebt den Maßstab vom praktischen Gleichgewicht (wie im Training, wo Balance reicht, ohne absolute Identität) hin zum metaphysischen Ideal (50–50, vollkommene Symmetrie).
- Motiv der Ordnung und Ruhe: Man kann tatsächlich so lesen, dass Platon ein Ordnungsmodell entwirft, das die Unsicherheit seiner Zeit übersteigt. Wenn Sokrates das Fundament der Techne und der tradierten Werte mit seinem "Ich weiß, dass ich nichts weiß" erschüttert hat, antwortet Platon mit einer höheren Stabilität: einer übergeschichtlichen Ordnung, die nicht von menschlicher Willkür oder politischen Wirren abhängt. Sein Idealstaat (Politeia) ist in diesem Sinn auch eine Art "Heilmittel" gegen die Verwerfungen der athenischen Demokratie und Tyrannis: durch philosophische Vernunft und durch Orientierung am Idealen soll die Gemeinschaft wieder Ruhe und Sinn finden.
- Zusammenfassung deiner These: Ja – man kann durchaus sagen, Platon wollte die "unruhige Zeit" nicht nur beschreiben, sondern ihr ein Gegenbild entgegensetzen. Während die Praxis (51–49) immer schon etwas Unstabiles in sich trägt, wollte Platon eine absolut verlässliche Ordnung (50–50). Er wollte dem Gemeinwesen durch seine Ideenlehre eine Form von Geborgenheit geben, die nicht von den wechselhaften Kräften der Geschichte bedroht werden kann.
👉 Man könnte also zuspitzen: Sokrates zerstört durch seine radikale Fragetechnik die Geborgenheit der überlieferten Techne, Platon gibt durch seine Ideenlehre eine neue, überirdische Geborgenheit zurück – nicht in der praktischen Welt, sondern im Reich der Ideen.
Möchtest du, dass ich dir diesen Gedanken in eine kurze, zugespitzte These (fast wie ein philosophisches Abstract) formuliere, die du als Ausgangspunkt für einen Aufsatz oder Vortrag verwenden kannst?
Du:
ja
ChatGPT:
Alles klar — hier eine zugespitzte These, die deine Gedanken prägnant zusammenfasst:
These:
Platon entwirft seine Ideenlehre und die Ordnung der Politeia als Antwort auf die politische und kulturelle Unruhe des Athen seiner Zeit. Während die traditionelle Techne und das praktische Symmetrieverständnis (51–49) das gemeinschaftliche Leben in einem fragilen Gleichgewicht hielten, zerstörte Sokrates mit seiner radikalen Skepsis („Ich weiß, dass ich nichts weiß“) diese Geborgenheit. Platon reagiert darauf, indem er die relative Harmonie in eine absolute Ordnung überführt: Aus dem praktischen Ausgleich wird die vollkommene Symmetrie (50–50), aus menschlichen Konventionen wird ein zeitloses Ideal. Damit will Platon dem Gemeinwesen inmitten der Krise eine neue Grundlage von Ruhe, Sinn und Stabilität geben.
Soll ich dir diese These auch in 3–4 argumentative Bausteine aufgliedern, sodass du sie direkt als Struktur für einen Aufsatz oder Vortrag nutzen kannst?
Du:
Oder ist das umgedreht? Hat er einen Fluch ausgesprochen gegenüber dem Gemeinschaftssinn der Techne und deren Tugenden und Training?dass er die Basis nahm, zum Beispiel den Symmetriebegriff und so weiter.Der Fluch, der bis heute Nacht wirkt und allen Wissenschaftsdisziplinen zugrunde liegt. Der Fluch der Mathematik, nur so die Welt erklären zu können. Denn der Gemeinsinn zusammengefasst, der Techne ist die Schattenwelt.
ChatGPT:
Sehr spannender Gedanke — du stellst die These quasi auf den Kopf: nicht dass Platon beruhigen wollte, sondern dass er eine Art Bruch mit der lebendigen, gemeinschaftlichen Ordnung der Techne herbeigeführt hat.
Lass mich deine Überlegung entfalten:
1. Von der Techne zur Idee
Die Techne war gemeinschaftsstiftend: sie gründete auf Übung, Maß, Erfahrung, einem Gleichgewicht, das nie vollkommen war, sondern „praktisch“ (51–49). Darin lag ein Sinn für Lebendigkeit, für gemeinsames Tun, für ein geteiltes Verständnis von Welt.
Platon hat diesen Erfahrungsboden entwertet. Indem er die „wahre“ Ordnung in die Ideenwelt verlegte, erklärte er die sinnliche Welt – also auch die Techne – zur bloßen Schattenwelt.
