9.November 1993 Plakat

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz


Mach


barkeit - machbar - machen




Machbarkeit - machbar - machen

                                                                                           


FlugblätterWas verstehe ich unter einem "Sozialen Organismus/einer sozialen Plastik"?

Die Grundidee und die Terminologie stammt von Joseph Beuys und wurde von mir variiert und weiterentwickelt. Dabei konkretisiere ich seine Ansätze mit einer didaktischen Methode.

Beuys fast den Begriff Plastik universell auf. In Anlehnung an Rudolf Steiner umfaßt sein "sozialer Organismus" Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben, gestaltet von Kreativität. Diese erneuert alte starre Formen und wandelt sie um. Diese Konzeption einer sich wandelnden Kultur stimmt weitgehend mit dem der "Kulturkreislehre" bei Leo Frobenius überein. Der intuitive Wandlungsprozeß fördert Leben, Seele und Geist.


Der Kunstbegriff wird bei Beuys auf alle menschlichen Betätigungen angewendet. Wichtig für sein Kunstverständnis war die Beschäftigung mit der Sprache. In einem Vortrag in den Münchner Kammerspielen sagte er 1985: "Mein Weg ging durch die Sprache, so sonderbar es ist, er ging nicht von der sogenanten bildnerischen Begabung aus."

Der bereits von Wilhelm von Humboldt erkannte Signalcharakter der Sprache wurde von ihm auch in der bildenden Kunst erkannt und - intuitiv, kreativ - genutzt. Deshalb lehnte er den traditionellen Kunstbegriff ab, weil dieser zwar große und entscheidende Signale gesetzt hat, aber "dieser große signalhafte Charakter die große Mehrheit der Menschen allein gelassen hat". Er wollte Kunst also universell wirksam machen: "Wir werden gemeinsam den sozialen Kunstbegriff entwickeln als ein neugeborenes Kind aus den alten Disziplinen."


Die soziale (auf Kollektive bezogene) Kunst bezeichnet Beuys. "Soziale Plastik" mit der Intention, daß sich jeder Mensch als ein schöpferisches, die Welt bestimmendes und gestaltendes Wesen erkenne. Darauf bezieht sich seine umstrittene und z.T. mißverstandene Formel: "Jeder Mensch ist ein Künstler, d.h. jeder Mensch könne und solle am kreativen Prozeß teilnehmen, "damit wir möglichst schnell die Transformation vollziehen können".


Mit diesem Konzept, diesen bildhaften Begriffen, ging ich an die Gestaltung von Installationen und Aktionen heran. Das Thema der Einheit wurde als ein Wachtstums- und Geburtsprozeß verstanden.


Die erste Konzeption bezeichnete ich als "sozialen Organismus" und verwirklichte sie im Haus der Demokratie. Die Galerie war eine Schnittstelle von Absterben und Neubeginn, ein mit Symbolik behafteter Ort. Aus Chaos und Leere konnte etwas Neues hervorgehen. Dies faßte ich in Bilder der Schwangerschaft mit verschiedenen Phasen. Die Konzeption der Ausstellung war aber zugleich - und damals vor allem - eine Raum-Zeit-Körper-Struktur, ein Versuch, die innere Natur des Menschen räumlich darzustellen. Die Schaufenster waren ein Grenzbereich, in den man von außen hineinsehen konnte und der von innen her Gefühle und Erfahrungen, Rollenbilder freilegte - zugleich konnte man sie auch als die Sinne verstehen, mit denen der Mensch die Umwelt erkundete. In dem dreidimensionalen Raum bewegte sich der Betrachter und durch seine Hinwendung zum Betrachteten wurde etwas Neues erzeugt. Dies war der Bewegungsprozeß in einer mehrdeutigen und damit kreativitätsfordernden Umgebung, die als Vexierbild innere und äußere Tatbestände zusammenfügte. Diese vieldeutige künstlerisch dargestellte und z.T. verfremdete Erfahrung - nicht der einzelnen Objekte oder deren Summe - war der soziale Organismus.


Ein wesentliches Thema/Problem war die "innere Mauer, die Trennung, Isolation, innere Grenzerfahrung, aber auch die Vereinigung, Zusammenfügung. Dieser Erfahrungsbereich prägte das Leben und Wirken von Robert Havemann. Sein Leben war auch symptomatisch (ein Spiegelbild der DDR - Isolierung und Anerkennungs-Streben).

mit unterschiedlichen Schwerpunkten und aktuellen Bezügen. Dieses Eingehen auf soziale Probleme führte zum Begriff der sozialen Plastik - abgeleitet von der Plastizität der Verhältnisse, machte diese begreifbar. Forderte zu Veränderungen auf.


Diese Veränderungen mußten sich auf kollektive Erfahrungen gründen, die sich zuerst im Gästebuch dokomentierten. Daraus entsprang die Idee der 1000 Tapeziertische, die eine Bestandsaufnahme der Befindlichkeit erbringen sollten - und erbrachten. Sie zeigten das eigene Nichtverstehen, warum das Machbare nicht machbar wird. Die Spontanität der Meinungsäußerung war verlorengegangen. Daraus resultierte eine Denk- und folglich auch eine Handlungsblockade. Und somit konnte bisher die innere Mauer der Einheit nicht bewußt werden, Voraussetzung für ihre Auflösung.


08. Mai - 13. August  Im Treppenhaus des Hauses der Demokratie eine

                                  Ausstellung mit dem Titel "Die neue Chance

                                  Deutschlands - der 8. Mai 1945 bis 1992". Objekte: 24

                                  Schultafeln und 16 Tapeziertische. Eine künstlerische

                                  Auseinandersetzung mit der historischen Geschichte in

                                  Deutschland und dem Datum eines Neubeginns, der

                                  8. Mai als Tag von Identität.

                                  Die 1. Ausstellung dieser Art fand am 8. Mai 1992 in

                                  Ratzeburg, in der 'Kunsthalle auf Zeit' statt.


Weitere Phasen der Entwicklung (der symbolischen Schwangerschaft) wurden durch folgende Aktionen verdeutlicht, die zugleich auf historische Ereignisse eingingen:


13. August                  TausendTapzierTische, Unter den Linden, stellt ein

                                  Lösungsmodell für eigenverantwortliches Handeln dar

                                  und entwickelt dies in 3 Aktionstagen.

13. August                  Tag der inneren Mauer

03. Oktober                Tag der Einheit

09. November             Tag der Wirklichkeit

August - Oktober       In der Diskursreihe in Potsdam zu Fragen der

                                  gemeinsamen Vergangenheitsbewältigung Gegenwart

                                  und Zukunft Deutschlands fanden Diskursreihen in einem

                                  von mir gestalteten Raum-Environment vom Orakel des

                                  Gordischen Knotens als Lösungsmodell statt. Wobei ein

                                  von mir gestalteter gordischer Knoten (Bronzeguß) u.a.

                                  auf dem Diskurstisch lag.

03. Oktober - Dez.     Ausstellung im Treppenhaus: Einheits-Chiffren

                                  17 Schultafeln mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit,

                                  politisch wie global - eine bildliche und begriffliche

                                  Meditation zum Thema EINHEIT und zum

                                  Integrationsprozeß durch die Zusammenarbeit mit Herrn

                                  Dr. Gerhard Steinborn, Historiker und Schriftsteller und

                                  mir.



-------------------------------- Was verstehe ich unter einem "Sozialen Organismus/einer sozialen Plastik"?

Die Grundidee und die Terminologie stammt von Joseph Beuys und wurde von mir variiert und weiterentwickelt. Dabei konkretisiere ich seine Ansätze mit einer didaktischen Methode.

Beuys fast den Begriff Plastik universell auf. In Anlehnung an Rudolf Steiner umfaßt sein "sozialer Organismus" Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben, gestaltet von Kreativität. Diese erneuert alte starre Formen und wandelt sie um. Diese Konzeption einer sich wandelnden Kultur stimmt weitgehend mit dem der "Kulturkreislehre" bei Leo Frobenius überein. Der intuitive Wandlungsprozeß fördert Leben, Seele und Geist.


Der Kunstbegriff wird bei Beuys auf alle menschlichen Betätigungen angewendet. Wichtig für sein Kunstverständnis war die Beschäftigung mit der Sprache. In einem Vortrag in den Münchner Kammerspielen sagte er 1985: "Mein Weg ging durch die Sprache, so sonderbar es ist, er ging nicht von der sogenanten bildnerischen Begabung aus."

Der bereits von Wilhelm von Humboldt erkannte Signalcharakter der Sprache wurde von ihm auch in der bildenden Kunst erkannt und - intuitiv, kreativ - genutzt. Deshalb lehnte er den traditionellen Kunstbegriff ab, weil dieser zwar große und entscheidende Signale gesetzt hat, aber "dieser große signalhafte Charakter die große Mehrheit der Menschen allein gelassen hat". Er wollte Kunst also universell wirksam machen: "Wir werden gemeinsam den sozialen Kunstbegriff entwickeln als ein neugeborenes Kind aus den alten Disziplinen."


Die soziale (auf Kollektive bezogene) Kunst bezeichnet Beuys. "Soziale Plastik" mit der Intention, daß sich jeder Mensch als ein schöpferisches, die Welt bestimmendes und gestaltendes Wesen erkenne. Darauf bezieht sich seine umstrittene und z.T. mißverstandene Formel: "Jeder Mensch ist ein Künstler, d.h. jeder Mensch könne und solle am kreativen Prozeß teilnehmen, "damit wir möglichst schnell die Transformation vollziehen können".


Mit diesem Konzept, diesen bildhaften Begriffen, ging ich an die Gestaltung von Installationen und Aktionen heran. Das Thema der Einheit wurde als ein Wachtstums- und Geburtsprozeß verstanden.


Die erste Konzeption bezeichnete ich als "sozialen Organismus" und verwirklichte sie im Haus der Demokratie. Die Galerie war eine Schnittstelle von Absterben und Neubeginn, ein mit Symbolik behafteter Ort. Aus Chaos und Leere konnte etwas Neues hervorgehen. Dies faßte ich in Bilder der Schwangerschaft mit verschiedenen Phasen. Die Konzeption der Ausstellung war aber zugleich - und damals vor allem - eine Raum-Zeit-Körper-Struktur, ein Versuch, die innere Natur des Menschen räumlich darzustellen. Die Schaufenster waren ein Grenzbereich, in den man von außen hineinsehen konnte und der von innen her Gefühle und Erfahrungen, Rollenbilder freilegte - zugleich konnte man sie auch als die Sinne verstehen, mit denen der Mensch die Umwelt erkundete. In dem dreidimensionalen Raum bewegte sich der Betrachter und durch seine Hinwendung zum Betrachteten wurde etwas Neues erzeugt. Dies war der Bewegungsprozeß in einer mehrdeutigen und damit kreativitätsfordernden Umgebung, die als Vexierbild innere und äußere Tatbestände zusammenfügte. Diese vieldeutige künstlerisch dargestellte und z.T. verfremdete Erfahrung - nicht der einzelnen Objekte oder deren Summe - war der soziale Organismus.


Ein wesentliches Thema/Problem war die "innere Mauer, die Trennung, Isolation, innere Grenzerfahrung, aber auch die Vereinigung, Zusammenfügung. Dieser Erfahrungsbereich prägte das Leben und Wirken von Robert Havemann. Sein Leben war auch symptomatisch (ein Spiegelbild der DDR - Isolierung und Anerkennungs-Streben).


Dieses Konzept wurde mehrfach variiert und erweitert im Sinne einer Work-Art mit unterschiedlichen Schwerpunkten und aktuellen Bezügen. Dieses Eingehen auf soziale Probleme führte zum Begriff der sozialen Plastik - abgeleitet von der Plastizität der Verhältnisse, machte diese begreifbar. Forderte zu Veränderungen auf.


Diese Veränderungen mußten sich auf kollektive Erfahrungen gründen, die sich zuerst im Gästebuch dokomentierten. Daraus entsprang die Idee der 1000 Tapeziertische, die eine Bestandsaufnahme der Befindlichkeit erbringen sollten - und erbrachten. Sie zeigten das eigene Nichtverstehen, warum das Machbare nicht machbar wird. Die Spontanität der Meinungsäußerung war verlorengegangen. Daraus resultierte eine Denk- und folglich auch eine Handlungsblockade. Und somit konnte bisher die innere Mauer der Einheit nicht bewußt werden, Voraussetzung für ihre Auflösung.


08. Mai - 13. August  Im Treppenhaus des Hauses der Demokratie eine

                                  Ausstellung mit dem Titel "Die neue Chance

                                  Deutschlands - der 8. Mai 1945 bis 1992". Objekte: 24

                                  Schultafeln und 16 Tapeziertische. Eine künstlerische

                                  Auseinandersetzung mit der historischen Geschichte in

                                  Deutschland und dem Datum eines Neubeginns, der

                                  8. Mai als Tag von Identität.

                                  Die 1. Ausstellung dieser Art fand am 8. Mai 1992 in

                                  Ratzeburg, in der 'Kunsthalle auf Zeit' statt.


Weitere Phasen der Entwicklung (der symbolischen Schwangerschaft) wurden durch folgende Aktionen verdeutlicht, die zugleich auf historische Ereignisse eingingen:


13. August                  TausendTapzierTische, Unter den Linden, stellt ein

                                  Lösungsmodell für eigenverantwortliches Handeln dar

                                  und entwickelt dies in 3 Aktionstagen.

13. August                  Tag der inneren Mauer

03. Oktober                Tag der Einheit

09. November             Tag der Wirklichkeit


August - Oktober       In der Diskursreihe in Potsdam zu Fragen der

                                  gemeinsamen Vergangenheitsbewältigung Gegenwart

                                  und Zukunft Deutschlands fanden Diskursreihen in einem

                                  von mir gestalteten Raum-Environment vom Orakel des

                                  Gordischen Knotens als Lösungsmodell statt. Wobei ein

                                  von mir gestalteter gordischer Knoten (Bronzeguß) u.a.

                                  auf dem Diskurstisch lag.

03. Oktober - Dez.     Ausstellung im Treppenhaus: Einheits-Chiffren

                                  17 Schultafeln mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit,

                                  politisch wie global - eine bildliche und begriffliche

                                  Meditation zum Thema EINHEIT und zum

                                  Integrationsprozeß durch die Zusammenarbeit mit Herrn

                                  Dr. Gerhard Steinborn, Historiker und Schriftsteller und

                                  mir.

---------------------------           Initiative

                                                                                 Integration Einheit, politisch/global

                                                                                 Organisationsbüro Haus der Demokratie

                                                                                 Raum 55

                                                                                 10117 Berlin

                                                                                 Tel./Fax: (030) 2 29 23 75

Patenschaftsbrief

Vision der Geburt eines Integrationsmodells zur EINHEIT - ein fiktives Kunstwerk, das durch Ihre Patenschaft realisiert werden kann.


Vor rund zehn Jahren begann ein Prozeß, in dessen Verlauf sich Wirklichkeiten auflösten - verbunden mit dem russischen Wort GLASNOST. Seitdem sind Orientierungsmaßstäbe nur noch über künstlerische Verfahrensweisen zu begreifen und zu entwickeln.

In Deutschland wurde das Umdrehen der Wirklichkeit am 9. November 1989 anschaulich. An diesem Tag brachen äußere und innere Wirklichkeit auseinander, ohne daß das bewußt wurde. "Die Mauer ging auf und niemand wußte, warum". Man läuft durch das offene Tor und nimmt nicht mehr wahr, daß es dieses Tor gibt, als verschlossene Tür. Der 9. November steht als Symbol der Zeugung von Nichtbegreifbarem, Glück und nicht gelebtem Schmerz. Es ist exemplarisch für das Zustandekommen des Unbegreiflichen von inneren und äußeren Wirklichkeiten.

In diesen vergangenen zehn Jahren habe ich durch meine künstlerische Arbeit ein Integrations­modell entworfen, das auf organischem Wachstum basiert, einem chemischen Kristallisations­prozeß vergleichbar. Durch die Kristallisationsarbeit des künstlerischen Integrationsmodells, die bewußte Wahrnehmung von EINHEIT und ihren Kräften, wird das Bewußtseinsloch konkretisiert. In diesen Prozeß der historischen Auseinandersetzung mit dem Thema einschließlich aller damit zusammenhängenden Aktionen und künstlerischen Arbeiten (Gemälde, Plastiken, Installationen u.ä.) habe ich ein Eigenkapital von DM 350.000,- eingebracht einschließlich dem Erlös aus dem Verkauf meiner Arbeiten. Die konzeptionelle Vorarbeit sowie die organisatorische Vorbereitung und Durchführung von Aktionstagen am 13. August und am 3. Oktober 1993 - 9. November wurden bisher durch den Verkauf dreier Gemälde finanziert.

Ein solches Experiment ist mit den Förderrichtlinien der Öffentlichen Hand nur schwer faßbar, auch wegen seiner Kurzfristigkeit, wohl nur von einzelnen Personen zu unterstützen.

Mit Ihrer konkreten Unterstützung kann das entworfene künstlerische Integrationsmodell Realität werden (Aktionen der Initiative TausendTapezierTische Unter den Linden, Einrichtung einer KUNSTHALLE auf Zeit, in der das Modell mittels Rauminstallationen erlebbar gestaltet wird, Herstellung einer ersten Berliner Chronik, in der alle am künstlerischen Prozeß Beteiligten ihre Meinung zur EINHEIT darstellen u.a.).

Zur Finanzierung der weiteren künstlerischen Arbeit stehen Gemälde, Bronzeplastiken (Titel "Gordische Knoten"), Plakate und Siebdrucke, die den Umbruchprozeß in Deutschland dokumentieren, sowie weitere Arbeiten, die im Vorfeld des Themas EINHEIT entstanden sind (Fotozyklen, Gemälde, Objekte, Installationen), zum Verkauf. Falls Sie sich dazu entschließen, das Gesamtprojekt durch den Ankauf eines Kunstwerkes zu unterstützen, sende ich Ihnen gern eine detaillierte Aufstellung zu.


Wolfgang Fenner

Künstlerische Leitung


Ausstellung - Treppenhaus Titel: EINHEITS-CHIFFREN

(3. Oktober bis 2. Dezember 1993, Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr) 17 Schultafeln, je 1 m², mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit politisch wie global eine bildliche und begriffliche Meditation zur Thema EINHEIT und zum Integrationsprozeß vom Historiker und Schriftsteller Dr. Gerhard Steinborn die in Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert wurde.

Machbarkeit - machbar - machen

- Eine Initiative des erweiterten Kunstbegriffs -

Haus der Demokratie am 9. November 1993, dem Tag der Wirklichkeit

Gemeinschaftsdiskussion im Raum-Environment der Volkskammerwahl 1990 (Saal) mit Gästen (Paten) und allen Interessierten zum umfassenden Thema Einheit - politisch, global, biologisch, na­tional, sozial und künstlerisch. Die Geburt des kollektiven Bewußtseinsmodells durch die Vorstellung des Inte­grations­manifests, seiner Arbeitsweise und seinen Paten­schaften zur Unterstützung einer Parteigründung für die Wirklichkeit. Dieses soll erreicht werden durch die Beispielhaftigkeit der Rauminstallation, durch die nicht nur die Inte­gra­tions­kraft des kollektiven Bewußtseins anschaulich gemacht, sondern auch der Inhalt des Partei­programms symbolisch für jeden erlebbar wird und der Ausstellungskatalog die integrative Grund­struktur der Partei fixiert. Um diese Machbarkeit machbar zu machen, wäre es not­wendig, die innere Wirklichkeit einer Mauer zur äußeren Wirklichkeit werden zu lassen - symbolisch ausgedrückt durch eine metaphorische Schließung des Brandenburger Tores von 22.00 Uhr bis 7.00 Uhr (dieses müßte mit Tapeziertischen geschehen) als Beweis, daß die Kunst die Wirklichkeit darstellen und erklären kann.

Warum ist der 9. November ein bedeutender Tag für das Thema Einheit? Welche Beziehung besteht zum 4. November, an dem wir diese Ein­ladung versenden?

