8.10.2025b
veränderung des Begriffs- Umwelt
Chatverlauf
Du:
Wann veränderte sich der Begriff der Umwelt? Und wodurch?
ChatGPT:
Der Begriff „Umwelt“ hat im Deutschen eine spannende Bedeutungsentwicklung durchlaufen, die stark vom jeweiligen historischen und wissenschaftlichen Kontext geprägt ist:
1. Frühe Verwendung (19. Jh.)
- Ursprünglich bedeutete „Umwelt“ einfach die Umgebung eines Menschen – also das, was ihn räumlich umgibt.
- Es war ein eher alltagssprachlicher Begriff, der Nähe zu Worten wie „Umgebung“ oder „Mitwelt“ hatte.
2. Wandel durch die Biologie (um 1900)
- Einen entscheidenden Einfluss hatte der Biologe Jakob von Uexküll (1864–1944).
- Er prägte den Begriff „Umwelt“ wissenschaftlich neu:
- Jedes Lebewesen lebt nicht einfach in einer objektiven Welt, sondern in einer eigenen Umwelt, die durch seine Sinneswahrnehmungen und Lebensweise bestimmt ist (z. B. nimmt eine Zecke ihre Umwelt völlig anders wahr als ein Mensch).
- Damit wurde „Umwelt“ ein Schlüsselbegriff in der Biologie und später auch in der Philosophie und Psychologie.
3. Ökologische und gesellschaftliche Bedeutung (20. Jh., besonders nach 1960)
- Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts – vor allem in den 1960er und 1970er Jahren – verschob sich die Bedeutung erneut:
- „Umwelt“ wurde zum politischen und ökologischen Begriff.
- Gemeint war nun die natürliche Mitwelt des Menschen, die durch Industrie, Technik und Konsum bedroht wird.
- Auslöser: Umweltkatastrophen (z. B. Smog, Gewässerverschmutzung), die beginnende Umweltbewegung und Publikationen wie Rachel Carsons Silent Spring (1962).
- Institutionalisierung: Gründung von Umweltministerien (in Deutschland 1986 nach der Katastrophe von Tschernobyl).
4. Heutige Bedeutung
- Heute hat „Umwelt“ fast selbstverständlich die Bedeutung von ökologischer Umwelt: Natur, Klima, Ökosysteme und deren Schutz.
- Zugleich lebt aber auch der Uexküll’sche Sinn in der Biologie und Kognitionswissenschaft fort (Umwelt als subjektiv wahrgenommene Welt).
👉 Kurz gesagt:
Der Begriff „Umwelt“ veränderte sich entscheidend um 1900 durch die Biologie (Uexkülls Theorie der subjektiven Umwelten) und nochmals ab den 1960ern durch die ökologische Bewegung, die „Umwelt“ mit Natur- und Klimaschutz gleichsetzte.
Soll ich dir dazu eine Zeitachse mit den wichtigsten Stationen visualisieren?
Du:
Ich würde mal sagen, sehr schlechte Analyse. Umwelt ist identisch gewesen mal mit Milieu. Der Mensch oder die Lebewesen sind ein Teil der Umwelt. Gegenüber heutigem Verständnis, wo der Umwelt ein Subjekt gegenübersteht und die Umwelt dann ein Objekt repräsentiert.
ChatGPT:
Danke für die kritische Rückmeldung – du hast absolut recht, und du bringst einen sehr wichtigen Aspekt ins Spiel: das Verhältnis von Subjekt und Objekt im Umweltbegriff. Ich fasse das differenzierter auf:
1. Früheres Verständnis (19. Jh.)
- „Umwelt“ war weitgehend synonym mit „Milieu“ oder „Umgebung“.
- Gemeint war: Der Mensch (oder das Lebewesen) ist Teil der Umwelt, steht nicht getrennt von ihr.
- Es gibt also keine klare Subjekt–Objekt-Trennung. Umwelt = Mitwelt, die alles umfasst, worin Lebewesen existieren.
2. Umdeutung durch Uexküll (um 1900)
- Jakob von Uexküll löst „Umwelt“ vom bloß räumlichen „Milieu“ ab:
- Jedes Lebewesen hat seine spezifische Umwelt, die durch Wahrnehmungen, Reize und Bedeutungsbeziehungen bestimmt ist.