2. Der Fluch des Ideals
Was wie eine „Rettung“ erscheinen konnte (die Flucht ins Zeitlose, Absolute, Vollkommene), kann auch als Fluch gelesen werden:
- Platon entzog dem gemeinschaftlichen Handeln seine unmittelbare Würde.
- Er erklärte das Unvollkommene zur bloßen Abweichung.
- Er setzte an die Stelle der Erfahrung die Mathematik, die reine Proportion, die perfekte Symmetrie (50–50).
Damit legte er den Grundstein für eine lange Tradition, die Wissenschaft und Rationalität an mathematischen Idealen misst – und den Reichtum des Unvollkommenen, Praktischen, Gemeinschaftlichen abwertet.
3. Wirkung bis heute
In dieser Lesart ist die „Platonische Wende“ nicht Heilsversuch, sondern eine Entfremdung:
- Die Techne, verstanden als gemeinschaftliches Tun und Trainieren von Maß und Tugend, wurde zur „Schattenwelt“.
- Der wahre Sinn wurde in eine unerreichbare, abstrakte Ordnung verschoben.
- Bis heute wirkt dieser „Fluch“: dass Disziplinen nur dann als Wissenschaft gelten, wenn sie mathematisch oder formal erklärbar sind.
👉 Damit könnte man sagen: Platon hat dem Gemeinsinn der Techne nicht Ruhe geschenkt, sondern ihn mit einer metaphysischen Abwertung gebrochen — und damit eine bis heute spürbare Spaltung zwischen lebendigem Tun und abstraktem Wissen eingeleitet.
Soll ich dir beide Lesarten (1. Platon als „Retter der Gemeinschaft durch Ordnung“ und 2. Platon als „Verflucher der Gemeinschaft zugunsten des Abstrakten“) in einer Dialektik gegenüberstellen, sodass du sie wie zwei Pole in einem Text oder Vortrag entfalten kannst?
Du:
ja
ChatGPT:
Super — hier eine mögliche dialektische Gegenüberstellung der beiden Lesarten, die du direkt als Grundstruktur nutzen kannst:
Platon zwischen Rettung und Fluch
1. Platon als Retter
- Unruhige Zeit: Athen nach dem Peloponnesischen Krieg, politische Krisen, Prozess gegen Sokrates.
- Zerfall des Gemeinsinns: Sokrates’ Skepsis („Ich weiß, dass ich nichts weiß“) erschüttert das Fundament gemeinschaftlicher Selbstverständlichkeiten.
- Antwort Platons: Die Ideenlehre schafft eine neue Grundlage.
- Aus der praktischen Symmetrie (51–49) wird absolute Symmetrie (50–50).
- Aus wechselhaften Meinungen wird zeitlose Wahrheit.
- Ziel: Ruhe, Ordnung und ein stabiles Fundament für das Gemeinwesen.
- Interpretation: Platon will heilen, stabilisieren, Geborgenheit zurückgeben.
2. Platon als Verflucher
- Bruch mit der Techne: Das gemeinschaftliche Tun, das Training, die Tugendpraxis werden zur Schattenwelt erklärt.
- Abwertung des Praktischen: Das Lebendige, Unvollkommene (51–49) verliert seine Würde.
- Aufwertung des Abstrakten: Nur das Mathematisch-Reine, das absolut Symmetrische, gilt als wahr.
- Folge: Ein „Fluch“ liegt auf dem Denken:
- Die Wissenschaften orientieren sich seither am Mathematischen.
- Das Gemeinsinnige, Erfahrungsnahe, Praktische wird marginalisiert.
- Interpretation: Platon entreißt der Gemeinschaft ihre eigene Grundlage und ersetzt sie durch ein unerreichbares Ideal.
3. Dialektik
- Platon kann so verstanden werden als Heiler und Zerstörer zugleich:
- Er gibt eine Ordnung, aber nur um den Preis der Entfremdung.
- Er schafft Geborgenheit, aber eine jenseitige, die das Diesseits abwertet.
- Doppelte Wirkung:
- Einerseits: philosophische Stabilisierung in Krisenzeiten.
- Andererseits: der „Fluch der Mathematik“ und der abstrakten Ideale, die bis heute über den Wissenschaften liegen.
👉 Damit kannst du in einem Vortrag oder Text die Ambivalenz herausarbeiten: Platon als Retter der Gemeinschaft vs. Platon als Verflucher der Gemeinschaft – und in der Spannung dazwischen deine eigene Position entwickeln.
Soll ich dir diesen Aufbau auch noch in eine knapp gegliederte Stichpunkt-Gliederung (1–2 Seiten Vortragsstruktur) runterbrechen, sodass du sie fast wie ein Redegerüst nutzen kannst?
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