Am 4. November 1989 konnte sich in der DDR erstmals ein neues Selbstbekenntnis mit kon­kreten Forderungen aktivieren. Die spontanen Erneuerungsbemühungen fanden ihre Bestä­tigung im Zu­rück­weichen der bisherigen Autoritäten.

Sie schufen die Voraussetzungen für das Zerbrechen der Mauer und letztlich der DDR. Die ver­schiedenen Gruppierungen der Bürgerbewegung waren noch dabei, eine gemeinsame Iden­tität zu entwickeln, die sich in der Volkskammer-Wahl manifestieren sollte - als der über­hastete Einigungs­prozeß das Bewußtwerden der eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter­brach (oder abbrach?). Die nicht erfolgte Auseinandersetzung mit DDR- und BRD-Identitäten hat die Entwicklung eines neuen gemeinsamen Selbstverständnisses in der Schwebe gelassen.

Hierauf bezieht sich unsere Aktion: Wir vergleichen diesen Schwebezustand mit einem Em­bryonal-Zustand - ein Embryo im Fruchtwasser. Durch weitere Aktionen wollte die Aktion der Tapziertische auf die Problematik hinweisen. Sie nimmt den Aufruf von Prof. Jens Reich zum 4. November 89 wie­der auf: "Für eine Erneuerung in unserem Land. Beginnen wir mit dem Tapezieren! Schreibt Eure Forderungen auf Tapetenrollen und bringt sie zur Demo mit!"

Was verstehe ich unter einem "Sozialen Organismus/einer sozialen Plastik"?

bis zur erlebbaren kollektiven Bewußtseinsplastik

Die Grundidee und die Terminologie stammen von Joseph Beuys und wurden von mir variiert und weiterentwickelt. Dabei konkretisiere ich seine Ansätze mit einer didaktischen Methode. Beuys faßt den Begriff Plastik universell auf. Die soziale (auf Kollektive bezogene) Kunst be­zeichnet Beuys als "soziale Plastik" mit der Intention, daß sich jeder Mensch als ein schöpfe­risches, die Welt bestim­mendes und gestaltendes Wesen erkenne. Darauf bezieht sich seine umstrittene und z.T. mißver­standene Formel: "Jeder Mensch ist ein Künstler", d.h. jeder Mensch könne und solle am kreativen Prozeß teilnehmen, "damit wir möglichst schnell die Transformation vollziehen können". Beuys wollte Kunst also universell wirksam machen: "Wir werden gemeinsam den sozialen Kunstbegriff entwickeln als ein neugeborenes Kind aus den alten Disziplinen."

Das Integrationsmanifest ist bezogen auf eine Geschichte der kollektiven Kreativität. Der unter­brochene Prozeß der Neubildung, der mit der Auflösung in einem chaotischen Wir­kungszusammen­hangstand,soll wieder­belebt und fortgeführt werden. Meine neunmonatige künstlerische Arbeit in Berlin steht symbolisch für den vorgeburtlichen Prozeß einer Wieder­belebung.neunmonatige künstlerische Arbeit in Berlin steht symbolisch für den vorgeburtlichen Prozeß einer Wieder­belebung.

. -Eine Initiative des erweiterten Kunstbegriffs -

                                                                             Integration Einheit, politisch/global

                                                                                 Organisationsbüro Haus der Demokratie

                                                                                 Raum 55

                                                                                 10117 Berlin

                                                                                 Tel./Fax: (030) 2 29 23 75


Einladung

ins Haus der Demokratie zum 9. November 1993 - dem Tag der Wirklichkeit

Vision der Geburt eines Integrationsmodells zur EINHEIT - ein fiktives Kunstwerk, das durch Ihre Patenschaft realisiert werden kann

Im Rahmen des Themas EINHEIT und der Symbolik des Gordischen Knotens sind Sie in die vorgeburtliche Phase dieses Gedankenganges mit einbezogen worden. Wegen Ihrer Berührung mit meiner künstlerischen Arbeit, mit dem Lösungsmodell des Gordischen Knotens, im Haus der Demokratie, bei den Potsdamer Diskursen oder der Aktion TausendTapezierTische Unter den Linden, sind Sie zur Patenschaft eingeladen.

Nehmen Sie teil an der Podiumsdiskussion am 9. November 1993 im Haus der Demokratie in Berlin, setzen Sie sich dort mit dem historischen Datum auseinander und reflektieren Sie mit den anderen Teilnehmern die Prozesse der letzten vier Jahre, die widersprüchlichen Entwick­lungen und ungelösten Probleme des komplizierten Prozesses EINHEIT. Durch Ihre Paten­schaft übernehmen Sie Verantwortung für die notwendige Auseinandersetzung in allen Bereichen unserer Gesellschaft mit dem umfassenden Thema der EINHEIT, politisch, biolo­gisch, national, global, sozial, künstlerisch ... Dadurch haben Sie teil am Geburtsakt einer wahrhaft "lebendigen Bürgergesellschaft" (R.v. Weizsäcker).


Im weiteren Text finden Sie ein Integrationsmodell und seine prozeßhaft sich notwendig erge­bende Entwicklung - dargestellt durch die Geschichte der kollektiven Kreativität (hier bezogen auf die DDR-Geschichte), die zur Auflösung eines Staatsgebildes und zum Mauerbruch führte. Diese Auflösung (kreative Auseinandersetzung) steht stellvetretend für eine Form- und Inhaltsauseinandersetzung, die zu dem Aufbruch und der jetzigen Irritationsgesellschaft führte. Es ist der Jetztzustand der Leere des Unbegreiflichen. Er gleicht einem vorgeburtlichen Prozesses, wo nur der Schmerz noch nicht fühlbar genug ist.


Ich möchte Ihnen und vielen anderen (siehe Flugblatt) die geburtsbegleitende Trägerschaft (die symbolische Patenschaft) des künstlerisch-kulturpolitischen Impulses zur Schaffung einer demokratischen Verantwortungsstruktur übertragen. Sie verhelfen damit dem Kind Einheit zu einem positiven Geburtsprozess in die Wirklichkeit


Dem freundigen Ereignis entgegensehend               Anlage

                                                                                 Patenschaftsbrief

                                                                                 Gordischer Knoten

                                                                                 Flugblatt (Einladung u. Foetusbild)

Wolfgang Fenner                                                      neunmonatiger Ausstellungsorganismus

Künstlerische Leitung                                                           Text zum Integrationsprozess (5 Seiten)


Ausstellung im Treppenhaus - Titel: EINHEITS-CHIFFREN

(3. Oktober bis 2. Dezember 1993, Montag-Freitag 10.00-22.00 Uhr)

17 Schultafeln je 1 m2, mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit, politisch wie global - eine bildliche und begriffliche Meditation zum Thema EINHEIT und zum Integrationsprozeß von Dr. Gerhard Steinborn, Historiker und Schriftsteller, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Wolfgang Fenner

Bankverbindung:

Berliner Sparkasse                                                           BLZ 100 500 00                                       Kto.-Nr. 177 3522 627


Machbarkeit - machbar - machen

- Eine Initiative des erweiterten Kunstbegriffs -

Integration Einheit, politisch/global

Organisationsbüro Haus der Demokratie

Raum 55, Friedrichstr. 165

10117 Berlin

Tel./Fax: (030) 2 29 23 75


Berlin, 4. 11. 1993

Geschäftsleitung



Antrag auf weitere Mietung des Raumes 55 und der Galarie-Nutzung


Da das Projekt TausendTapezierTische in eine weitere Phase, wo ich zum 9. November eine neue "Partei der Wirklichkeit" ausrufen werde (siehe Briefbogen sowie Flugblätter) eingetreten ist, macht es sich erforderlich, gerade im Haus der Demokratie einen Raum zu behalten.

Das Organisationsbüro wird weiter gebraucht für die Vorbereitung einer Kunsthalle auf Zeit (Gespräche beim Senat und Trägerschaft laufen), sowie Interessierten (Paten) diese Adresse mitgeteilt wurde.

Galerie des Hauses


Aufgrund von umfangreicher Dokumentationsarbeit über den neunmonatigen vorgeburtlichen Prozeß meiner künstlerischen Arbeit einschließlich bis zu der Parteigründung am 9. November 93 würde ich gerne diese künstlerische Arbeit in einer Ausstellung im neuen Jahr zeigen

Wolfgang Fenner

Künstlerischer Leiter des Projektes

P.S.: Ich könnte mir auch vorstellen, weitere Ausstellungsarbeit bis zum Gerichtstermin in der Galerie zu leisten. Ich bitte auch hierzu um ein Gespräch.


Ausstellung im Treppenhaus - Titel: EINHEITS-CHIFFREN

(3. Oktober bis 2. Dezember 1993, Montag-Freitag 10.00-22.00 Uhr)

17 Schultafeln je 1 m2, mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit, politisch wie global - eine bildliche und begriffliche Meditation zum Thema EINHEIT und zum Integrationsprozeß von Dr. Gerhard Steinborn, Historiker und Schriftsteller, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Wolfgang Fenner

Bankverbindung:

Berliner Sparkasse                                                    BLZ 100 500 00                                             Kto.-Nr. 177 3522 627

Ein Rondell für ein Orakel

Eine 3,20 m mal 3,40m mal 3,10m große Bonzeplastik, die in einem Brunnen oder kleinen Teich liegt, soll das Rondell des heutigen (noch so heißenden) Bersarin-Platzes in Friedrichhain künftig nach meiner Vorstellung zu einem würdigen Denk-Mal gestalten. Die Plastik hat die Form eines (gordischen) Knotens, der für eine Beziehungsgeflecht ohne Ende steht. Das Wasserbecken ist an seinem Boden nicht wie üblich flach, sondern durch Höhen und Tiefen, „Berge“ und „Täler“ geprägt. Durch die Lage des Platzes, an dem sechs Straßen zusammenlaufen, zeigt sich die Installation für die unterschiedlichen Betrachter je nach Blichwinkel oder dem Weg der Annäherung in einer unterschiedlichen Perspektive. Die Wasserfläche zeigt sich beim Davortreten als Spiegel, in dem die Betrachter ihr Spiegelbild in der Spiegelbildlandschaft der „Berge“ und „Täler“ wiederfinden.


Angesichts des Streites um den Namen und die Person des (ehemaligen) Namensgebers Nikolai Erastowitsch Bersarin soll das neugestaltete Rodell am Platz eine Art Orakel darstellen. „Was nach Abschluß der Kämpfe in Berlin zurückblieb, war das Chaos. (...) Es gab kein Wasser, keinen Strom, kain Gas, Brücken und Verteidigungseinrichtungen waren geplündert, verbrannt oder vernichtet ...“, so berichtet ein historisches Dokument über die Lage der vormaligen Reichshauptstadt, von der aus die Nazis die Welt unterjochen wollten, aus dem Juni 1945. Bersarin war da längst zum Stadtkommandanten ernannt worden. Sofort nach der Kapitulation der Hauptstadt war er ans Werk gegangen: Ab 3. Mai 1945 wurde die Versorgung der Berliner Bevölkerung durch die Rote Armee systematisch organisiert, Nahrungsmittel aus Armeebeständen sofort herbeigeschafft, Feldküchen für sie aufgestellt, der Fuhrpark zum Transport von Lebensmitteln abkommandiert und 120 000 Milchkühe im Umland zur Versorgung von Kindern und Frauen bereitgestellt. „Ich möchte daran erinnern, daß es vom ersten Tage unserer Amtsführung an, also ab 29. April d(es) J(ahres), unsere Hauptaufgabe war, die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Daß wir dabei in großzügiger Weise von russischer Seite unterstützt wurden, sei hier an diesre Stelle nochmals mit großem Dank hervorgehoben“, erinnert der erste Neuköllner Bezirksbürgermeister Ohm auf der ersten Bezirksverordnetenversammlung am 28. Juli 1945 die Anwesenden an diese sofortige Hilfe.

Berlkon2.doc.- copie

Konzeptionsentwurf zur work-art-Veranstaltung „die begehbare Arche“

im Verlagshaus des Berliner Verlags zur Rio-Nachfolgekonferenz in Berlin (vom 28.03. bis 07.04.1995)

0. Präludium

Der Eisberg zum Klimagipfel ist bekanntlich hinweggeschmolzen, bevor er zu schmelzen begann. Aus energetischen Gesichtspunkten sicher eine gelungene Begleitveranstaltung im Vorfeld des Berliner Klimagipfels. Daß es ein symptomatisches Schauspiel für den Umgang der Stadt mit der Ernsthaftigkeit ihrer und globaler Probleme ist, darf sicher hypothetisch in den Raum gestellt werden. Nach all dem, was in den letzten etwa drei Wochen bekannt wurde, dürfen die sich schon seit längerer Zeit (und sicher intensiv und mit dem nötigen fundierten Verantwortungsbewußtsein) mit dem Thema beschäftigenden "Alternativgruppen" die "Kohlen aus dem Feuer holen". Sicher zunächst, um einen völligen Gesichts- (oder Image-) Verlust für die verantwortlichen der Berliner Politik zu vermeiden. Und sicher einmal mehr, ohne daß sie Kosten verursachen.

Im folgenden wird ein Konzept präsentiert und an die Berliner Zeitung herangetragen (auch mit dem Hintergedanken der abermaligen Aufforderung zur Übernahme einer Patenschaft für das Gesamtprojekt), um zusammen mit ihr und innerhalb ihres Hauses eine Veranstaltung durchzuführen, die einen Diskursraum als ernsthaftes Rahmenprogramm zur globalen Klimakonferenz eröffnet.

1. Thema und Ausgangspunkt

Etwa fünfeinhalb Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, der innerdeutschen Grenze und dem Zusammenbruch des Ostblocks scheint die "Mission" erfüllt (zumindest gilt das nach Alexander Osangs Feststellung für den ehemaligen Herausgeber der Berliner Zeitung Erich Böhme für die organisatorischen Abläufe im Verlagshaus an der Karl-Liebknecht-Straße). Die Utopiefreien Räume sind da/geschaffen, der Systemdualismus als eine Polarität, die zumindest in Mitteleuropa für eine Art Konstante sorgte, hat sich aufgelöst. Eine Gesellschaftsformation ist in mehr oder weniger gut funktionierenden Ausprägungen weltumspannend geworden – und, wenn man die Phänomene der letzten Wirtschaftskrise aus einer systhemtheoretischen Sicht analysiert, an seine Grenzen gekommen. In Richtung globaler Überlebensproblematiken der Menschheit beziehungsweise der Natur des Planeten Erde scheint zumindest vieles dafür zu sprechen.

Über die Antworten, die von seiten der Ausrichter der und Verantwortlichen für die Konferenz gegeben werden, ist in jüngster Vergangenheit einiges durchgesickert. In einer bissigen Wertung könnte man es zusammenziehen auf die Kurzformel: Das einzige Interesse ist Verdrängung der Probleme oder Weiterwursteln im "Traumschiff" (wie Erich Böhme in einem Kommentar zum Wochenende im Sommer 1994 den Zustand Deutschlands nannte).

Antworten suchen will die work-art "die begehbare Arche". Ihr Ausgangspunkt und Arbeitsparadigma ist es, als gesellschaftliches Kunstwerk eine fiktiv-reale Frage-und-Antwort-Situation zu schaffen, in der durch das Aufspüren oder Betreten von Grenzbereichen die Grenzsituation sichtbar gemacht wird. Das Hauptthema, das wie eine Art katalysatorischer Reduktion für die Veranstaltung mit der Berliner Zeitung gewählt wird (und nur einen weiteren Mosaikstein in der mehr als zwanzigjährigen "Grenzarbeit" des Künstlers Wolfgang Fenner darstellt), ist "die äußerste Grenze der Toleranz". Sie soll durch die Benennung von heutigen Tabuthemen, die sich hinter einer scheinbaren "anything-goes"-Haltung verbergen, aufgespürt werden.

Insbesondere soll das Tabuthema der noch nicht gedachten/gewagten Verbindung zwischen Kunst und Naturwissenschaften in den Vordergrund gerückt werden. Der biologisch-physikalische Zugang stellt die Frage nach der Anhäufung ungeheurer Wissensmengen und dem fehlenden Folgeverhalten. Er geht dabei aber tiefer als phänomenbeschreibende und systematisierende Verhaltensforschung von Einzelgattungen und wendet sich der Evolutionsgeschichte zu. Für die Annäherung des systematischen Verständnisses an diese "rote Linie" ergibt sich die Notwendigkeit der Einarbeitung von Erkenntnissen der Chaosforschung, der Systhemtheorie, von Wechselwirkungszusammenhängen und bewegungsdynamischen Gesetzmäßigkeiten und Erkenntnissen über offene und geschlossene Formen.

Nach dem Zusammenbruch der großen gesellschaftsutopischen Entwürfe mit ihren scheinbaren Ordnungs- und Sicherheitsstrukturen wird aber auch im evolutionären Ablauf ein Residuum eines spezifisch Menschlichen gesucht. Gefunden wird es in der Kreativität, den gestalterischen Kräften, die mit Form und Farbe arbeiten (adäquat im übrigen einem Prinzip auch des natürlichen Schöpfungs- und Ausleseprozesses). Der Zugang muß folglich die Ästhetik, die Kunst sein. Über sie wird die Abkopplung der Menschheit von natürlichen Prozessen, der Verlust einer Sinnesempfindug/-wahrnehmung für die "Gifte", die sich der Mensch durch seinen Bruch mit der Natur ständig zuführt, thematisiert. Natürlich geht es um das "Wie" und das Phänomen, daß der Mensch zu seinem eigenen Feindbild wird/gemacht wird. In diesem engen Sinn aber auch in einem weiteren Fragerahmen wird die These von einer "Qualitätsumkehrung durch die Verkehrung des Substanzbegriffs" ins Diskursfeld gebracht.

Die gestalterischen Kräfte als das spezifisch Menschliche werden in ihren verschiedenen Ausprägungen der unterschiedlichen Weltzugänge aufgesucht. Der Weg ist der fiktiv-reale Frage-und-Antwort-Tisch, das Arbeitsparadigma der kollektiven Kreativität. Die Antwort auf die neue Selbstversicherungsfrage, die wir zu geben wagen, ist das Erkennen der Struktur der Selbstähnlichkeit in allen menschlichen Individuen - einer Art "natural corporate identity".

3. Die Methode der work-art

Die work-art oder das Raumenvironment, das im Haus der Berliner Zeitung stattfinden soll, hat zwei Teile. Der feste besteht aus einer Ausstellung von Bildern, Texten, Collagen, Fotos und Objekt (soweit gewünscht). Sie schaffen eine Rauminszenierung, in der Polaritäten wieder errichtet werden, die nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus auf der Ebene der Weltordnung zusammengebrochen sind. Es wird so ein Mikrokosmos als eine Art künstlich/künstlerisches Experimentierfeld errichtet, das das immer in der Natur zu beobachtende gleichzeitige Auftreten von Gegensatzpaaren wie Bewegung und Festigkeit nach baut. Da diese Polaritäten aus dem gesellschaftlichen Systembereich verschwunden sind, müssen sie künstlerisch-fiktiv wieder konstruiert/aufgebaut werden. Das "Gegenüber" als Spiegelbild ist notwendig für den Auseinandersetzungszugang, um eine neue Möglichkeit eines Vergleichen-Können zu erreichen, und zwar als Maßstab für die neue, geänderte Identität der Selbstähnlichkeit.

Als zweiter, beweglicher Teil fungiert eine Podiumsdikussion mit unbedingter Publikumsbeteiligung. Sie ist der Gegenpol zur "eingefrorenen" und zunächst nur zu betrachtenden künstlerischen Auseinandersetzung mit natürlichen Strukturen, Gesetzmäßigkeiten und Symmetrien/Asymmetrien. Die Diskussion ist ein konstruiertes Frage-und-Antwort-Spiel, das seine Ernsthaftigkeit durch die Überprüfbarkeit der Expertenanalysen aus den verschiedensten modernen Bereichen von Forschung, Wissenschaft vor den Experten des Publikums beweisen muß.