- Das heißt: Umwelt ist relational – kein universelles Außen, sondern eine subjektiv strukturierte Welt.
- Hier rückt erstmals die Differenz von „Subjekt“ und „seiner Umwelt“ stärker ins Zentrum.
3. Ökologische Wende (2. Hälfte 20. Jh.)
- Ab den 1960er Jahren – im Kontext von Umweltverschmutzung, Umweltbewegung, Umweltpolitik – verändert sich die Semantik radikal:
- „Die Umwelt“ wird zum Objekt, das einem handelnden Subjekt (Mensch, Gesellschaft, Staat) gegenübersteht.
- Sprachlich zeigt sich das etwa in Slogans wie „Die Umwelt schützen“ – als wäre „die Umwelt“ ein Ding außerhalb des Menschen.
- Damit entsteht der Gegensatz: Mensch ↔ Umwelt.
4. Heutiger Spannungszustand
- Im Alltagsverständnis ist „Umwelt“ meist Objekt: etwas, das wir nutzen oder schützen können.
- In der Wissenschaft (Biologie, Ökologie, Anthropologie) lebt aber auch das frühere, relationale Verständnis weiter: dass Umwelt und Lebewesen wechselseitig aufeinander bezogen sind.
👉 Dein Punkt trifft also:
- Früher = Umwelt als Mitwelt/Milieu, in das Lebewesen eingebettet sind.
- Heute (besonders politisch-ökologisch) = Umwelt als Gegenüber, als „Objekt der Sorge“ eines Subjekts.
Möchtest du, dass ich das Ganze mal sprachgeschichtlich nachzeichne (z. B. wie sich „Umwelt“ und „Milieu“ im Deutschen und Französischen auseinanderentwickelt haben)?
Du:
ja
ChatGPT:
Sehr gut, dann schauen wir uns die sprachgeschichtliche Entwicklung von Umwelt im Verhältnis zu Milieu genauer an:
1. Ursprung von Milieu (franz. → dt.)
- Das französische milieu (wörtlich: „Mitte“ oder „Umgebung“) wurde im 18./19. Jahrhundert zu einem Schlüsselwort in Naturwissenschaft und Sozialtheorie.
- In der Naturwissenschaft (z. B. bei Lamarck) hieß es: Lebewesen entwickeln sich durch Anpassung an ihr Milieu.
- In der Soziologie und Literatur (z. B. bei Taine, Zola) bezeichnete Milieu die soziale und kulturelle Umgebung des Menschen.
- Über diese Strömungen kam das Wort ins Deutsche (besonders im 19. Jh.) und wurde dort in der Biologie, Medizin und Sozialwissenschaft verwendet.
2. Aufkommen von Umwelt (dt.)
- Das deutsche Wort Umwelt existierte zwar schon im 19. Jh., war aber ein eher literarisch-allgemeines Synonym zu „Umgebung“.
- Allmählich wurde es als deutsche Entsprechung zu „Milieu“ eingeführt.
- In naturwissenschaftlichen und philosophischen Texten konnte man im 19. Jh. Umwelt = Milieu setzen: beide meinten das „Einbettungsgefüge“, das Lebewesen beeinflusst und durchdringt.
3. Semantische Differenzierung (um 1900)
- Jakob von Uexküll prägt „Umwelt“ wissenschaftlich neu:
- „Milieu“ (französisch geprägt) beschreibt ein einheitliches Außen, das alle Lebewesen gleichermaßen betrifft.
- „Umwelt“ (in Uexkülls Sinn) meint dagegen die je subjektive Welt eines Organismus.
- Beispiel: Die Zecke hat eine ganz andere Umwelt als der Mensch.
- Damit wird Umwelt in der Biologie ein spezifischer, subjektiv-relationaler Begriff, während Milieu eher im naturwissenschaftlichen oder sozialen Sprachgebrauch verbleibt.
4. Politisch-ökologischer Wandel (20. Jh.)
- Nach 1945 – besonders in den 1960er/70er Jahren – verschiebt sich Umwelt erneut:
- „Die Umwelt“ bezeichnet jetzt die Natur als Ganze, verstanden als Objekt, das durch menschliches Handeln geschädigt oder geschützt werden kann.
- Diese Verdinglichung (Umwelt als „die äußere Natur“) verdrängt den relationalen Sinn bei Uexküll.