Das Diskursszenario soll die in einer Augenblickskristalisation quasi geronnenen Bilder und Kunstwerke in Bewegung setzen. Auch seine statische Anordnung wird durch Überantwortung von Wissensinhalten an das "Publikum" und Übernahme von Verantwortung gegenüber dem "Publikum" dynamisiert. Es ist also das fiktive Konstrukt einer Pluralität, die sich ihrer Notwendigkeiten und gleichen Strukturen bewußt wird, und doch Realität eines sich seiner Probleme stellenden Mikrokosmos als Abbild des Großen im Kleinen. Es ist aber gleichzeitig das künstlerische Konstrukt eines Kata-strophenszenarios im Sinne der Schaffung einer Umwendungssituation. In dieser Art und Weise schafft das Kunstkonstrukt durch die Vorwegnahme eine Art Zukunftsprojektion mit einer direkten Rückwirkung auf das Jetzt und eine Art Toleranz- und Entscheidungsraum.

Einen künstlerisch/künstlichen Makrokosmos stellt die Wiederaufnahme der "Tausend-Tapeziertisch-Aktion" auf der Straße Unter den Linden her. Als vorher nicht in das Rahmenprogramm des Klimagipfels einbezogene Begleitveranstaltung gibt sie die Frage-und-Antwort-Chance für die Vertreter der verschiedensten anwesenden Kulturen in einem größeren Rahmen. Für die Berliner bietet sich die Chance, durch das Mitbringen ihres Tapeziertisches der Welt ihre Fragen mitzubringen und so zumindest ein Stück weit zur Zukunftswerkstatt zu werden. Es wäre ein würdiger Rahmen für die deutsche Hauptstadt, die so auch zur ersten Adresse der Repräsentanz und das Andenkens an die komplette, wenn auch widerstreitende Geistesgeschichte des Dichter-und- Denker-Volks würde.

4. Das künstlerische Konzept in Zusammenarbeit mit der Berliner Zeitung

Das Konzept wird an die Berliner Zeitung mit der Hoffnung auf Übernahme herangetragen als eine Metapher: Es ist eine Art Katastrophenmeldung, über deren Wichtigkeit und den news-Wert die Redaktion schnell entscheiden muß. Sie hat damit aber die Chance zum Klimagipfel als erste Zeitung einen Neuansatz zu publizieren bzw. zu begleiten. Damit schafft sie aber auch einen Toleranzraum, um einen Einstieg in eine neue Ernsthaftigkeit einzuleiten: einen ersten Schritt zum Erlernen komplexerer Systemzusammenhänge als die bisher griffigen - und zwar über die Möglichkeit der Reduzierung des Gesamtszenarios auf einen Moment-event. In diesem Sinn wäre die Veranstaltung eine folgerichtige Fortsetzung der Berliner Gespräche. Es wäre auch ein kleiner Schritt zur Übernahme der längst von Wolfgang Fenner für die Berliner Zeitung vorgesehenen Patenschaft gegenüber dem Projekt der "Zukunftswerkstätten" des Arche-Konzepts (siehe Anlage) - nach dem Erich-Böhme-Motto "auf ein Neues".

5. Organisatorisches

Als Diskussionsteilnehmer für das Podium werden vorgeschlagen:Prof. Carsten Niemitz, Humanbiologe an der FU BerlinGeorgia Tornow, allgemein bekannt Wolfgang Fritz Haug, Philosoph an der FU Berlin Art-Director irgendeiner Zeitung Rieseberg Sloderdijk

Moderation: Erich Böhme

Ausstellende Künstler: Sira Ullrich, Künstlerin und Buch-Autorin, Berlin-Ost

                                        Prof. Horst Ullrich, Aphoristiker, Berlin-Ost

                                        Wolfgang Fenner, Bildner, Ratzeburg/Berlin-Ost

Copyright: Künstlergruppe Kollektive Kreativität

Konzeption: Wolfgang Fenner                            Redaktion: Matthias Trendel

                        Corinthstr. 48                                                   Freier Journalist

                        10245 Berlin                                                    Sonnenallee 103

                       Tel.: 29 11 793                                                    12045 Berlin

                                                                                                     Tel.: 68 60 261

Angesicht der notwendigen Vorbereitungszeit zur Realisierung des Konzepts bitte ich, Wolfgang Fenner, um Mitteilung über Annahme oder Ablehnung des Projekts bis Mitte der nächsten Woche. Zur Abklärung der Finanzierung des Projekts und zur Klärung sonstiger Fragen bitte ich um einen gesonderten Gesprächstermin.

Konzeptionsentwurf zur work-art-Veranstaltung “die begehbare Arche”

im Verlagshaus des Berliner Verlags zur Rio-Nachfolgekonferenz in Berlin (vom 28.03. bis 07.04.1995)


0. Präludium


Der Eisberg zum Klimagipfel ist bekanntlich hinweggeschmolzen, bevor er zu schmelzen begann. Aus energetischen Gesichtspunkten sicher eine gelungene Begleitveranstaltung im Vorfeld des Berliner Klimagipfels. Daß es ein sympto­matisches Schauspiel für den Umgang der Stadt mit der Ernsthaftigkeit ihrer und globaler Probleme ist, darf sicher hypothetisch in den Raum gestellt werden. Nach all dem, was in den letzten etwa drei Wochen bekannt wurde, dürfen die sich schon seit längerer Zeit (und sicher intensiv und mit dem nötigen fundierten Verantwortungsbewußtsein) mit dem Thema beschäftigenden "Alter­nativgruppen" die "Kohlen aus dem Feuer holen". Sicher zunächst, um einen völligen Gesichts- (oder Image-) Verlust für die verantwortlichen der Ber­liner Politik zu vermeiden. Und sicher einmal mehr, ohne daß sie Kosten verur­sachen.


Im folgenden wird ein Konzept präsentiert und an die Berliner Zeitung herange­tragen (auch mit dem Hintergedanken der abermaligen Aufforderung zur Über­nahme einer Patenschaft für das Gesamtprojekt), um zusammen mit ihr und innerhalb ihres Hauses eine Veranstaltung durchzuführen, die einen Diskursraum als ernsthaftes Rahmenprogramm zur globalen Klimakonferenz eröffnet.


1. Thema und Ausgangspunkt

Etwa fünfeinhalb Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, der innerdeutschen Grenze und dem Zusammenbruch des Ostblocks scheint die "Mission" erfüllt (zumindest gilt das nach Alexander Osangs Feststellung für den ehemaligen Her­ausgeber der Berliner Zeitung Erich Böhme für die organisatorischen Abläufe im Verlagshaus an der Karl-Liebknecht-Straße). Die utopiefreien Räume sind da/geschaffen, der Systemdualismus als eine Polarität, die zumindest in Mitteleu­ropa für eine Art Konstante sorgte, hat sich aufgelöst. Eine Gesellschaftsforma­tion ist in mehr oder weniger gut funktionierenden Ausprägungen weltumspan­nend geworden – und, wenn man die Phänomene der letzten Wirtschaftskrise aus einer systhemtheoretischen Sicht analysiert, an seine Grenzen gekommen. In Richtung globaler Überlebensproblematiken der Menschheit beziehungsweise der Natur des Planeten Erde scheint zumindest vieles dafür zu sprechen.



Über die Antworten, die von seiten der Ausrichter und Verantwortlichen für die Konferenz gegeben werden, ist in jüngster Vergangenheit einiges durchgesic­kert. In einer bissigen Wertung könnte man es zusammenziehen auf die Kurz­formel: Das einzige Interesse ist Verdrängung der Probleme oder Weiterwursteln im "Traumschiff" (wie Erich Böhme in einem Kommentar zum Wochenende im Sommer 1994 den Zustand Deutschlands nannte).


Antworten suchen will die work-art "die begehbare Arche". Ihr Ausgangspunkt und Arbeitsparadigma ist es, als gesellschaftliches Kunstwerk eine fiktiv-reale Frage-und-Antwort-Situation zu schaffen, in der durch das Aufspüren oder Betreten von Grenzbereichen die Grenzsituation sichtbar gemacht wird. Das Hauptthema, das wie eine Art katalysatorischer Reduktion für die Veranstaltung mit der Berliner Zeitung gewählt wird (und nur einen weiteren Mosaikstein in der mehr als zwanzigjährigen "Grenzarbeit" des Künstlers Wolfgang Fenner dar­stellt), ist "die äußerste Grenze der Toleranz". Sie soll durch die Benennung von heutigen Tabuthemen, die sich hinter einer scheinbaren "anything-goes"-Haltung verbergen, aufgespürt werden.


Insbesondere soll das Tabuthema der noch nicht gedachten/gewagten Verbin­dung zwischen Kunst und Naturwissenschaften in den Vordergrund gerückt werden. Der biologisch-physikalische Zugang stellt die Frage nach der Anhäu­fung ungeheurer Wissensmengen und dem fehlenden Folgeverhalten. Er geht dabei aber tiefer als phänomenbeschreibende und systematisierende Verhaltens­forschung von Einzelgattungen und wendet sich der Evolutionsgeschichte zu. Für die Annäherung des systematischen Verständnisses an diese "rote Linie" er­gibt sich die Notwendigkeit der Einarbeitung von Erkenntnissen der Chaosfor­schung, der Systhemtheorie, von Wechselwirkungszusammenhängen und bewe­gungsdynamischen Gesetzmäßigkeiten und Erkenntnissen über offene und geschlossene Formen.


Nach dem Zusammenbruch der großen gesellschaftsutopischen Entwürfe mit ihren scheinbaren Ordnungs- und Sicherheitsstrukturen wird aber auch im evo­lutionären Ablauf ein Residuum eines spezifisch Menschlichen gesucht. Gefun­den wird es in der Kreativität, den gestalterischen Kräften, die mit Form und Farbe arbeiten (adäquat im übrigen einem Prinzip auch des natürlichen Schöp­fungs- und Ausleseprozesses). Der Zugang muß folglich die Ästhetik, die Kunst sein. Über sie wird die Abkopplung der Menschheit von natürlichen Prozessen, der Verlust einer Sinnesempfindug/-wahrnehmung für die "Gifte", die sich der Mensch durch seinen Bruch mit der Natur ständig zuführt, thematisiert. Natürlich geht es um das "Wie" und das Phänomen, daß der Mensch zu seinem eigenen Feindbild wird/gemacht wird. In diesem engen Sinn aber auch in einem weiteren Fragerahmen wird die These von einer "Qualitätsumkehrung durch die Verkeh­rung des Substanzbegriffs" ins Diskursfeld gebracht.


Die gestalterischen Kräfte als das spezifisch Menschliche werden in ihren ver­schiedenen Ausprägungen der unterschiedlichen Weltzugänge aufgesucht. Der Weg ist der fiktiv-reale Frage-und-Antwort-Tisch, das Arbeitsparadigma der kollektiven Kreativität. Die Antwort auf die neue Selbstversicherungsfrage, die wir zu geben wagen, ist das Erkennen der Struktur der Selbstähnlichkeit in allen menschlichen Individuen - einer Art "natural corporate identity".


3. Die Methode der work-art

Die work-art oder das Raumenvironment, das im Haus der Berliner Zeitung stattfinden soll, hat zwei Teile. Der feste besteht aus einer Ausstellung von Bildern, Texten, Collagen, Fotos und Objekt (soweit gewünscht). Sie schaffen eine Rauminszenierung, in der Polaritäten wieder errichtet werden, die nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus auf der Ebene der Weltord­nung zusammengebrochen sind. Es wird so ein Mikrokosmos als eine Art künst­lich/künstlerisches Experimentierfeld errichtet, das das immer in der Natur zu beobachtende gleichzeitige Auftreten von Gegensatzpaaren wie Bewegung und Festigkeit nach baut. Da diese Polaritäten aus dem gesellschaftlichen Systembe­reich verschwunden sind, müssen sie künstlerisch-fiktiv wieder konstru­iert/aufgebaut werden. Das "Gegenüber" als Spiegelbild ist notwendig für den Auseinandersetzungszugang, um eine neue Möglichkeit eines Vergleichen-Kön­nen zu erreichen, und zwar als Maßstab für die neue, geänderte Identität der Selbstähnlichkeit.


Als zweiter, beweglicher Teil fungiert eine Podiumsdikussion mit unbedingter Publikumsbeteiligung. Sie ist der Gegenpol zur "eingefrorenen" und zunächst nur zu betrachtenden künstlerischen Auseinandersetzung mit natürlichen Strukturen, Gesetzmäßigkeiten und Symmetrien/Asymmetrien. Die Diskussion ist ein kon­struiertes Frage-und-Antwort-Spiel, das seine Ernsthaftigkeit durch die Über­prüfbarkeit der Expertenanalysen aus den verschiedensten modernen Bereichen von Forschung, Wissenschaft vor den Experten des Publikums beweisen muß.


Das Diskursszenario soll die in einer Augenblickskristalisation quasi geronnenen Bilder und Kunstwerke in Bewegung setzen. Auch seine statische Anordnung wird durch Überantwortung von Wissensinhalten an das "Publikum" und Über­nahme von Verantwortung gegenüber dem "Publikum" dynamisiert. Es ist also das fiktive Konstrukt einer Pluralität, die sich ihrer Notwendigkeiten und gleichen Strukturen bewußt wird, und doch Realität eines sich seiner Probleme stellenden Mikrokosmos als Abbild des Großen im Kleinen. Es ist aber gleich­zeitig das künstlerische Konstrukt eines Kata-strophenszenarios im Sinne der Schaffung einer Umwendungssituation. In dieser Art und Weise schafft das Kunstkonstrukt durch die Vorwegnahme eine Art Zukunftsprojektion mit einer direkten Rückwirkung auf das Jetzt und eine Art Toleranz- und Entscheidungs­raum.



Einen künstlerisch/künstlichen Makrokosmos stellt die Wiederaufnahme der "Tausend-Tapeziertisch-Aktion" auf der Straße Unter den Linden her. Als vorher nicht in das Rahmenprogramm des Klimagipfels einbezogene Begleitveranstal­tung gibt sie die Frage-und-Antwort-Chance für die Vertreter der verschieden­sten anwesenden Kulturen in einem größeren Rahmen. Für die Berliner bietet sich die Chance, durch das Mitbringen ihres Tapeziertisches der Welt ihre Fragen mitzubringen und so zumindest ein Stück weit zur Zukunftswerkstatt zu werden. Es wäre ein würdiger Rahmen für die deutsche Hauptstadt, die so auch zur ersten Adresse der Repräsentanz und das Andenkens an die komplette, wenn auch widerstreitende Geistesgeschichte des Dichter-und- Denker-Volks würde.


4. Das künstlerische Konzept in Zusammenarbeit mit der Berliner Zeitung

Das Konzept wird an die Berliner Zeitung mit der Hoffnung auf Übernahme her­angetragen als eine Metapher: Es ist eine Art Katastrophenmeldung, über deren Wichtigkeit und den news-Wert die Redaktion schnell entscheiden muß. Sie hat damit aber die Chance zum Klimagipfel als erste Zeitung einen Neuansatz zu publizieren bzw. zu begleiten. Damit schafft sie aber auch einen Toleranzraum, um einen Einstieg in eine neue Ernsthaftigkeit einzuleiten: einen ersten Schritt zum Erlernen komplexerer Systemzusammenhänge als die bisher griffigen - und zwar über die Möglichkeit der Reduzierung des Gesamtszenarios auf einen Moment-event. In diesem Sinn wäre die Veranstaltung eine folgerichtige Fortset­zung der Berliner Gespräche. Es wäre auch ein kleiner Schritt zur Übernahme der längst von Wolfgang Fenner für die Berliner Zeitung vorgesehenen Patenschaft gegenüber dem Projekt der "Zukunftswerkstätten" des Arche-Konzepts (siehe Anlage) - nach dem Erich-Böhme-Motto "auf ein Neues".

5. Organisatorisches

Als Diskussionsteilnehmer für das Podium werden vorgeschlagen:


Prof. Carsten Niemitz, Humanbiologe an der FU Berlin


Georgia Tornow, allgemein bekannt


Wolfgang Fritz Haug, Philosoph an der FU Berlin


Art-Director irgendeiner Zeitung


Rieseberg


Sloderdijk


Moderation: Erich Böhme


Ausstellende Künstler: Sira Ullrich, Künstlerin und Buch-Autorin, Berlin-Ost

                                 Prof. Horst Ullrich, Aphoristiker, Berlin-Ost

                                 Wolfgang Fenner, Bildner, Ratzeburg/Berlin-Ost


Copyright: Künstlergruppe Kollektive Kreativität


Konzeption: Wolfgang Fenner                   Redaktion: Matthias Trendel

                   Corinthstr. 48                                          Freier Journalist

                   10245 Berlin                                           Sonnenallee 103

                  Tel.: 29 11 793                                        12045 Berlin

                                                                                  Tel.: 68 60 261


Angesicht der notwendigen Vorbereitungszeit zur Realisierung des Konzepts bitte ich, Wolfgang Fenner, um Mitteilung über Annahme oder Ablehnung des Pro­jekts bis Mitte der nächsten Woche. Zur Abklärung der Finanzierung des Projekts und zur Klärung sonstiger Fragen bitte ich um einen gesonderten Gesprächs­termin.



Beiliegend:

- Presseausschnitte

- Ausstellungsbeispiele aus folgenden Büchern:

                                          Sira Ullrich "wer a sagt" , 1994

                         Wolfgang Fenner "Erwachsenenmalbuch" Nr.1 Ein Entwicklungsweg 1978            


Die begehbare Arche

Zeitmaschine

Die begehbare Arche, Messehallen, Wanderausstellung zum Klimagipfel, vom Senat abgelehnt

Ausstellung zum Klimagipfel, Muster der Evolution

Ausstellung im Haus der Demokratie, Abgelehnt

Bestandsaufnahme Katastrophentraining anläßlich des Klimagipfels im Presse- und Medienbereich


Berliner Zeitung, 31.03.95 und 01.04.95, Abgelehnt

Gemeinsame Aktion Tausend Tapeziertische Unter den Linden


Zukunftswerkstatt Forschungsreihe DAS HAUS (Haus-Abend)


Die Arbeitsgruppe "Zukunftswerkstatt" arbeitet in Zusammenarbeit mit allen künstlerischen Bereichen an dem Ziel, aus der künstlerischen und theoretischen Auseinandersetzung eine gesellschaftliche Zukunftsvision zu entwickeln. Geplant ist eine Veranstaltungsreihe, die sich thematisch mit dem Spannungsbogen von Kindheitsmustern und Visionen für eine andere Zukunft bewegt. Ziel ist es, komplexe Systeme zu veranschaulichen und Lernbeispiele zu entwickeln.



Datum 05.05.95 20.00 Uhr Kunst und Evolution (ästhetische Verantwortung)

          26.05.95 20.00 Uhr Kunst und Gemeinschaft (Lorenzstraßenprojekt)

          30.06.95 20.00 Uhr Kunst und Symbolik Computerschaubilder


DAS HAUS, Begegnungsstätte für Kindheit, Weidenweg 62, 10247 Berlin


Datum 08. Mai 1995 Neue Chance Deutschlands 1992-1995

Haus der Demokratie, Treppenhaus, Ausstellung abgelehnt


Datum 01.07.95 20.00 Uhr Ende des Kapitalismus. Ausstellungseröffnung

Umweltbibliothek........


Bestandsaufnahme in Wissenschaft und Technik, Katastrophentraining.Vortrag.

Geplanter Zeitraum: Oktober/November

Kunsthochschule, Hanseatenweg

Bestandsaufnahme Politik und Gesellschaft

Geplanter Zeitraum: Januar/Februar 1996, Berlin


Aus der Evolution kommende Grundmuster gibt es künstliche Mittel - Prozesse - Produkte, die einen Beitrag dazu liefern, um ein Frühwarnsystem für Gleichgewichtsverschiebungen und damit verbundenen Katastrophen zu schaffen - oder zu haben.

Es geht darum die Wahrnehmungsmuster der Menschen zu erweitern und aus diesen erweiterten Folgen praktische Handlungskonsequenzen zu provozieren.