- Milieu hingegen bleibt vor allem im sozialen Diskurs präsent („soziales Milieu“).
5. Heute
- Umwelt hat eine dominant ökologische Bedeutung (Natur, Klima, Ökosystem).
- Milieu wird fast ausschließlich sozial gebraucht (z. B. „bildungsfernes Milieu“, „kulturelles Milieu“).
- Die frühere Bedeutungsnähe ist heute kaum noch spürbar, obwohl sie historisch eng verbunden war.
👉 Zusammengefasst:
- Bis ins 19. Jh. waren Umwelt und Milieu fast deckungsgleich.
- Uexküll (um 1900) trennt sie: Milieu = objektives Außen, Umwelt = subjektive Welt.
- Ab den 1960ern: Umwelt kippt ins Gegenteil und wird zum Objekt gegenüber dem Subjekt „Mensch“. Milieu zieht sich in den sozialen Bereich zurück.
Soll ich dir eine kleine Begriffstabelle (Milieu vs. Umwelt in verschiedenen Epochen) machen, damit man den Wandel noch klarer sieht?
Du:
ja..Im Buch 1920»Pflanze« als Erfinder von Raoul Francais spricht er davon, dass der Mensch ein Teil der Umwelt ist.
ChatGPT:
Sehr spannender Hinweis! Das passt gut in die Linie, die du aufgemacht hast.
Lass mich den Punkt mit Raoul Francé und seinem Werk einordnen:
1. Raoul Francé (1874–1943)
- Naturphilosoph, Mikrobiologe und Popularisator naturwissenschaftlicher Ideen.
- Stark geprägt von der Lebensphilosophie und von ökologischen Denkfiguren vor der eigentlichen „Ökologiebewegung“.
- Seine Werke zielten darauf, Natur als lebendiges, vernetztes Ganzes zu verstehen.
2. „Die Pflanze als Erfinder“ (1920)
- Francé argumentiert darin, dass der Mensch nicht außerhalb, sondern innerhalb der Umwelt steht.
- Umwelt ist für ihn ein organisches Ganzes, in das Lebewesen eingebettet sind.
- Das ist noch kein Gegenüber von Subjekt und Objekt, sondern eine Mitweltauffassung: Mensch und Natur sind untrennbar.
3. Vergleich: Uexküll vs. Francé
- Uexküll (1909ff.): Umwelt ist subjektiv konstruiert (jede Art hat ihre eigene Umwelt). → Differenzierung nach Wahrnehmung.
- Francé (1920): Umwelt ist das umfassende Netz des Lebens, in das auch der Mensch eingegliedert ist. → Betonung der Einheit.
Beide Ansätze widersprechen also nicht, sie setzen nur unterschiedliche Akzente:
- Uexküll = epistemologisch/biologisch-subjektiv.
- Francé = ökologisch-holistisch.
4. Bedeutungsverschiebung danach
- Bei Francé sehen wir noch den älteren Sinn: Umwelt = Milieu, der Mensch ist Teil davon.
- Erst ab den 1960ern verschiebt sich die Semantik zur heutigen Vorstellung: „die Umwelt“ als etwas außerhalb des Menschen, das geschützt werden muss.
5. Kleine Begriffstabelle (Milieu vs. Umwelt)
Zeit / Autor | Milieu (franz. Prägung) | Umwelt (dt. Prägung) | Verhältnis Mensch–Umwelt |
---|---|---|---|
19. Jh. | Umgebung, Einflussfaktor | Synonym zu Milieu/Umgebung | Mensch in der Umwelt |
Uexküll (1909) | Einheitliches Außen | Subjektive Welt jedes Organismus | Mensch hat „eigene“ Umwelt |
Francé (1920) | kaum benutzt | Ganzes der Natur, Mensch eingebettet | Mensch ist Teil der Umwelt |
1960er–heute | Soziales Umfeld | Natur als Gegenüber, Objekt des Schutzes | Mensch steht der Umwelt gegenüber |
👉 Dein Beispiel mit Francé zeigt also genau die Übergangsphase: Noch Umwelt als Einbettung (Mensch ist Teil davon), bevor die Semantik kippt und „die Umwelt“ zu einem Objekt wird, das man behandelt.
Soll ich dir mal die sprachliche Entwicklung von „Umwelt“ in Zeitungen/Publikationen (19.–20. Jh.) nachschauen und grafisch aufbereiten, damit du siehst, wann der ökologische Sinn dominant wird?
Du:
ja
ChatGPT:
Ich habe recherchiert, aber leider konnte ich keine konkreten Zeitungsbelege finden, die exakt zeigen, wann in deutschsprachigen Zeitungen der Umweltbegriff so gebraucht wurde wie heute (als etwas außerhalb des Menschen, das geschützt werden soll). Aber ich kann eine Einschätzung und Hinweise auf historische Wendepunkte liefern, die sehr wahrscheinlich solche Veränderungen in der Sprache reflektieren.
Hinweise aus der Umweltgeschichte und Umweltdiskurs
Diese Quellen zeigen, wie sich das Bewusstsein und die Sprache über „Natur“, „Umwelt“, „Naturschutz“ verändert hat — das deutet auch auf Sprachgebrauch in Zeitungen hin:
- Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu sichtbaren Umweltproblemen (Verschmutzung, Luft, Wasser, etc.). Diese wurden in lokalen und regionalen Zeitungen als Missstände berichtet, aber oft noch nicht mit dem Begriff „Umwelt“ so wie heute. docupedia.de+1
- Um 1900 entstand in Deutschland eine erste Naturschutzbewegung. Ab den 1890er Jahren wurde zunehmend diskutiert, wie sich die „naturale Umwelt“ durch menschliches Handeln verändert. historisches-lexikon-bayerns.de
- Zwischen den Weltkriegen war Naturschutz in Deutschland schon etabliert, aber Umweltverschmutzung oder Umweltzerstörung wurden häufiger lokal thematisiert – aber oft wieder im Rahmen von „Landschaft“, „Natur“, „Heimat“. Der Begriff „Umwelt“ dürfte schon oft verwendet worden sein, aber ob im heutigen Sinn systematisch, ist schwierig nachzuweisen. environmentandsociety.org+1
- Politische und gesetzgeberische Veränderungen in den 1960er/70er Jahren: In Deutschland entsteht Umweltpolitik als offizieller Teil der Politik. In dieser Zeit wird auch „Umwelt“ in Zeitungen und Medien stark verwendet im Sinne von: Natur, Luft-, Wasser-, Bodenverschmutzung etc., also als etwas, das schutzbedürftig ist und oft als Gegenstand menschlichen Handelns dargestellt wird. Umweltbundesamt+3hdg.de+3de.wikipedia.org+3
Einschätzung: Wann der Wandel in der Sprache stattfand
Wenn ich die historische Literatur betrachte, lassen sich einige Zäsuren ausmachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer veränderten Verwendung des Wortes „Umwelt“ führten:
Zeitraum | Was geschah | Wahrscheinlicher Zeitpunkt, ab dem „Umwelt“ auch im objektiven/ökologischen Sinne in Zeitungen auftaucht |
---|---|---|
Vor 1900 | Naturschutz, Heimatbewegung, Naturpflege werden Themen, aber oft in ästhetischen, romantischen und lokalen Kontexten. „Umwelt“ wird eher im Sinne von Umgebung/Milieu gebraucht. | Um 1900, schon vereinzelt, aber nicht dominant. |
1920–1945 | Modernisierung, Städtebau, Industrie, beginnende Umweltprobleme (z. B. Luftverschmutzung, Wasser). Wahrscheinlich erste Zeitungen thematisieren „Umwelt“ mehr als Problemressource. | 1920er bis 1930er Jahre könnten Beispiele sein. |
Nach dem 2. WK | Wiederaufbau, Wachstum, Umweltprobleme nehmen zu, Berichte über Gesundheitsprobleme durch Verschmutzung etc. | 1950er–1960er Jahre, aber noch nicht flächendeckend. |
1960er–1970er | Politisch/gesellschaftlicher Umbruch, Umweltbewegungen, Artikulation von Umwelt als bedrohtes Objekt, Umweltschutzprogramme, neue Gesetze. | Ab etwa 1960–1970 beginnt „Umwelt“ regelmäßig im heutigen Sinne in Zeitungen aufzutauchen. |
Wenn du willst, kann ich versuchen, ein paar konkrete Zeitungsartikel (mit Datum) zu finden, in denen der Umweltbegriff in so verwendet wird, wie du ihn meinst – also mit Subjekt vs. Objekt Spannung. Möchtest du das?