Die Werbung benutzt verschiedene Typen von Wahrnehmungs- und Reaktionsmustern um den Menschen zu einem speziellen Bewahrer des natürlichen Geleichgewichtes zu verführen (oder wer anderes könnte dieses als Aufklärungskunst leisten).

Das soll einerseits durch bestimmte künstlerische Experimente mit Spielaktionen vor- und durchgeführt werden, die aktiv von den Teilnehmenden beeinflußt und andererseits sollen andere Grundmuster, die bei der Werbung erläutert werden.


Verführung in der Katastrophe oder die Liebe der Macht so die Überschrift über den Krativgipfel in Berlin am 14.03.95, nichtzu verwechseln mit dem Klimagipfel 1995


Ich, Täter und Opfer

Das Subjekt

Das Objekt


Der Hang (Trieb) mit der Selbstzerstörung Geld zu machen.

Das unheimliche Verhältnis - Geheimnis und Erpressung der sozialen Marktwirtschaft

Die doppelte Moral, die Kraft des Gehirns


Was fällt Ihnen oder Dir dazu ein?

Welches besondere Problem sehen Sie oder siehst Du darin?

Geburt einer kollektiven Bewußtseinsplastik zur Einheit

9. November 1993, Haus der Demokratie von 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr


14.00 Uhr       TausendTapezierTische "Legen Sie Ihre Meinung auf den Tapeziertisch und

                       bringen Sie den Tisch gleich mit.


19.00 Uhr       Gemeinschaftsdiskussion im Raum Environment der Volskammerwahl 1990

                       neunstündige Wiederbelebung.im Saal des Hauses der Demokratie

                       Die Geburt einer kollektiven Bewußtseinsplastik /das Bewußtseinsmodell ist

                       das Kind eines vorgeburtlichen Ausstellungsorganismus im Haus der

                       Demokratie  zum Thema biologische /soziale Mauer des Menschen zur

                       inneren Mauer der Einheit.


                       9. November 93, Inszenierung von neuer Chance durch die Partei der

                       Wirklichkeit. Das inhaltliche Parteiprogramm wird durch das Raum-

                       Environment veranschaulicht, abgebildet und durch das Integrationsmanifest

                       unterstützt.


                       Das Raum-Environment was von einem fertiggestellten fiktiven Gemälde

                       ausgeht, stellt eine Verantwortungsstruktur dar. Heute findet das Notwendige

                       nicht statt. Warum ....?


Fragen stellen - Antworten geben zum Tag der Wirklichkeit.


Den Aufruf von Prof. Jens Reich zum 4. November 89 wieder aufzunehmen "Für eine Erneuerung in unserem Land. Beginnen wir mit dem Tapezieren! Schreibt Eure Forderungen auf Tapetenrollen und bringt sie zur Demo mit!" So könnte eine lebendige Bürgergesellschaft (Weizäcker) entstehen.


Geburt einer kollektiven Bewußtseinsplastik zur Einheit


               Podiumsdiskussion im Raum-Environment der Volkskammerwahl 1990 (Saal) mit          geladenen Gästen (Paten) und allen Interessierten zum umfassenden Thema Einheit

           politisch, global, biologisch, national, sozial und künstlerisch. Die Geburt des

           kollektiven Bewußtseinsmodells durch die Vorstellung des Integrationsmodells in

           seiner Arbeitsweise und seiner Patenschaften.


Eine Patenschaft die eine Parteigründung unterstützt und das inhaltliche Parteiprogramm, was hier symbolisch sowie stellvertreterisch durch ein Raum-Environment anschaulich macht und durch das Integrationsmanifest unterstützt wird.

Einladung

ins Haus der Demokratie zum 9. November 1993 - dem Tag der Wirklichkeit

Zur Geburt einer kollektiven Bewußtseinsplastik zur EINHEIT - ein fiktives Kunstwerk, das durch Ihre Patenschaft realisiert werden kann

Im Rahmen des Themas EINHEIT und der Symbolik des Gordischen Knotens sind Sie mit meiner künstlerischen Arbeit in Berührung gekommen, mit dem Lösungsmodell des Gordischen Knotens - und zwar entweder im Haus der Demokratie (Friedrichstrasse), bei den Potsdamer Diskursen oder der Aktion TausendTapezierTische Unter den >Linden (Pariser Platz). Anläßlich einer neuen Aktion am 9. November im Haus der Demokratie sind Sie hiermit herzlich eingeladen zu dieser Aktion - und wenn Sie möchten zu einer "Patenschaft" (siehe Patenschaftsbrief/Urkunde).


Warum ist der ). November ein bedeutsamer Tag für das Thema Einheit? Welche Beziehung besteht zum 4. November, an dem wir diese Einladung versenden?


Am 4. November konnte sich in der DDR erstmals ein neues Selbstverständnis - gepaart mit dem Selbstbewußtsein der verschiedenen Aktionsgruppen - mit konkreten Forderungen artikulieren. Es war dies die erste nicht vom Apparat, von oben organisierte Kundgebung, die zudem noch in einer Direktübertragung des DFF gezeigt wurde. Das bewirkte einen Rückkoppelungseffekt. Die spontanen Erneuerungsbemühungen fanden ihre Bestätigung im Zurückweichen der bisherigen Autoritäten. Indem die SED auf eine der Forderungen einging, schuf sie - unabsichtlich die Voraussetzungen für das Zerbrechen der Mauer und letztlich der DDR.


Die verschiedenen Gruppierungen der Bürgerrechtsbewegung waren noch dabei, eine gemeinsame Identität zu entwickeln, die sich in der Volkskammer-Wahl manifestieren sollte und in einer neuen Verfassung ihren vorläufigen Ausdruck fand - als der überhastete Einigungsprozeß das Bewußtwerden der eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterbrach (oder abbrach?). Die nicht erfolgte Auseinandersetzung zwischen DDR und BRD-Identitäten hat die Entwicklung eines neuen gemeinsamen Selbstverständnisses inder Schwebe gelassen.

Hierauf bezieht sich unsere Aktion: Wir vergleichen diesen Schwebezustand mit einem Embryonal-Zustand - ein Embryo im Fruchtwasser.


Durch weitere Aktionen wollte die Aktion der Tapeziertische auf die Problematik hinweisen. Sie nimmt den Aufruf von Prof. Jens Reich zum 4. November wieder auf:


"Für eine Erneuerung in unserem Land. Beginnen wir mit dem Tapezieren! Schreibt Eure Forderungen auf Tapentenrollen und bringt sie zur Demo mit!


Im weiteren Text finden Sie ein Integrations-Manifest - bezogen auf eine Geschichte der kollektiven Kreativität.(beispielhaft dargestellt anhand der DDR-Geschichte), die zu r Auflösung eines Staatsgebildes und zum Mauerbruch führte. Der unterbrochene Prozeß der Neubildung, der mit der Auflösung in einem chaotischen Wirkungszusammenhang stand, soll wiederbelebt und fortgeführt werden. Meine neunmonatige Arbeit in Berlin steht symbolisch für einen vorgeburtlichen Prozeß.


Der Wandlungsprozeß in Deutschland ist einer von vielen in der Welt. Der Maßstab der Entwicklungen zu "lebendiger Bürgergesellschaft" muß ein ethischer sein, ein "Menschheitsgewissen", das sich in kreativen Auseinandersetzungen entfaltet und ein aus der Intuition gespeißter Prozeß, gepaart mit gedanklicher Klärung.


Ich möchte Ihnen und vielen anderen (siehe Flugblatt) die geburtsbegleitende Trägerschaft (die symbolische Patenschaft) des künstlerisch kulturpolitischen Impulses zur Schaffung einer demokratischen Verantwortungsstruktur übertragen. Sie verhelfen damit dem Kind Einheit zu einem positiven Geburtsprozeß in die Wirklichkeit.

Information als Gestaltungskraft?


(A: Physik)


Die Wissenschaft bemüht sich um eine Rekonstruktion alles Seienden in der Theorie.


In der Physik ergänzen sich zwei theoretische Reduktionen: die Relativitäts-Theorie und die Quanten-Feld-Theorie. Die Formel e=mc2 definiert die Umwandelbarkeit zweier Grundsubstanzen: Energie und Materie - unter den Aspekten von Masse und Raumzeit. Entsprechend der allgemeinen Relativitäts-Theorie entwickeln einige Gebiete der Raumzeit unter extremen Bedingungen unendlich große Krümmungen und werden so zu Singularitäten, in denen die normalen physikalischen Gesetze nicht mehr gelten. Nach der Hypothese des Mathematikers Hermann Weyl hatte das Universum nach dem Urknall eine kleine Krümmung, hingegen soll sie am Ende groß sein. In beiden Zuständen gab es die heutigen Naturgesetze nicht bzw. wird es sie nicht mehr geben. Die Quanten-Theorie operiert mit überlagerten Zuständen (Wellen-Funktionen): Resonanz- und Interferenz-Effekte stabilisieren oder destabilisieren alles Seiende.

Auch die Schwarzen Löcher sind Singularitäten. Bei ihrer Untersuchung kommt man an die Grenzen des Naturverständnisses. In den Schwarzen Löchern verschwinden Energie und Materie mit ihren Informationen, es bleibt Gravitation, Gravitationswellen und Schwarze Löcher deformieren Die Raumzeit auch dort, wo es weit und breit keine Materie (mehr) gibt.


Üblicherweise ist Information mit Materie oder Energie verbunden. Ein Fingerabdruck (als Information darüber, wer einen Gegenstand angefaßt hat) kann sich in materieller Form manifestieren (als hinterlassenes Körperfett) oder in energetischer Form (als besonderes Wellenmuster), wie man es beiden Fingerabdrücken von Marie Curie an ihrem Arbeitsplatz nachgewiesen hat. Sowohl Hawkin wie Penrose nehmen an, daß in einem Schwarzen Loch Informationen verlorengehen, obwohl sie nach der Quanten-Theorie erhalten bleiben müssen. Das bedeutet, daß sie sich von ihrem Substrat (Materie oder Energie) lösen und aus der diese begrenzende Raumzeit heraustreten können. Wenn dem so ist, können Informationen in Zeit und Raum herausspringen und Synchronizität bewirken, d. h. das sinnvolle Zusammentreffen von Ereignissen, die nicht kausal miteinander verbunden sind. Für den Quanten-Physiker Pauli und den Psychologen Jung stehen sich Kausalität und Synchronizität - Raum und Zeit in einem Wirkungskreuz gegenüber.


Raum

                                ¦

                                ¦

Kausalität ----------------------+----------------- Synchronizität

                                ¦

                                ¦

Zeit


Pauli sagte bereits 1930 - also 26 Jahre vor dem Laborbeweis - die Existenz des Neutrinos voraus.


Nach Pauli ist der "Pauli-Effekt" benannt:


Empfindliche wissenschaftliche Geräte gaben in seiner Anwesenheit den Geist auf. Das ist eine überraschende Parallele zu Paulis Ausschließungsprinzip.

Dieses besagt: Zwei Elektronen können nicht dieselbe Umlaufbahn innerhalb eines Atoms beziehen und als Analogie zwei Informationen, die auf verschiedene Wege geraten werden, überlagern sich und können deren Interferenz-Meßinstrumente  zerstören.


Nach Paul Böhm hat der Kosmos nicht wie in der klassischen Physik ein dreidimensionales Koordinationssystem, sondern ist ein mulitdimensionales Kontinuum mit einer implizierten und einer explizierten Ordnung. Für ihn ist der Energiestrom die primäre Wirklichkeit des Universums, solide Objekte betrachtet er als ortsfeste aus der Holobewegung auftretende Muster von Wellenwechselwirkungen, stabilisierte Bewegungsmuster. Die explizierte Ordnung ist jene der stabilisierten Alltagswirklichkeit, die den Naturgesetzen unterliegt, die Fassade einer sich entfaltenden implizierten Ordnung. Die Entfaltung von Materie wird von Informationen bestimmt. Zwei Menschen, die auch aus der Familie Gedanken und Gefühle teilen, sind sich näher als zwei andere, die gerade miteinander reden, aber eine unterschiedliche Mentalität besitzen. Die eigentlich wichtige ordnende und Ordnung schaffende Gemeinsamkeit ist jene der Information! Das menschliche Gehirn verbindet - vor allem im Traum - die implizierte und die explizierte Ordnung.



B. Philosophie und Mythologie


Diese Problematik war bereits in der Antike zumindest ansatzweise bekannt. In der Mythologie wurde sie seit Hermes, Merkur in Verbindung gebracht, der Ordnungen schafft und auflöst. Sein Operationsgebiet ist die Totalität des Seins, er kann als Schelm Gegensätze vereinen. Er kann an jeder Grenze erscheinen - auch an den kulturellen, sozialen und unbewußten, die wir uns selbst errichten oder die unsere Kultur setzt. Er formt die Welt, indem er sich bewegt. In der Sicht von Böhm können wir es so formulieren: indem er die Grenze der implizierten und der explizierten Welt überschreitet.


Zu dieser Funktion ist Hermes kulturhistorisch vermutlich in der Eiszeit gekommen als Gott des Tauschhandelns an Grenzlinien. Die Tauschgeschäfte galten als magische Kommunikation zwischen der bekannten Welt des eigenen Dorfes und der unbekannten Ferne. Der Marktplatz frühgriechischer Siedlungen lag an der Grenze zwischen Siedlungen. So wurde Hermes zum Brückenbauer zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten, dem Leben und dem Tod. Er erzielt seine Wirkung über Symbole, sie erscheint mitunter als chaotisch, aber nur, weil er Ausgleich schafft für das repressive Übergewicht allzugroßer Ordnung. Er schafft materiellen Wohlstand, Gewinn und Reichtum und bringt die Habseligkeiten der Menschen durcheinander, damit sie sich nicht an das von Geschaffenen verlieren. Der Schelm steht außerhalb der normalen gesellschaftlichen Ordnung und hört als Kreativität an den Grenzlinien auf. Hermes ist eine schöpferische Kraft ohne Respekt für jede Autorität. Dies zeigt sich am Beispiel seines ersten Lebenstages:

Er krabbelt aus seiner Wiege und stiehlt die Rinderherde des Apollon. Als dieser ihn beschimpft, erhält er als Antwort, was Hermes Hymne an Apoll "ein Omen, einen üblen Hausgenossen der Eigeweide" nennt (gemeint ist ein Furz!).


Das Wissen, die Information ist respektlos und nicht in verfertigte Strukturen zu brauchen. Sobald sich ein Übergewicht an scheinbarer Zwangsläufigkeit ergibt, bricht sich die Kreativität chaotisch (mit eigenem geistigen Furz) Bahn.


-----------------------------------------------------------------


Diese Darstellung geht von der Kausalität aus, das Labor-Konzept von der Wirkung (der Verformung und Verfremdung und von ihrer Gegenkraft, der Kreativität).


                                                                             Modell, Objekt,

                                                                             Vorgabe



                                                             


                                              Künstler,                                                            

                              eigener Beobachter,

                              eigene Handarbeit

                              (eigentlich sollten es

                              alle sein/werden)


                              Handwerk, Handwerkszeug

                              Material: Übung (Sehen des Vorbilds

                              und Übertragung auf das Werk)

                              Training, Lehre, Scheitern,

                              Selbstbewußtsein


                              viel direkter, authentischer

                              Werk von den Sinnen erfahrbar Das Experiment ist ein Geburtstagsstrauß, den wir uns selber durch das Kennenlernen von Franz Oppenheimer geben sollten oder wollen.


Somit in dieser postmodernen Zeit, so wahrscheinlich auch keine Reden mehr, zu einem Reformer und Vordenker gehalten wird.


So wie es vor dreißig Jahren noch geschah, die großen Festakte zu Ehren von Franz Oppenheimer, hier an meiner Stelle hielt der seinerzeitige Bundeskanzeler Erhardt. Selber ein Schüler von Franz Oppenheimer sowie auch der Kultursenator von Berlin, Debutzius, auch ein Schüler von Franz Oppenheimer. Weiter darüberhinaus die Wirtschaft extra Bankette gab oder in Israel große Feiern stattfanden oder eine Briefmarke in der Serie der großen Deutschen Franz Oppenheimer geehrt wurde.


Jetzt also hier im Haus der Demokratie, dem Standort Haus und Denkmal der Bürgerbewegung hier in Berlin, wo durch die Kunst und mit der Kunst ihm ein bunter Blumenstrauß, dem Geburtstagskind, zukommen soll.


Ein Geburtstagsgeschenk, daß so verstanden werden sollte, daß sich die Initiative sowie wir auch hoffen, die Teilnehmer der Veranstaltung sich ihnen durch Franz Oppenheimers Werk sich selber geben.


Somit ist dieser Festakt nicht vom materiellen und worthülsenhaften bestimmt, sondern baut vielmehr auch in seiner Unterstützung auf die Solidarität des Hauses der Demokratie und einer Galeristin auf und der weiteren Ausbeutung des Arbeitskreises und ihrer Teilnehmer.


Doch geht es hier nicht um die materielle Leistung sondern um die schöpferische geistige, was hier durch einen neuen Kapitalbegriff von eigener Gewinnmaximierung ein Gleichnis schaffen will.


Es ist aber erstmal auch das Gleichnis von Franz Oppenheimer selber, der für seine Ideen und seine Verwirklichung lebte und somit nicht gerade reich gestorben ist.


Der Augenschein liegt im Widerspruch zwischen Kunst und Kapital der hier durch die Erweiterung des bisherigen Kunst- und Kulturverständnisses herausgefordert wird. Es soll hier durch die Erweiterung ein Lösungsmodell von impulsgebender Kraft entstehen.


Wo Oppenheimer uns durch sein Werk "System der Soziologie" hier als architektonisches Modell des Daseins nicht individuell sondern gruppen- und kollektivmäßig betrachtet, einen neuen Kultur- und Kunstbegriff in seiner gestrafften Gestaltung vorstellt und nahebringt.


Dieses wird erleichtert, durch eine Sprache des formenden Künstlers, seiner Bebilderung und bildnerischen Kraft, wodurch die Gedanken Formen in einer Sprachgestalt was über das visionäre hinausgeht, erscheinen läßt.


Hierzu ist somit die soziale Plastik von Boys erklärbarer. Wir glauben ja. Wodurch eine Brücke zum Verständnis dieser beiden Menschen durch ihr Werk zu einer schöpferischen Imaginität der Menschen möglich wird.


Des System der Soziologie könnte hierzu eine Grundlage und Fundament darstellen, den erweiterten Kunstbegriff in seiner Sozialisierung durch das bewußtere Wahrnehmen des jetzigen sozialen Organismus bewußter zu erleben und durch die Materialeigenschaften der Plastik dieses bildnerische plastellierbare knetbare Material, was die soziale Plastik durch seine Materialeigenschaften anschaulich und deutlich werden läßt.


Durch das Werk Systemsoziologie, was auch ein Gliederungsmodell bei Oppenheimers Drei-Stockwerke genannt wird, was die Grundlage und Begriffsbestimmung seines Werkes und seiner Gliederung und Wertigkeit bestimmt. Dieses wird durch die begriffliche Anwendung des Wortes Kunst, wie wir es im Wörterbuch finden, erst deutlich.


Darüberhinaus Franz Oppenheimer von einem Klassenstandpunkt der Kunst ausgeht. Diesen Klassenstandpunkt er in seinem System der Soziologie noch weitere Namen wie Empörungskunst, Elendskunst oder Rinnsteinkunst gibt. Diese Begriffe mit Namen wie Schiller, Käthe Kollwitz, Hauptmann, Liebermann, Dostojewski in Verbindung gebracht werden. Wobei eine weitere Abtrennung und Kenntlichmachung durch den Begriff "entartete Kunst" hier eingebracht wird.


Klassenkunst, die hier eine bewußtere Kunst gegenüber der bewußteren Auflehnung gegenüber Frondiensten der Herrenklasse und ihrer Bourgeoisie selbst seinen Gegenentwurf durch den Begriff "entartete Kunst" bekommt. Diese Art der Kunst seinerzeit so bezeichnet wurde.


Franz Oppenheimer spricht weiter von einem Daseinsrecht, was die Klassenkunst gegenüber dem Traditionalismus sich erst erkämpfen mußte, um sich durchzusetezen.


Wie muß es Oppenheimer später ergangen sein, daß er dieses Umbesetzen des Begriffs von entarteter Kunst als Kunstbegriff erlebte, der auch heute noch durch Tabuisierung und Nichtwissen in seinem Geist- und Wesenskern nicht bekanntgemacht wird.


Wieviel versteckter ist heute noch der Klassengegensatz der Herrschaftskunst und seiner Frondienste in der Gesellschaft verankert.


Somit ist das Werk von Franz Oppenheimer sicherlich nicht einfach für sich in Anspruch zu nehmen, insbesondere dieses Baukastensystem, was die Grundlage des Systems der Soziologie darstellt, von Wissenschaftlern und Politikern und ihrem Wissenschaftsverständnis im Allgemeinen sowie Speziellen insbesondere der Ökonomie, denn gerade diesem Gebiet widmet sich das Gliederungsmodell, um eine reinigende Kraft in einer Konvertierbarkeit der Gesellschaft zu entwickeln.


Dies ist der Ansatz, die Überschrift der Arbeitsinitiative von Kunst, Mediation, (was hier friedliche Konfliktlösung heißt) die dann zur Konversion einer Gesellschaftsveränderung durch den Schwerpunkt der Konversion führen soll.


Für mich ist das Haus der Demokratie ein Atelier, Geschichtswerkstatt und Laboratorium, ein Ort des künstlerischen Experiments, in das die Besucher, Beobachter mit einbezogen werden. Die Rückkoppelung von Innen- und Außenwelt suchten wir durch Installationen und Aktionen zu erreichen, mit dem Ziel einer lebendigen Bürgergesellschaft in ihrem Sinne. Es geht um die Stärkung eigenverantwortlicher Mitarbeit an gesellschaftlichen Problemen. Bei den künstlerischen Aktionen wie den 1000TapezierTischen Unter den Linden hatte ich die Absicht, über spielerisches Zusammenwirken Verständnis für andere Bevölkerungsgruppen entstehen zu lassen und diese zu stimulieren, sich selbst zu organisieren. Das Motto dieser Aktion war, "bringen Sie ihre Themen auf den Tisch und bringen Sie Ihren Tisch dafür mit".


Der Ort dieser Aktion vor dem Brandenburger Tor als Symbol der Einheit.


Das Konzept ist ein künstlerisches Integrationsmodell das mehrfach variiert und laufend mit und neu zusammengesetzt durch neue Aspekte ergänzt wurde. Das Kriterium war Einheit in der Vielfalt gesellschaftlicher und künstlerischer Themen und Thesen z. B. Havemann, Potsdam, Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft.


Ich verstand meine Tätigkeit als einen symbolischen Geburtsprozess der sich an historischen Daten quasi als Zeugung, Schwangerschaft und Geburt orientierte.


Dementsprechend habe ich das Haus der Demokratie zur Kunsthalle auf Zeit erklärt. Meine Kunst ist kein Abbild sondern eine künstlerische Reduzierung und Neugestaltung der Wirklichkeit, da ich die Notwendigkeit sehe, geistige Mauern aufzubrechen, Spannungen in der materiellen Welt mit künstlerischen Mitteln darzustellen und aufzulösen. Mein Kunstverständnis orientiert sich am erweiterten Kunstbegriff wie ihn Boys proklamierte, den wir auch bei Oppenheimer finden, was durch die Oppenheimer-Veranstaltung durch seinen Wirklichkeitsbegriff verdeutlicht werden sollte.

Das Integrative Manifest der inneren Mauer zur Einheit


Das Integrationsmodell des Schmerzes - das Nichts als Geburtsprozeß von  Wirklichkeit


9. November 1989: Aufbruch und Vision einer neuen Zukunft durch den Fall der Mauer.

Der Zeugung von Nichtbegreifbarem, Glück und nicht gelebtem Schmerz.


9. November 1993: Agonie, Irritierung, Starrheit und Ratlosigkeit?

Daraus die Vision einer Zukunft, einer lebendigen Bürgergesellschaft zu entwickeln, die neue Wirklichkeit zu gebären  - dafür soll das "integrative Manifest" (entstanden durch einen vorgeburtlichen Prozeß, einem 9monatigen Ausstellungsorganismus im Uterus des Hauses der Demokratie) ein Lösungsmodell liefern. Damit soll eine Vielfalt von Menschen in ihrer Zusammengehörigkeit angesprochen werden, um den Widerspruch von Wirklichkeiten durch Dialog-Beziehungen (Grenzbeziehungen) zu erfahren/begreifen. Es ist die Angst vor dem Teilen durch Teilung, die Angst vor dem Nichthaben-Können kompensiert durch Mehrhaben-Müssen. Diese existentielle Armut der Scheinheiligkeit ist die Ablenkung von der realen Existenzbedrohung unseres Nachbarn. Das muß nicht nur die Dritte Welt sein. Das aufzuhellen/ - heben ist Aufgabe der kollektiven Kreativität.


Kollektive Kreativität (im japanischen Kapitalismus und im DDR-Staatskapitalismus


Die DDR versuchte, eine kollektive Kreativität zu stimulieren und sie gleichzeitig zu kontrollieren.  Im Unterschied zu Japan, wo Zen-Buddhismus und Meditation einzelnen Betrieben zum Erfolg verhelfen sollen, sollten Aufrufe und Aktionen in der DDR die Strukturen der Gesamtgesellschaft stärken und festigen. Das vorgegebene Ideal war die "sozialistische Menschengemeinschaft", theoretisch orientiert nur an sozialistischen Utopien und Traditionen des europäischen Humanismus.

Wer diese Aufforderung zum Mitgestalten und zur Kreativität ernst nahm (wie Prof. Havemann), geriet in Konflikte mit dem Apparat und erlebte somit das Spiegelbild der DDR in seiner Anerkennungsproblematik, Isolierung und Ausgrenzung (UNO). In der Person von Havemann als Bürgerrechtler formte sich Zivilcourage, denn er legte den Widerspruch zwischen der Theorie und den bestehenden Strukturen offen, ähnlich wie in China bei Maos Aktion "Laßt tausend Blumen blühen".

Das Ziel einer am Humanismus orientierten "sozialistischen Menschengemeinschaft" erwies sich unter den Herrschaftsverhältnissen der DDR als irreal, wer es verwirklichen wollte, wurde ausgegrenzt und zur Auswanderung gedrängt (Biermann usw.).


Die freigesetzte Kreaitivität fixierte sich an neu entstehenden Strukturen


Die kollektive Kreativität ließ sich nicht in vorgegebene Strukturen pressen, sondern inspirierte die Gruppen der "Nischengesellschaft" und schlug sich schließlich in der DDR-Verfassung der Wende-Zeit nieder. In den sogenannten Nischen hatten die Menschen der DDR private Freiräume, die zum Teil allmählich politisiert wurden. Es entwickelten sich Bürgerbewegungen als Motor der Erneuerung und Gegenkraft zur Funktionärs-Herrschaft. Die Bürgerbewegung hatte neue Ideen von Wahrnehmungen des Seins, aber keine Entfaltungsmöglichkeit. Der Apparat bestimmte die Ordnung und ließ den Sinn verkümmern. Die Widersprüche zwischen Form und Inhalt wurden mit Glasnost deutlich. Neue Inhalte (Ziele, Organisationen) waren vor dem Bruch der Mauer embryonal entwickelt.


Probleme der Neugestaltung


Der 9. November 1989 war ein Durchbruch. Der Schwall der Gefühle, das ungehinderte Hin und Her wurde als Befreiung und Aufschwung erlebt. Allerdings verloren die Ideen der Bürgerbewegung ihr Medium, die allgemeine Protest- und Erneuerungshaltung, ihre Verbindung zu konkreten Zielen. Die neue DDR-Verfassung wurde durch das Grundgesetz abgelöst, und die DDR-Inhalte paßten nicht zu Erwartungshaltungen, Denkgewohnheiten und Darstellungsformen des Westens. Aus Mißverständnissen und Desinteresse entstand eine innere Mauer.

Die DDR-Inhalte hatten keine Form, und Formen der Bundesrepublik erwiesen sich als Routine im Selbstlauf - also inhaltslos.


Und nicht nur das: Durch die dem Privatkapitalismus zugrundeliegende Warenform, in der sich Sachen und Personen gegenübertreten, existiert ein noch artfizieller Verschleierungszusammenhang. Um die Waren sind eine Reihe von schönen Verpackungen, ästhetischen Hüllen und Formen gelegt, die Objekt und Subjekt zueinander in (Kauf-)Beziehungen setzen soll. In den postmodernen Lebensstilinszenierungen wurden so selbst zwischenmenschliche Beziehungen zu ästhetisierten (Verpackungs-)Ritualen. Form wird zum Inhalt und in dieser Verschleierung auch kaum noch wahrgenommen. Im Verhältnis des Menschen zu seiner eigenen Natur wird Natürliches als etwas Störendes, Negatives empfunden:

Der Schweiß z.B. muß als Übel durch das Kunstprodukt Deo-Spray kaschiert werden.

Die Menschen der DDR und der BRD lebten in unterschiedlichen Erfahrungswelten. Die Wahrnehmung der jeweils anderen Wirklichkeit war geprägt durch die Medien, eine indirekte, lückenhafte, in einigen Bereichen zufällige (Schein-)Erfahrung, die verinnerlicht wurde. Auch die jeweils eigenen Institutionen wurden durch die übliche Abstraktion verfremdet. Durch das Denken im System wurden konkrete Probleme verschleiert.

Durch diese künstlich geschaffene Wirklichkeits- und Erlebensordnung entsteht auch die falsche Illusion einer vermeintlich möglichen Existenzsicherung. Nicht die Qualität an ihr, sondern die Quantität ist wichtig. Der Glaube an die Machbarkeit verfremdet den Zugang zur Natur.

Die Befreiung von der äußeren Unterdrückung wurde erkauft durch die Selbstaufgabe der inneren Antriebe (Selbstkastrierung). Beim Eintritt in ein neues gemeinsames "Wir" (national und global) wurde die bisherige Identität einer Warenidentität unterworfen. Über Bord gingen die Erfahrungen von 40 Jahren DDR. und BRD. Dies ist das Tabuthema der verpaßten Chance.


Probleme von Form und Inhalt


Das Mißverhältnis von Form und Inhalt ist im Grunde nicht neu, es hat eine lange kulturgeschichtliche Tradition: Wert wird seit dem Altertum in der Ökonomie als Nutzbarkeit (miß)verstanden, die Qualität der Natur nur in der Quantität registriert. Seltenheit schafft den Marktwert - wird zum Teil durch künstliche Verknappung geschaffen. Durch die Verinnerlichung dieser Wert-Haltung entstand eine neue Wirklichkeit der profitorientierten Welt - besonders intensiv in Europa am Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit. Die moderne Gesellschaft bediente sich traditioneller Formen und funktionierte sie zum Teil um.


Gold, das Symbol des überirdischen Wertes, wurde bereits im Altertum zum Wertmesser mit den ersten Münzen des Krösus Dareios und Alexanders des Großen. Aus der Gold-Kunst wurde Gold-Verpackung: Ikonen negieren den uns umgebenden realen, profanen Raum durch den Gold-Hintergrund - als Chiffre für die Transzendenz. In der Herrschaftssymbolik vieler Kulturen wurde die Gold-Folie zur Darstellungsform der Macht. In der modernen Werbung wurde sie zur Vorspiegelung von Wert genutzt. Die Verlockung des "Goldenen Westens" erwies sich für viele nach dem Zerbrechen der DDR-Strukturen als illusionär.


Illustrativ umgesetzt in ein Szenario aus der Alltagswelt war es das Betreten einer goldenen Kaffeeverpackung aus Aluminium. Die goldene Hülle entspricht dem schönen Schein der Ware, die den Inhalt (Natur, Körperlichkeit) umschließt.Abhängigkeit erscheint als zunächst unüberwindliche Grenze Die goldene Hülle ist ein Niemandsland., die Integrationswunde der Abkopplung von der Authentität. Überwunden kann sie erst werden, wenn die Strukturen die diesen Grenzraum schützen, aufgebrochen werden.


Der Spiegelbildcharakter


Mit dem Betreten der goldenen Hülle nahmen die Ex-DDR-Bürger durch den inneren Zustand ihrer Widersprüchlichkeit, Irritiertheit, Hin- und- Her-Gerissenheit die Funktion des Spiegelbildes für die Krankheit der westlichen Gesellschaft ein. Sie führten den Alt-Bundesbürgern auf sinnfällige Art und Weise vor, wie sehr sie an diese Verblendungs- und Verschleierungszusammenhänge schon gewöhnt waren. Ihnen war es durch Denkgewohnheiten zum großen Teil nicht mehr möglich, ihre Deformations- und Entfremdungsstrukturen zu sehen. Die ökonomische Krise läßt das Zurückschlagen der Probleme im Osten auf den Westen offen zutage treten.


Umgekehrt dokumentiert das einfache und ohne großen Widerstand angenommene Überstülpen der BRD-Strukturen über die neuen Länder auch das Unvorbereitetsein auf die Zeit nach dem SED-Regime bei den Bürgerbewegungen.


Beide Seiten stehen nun vor einem schwarzen Loch, einem Zustand des Nichts. Die Bewältigungsauseinandersetzung der 40 Jahre vorher getrennt nebeneinander existierenden Gesellschaftswelten führt zu einer Sinnkrise. Die Furcht vor dem Chaos ist eine europäische Haltung. Man erwartet, daß das Chaos zum Nichts führt. Man assoziiert es mit dem Tod - Chaos ist ein Element des Lebens. Darauf reagiert man entweder mit emsigem Tätigwerden, das aber im Endeffekt nichts als Ablenkung ist, oder mit Erstarrung. Die Japaner dagegen bewältigen das Nichts durch Zen, die Kunst der Reduktion.


In einem Schritt der Reduktion läßt sich sagen, das Symbol der Spiegelung der aus verschiedenen Traditionen gespeisten Innenwelten ist das Brandenburger Tor. Dort symbolisiert sich die noch vorhandene innere Mauer der Einheit. Es ist die Einheitswunde, die entstand durch einen Geburtsprozeß im Glückserlebnis; das alles andere ausblendete. Was fehlte, war der zur Geburt mit dazugehörende Schmerz. Es war wie eine Erfüllung des ewigen Wunschtraumes der Menscheit, ein Leben ohne Schmerz zu bekommen. Doch dieses einzigartige Glück, das sich mit dem 9. November verbindet, kann auch zum Verhängnis werden. Wenn z. B. krankhafte Wunden, Veränderungen nicht mehr wahrnehmbar sind, können sie durch Verhaltensanpassungen nicht mehr korrigiert werden und bis zum Tod führen.Schmerzunempfindlichkeit als Verlust des Warnsystems führt zu einer Beanspruchung über Gebühr, die zum Realitätsverlust führt. Die Sinnkrise ergibt sich aber auch, weil wir uns im Übergang von einer rationalen zu einer integralen Kultur befinden.

Spiegel waren seit dem Altertum "magische" Instrumente, Insignien von Gottheiten, denn in den Initiationszeremonien wurde die Innenwelt nach außen projiziert. Dort betrachtet, analysiert und dann wieder verinnerlicht. Dieser Prozeß gehört heute zu den Vorgehensweisen des Psychiatrie. So erzielte man die Einheit und Ganzheit des Individuums - und in der Anleitung der Initiationszerremonien der Gesellschaft. Spiegel stehen also für Verdeutlichung, Klärung, Integration. Dieser funktioniert in der Innenwelt, wie ist es aber mit der Außenwelt? Können wir die täuschende Verpackung durch Spiegelung in eine Wahrheit reflektieren.


Das Integrationsmodell in seiner Prozeßhaftigkeit

Den Zugang zum Aufbrechen der Schichten der verfremdeten Formästhetik kann man nur über das Handwerkszeug der Ästhetik, die Kunst, finden. Die Vorgehensweise will über sinnliche Erfahrung, sinnliche "Begreifbarkeit", die verschiedenen Anlagen eines Menschen mit seinem Erfahrungshorizont in der Alltags-/Gebrauchswelt ansprechen, zum selbstreflektorischen Erkennen eigentlicher Kreativitätspotentiale führen, die durch eine aus dem Potentialen entwickelte schöpferische Kraft den Abwesenheitszustand des Menschen von seiner eigenen Natur aufhebt. Dabei muß das Anders-Sein, die unterschiedlichen Selbstverständnisse und Integrationsformen, die kulturell bzw. sozial geprägt sind, erkannt und anerkannt werden.

Das Integrationsmodell ist ein Modell, das auf der Grundlage systemtheoretischer Axiome Beziehungsauseinandersetzungen analysiert und systemdynamische Kräfte zu fassen sucht. Dies ist ein Konzept der Chaosforschung und der Synergetikforschung (Lehre vom Zusammenwirken). Durch die Dynamik von Strömungsbewegungen z.B. entstehen plastische Formen, Inseln vergleichbar, die sich durch Lücken und Freiräume weiterentwickeln sowie auflösen. Im analogen Gesellschaftsraum konnte durch die beiden Systeme des Kapitalismus und  Sowjet-Kommunismus ein gegenseitiger Prozeß der Beeinflussung hin zu ihrer Stabilität und Festigkeit beobachtet werden. Nach dem Zusammenbruch des einen Systems seiner Form nach droht auch das andere der Form nach zusammenzubrechen. Der durch Täuschung verdeckte Inhalt bricht an verschiedensten Bruchstellen, Rissen und Verwerfungsgräben immer wieder hervor.

Hier anzusetzen und dabei die schöpferischen Kreativpotentiale von Menschen hervorzuholen, ist die Aufgabe einer in die Gesellschaft integrierten Kunst.

Kunst bekommt dabei eine Brückenfunktion, wobei die künstlerische Kreativität in der Lage ist, intuitiv, mit den Händen dem Wesen von Ursachen und Wirkungen Gestalt zu verleihen.


Die Spiegelung der Verpackungs- und Entfremdungs-Schichten macht die Notwendigkeit der Selbstfindung und Solidarisierung der Menschen mit ihrer bei allen vorhandenen Kreativität deutlich.

In einer Eigeninitiative nimmt jeder Mensch an diesem Prozeß teil durch Antworten, Meinungen und Sichtweisen, die er durch seine Begabungen, Fähigkeiten, Interessen und praktischen Erfahrungen gewonnen hat.

Denken wird in der Abbildung zum Nachvollzug lebendiger Prozesse. Jede Form von Wert wird dadurch der Möglichkeit einer Überprüfung zugänglich gemacht, daß sie in ihrer systemischen Verknüpfung betrachtet wird.

Durch Vorgabebilder, die die Angst vor dem Nichts abbauen (horror vacui) entsteht eine Kommunikationsbereitschaft, die Kreativität durch Entspannung freisetzt. Das Individuum kann so gesellschaftliche Isolationsräume verlassen.

Somit entsteht ein Wettbewerb des Miteinander, wo solidarisch ein kollektives Ziel verfolgt wird. Die gemeinsame Perspektive, das Teilen und die Selbstbegrenzung in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung entsteht. Durch das Wechselspiel von Wunsch und Wirklichkeit schafft die Gegenüberstellung von Frage und Antwort eine Vergleichsmöglichkeit, die Voraussetzung zum Lernen ist. Das ist der erste Schritt heraus aus der Befangenheit. Dieser angesichts des Verharrens einer nicht unerheblichen Anzahl von Trägern der alten dogmatischen Ordnungsvorstellungen bewußt gewählte Zustand der Schizophrenie ist die Möglichkeit zur spiegelbildlichen Erforschung der Schizophrenie der Umgebung. Gleichzeitig ist es die Chance zur kathartischen Heilung durch eine einen Geburtsprozeß einleitende Transformation der Autonomiegrenzen der Abschottung in Richtung Einheit.