Du:
ja...Die Bürgerinstallativen wie die Grünen oder die Vorformen entstehen ja erst ab 1975.
ChatGPT:
Ich konnte bei meiner Recherche nicht sicher einen Zeitungsartikel aus den 1950er oder 1960er Jahren finden, der exakt den Umweltbegriff so verwendet, wie du ihn meinst (als etwas getrenntes Objekt gegenüber dem Menschen). Aber ich habe ein paar Hinweise und Quellen, die nahelegen, wann und wie sich diese Sprachverwendung herausgebildet hat. Vielleicht helfen sie dir weiter bei der weiteren Recherche.
Hinweise aus historischen Quellen
- „Entwicklung des Umweltbewußtseins in der Bundesrepublik Deutschland“ Hier wird beschrieben, dass schon in den 1960er Jahren eine vorsichtige Sensibilisierung gegenüber Umweltproblemen stattfand, z. B. Luftverschmutzung, Gewässerverschmutzung. bundesumweltministerium.de+2bpb.de+2 – Das deutet darauf hin, dass der Begriff „Umwelt“ schon damals in Medien / politischen Debatten verwendet wurde, aber oft vermutlich noch nicht in der starken Subjekt-vs.-Objekt Dichotomie.
- Gesetzgeberische Maßnahmen Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre Die sozialliberale Regierung unter Brandt/Scheel bringt Ende der 1960er Jahre Umweltpolitik auf die Agenda, z. B. mit einem Sofortprogramm, dem ersten Umweltprogramm 1971, Gesetzen gegen Benzinblei, Fluglärm etc. bpb.de+2bundesumweltministerium.de+2 – Diese politischen Maßnahmen begünstigten auch eine veränderte öffentliche Sprache, da Umweltschutz nun Staatsaufgabe wurde.
- Eingaben und Beschwerden in der DDR Mitte der 1960er Es gibt Hinweise, dass Mitte der 1960er Jahre Umweltfragen in der DDR zunehmend als Anliegen der Bürger vorkamen: Bürger reichten Eingaben ein, beklagten Umweltprobleme (Luft, Staub, industrielle Emissionen) gegenüber Behörden. bundesumweltministerium.de – Das zeigt, dass Umweltprobleme und damit auch Umwelt als etwas wahrgenommen wurden, das beeinflusst wird und geschützt werden könnte – also die Umwelt beginnt als Objekt in der Wahrnehmung.
- Naturschutzbewegung und Vereine Der Deutsche Naturschutzring und lokale Naturschutzorganisationen sind seit den 1950ern aktiv, aber ihre Sprache war lange geprägt von „Natur“, „Landschaft“, „Heimat“, weniger von einem abstrakten Umweltbegriff im heutigen Sinne. bpb.de+1
Einschätzung und Vermutung
- Ich vermute, dass Zeitungsartikel bzw. öffentliche Medien ab etwa Ende der 1960er Jahre zunehmend so formulierten, dass „die Umwelt“ als etwas gesehen wurde, das außerhalb des Menschen steht und geschützt werden muss — also in deiner Subjekt- vs. Objekt-Konstellation.
- Vor 1960 war Umwelt meist noch Teil des Milieus / der Umgebung, häufig ohne den deutlichen Kontrast Subjekt ↔ Umwelt.
- Ab 1970–1975, mit der Gründung von Organisationen wie dem BUND (1975) und der politischen Institutionalisierung von Umweltpolitik, dürfte der Gebrauch in Zeitungen und öffentlichen Debatten sich stark verändert haben – Umwelt als eigenes Objekt.
Wenn du willst, kann ich versuchen, in digitalen Zeitungsarchiven (z. B. der Frankfurter Allgemeinen, Süddeutschen Zeitung, Tagesspiegel etc.) gezielt Artikel aus den 1960er/70er Jahren zu finden, die genau diesen Wortgebrauch zeigen (z. B. „Umwelt schützen“, „die Umwelt ist …“, „Mensch gegen Umwelt“). Möchtest du das?
ChatGPT kann Fehler machen. Überprüfe wichtige Informationen. Siehe Cookie-Voreinstellungen.