Im Zentrum der Einheit steht die Identität des Menschen in seiner sozialen Existenzbedingung. Das bedeutet Rückkehr zum Qualitätsbegriff der Natur, Aufrichtigkeit und Verantwortung gegenüber den eigenen und gemeinsamen Fähigkeiten und Talenten, die so einen neuen Inhalt der Begriffe Volkskapital und Volkseigentum schaffen. Diese Betrachtungsweise ergibt sich aus der kollektiven Vernetzung aller Menschen, die sich durch die jetzige Wirtschaftsweise ergibt.


Das angestrebte gesellschaftliche Organisationsmodell ist das einer lebendigen Bürgergesellschaft, die ihren neuen Maßstab des demokratischen Selbstverständnisses aus der Selbstorganisationsform gewinnt und ihn ständig durch Auseinandersetzung mit dem Thema Einheit überprüft - und zwar anhand einer aus der ästhetischen Auseinandersetzung mit der Alltagswelt gewonnenen Verantwortungsethik und eines natürlichen Wertrechts.

Am 9. November soll die Geburt des Transformationsprozesses und die Herstellung der Wirklichkeit sowohl im Haus der Demokratie wie am Brandenburger Tor durchgeführt werden.


AUFRUF!!!  AUFRUF!!! zur Herstellung der äußeren Wirklichkeit durch die innere Wirklichkeit, indem ich im Sinne eines künstlerischen und politischen Rechts (dem Recht auf Widerstand) das Brandenburger Tor in den Zustand von Wirklichkeit durch die symbolische Herstellung der inneren Wirklichkeit  bringe. Und hierzu will ich als Künstler aufrufen: ein jeder, der das auch so sieht, soll einen Tapeziertisch mitbringen und damit das Tor von 22 Uhr bis 7 Uhr morgens zu schließen.


Im Haus der Demokratie soll im Rahmen von Ausstellungen und Veranstaltungen ein Geburtsprozeß durch Meinungen und Gefühle anschaulich werden, wo Verantwortliche des Runden Tisches und Verantwortliche der Umgehensweise mit dem 9. November (West wie Ost) eingeladen werden und in Form von Patenschaften für das Integrationsmodell den neu hervorgebrachten 9. November als neuen Gedenktag von Wirklichkeit auf seinem weiteren Lebensweg begleiten.


Autoren: Matthias Trendel, Dr. Gerhard Steinborn und Wolfgang Fenner



Der neunmonatige Ausstellungorganismus im Uterus des Hauses der Demokratie

Die integrative Kunst einer kommunikativen Gesellschaft


Die erste Phase dieser Ausstellung trug den Titel "Zivilcourage - Standortbeziehungen" und setzte sich anläßlich des Todestages von Robert Havemann am 9. April mit dem Zusammenhang von seiner Meinung zu sagen und der daraus erwachsenen Konsequenz - Isolation - auseinander.


Im weiteren Ausstellungsorganismus war der Titel "Die biologische Mauer des Menschen , auch die Grenzen seiner selbst gegenüber den gesellschaftlichen Kräften"


Im Treppenhaus des Hauses der Demokratie sah man die Ausstellung "Die neue Chance Deutschlands - der 8. Mai 1945 bis 1992",- eine künstlerische Auseinandersetzung mit der historischen Geschichte in Deutschland und dem Datum eines Neubeginns, der 8. Mai als Tag von Identität.


Während der ersten und auch der folgenden Ausstellungsphasen trugen die Besucher ihre Meinungen in das Gästebuch ein, das sich im laufe der Zeit zu einem Kommunikationsmedium entwickelte. Nach dem Betrachten der Objekte, während des Gesprächs mit den ständig anwesenden Künstlern, reagierten viele Besucher auf die Idee der Aktion TausendTapezierTische unter den Linden spontan mit den Worten "ich mache mit, bei den 1000 Tapeziertischen".


In der Aktion TausendTapezierTische Unter den Linden wurde an den Tagen des

                                 

                                  13. August:     Tag der inneren Mauer

                                  03. Oktober:   Tag der Einheit

                                  09. November:            Tag der Wirklichkeit


Die Dreigliedrigkeit der Aktion TausendTapeziertTische Unter den Linden stellt ein Lösungsmodell für eigenverantwortliches Handeln dar, das anschaulich wird durch die vielen Meinungen, und so die innere Mauer der Einheit sichtbar werden läßt.


Patenschaftsbrief

Vision der Geburt eines Integrationsmodells zur EINHEIT - ein fiktives Kunstwerk, das durch Ihre Patenschaft realisiert werden kann.


Vor rund zehn Jahren begann ein Prozeß, in dessen Verlauf sich Wirklichkeiten auflösten - verbunden mit dem russischen Wort GLASNOST. Seitdem sind Orientierungsmaßstäbe nur noch über künstlerische Verfahrensweisen zu begreifen und zu entwickeln.

In Deutschland wurde das Umdrehen der Wirklichkeit am 9. November 1989 anschaulich. An diesem Tag brachen äußere und innere Wirklichkeit auseinander, ohne daß das bewußt wurde. "Die Mauer ging auf und niemand wußte, warum". Man läuft durch das offene Tor und nimmt nicht mehr wahr, daß es dieses Tor gibt, als verschlossene Tür. Der 9. November steht als Symbol der Zeugung von Nichtbegreifbarem, Glück und nicht gelebtem Schmerz. Es ist exemplarisch für das Zustandekommen des Unbegreiflichen von inneren und äußeren Wirklichkeiten.

In diesen vergangenen zehn Jahren habe ich durch meine künstlerische Arbeit ein Integrations­modell entworfen, das auf organischem Wachstum basiert, einem chemischen Kristallisations­prozeß vergleichbar. Durch die Kristallisationsarbeit des künstlerischen Integrationsmodells, die bewußte Wahrnehmung von EINHEIT und ihren Kräften, wird das Bewußtseinsloch konkretisiert. In diesen Prozeß der historischen Auseinandersetzung mit dem Thema einschließlich aller damit zusammenhängenden Aktionen und künstlerischen Arbeiten (Gemälde, Plastiken, Installationen u.ä.) habe ich ein Eigenkapital von DM 350.000,- eingebracht einschließlich dem Erlös aus dem Verkauf meiner Arbeiten. Die konzeptionelle Vorarbeit sowie die organisatorische Vorbereitung und Durchführung von Aktionstagen am 13. August und am 3. Oktober 1993 - 9. November wurden bisher durch den Verkauf dreier Gemälde finanziert.

Ein solches Experiment ist mit den Förderrichtlinien der Öffentlichen Hand nur schwer faßbar, auch wegen seiner Kurzfristigkeit, wohl nur von einzelnen Personen zu unterstützen.

Mit Ihrer konkreten Unterstützung kann das entworfene künstlerische Integrationsmodell Realität werden (Aktionen der Initiative TausendTapezierTische Unter den Linden, Einrichtung einer KUNSTHALLE auf Zeit, in der das Modell mittels Rauminstallationen erlebbar gestaltet wird, Herstellung einer ersten Berliner Chronik, in der alle am künstlerischen Prozeß Beteiligten ihre Meinung zur EINHEIT darstellen u.a.).

Zur Finanzierung der weiteren künstlerischen Arbeit stehen Gemälde, Bronzeplastiken (Titel "Gordische Knoten"), Plakate und Siebdrucke, die den Umbruchprozeß in Deutschland dokumentieren, sowie weitere Arbeiten, die im Vorfeld des Themas EINHEIT entstanden (Fotozyklen, Gemälde, Objekte, Installationen), zum Verkauf. Falls Sie sich dazu entschließen, das Gesamtprojekt durch den Ankauf eines Kunstwerkes zu unterstützen, sende ich Ihnen gern eine detaillierte Aufstellung zu.


Wolfgang Fenner

Zukunft heißt : Was der freie Wille ist .

Das gegenwärtige noch ändern zu können

Frage - und Antworttisch

Zur Vorstellung und Disskussion zur ersten Installation der

"Salzwaage des Naturorganismuss"

  20. 10. 94

Ihre Meinung :

Zukunftswerkstatt Humboldt Universität



                                                                                                             Initiative

                                                                                 Integration Einheit, politisch/global

                                                                                 Organisationsbüro Haus der Demokratie

                                                                                 Raum 55

                                                                                 10117 Berlin

                                                                                 Tel./Fax: (030) 2 29 23 75



Ausstellung - Treppenhaus Titel: EINHEITS-CHIFFREN

(3. Oktober bis 2. Dezember 1993, Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr) 17 Schultafeln, je 1 m², mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit politisch wie global eine bildliche und begriffliche Meditation zur Thema EINHEIT und zum Integrationsprozeß vom Historiker und Schriftsteller Dr. Gerhard Steinborn die in Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert wurde.

-

Sehr geehrte Damen und Herren,                              Berlin, 4. November 1993

Aufruf und Einladung zur fiktiven Patenschaft und ihrer Konkretisierung

Vision der Geburt eines Integrationsmodells zur EINHEIT - ein fiktives Kunstwerk, das durch Ihre Patenschaft realisiert werden kann


Bezugnehmend zum Aufruf vom 4. 11.1989 wo die Theater- und Kulturschaffenden zur Demo auf dem Berliner Alexanderplatz vor dem ADN-Gebäude aufgerufen hatten.

Die Aufrufenden stellten folgende Forderungen: I. Unser Recht auf Versammlungsfreiheit. II. unser Recht auf Meinungsäußerung und die Freiheit von Presse, Rundfunk und Fern-

sehen in unserem Land (es ging um eine Inanspruchnahme der längst in der Verfassung

der DDR verankerten Rechte!).

Ausgehend von der "5-Tage-Symbolik und ihrer Dynamik" entsteht ein fiktives Gesellschaftsgesamtkunstwerk. Als analoge Entsprechung entsteht die kollektive Bewußtseinsplastik zur Einheit, im Geburtshaus "Haus der Demokratie" zum 9. November. Wo Sie und die unten genannten Paten aufgerufen sind.


Die Schirmherrschaft über den Aktionstag wurde dem Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker, angetragen, der damit Gelegenheit erhält, eine Form der Auseinandersetzung mit seiner Vision der "lebendigen Bürgergesellschaft" zu unterstützen.

Eingeladen sind u.a. die Patinnen und Paten: Richard von Weizsäcker; der Kultursenator, Herr Roloff-Momin; Ministerpräsident Manfred Stolpe; Johannes Gross, Herausgeber von CAPITAL; Marion von Haaren, WDR; die Herausgeberin der ZEIT, Frau Gräfin Dönhoff; von der BERLINER ZEITUNG Georgia Tornow; die Chefredakteurin der TAZ, Elke Schmitter; ihr Kollege von der FAZ, Joachim Fest; der Chefredakteur der WOCHENPOST, Mathias Greffrath; die "Bürgerbewegten" Bärbel Bohley, Klaus Wolfram, Günter Nooke und Wolfgang Ullmann, Lutz Rathenow, Jens Reich, Friedrich Schorlemmer; Pfarrer Joachim Gauck; Hildegard Hamm-Brücher; Ignatz Bubis; Wolfgang Thierse; Gregor Gysi; der BMW-Vorstand Horst Teltschik; sein Kollege von der ABB-Hentschel, Wilfried Kaiser; der Friedensforscher Egon Bahr; der Historiker Gerhard Steinborn; Matthias Trendel.

Als Diskursleiter vorgesehen ist Erich Böhme, Herausgeber der BERLINER ZEITUNG und Gastgeber von TALK IM TURM.

Dem freudigen Ereignis entgegensehend                 Anlage

                                                                                 Flugblatt Tag der Wirklichkeit

                                                                                 Patenschaftsbrief

                                                                                 Text Gordischer Knoten

Wolfgang Fenner

Künstlerische Leitung

P.S.: Wenn Sie Interesse haben an dieser Arbeit, schicke ich Ihnen den Patenschaftsbrief und das Integrationsmanifest oder weiteres Informationsmaterial.


Im Rahmen des Themas EINHEIT und der Symbolik des Gordischen Knotens sind Sie in die vorgeburtliche Phase dieses Gedankenganges mit einbezogen worden. Wegen Ihrer Berührung mit meiner künstlerischen Arbeit, mit dem Lösungsmodell des Gordischen Knotens, im Haus der Demokratie, bei den Potsdamer Diskursen oder der Aktion TausendTapezierTische Unter den Linden, sind Sie zur Patenschaft eingeladen.

Nehmen Sie teil an der Podiumsdiskussion am 9. November 1993 im Haus der Demokratie in Berlin, setzen Sie sich dort mit dem historischen Datum auseinander und reflektieren Sie mit den anderen Teilnehmern die Prozesse der letzten vier Jahre, die widersprüchlichen Entwicklungen und ungelösten Probleme des komplizierten Prozesses EINHEIT. Durch Ihre Patenschaft übernehmen Sie Verantwortung für die notwendige Auseinandersetzung in allen Bereichen unserer Gesellschaft mit dem umfassenden Thema der EINHEIT, politisch, biologisch, national, global, sozial, künstlerisch ... Dadurch haben Sie teil am Geburtsakt einer wahrhaft "lebendigen Bürgergesellschaft" (R.v. Weizsäcker).


Im weiteren Text finden Sie ein Integrationsmodell und seine Wirkungsweise, dargestellt durch die Geschichte der kollektiven Kreativität, hier bezogen auf die DDR-Geschichte, die zur Auflösung eines Staatsgebildes und zum Mauerbruch führte. Dieses Auflösung (kreative Auseinandersetzung) stellvertreterisch steht für eine Form und Inhaltsauseinandersetzung die hier zu dem Aufbruch und der jetzigen Irritationsgesellschaft führte, was dem Jetztzustand von Leere des Unbegreiflichen darstellt. Als Antwort eines vorgeburtlichen Prozesses, wo nur der Schmerz noch nicht fühlbar genug ist. Die Trägerschaft (die symbolische Patenschaft) möchte ich Ihnen und vielen anderen (siehe Flugblatt) übertragen, damit  sie zu einem positiven Geburtsprozess werden kann.

Hierzu bitte ich Sie, Ihre Unterstützung im persönlichen sowie finanziellen einzubringen.


Dem freundigen Ereignis entgegensehend               Anlage

                                                                                 Patenschaftsbrief

                                                                                 Gordischer Knoten

                                                                                 Einladung ins Haus d. Demokratie

Wolfgang Fenner                                                      neunmonatiger Ausstellungsorganismus

Künstlerische Leitung                                                           Text zum Integrationsprozess


Ausstellung - Treppenhaus Titel: EINHEITS-CHIFFREN

(3. Oktober bis 2. Dezember 1993, Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr) 17 Schultafeln, je 1 m², mit Symbolbildern und Zeichen zur Einheit politisch wie global eine bildliche und begriffliche Meditation zur Thema EINHEIT und zum Integrationsprozeß vom His

E I N L A D U N G

9. November 1993 - Tag der Wirklichkeit

Ausgehend von der Vision eines Gemäldes zum Tag der Wirklichkeit, 9. Nov. 1993, der Paten von Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit, demonstrieren wir die Offenlegung der inneren Mauer.

Podiumsdiskussion am Runden Tisch und Aktion am Brandenburger Tor

9. November 14.00 Uhr "Tag der Wirklichkeit" - Geburtsprozeß - den Schmerz der inneren Mauer zur Einheit fühlen

Aufruf an die BürgerInnen des neuen Deutschlands, mit Tapeziertischen zu kommen und mit diesen das Brandenburger Tor und dessen Durchlässe zu schließen, um ihre Meinungen, Beispiele und Hintergründe bildhaft zu veranschaulichen.


Podiumsdiskussion 20.00 Uhr

9. November 89 bis 93 als Geburtsprozeß verstehbar, erklärbar

Aktion am Brandenburger Tor 22.00 Uhr - 7.00 Uhr morgens

Durch die mitgebrachten Tapeziertische werden wir das Brandenburger Tor von 22.00 - 7.00 Uhr schließen. Es ist die symbolische Herstellung, die innere Wirklichkeit zur äußeren Wirklichkeit werden zu lassen.

Hierzu werde ich als Künstler im Sinne eines künstlerischen und politischen Rechts aufrufen.


Die Schirmherrschaft über den Aktionstag wurde dem Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker angetragen, der damit Gelegenheit erhält, eine Form der Auseinandersetzung mit seiner Vision der "lebendigen Bürgergesellschaft" zu unterstützen.

Eingeladen sind u.a. der Schirmherr Richard von Weizsäcker, der Kultursenator Rohloff-Momin, die Herausgeberin der ZEIT, Frau Gräfin Dönhoff, ihr Kollege von der FAZ, Joachim Fest, die "Bürgerbewegten" Bärbel Bohley, Klaus Wolfram, Günter Nooke und Wolfgang Ullmann, der BMW-Vorstand Horst Teltschik, sein Kollege der ABB-Hentschel Wilfried Kaiser, der Friedensforscher Egon Bahr, die Journalistinnen der BERLINER ZEITUNG, Georgia Tornow und TAZ


Geleitet wird sie von Erich Böhme, Herausgeber der BERLINER ZEITUNG und Gastgeber von TALK IM TURM,

-----------------Arbeitstitel


Jahrestag 5 Jahre Mauerauflösung  5.November 9. November ...

Jetzt haben wir die Erfahrung


Nicht erwünschte Angelegenheit innere Mauer (innere Einheit)

Daß ist das Experiment was die Frage Stellt und Antwort geben will zwischen offenen und geschlossenen Formen die hier symbolisch für die zwei Systeme stehen welche in der Kristallation und Reduzierung stellvertreterrisch DDR - und BRDwirklichkeiten darstellen.

Die Grenze zwischen offenen ung geschlossenen Formen ist das Grundprinzip der nicht eukolidischen Geometrie. Die Kathegorien offen und geschlossen werden schon von vierjährigen Kindern erkannt wobei die Oberbegriffe offen und geschlossen angebohren sind, die einzelnen Formen müssen Kinder unterscheiden lernen

Die Oberbegriffe offen und geschlossen könnten erklähren die unterschiedliche Symantik der beiden Systeme

deren Sinngebungsproblematik (Auslegung und Wahrnehmung )

Geübtes verinnerlichtes, benutzbares; Warnehmbarkeit von Grenzen deren Identifizierbarkeit ; Identifikationsabtrennung

Ausstellungskonzeption für das Haus der Demokratie für Galerie- und Saalbereich

Durchführung und Methode im Sinne einer Workart diese auf feste Teile und bewegliche Teile aufbaut welche diese sich in drei Hauptteilen unterscheiden.


1.  Starrheit (fester Bestandteil)

2.  Bewegung (wechselnd)


Erster Haupteil Nr.2

Der erste Teil die Prozeßhaftigkeit von Wunde (Identitätswunde)


Gestaltung des Raumes ;Fußboden und Fensterbretter ausgelegt mit der Verfassung des runden Tisches

                                             

Objekt : Fußbodenbereich; Angel mit Köder; Verfassung BRD (Grunggesetz)

              Wirkung eines Magneten der den Fußboden symbolisch hochhebt und in einen Rißprozess übergeht

Objekt : Fensterbretter* auf der Verfassung liegend (Möbiusschleife- gordischer Knoten)


Soziale Plastik und ihre Materialien ; Rumpelstielzichen und Schutzmantel

Ton und seine Pflege  und Verarbeitung

Objekte : Babybadewanne Otensilie und Rohmaterial Ton; Arbeitshemd dreckig und Handwerkszeug

                erste Kulturschale

                Schutzmantel Filz mit Goldstreifen und einem Natur-Strohhalm

                Pflug vergoldet an der Pflugshar blutig auf  drei Goldbarren stehend


stellvertreterische Metapher der ungläubige Thomas; Auseinandersetzung zwischen glauben wollen und     demGlauben


Arbeitsmittel : fotographische Ramen; aus der Schöpfungsgeschichte

                         bildhauerrisches Objekt; Tietel "Jüngstes Gericht" Homag an C.D. Friedrich Bild "Eismeer"


Materialien Salz und Sand und alte Salzverpackungen der DDR


Innhaltliche Grenzauseinandersetzun:

Veranschaulichung von natürlichen Grenzprozessen zwischen Bewegung ung Starrheit und deren Dynamiken

die einem Auflösungsprozess führen durch Rissproblematik und Auhöhlung entsteht ein neues System


Das Kinderbett in der verletzung von Materie  zwischen Betonstein und der Geborgenheit des Bettes mit Handwerkszeug


Vorschlag vergoldete Badewanne

Erster Haupteil Nr.1

Arbeitsmittel: fotographische Ramen; Tangandschaft  Abblidung eines Grenzbereiches (Niemandsland)

welches zwischen dem Wasser und dem Land  ensteht ( Bewegungen zwischen Starrheit)


Innhaltliche Grenzauseinandersetzung; Veranschaullichung und Abbildung von historischen und gesellschaftlichen Prozessen


Erstes Tafelbild:

die DDR als Stausee und Widerstandauseinandersetzung mit der "Staumauer"

BRD' seite das Kraftwerk ( Überfluß) *BRD' dorf Überlauf Kanaliesationsabfluß


Malerrei         " Staumauer" (entstanden in der Zeit zwischen Juli und August '

                         Materialauseinandersetzung  mit dem Prozess des Wegwischens durch

                         Oberflächenbehandlung wie bei einer Schultafel      


                                                     

Zweites Tafelbild "Die goldene Idee"

Die Schultafel deren Symbolik von Lernmöglichkeit (Oberflächenbehandlung ) ist zerstöhrt durch Goldfarbe

wobei die Idee (Platon) nicht mehr lesbar ist.


Fotorahmen die diese Prozesshatigkeit zeigt

Ritualhandwerkszeug der Grenzauseinandersetzung                  

       

Deutschland Bild Nr.5 Titel


Objekt : Sofa mit Sofabild (Embrio mit Säge)


Einladung des Besuchers zur Identifizierung durch hinsetzen, ausruhen und betrachten der Ausstellung

Identitätsrahmen  Spiegelprozesshaftigkeit ( ich und du) Aufspaltung zwischen Subjekt und Objekt in eine

Identifikationsinflation


erstes Objekt    : Identitätskasten

zweites Objekt : Spiegelwand


ZweiterHauptteil : Gedanke beweglich zyklisch


Objekt : Blitzlichtstudio und Fernsehen und Vidiofilm altägliche Gewalt in drei Phasen

               mit vergoldetem Sandkasten Schlafdecke,  Liegestuhl und Sonnenschirm mit

               verletzter Toilette und ersten Eigentum des kleinen Kindes (der Haufen Scheiße ist vergoldet)

vorstellbare Variante: Sand und Salz auf die Fußbodenverfassung  zu bringen.


Objekt : Termo- und Dynamikbereich  Wärme und Materialeigenschaften- Blei in ihrer      

              Materialien Blei  und Filz

              Grenzauseinandersetzung und deren gemeinsames Zusammenwirken


 

Erster Haupteil Nr.1


                                                     

Zweites Tafelbild "Die goldene Idee"

Die Schultafel deren Symbolik von Lernmöglichkeit (Oberflächenbehandlung ) ist zerstört durch Goldfarbe

wobei die Idee (Platon) nicht mehr lesbar ist.


Fotorahmen die diese Prozesshatigkeit zeigt

Ritualhandwerkszeug der Grenzauseinandersetzung                  

       


Einladung des Besuchers zur Identifizierung durch hinsetzen, ausruhen und betrachten der Ausstellung

Identitätsrahmen  Spiegelprozesshaftigkeit ( ich und du) Aufspaltung zwischen Subjekt und Objekt in eine

Identifikationsinflation


erstes Objekt    : Identitätskasten

zweites Objekt : Spiegelwand


ZweiterHauptteil : Gedanke beweglich zyklisch


Objekt : Blitzlichtstudio und Fernsehen und Vidiofilm altägliche Gewalt in drei Phasen

               mit vergoldetem Sandkasten Schlafdecke,  Liegestuhl und Sonnenschirm mit

               verletzter Toilette und ersten Eigentum des kleinen Kindes (der Haufen Scheiße ist vergoldet)

vorstellbare Variante: Sand und Salz auf die Fußbodenverfassung  zu bringen.


Objekt : Termo- und Dynamikbereich  Wärme und Materialeigenschaften- Blei in ihrer      

              Materialien Blei  und Filz

              Grenzauseinandersetzung und deren gemeinsames Zusammenwirken



------3. Brief Wolfgang Fenner

Corinthstr. 48

10245 Berlin


Tel.: 2 91 17 93




An den

Staatssekretär für Umweltschutz

Prof. Dr. Lutz Wicke

Lindenstr. 20 – 25


10958 Berlin


Berlin, den 29.06.95


Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wicke,


bezüglich unserer kurzen Treffen, Telefongespräche und Kontakte vom November 1994 bis Mai 1995 und der durch Sie erfolgten Frage nach meinem Anliegen möchte ich wie folgt antworten:


Wie Sie aus meinen Bemühungen um die Realisierung meines Kunstkonzepts „die begehbare Arche“ zum Klimagipfel in Berlin wissen, betätige ich mich seit längerer Zeit als Künstler auf dem Auseinandersetzungfeld der Grenzen menschlicher Überlebensfähigkeit. Meine Schwerpunktarbeit liegt dabei im intensiven Erforschen von natürlichen Grenzbereichen und ihren analogen Strukturen im kulturell-gesellschaftlichen Raum. In Folge dieses intensiven Studiums, der Einbeziehung der vielen Analysen zur globalen Umweltproblematik und der Rezeption neuerer Forschungsansätze zu einem erweiterten Naturverständnis ist mir klar geworden, daß Ansätze zu praktischen Bewaltigungsstrategien der sichtbaren (und bekannten) Probleme vielfältig sein müssen. Die in den vorliegenden Konzeptpapieren zur „begehbaren Arche“ angedeutete Verbindung zwischen Kunst und den Naturwissenschaften mag ungewöhnlich sein. Sie ergibt sich notwendigerweise aus den persönlichen Erfahrungen der grenzüberschreitenden Studien, die die Natur in ihren Form- und Wechselbeziehungsgesetzmäßigkeiten und ihren Gestaltungskräften als den „großen Meister“ begriff. Sie ergibt sich aber auch notwendig aus der Status-quo-Analyse der Gegenwart, in der ungeheuere Wissensmengen von den wissenschaftlichen Einzeldisziplinen angehäuft wurden, ohne daß sich ein gesamtorganisatorischer, netzwerkartiger Referenzrahmen mit praktisch zwingenden Handlungsfolgen ergeben hätte. Aus meinen Erkenntnissen beruht das zu einem gewichtigen Teil darauf, daß den dort engagierten Wissensproduzenten und ihren jeweiligen Fachgebieten ein Korrektiv zur Reflexion über ihre eigenen Grenzen fehlt. Die Kunst als das Gebiet, das sich immer selbst überschritten hat, seine Sicherheiten überschreiten mußte, kann – von einem naturwissenschaftlichen Fragen her kommend – nach meiner Erfahrung diese Rolle in der Art eines Spiegel übernehmen und die Rückkopplungsprozesse einzuleiten.


Dabei knüpfe ich (und die Gruppe der „kollektiven Kreativität“ als die mikrokosmosartige Laboreinheit) an das in den vorliegenden Konzeptionspapieren beschreibene Arbeitsparadigma der Frage-und-Antwort-Auseinandersetzung an. Deshalb wäre es für mich denkbar, daß Sie, sehr geehrter Prof. Dr. Wicke, einen Weg suchen, wie mein Projekt im Rahmen Ihres „ökologischen Marshallplans“ oder Ihrer Tätigkeit als Staatssekretär für Umweltschutz im Berliner Senat in der Funktion einer Gesprächinitiierungs- und -gestaltungseinrichtung einzubringen wäre. Aufbauend auf meinen naturwissenschaftlich-systemtheoretischen Vorarbeiten ist das Ziel der Aufbau eines interdisziplinären Diskurszusammanhangs. Basis dazu ist der Glaube an einen gemeinsamen Kern der wissenschaftlichen Spezialgebiete, aber auch der Notwendigkeit der Überschreitung der eigenen Spezialisierungsgrenzen.


Da die Anhäufung von Wissen ohne gesellschaftliche Relevanz ohne praktische Folgen bleiben muß, sollte ein Verbindungsglied zur Gesellschaft geschaffen werden. Als ein traditionelles Reflexionsmedium der Gesellschaft (mindestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts) hat die Kunst dazu vieles anzubieten. Um sie aus der Position des An-zu-Schauenden in das Feld der Praxis zu bringen, ist, wie in meinem Kunstkonzept implizit vorausgesetzt, ein erweiterter Kunstbegriff im Sinne des „Sozialen Organismus“ von Joseph Beuys Voraussetzung. D. h. alle Menschen werden als mit einem Kreativitätspotential ausgestattet vorausgesetzt – ja mehr noch: Dieses Kreativitätspotential ist die naturgemäße Minimalgemeinsamkeit aller Menschen. Dabei sind nicht nur „alle Menschen Künstler“, sondern im Kern „positive Meister bei der Gestaltung ihrer Umwelt“. Der Kunstbegriff, der hier vom „Können“ (dem griechischen „“ = „techne“) kommt, umfaßt das Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Wissenschaftsleben. Er soll diese Potentiale in unterschiedlichsten Anzahl zusammenführen, sie in eine Wechselbeziehung zu sich setzen und ihre verborgenen Potentiale hervorholen – und darüberhinaus so etwas wie eine Wellenbewegung erzielen, die über den begrenzten Grupperahmen hinausgeht – und sie in Beziehung zu ihrer eigenen Eingebundenheit in Natur und die damit verbundenen evolutionären Gesetzmäßigkeiten stellen. Ein mit dieser Prämisse arbeitendes Kunstverständnisses liefert also eine Art Trainingsprogramm für ein neues Naturverständnis. Da offensichtlich die Interessensfixiertheit der jetzt handelnden gesellschaftlichen Gruppen eine ökologische Ausrichtung des zielgerichteten praktischen Handelns bremst bzw. in letzter Kosequenz ganz verhindert, soll ein am Überlebensinteresse ausgerichtetes Denk- und Verhaltenstraining initiiert und trainiert werden.


-------2. Brief -------- Wolfgang Fenner

Corinthstr. 48

10245 Berlin


Tel.: 2 91 17 93


An den

Staatssekretär für Umweltschutz

Prof. Dr. Lutz Wicke

Lindenstr. 20 – 25


10958 Berlin


Berlin, den 19.06.95


Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wicke,


bezüglich unserer kurzen Treffen, Telefongespräche und Kontakte vom November 1994 bis Mai 1995 und der durch Sie erfolgten Frage nach meinem Anliegen möchte ich wie folgt antworten:


Wie Sie aus meinen Bemühungen um die Realisierung meines Kunstkonzepts “die begehbare Arche” zum Klimagipfel in Berlin wissen, betätige ich mich seit längerer Zeit als Künstler auf dem Auseinandersetzungfeld der Grenzen menschlicher Überlebensfähigkeit. Meine Schwer­punktarbeit liegt dabei im intensiven Erforschen von natürlichen Grenzbereichen und ihren analogen Strukturen im kulturell-gesellschaftlichen Raum. In Folge dieses intensiven Studiums, der Einbeziehung der vielen Analysen zur globalen Umweltproblematik und der Rezeption neuerer Forschungsansätze zu einem erweiterten Naturverständnis ist mir klar geworden, daß Ansätze zu praktischen Bewaltigungsstrategien der sichtbaren (und bekannten) Probleme viel­fältig sein müssen. Die in den vorliegenden Konzeptpapieren zur “begehbaren Arche” angedeu­tete Verbindung zwischen Kunst und den Naturwissenschaften mag ungewöhnlich sein. Sie er­gibt sich notwendigerweise aus den persönlichen Erfahrungen der grenzüberschreitenden Studi­en, die die Natur in ihren Form- und Wechselbeziehungsgesetzmäßigkeiten und ihren Gestal­tungskräften als den “großen Meister” begriff. Sie ergibt sich aber auch notwendig aus der Status-quo-Analyse der Gegenwart, in der ungeheuere Wissensmengen von den wissenschaftli­chen Einzeldisziplinen angehäuft wurden, ohne daß sich ein gesamtorganisatorischer, netzwerk­artiger Referenzrahmen mit praktisch zwingenden Handlungsfolgen ergeben hätte. Aus meinen Erkenntnissen beruht das zu einem gewichtigen Teil darauf, daß den den dort engagierten Wissensproduzenten und ihren jeweiligen Fachgebieten ein Korrektiv zur Refelxion über ihre eigenen Grenzen fehlt. Die Kunst als das Gebiet, das sich immer selbst überschritten hat, seine Sicherheiten überschreiten mußte, kann – von einem naturwissenschaftlichen Fragen her kom­mend – nach meiner Erfahrung diese Rolle in der Art eines Spiegel übernehmen und die Rück­kopplungsprozesse einleiten.


Dabei knüpfe ich (und die Gruppe der “kollektiven Kreativität” als der mikrokosmosartigen Laboreinheit) an das in den vorliegenden Konzeptionspapieren beschreibene Arbeitsparadigma der Frage-und-Antwort-Auseinandersetzung an. Deshalb wäre es für mich denkbar, daß Sie, sehr geehrter Prof. Dr. Wicke, einen Weg suchen, wie mein Projekt im Rahmen Ihres “ökologischen Marshallplans” oder Ihrer Tätigkeit als Staatssekrätar für Umweltschutz im Berliner Senat in der Funktion einer Diskursinszenierungs- und -gestaltungseinrichtung einzu­bringen wäre. Aufbauend auf meinen naturwissenschaftlich-systemtheoretischen Vorarbeiten ist das Ziel der Aufbau eines interdisziplinären Diskurszusammanhangs. Basis dazu ist der Glaube an einen gemeinsamen Kern der wissenschaftlichen Spezialgebiete, aber auch der Notwendig­keit der Überschreitung der eigenen Spezialisierungsgrenzen.


Da die Anhäufung von Wissen ohne gesellschaftliche Relevanz ohne praktische Folgen bleiben muß, sollte ein Verbindungsglied zur Gesellschaft geschaffen werden. Als traditionelles Refle­xionsmedium der Gesellschaft (mindestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts) hat die Kunst dazu vieles anzubieten. Um sie aus der Position des An-zu-Schauenden in das Feld der Praxis zu bringen, ist, wie in meinem Kunstkonzept implizit vorausgesetzt, ein erweiterter Kunstbegriff im Sinne des “Sozialen Organismus” von Joseph Beuys Voraussetzung. D. h. alle Menschen wer­den als mit einem Kreativitätspotential ausgestattet vorausgesetzt – ja mehr noch: Dieses Krea­tivitätspotential ist die naturgemäße Minimalgemeinsamkeit aller Menschen. Dabei sind nicht nur “alle Menschen Künstler”, sondern im Kern “positive Meister bei der Gestaltung ihrer Umwelt”. Der Kunstbegriff, der hier vom “Können” (dem griechischen “techne” = “techne”) kommt, umfaßt das Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Wissenschaftsleben. Er soll diese Potentiale in unterschiedlichster Anzahl zusammenführen, sie in eine Wechselbeziehung zu sich setzen und ihre verborgenen Potentiale hervorholen – und darüberhinaus so etwas wie eine Wellenbewegung erzielen, die über den begrenzten Grupperahmen hinausgeht – und sie in Be­ziehung zu ihrer eigenen Eingebundenheit in Natur und die damit verbundenen evolutionären Gesetzmäigkeiten stellen. Ein mit dieser Prämisse arbeitendes Kunstverständnisses liefert also eine Art Trainingsprogramm für ein neues Naturverständnis. Da offensichtlich die Interessens­fixiertheit der jetzt handelnden gesellschaftlichen Gruppen eine ökologische Ausrichtung des zielgerichteten praktischen Handelns bremst bzw. in letzter Kosequenz ganz verhindert, soll ein am Überlebensinteresse ausgerichtetes Denk- und Verhaltenstraining initiiert und trainiert wer­den. Grundlage dazu bleibt ein auf einer evolutiontheoretischen Suche nach dem in allen Kul­turkreisen und historischen Perioden minimal gemeinsamen Wesen des Menschen/der Mensch­heit gesammeltes Wissen, die Humanontogenetik.


Was ich will, ist also eine Möglichkeit bekommen, um ein interdisziplinäres Grundlagenfor­schungs-, Reflexions- und Verhaltenstrainingsprogramm (immer in gegenseitiger Rückkopp­lungsbezeihung) organisatorisch absichern zu können. Es ist quasi ein Laboratorium zur Erarbei­tung und zum Erlernen von Grundlagen für die “lebendige Bürgergesellschaft” des Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, orientiert an Gesetzlichkeiten der Natur. Bezeich­nenderweise haben meine Forschungarbeiten dort nämlich festgestellt, daß eines der wesentli­chen Grundgesetze das Pendeln von Zuständen zwischen zwei entgegengesetzten Extremen und so die Entstehung eines Toleranzraums ist.





Ausgehend von der (zum Klimagipfel nicht zu realisierbaren) Installation der Arche als der symbolischen Versinnbildlichung eines Frage-und-Antwort-Raums und der reduzierten Darstel­lung und Inszenierung des globalen Dorfs würde ich gerne einen organisatorischen Frage-und Antwort-Raum installieren. Da aber auch bei Ihnen sicher ein knapper Finanzrahmen zu erwar­ten ist, würde mir zum Anfang die Ausrichtung von ein paar Symposien und Workshops mit künstlerisch-reflektierender Begleitung genügen. Um einen Vergleichsmaßstab einzubringen, wie Geldmittel bei der ernsthaften Verfolgung eines Ziels eingesetzt werden können, möchte ich Ihnen nur mitteilen, daß ich in meine Basisarbeit und meine Objekte bisher bereits DM 400.000 investiert habe. Ich würde mich deshalb freuen, im augenblicklichen Zeitpunkt von einer ande­ren ernsthaft am gleichen Ziel arbeitenden Institution oder Gruppierung eine finanzielle und organisatorische Unterstützung zu bekommen.


Da es wegen der komplexen Art meiner Herangehensweise, aber auch der Notwendigkeit des­wegen etwas weiter ausholen zu müssen sicher bei Ihnen noch einige Fragen zu diesem Brief geben wird, würde ich mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen freuen.


Mit freundlichen Grüßen


Wolfgang Fenner

-----------------1 brief Wolfgang Fenner


An den -Staatssekretär für Umweltschutz Prof. Dr. Lutz Wicke

Lindenstr. 20 – 2510958 Berlin-Berlin, den 19.06.95Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wicke,


bezüglich unserer kurzen Treffen, Telefongespräche und Kontakte vom November 1994 bis Mai 1995 und der durch Sie erfolgten Frage nach meinem Anliegen möchte ich wie folgt antworten:


Wie Sie aus meinen Bemühungen um die Realisierung meines Kunstkonzepts ”die begehbare Arche” zum Klimagipfel in Berlin wissen, betätige ich mich seit längerer Zeit als Künstler auf dem Auseinandersetzungfeld der Grenzen menschlicher Überlebensfähigkeit. Meine Schwer­punktarbeit liegt dabei im intensiven Erforschen von natürlichen Grenzbereichen und ihren analogen Strukturen im kulturell-gesellschaftlichen Raum. In Folge dieses intensiven Studiums, der Einbeziehung der vielen Analysen zur globalen Umweltproblematik und der Rezeption neuerer Forschungsansätze zu einem erweiterten Naturverständnis ist mir klar geworden, daß Ansätze zu praktischen Bewaltigungsstrategien der sichtbaren (und bekannten) Probleme viel­fältig sein müssen. Die in den vorliegenden Konzeptpapieren zur ”begehbaren Arche” angedeu­tete Verbindung zwischen Kunst und den Naturwissenschaften mag ungewöhnlich sein. Sie er­gibt sich notwendigerweise aus den persönlichen Erfahrungen der grenzüberschreitenden Studi­en, die die Natur in ihren Form- und Wechselbeziehungsgesetzmäßigkeiten und ihren Gestal­tungskräften als den ”großen Meister” begriff. Sie ergibt sich aber auch notwendig aus der Status-quo-Analyse der Gegenwart, in der ungeheuere Wissensmengen von den wissenschaftli­chen Einzeldisziplinen angehäuft wurden, ohne daß sich ein gesamtorganisatorischer, netzwerk­artiger Referenzrahmen mit praktisch zwingenden Handlungsfolgen ergeben hätte. Aus meinen Erkenntnissen beruht das zu einem gewichtigen Teil darauf, daß den den dort engagierten Wissensproduzenten und ihren jeweiligen Fachgebieten ein Korrektiv zur Refelxion über ihre eigenen Grenzen fehlt. Die Kunst als das Gebiet, das sich immer selbst überschritten hat, seine Sicherheiten überschreiten mußte, kann – von einem naturwissenschaftlichen Fragen her kom­mend – nach

meiner Erfahrung diese Rolle in der Art eines Spiegel übernehmen und die Rück­kopplungsprozesse einleiten.


Dabei knüpfe ich (und die Gruppe der ”kollektiven Kreativität” als der mikrokosmosartigen Laboreinheit) an das in den vorliegenden Konzeptionspapieren beschreibene Arbeitsparadigma der Frage-und-Antwort-Auseinandersetzung an. Deshalb wäre es für mich denkbar, daß Sie, sehr geehrter Prof. Dr. Wicke, einen Weg suchen, wie mein Projekt im Rahmen Ihres ”ökologischen Marshallplans” oder Ihrer Tätigkeit als Staatssekrätar für Umweltschutz im Berliner Senat in der Funktion einer Diskursinszenierungs- und -gestaltungseinrichtung einzu­bringen wäre. Aufbauend auf meinen naturwissenschaftlich-systemtheoretischen Vorarbeiten ist das Ziel der Aufbau eines interdisziplinären Diskurszusammanhangs. Basis dazu ist der Glaube an einen gemeinsamen Kern der wissenschaftlichen Spezialgebiete, aber auch der Notwendig­keit der Überschreitung der eigenen Spezialisierungsgrenzen.


Da die Anhäufung von Wissen ohne gesellschaftliche Relevanz ohne praktische Folgen bleiben muß, sollte ein Verbindungsglied zur Gesellschaft geschaffen werden. Als traditionelles Refle­xionsmedium der Gesellschaft (mindestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts) hat die Kunst dazu vieles anzubieten. Um sie aus der Position des An-zu-Schauenden in das Feld der Praxis zu bringen, ist, wie in meinem Kunstkonzept implizit vorausgesetzt, ein erweiterter Kunstbegriff im Sinne des ”Sozialen Organismus” von Joseph Beuys Voraussetzung. D. h. alle Menschen wer­den als mit einem Kreativitätspotential ausgestattet vorausgesetzt – ja mehr noch: Dieses Krea­tivitätspotential ist die naturgemäße Minimalgemeinsamkeit aller Menschen. Dabei sind nicht nur ”alle Menschen Künstler”, sondern im Kern ”positive Meister bei der Gestaltung ihrer Umwelt”. Der Kunstbegriff, der hier vom ”Können” (dem griechischen ”techne” = ”techne”) kommt, umfaßt das Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Wissenschaftsleben. Er soll diese Potentiale in unterschiedlichster Anzahl zusammenführen, sie in eine Wechselbeziehung zu sich setzen und ihre verborgenen Potentiale hervorholen – und darüberhinaus so etwas wie eine Wellenbewegung erzielen, die über den begrenzten Grupperahmen hinausgeht – und sie in Be­ziehung zu ihrer eigenen Eingebundenheit in Natur und die damit verbundenen evolutionären Gesetzmäigkeiten stellen. Ein mit dieser Prämisse arbeitendes Kunstverständnisses liefert also eine Art Trainingsprogramm für ein neues Naturverständnis. Da offensichtlich die Interessens­fixiertheit der jetzt handelnden gesellschaftlichen Gruppen eine ökologische Ausrichtung des zielgerichteten praktischen Handelns bremst bzw. in letzter Kosequenz ganz verhindert, soll ein am Überlebensinteresse ausgerichtetes Denk- und Verhaltenstraining initiiert und trainiert wer­den. Grundlage dazu bleibt ein auf einer evolutiontheoretischen Suche nach dem in allen Kul­turkreisen und historischen Perioden minimal gemeinsamen Wesen des Menschen/der Mensch­heit gesammeltes Wissen, die Humanontogenetik.


Was ich will, ist also eine Möglichkeit bekommen, um ein interdisziplinäres Grundlagenfor­schungs-, Reflexions- und Verhaltenstrainingsprogramm (immer in gegenseitiger Rückkopp­lungsbezeihung) organisatorisch absichern zu können. Es ist quasi ein Laboratorium zur Erarbei­tung und zum Erlernen von Grundlagen für die ”lebendige Bürgergesellschaft” des Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, orientiert an Gesetzlichkeiten der Natur. Bezeich­nenderweise haben meine Forschungarbeiten dort nämlich festgestellt, daß eines der wesentli­chen Grundgesetze das Pendeln von Zuständen zwischen zwei entgegengesetzten Extremen und so die Entstehung eines Toleranzraums ist.


Ausgehend von der (zum Klimagipfel nicht zu realisierbaren) Installation der Arche als der symbolischen Versinnbildlichung eines Frage-und-Antwort-Raums und der reduzierten Darstel­lung und Inszenierung des globalen Dorfs würde ich gerne einen organisatorischen Frage-und Antwort-Raum installieren. Da aber auch bei Ihnen sicher ein knapper Finanzrahmen zu erwar­ten ist, würde mir zum Anfang die Ausrichtung von ein paar Symposien und Workshops mit künstlerisch-reflektierender Begleitung genügen. Um einen Vergleichsmaßstab einzubringen, wie Geldmittel bei der ernsthaften Verfolgung eines Ziels eingesetzt werden können, möchte ich Ihnen nur mitteilen, daß ich in meine Basisarbeit und meine Objekte bisher bereits DM 400.000 investiert habe. Ich würde mich deshalb freuen, im augenblicklichen Zeitpunkt von einer ande­ren ernsthaft am gleichen Ziel arbeitenden Institution oder Gruppierung eine finanzielle und organisatorische Unterstützung zu bekommen.


Da es wegen der komplexen Art meiner Herangehensweise, aber auch der Notwendigkeit des­wegen etwas weiter ausholen zu müssen sicher bei Ihnen noch einige Fragen zu diesem Brief geben wird, würde ich mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen freuen.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Fenner


An die

Kulturredaktion


Pressemitteilung

Anlaß:                                   Ausstellung “Zukunftsperspektive, Soziale Plastik, Sozialer Organismus”

                       Rauminstallation, Fotos, Zeichnungen, Objekte von Wolgang Fenner

                                  (Vernissage und zugleich 8. und abschließende “Zukunftswerkstatt” mit

                                  Dr. Eugen Blume, Hamburger Bahnhof, Prof. Karl-Friedrich Wessel, HU,

                                  und anderen Gästen)


Ort:                            DAS HAUS

                                  Begegnungsstätte für Kindheit e. V.

                                  Weidenweg 62

                                  10247 Berlin-Friedrichshain

Datum:                      12. Juni 1997

Beginn:                      20 Uhr


Sehr geehrte Damen und Herren


Erst wenn es zu spät ist, nimmt der Bürger die Situation einer Zukunftsentscheidung wahr – dieses Paradigma der Idee der Zukunftswerkstätten von Robert Jungk war der rote Faden der Reihe “Zukunftswerkstätten” im Begegnungszentrum DAS HAUS. Auch die vorläufig letzte Veranstaltung dieser Reihe und die Abschlußausstellung beschäftigt sich mit dem Märchen der Moderne: der Tarnung der ganzheitlichen und wechselseitigen Abhängigkeit von Mensch und Natur durch äußerliche und innerliche Verpackungsrituale. Anders gesagt: Diesmal wird der gesellschaftlichen Schizophrenie, der Abspaltung des Bewußtseins von den objektiven Gegebenheiten nachgegangen, verursacht durch die Phantasie einer allumfassenden Machbarkeit, die zu einem Konflikt zwischen dem Prinzip der großen Maschine in Produktion, Dienstleistung und Verwaltung und der individuell psychisch-biologischen Anlage führt.

Wo manifestiert sich also die Tarnung? Unsere These: Obwohl der Schmerz zu den natürlichsten Empfindungen gehört, gibt es gerade als modernes Phänomen in diesem Bereich eine Unempfindlichkeit, die nur zu Verhärtungen führt. Wahrgenommen wird allein das Gefühl der Ohnmacht, Lähmung, Leere und Wut. These zwei (beruhend auf neueren biologischen Forschungen): Dies ist ein Ausdruck der permanenten Grenzüberschreitung unserer Moderne. Sie ist allerdings eine künstliche.


Natur-Rhythmen und Kunst

Dies sichtbar werden zu lassen, kann eine nicht-konventionelle Kunst mit einem erweiterten Kunstbegriff. Die Wirksamkeit der Kunst beruht naturwissenschaftlich gesehen auf ihrem Signal-Charakter. Kunst-Rhythmen können in die Lücken der wahrgenommenen Natur-Rhythmen eindringen und diese im Denken überlagern. Wir benutzen diesen Prozeß für die Affirmation von Ganzheitlichkeit durch die Veränderung von Empfindungen und innerem Erleben.

Unser biochemisches Konzept


Denn auch in unserer biologischen Konstitution gibt es in unserem zentralen Steuerungssystem des Gehirns einen überschreitenden Austausch zwischen beiden Gehirnhälften. In der Regel ist nur in der rechten Gehirnhälfte das Forschende, qualitativ Suchende, Bildhafte, Intuitive und ganzheitlich Denkende zu Hause. Die linke hält sich in der Regel an feste Strukturen, agiert nach selektiven Wahrnehmungsmechanismen, ordnet und läßt wegfallen.


Allerdings gibt es keine punktuelle Korrelation von Denkvorgängen und Gehirnregionen oder Gehirnzentren. Vielmehr ist das Denken ein multilokaler Prozeß, eine “Symphonie mit mehreren Dirigenten”, die das Lernen und das Erinnern nach einem situationsabhängigen, gemeinsamen Rhythmus in verschiedenen Gehirnteilen koordinieren. Innerhalb des Gehirns gibt es für die Zusammenschaltung mehrerer Gehirnregionen vier Hauptzentren: im oberen Bereich (dem Cortex) eine vorderes (das sogenannte Areal 44) und ein hinteres, im unteren den Hippocampus und die Amygdala (Mandelkern). Die oberen Koordinatoren gehören zum ZNS (Zentralen Nervensytem), die unteren zum endokrinen System. Elektrische und chemische Reize und Botenstoffen wirken zusammen, und zwar vor allem in Nervenknoten des PNS (Periphäres Nervensystem), die mit Drüsen gekoppelt sind – wie z. B. der Magen, der nicht nur ein Verdauungs- sondern auch ein Denkorgan ist. Die Zentren müssen sich ergänzen, um zu einer vollständigen und die Komplexität der Wirklichkeit erfassenden Verarbeitung von Sinneseindrücken und logischen Verknüpfungen zu kommen.


Hier setzt die künstlerische Methode an. Da sie wieder Intuition, das Bildhafte, Symbolische, qualitativ Bestimmende anspricht, benutzt, verwendet, umkehrt und sucht, stellt sie die Frage nach der Ganzheitlichkeit oder arbeitet auf sie zu. Die Kunstheorie bringt das kreative Schaffen traditionell mit psychischen und sozialen Prozessen in Zusammenhang. Wir erweitern diesen Ansatz mit naturwissenschaftlichen Theorien und Gesetzmäßigkeiten. Überhaupt wird hier Kunst nicht mehr im bisher gewohnten kulturellen Reflexionsfeld gesehen, sondern als Reflexionsfeld natürlicher, aus evolutionären Entwicklungen entstandener Zusammenhänge.

Jeder Rhythmus (auch jener der Denkvorgänge z. B. bei Sprache und Musik) hat Pausen (Lücken), die nicht bewußt wahrgenommen werden. In diesen Mikropausen wirken störende Faktoren auf das Denken ein, die eine bestimmte Struktur haben – z. B. die Schallstruktur von Hintergrundgeräuschen. Diese Lücken sind aber auch für innere Prozesse nutzbar, die dann die Wahrnehmung störender Strukturen ausschalten (Wahrnehmungsfilter).

Lückenreaktionen sind in jedem Fall – auch ohne Störung – wirksam. Durch eine Überkreuzreaktion der Gehirnhälften in dieser Lückenphase werden neue Nervenbahnen (Neuronen) für die multilokalen Denkprozesse geschaffen und die Erinnerungen umprogrammiert. Die gleichzeitige Aktivierung dieser Funktion führt zu einem Zustand der Entspannung, des Loslassens, der Auflösung von Verhärtungen. Der optimale Arbeitsrhytmus des Denkens umfaßt Phasen der Spannung und der Entspannung. Dies sind die Voraussetzungen für ein kreatives Handlungspotential – sowohl individuell, wie kollektiv.


Genauso soll es im Diskurs der letzten Zukunftswerkstatt und in den Objekten der sie abrundenden Ausstellung geschehen. Verschiedene gemessene und erlebte Realitätsaspekte bilden die Teile eines Ganzen, Theorie und Praxis sind auf ein ganzheitliches (holistisches) Konzept bezogen. Entwickelt wird ein adäquates Zeichensystem als Teil eines Realitätskonstrukts, eines imaginären Körpers, um die Wirklichkeit nach dem Vorbild der Denkprozesse in einer Inszenierung zu spiegeln. Die Galerie wird dabei zur PNS eines imaginären Menschen.


Die Bilderrahmen sind hinter Glas gesetzte Anschlagtafeln, deren Realität durch das Arrangement zertört wird – ähnlich wie gedankliche und Gefühls-Muster in der Psychotherapie mit hypnotischen Techniken aufgelöst werden, um unerträgliche Schmerzen zu lindern und verschiedene Probleme zu korrigieren. Es geht dabei darum, die Aufmerksamkeit des Patienten (in unserem Fall: des Betrachters) zu sichern und so einen empfänglichen und reaktionsbereiten Zustand in ihm herzustellen, ihm dadurch zu ermöglichen, nicht oder nur teilweise erschlossene Verhaltenspotentiale zu nutzen.


Es handelt sich nicht um konventionelle Einzelkunstwerke, sondern um eine suggestives Arrangement, um Teile eines Assoziationfeldes, das ein inneres Erlebniskunstwerk schafft. So sind in der Galerie des HAUSES eine Reihe von Bilderrahmen und Objekten aufgehängt, deren eigentliche Bild- und Objektbestandteile von Netzen verdeckt sind. Im Prinzip sind diese Netze alltägliche Gebrauchsgegenstände, Verpackungsmaterialien von Lebensmitteln wie Kartoffeln, Zwiebeln usw. Auf der Symbolebene zeigen oder verdeutlichen sie allerdings die Tarnung qualitativer Minderwertigkeit – und das in den verschiedensten Bereichen der täglichen Lebenzusammenhänge.


Das Wesen des Sozialstaats, dargestellt durch ein Formblatt eines Rentenvorbescheids, wird beispielsweise durch einen Kartoffelsack überlagert. Eine doppelte Verschleierung, die hier ihr Zeichensystem findet: Der verfassungsmäßig verankerte Sozial-Status unserer Gesellschaft erschöpft sich im Formalen, und darüber liegt nochmals eine Tarnung. Der Bescheid des Arbeitsamtes liegt über einer Wundkompresse – der Schmerz des Betroffenen wird von der ritualisierten Form unterjocht. Der Mensch zählt nicht mehr unter den Abstraktionen. Und doch kann sich der Einzelne in der Ausstellung in diesen Zusammenhängen erleben, indem er ein Leerformular ganz persönlich mit seinen Subjekt-Daten ausfüllen darf.


Das Arrangement der Bilder-Rahmen und Objekte hat zwei Aspekte, die einander ergänzen und in einer Überkreuzreaktion beider Gehirnhälften zusammenwirken: Ablenkung und Information, ähnlich wie bei einer therapeutischen Suggestion. Die Farbigkeit hat eine suggestive, ablenkende Kraft, welche die Aufnahme von Informationen mit einem emotionalen Hintergrund erleichtert. Diesen Prozeß nennt man in der Psychologie “Tiefe Reflektion”. Sie knüpft an persönliche Erfahrungen an, die in einen neuen Zusammenhang gestellt werden. Das gesamte Arrangement erinnert daran, daß das Individuum in eine Netz allgemeiner Strukturen eingebunden ist. Wie bei der Überkreuzreaktion der Gehirnhälften tragen sie aber die Chance neuer Verküpfungen und kreativer Umgestaltungen in sich.


Diesen Erfahrungsbereich bezeichnen wir als erweiterten Kunstbegriff und verbinden damit eine Hommage an Beuys.


mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Fenner

Geburt einer kollektiven Bewußtseinsplastik zur Einheit

9. November 1993, im Haus der Demokratie


Gemeinschaftsdiskussion im Raum-Evironment der Volkskammerwahl 1990


Die Bewußtseinsplastik/das Bewußtseinsmodell ist das Kind eines vorgeburtlichen neunmonatigen Ausstellungsorganismus im Haus der Demokratie.


Es symbolisierte Grenzauseinandersetzungen, Standortbeziehungen - Zivilcourage zum Thema "Seine Meinung sagen" und der daraus erwachsenen Konsequenz Isolation im ersten Teil "Zivilcourage-Standortbeziehungen" anläßlich des Todestages von Robert Havemann am 9. April.


Zum Thema die biologische/soziale Mauer des Menschen, innere Mauer und Einheit. Es waren Vergangenheits - und Gegenwartsauseinandersetzungen mit globaler Reinheit und dem konkreten deutschen Einigungsprozeß.

Nach vorne blickend ist die angestrebte Bewußtseinsplastik eine Inszenierung von neuer Chance durch die Thematisierung der Schizophrenie der gegenwärtigen Umkehrbarkeit der aus Fehleren entstandenen Realität.


Fragen stellen und Antworten geben


Durch Wirklichkeit - Wirklichkeit herzustellen


Sich der Wirklichkeit durch die innere Mauer der Einheit zu stellen


Durch einen Geburtsprozeß, durch eine Parteigründung Ziele verwirklichen


Durch ein fiktives Gemälde, das die Paten benennt, die eine Verantwortungsstruktur symbolisch und stellvertreterisch zu der Frage des Mehrtuns darstellt.


Das Mehrtun vier Tage vor dem Geburtstag (Geburt)


Deshalb findet das Notwendige jetzt nicht statt, deshalb kommen diese Menschen (Personen) stellvertreterisch nicht zusammen.


Kunst- und Forschungsreihe "Zukunftswerkstatt" zum Klimagipfel


Der Ansatzpunkt der Zukunftswerkstatt von Robert Jungk war, daß der Bürger eine Zukunftsentscheidung erst wahrnimmt, wenn es zu spät ist. Die konstruktive Perspektive wäre, das Vorausschauende und Notwendige als Vision vom Zukünftigen dem jetzigen Gesellschaftssystem gegenüber zu stellen.


Das Projekt der begehbaren "Arche" (ein künstlerisches Ausstellungskonzept zum Klima-Gipfel) beschäftigt sich in dieser Linie mit der verhaltensbiologischen Grenze menschheitlicher Überlebensfähigkeit. Den Klima-Gipfel als Öko-Gipfel in ganzheit­licher Sehweise erfahrbar zu machen in der Vielschichtigkeit aller Kulturen mit ihren unterschiedlichen Lebens- und Weltbildern, Lebenstilen und Umgangsweisen ist das Ziel des Projekts. Zusammengeführt werden sollen die verschiedenen kulturellen Zugänge zur Welt mit ihren Wertigkeiten, Ambivalenzen und Praxisformen in Bezug auf eine Daseins-Existenz, die sich mit der Sicherung und Gestaltung eines zukünfti­gen menschheitlichen Überlebens ernsthaft auseinandersetzt. Es ist der Entwurf einer Zukunftsgesellschaft.

Die "Arche" ist das symbolhafte Experiment, eine echte Symbiose aus kyberneti­schem und kausal-logischem Denken zu schaffen. Es ist die notwendige Ergänzung unserer linearen westlichen Logik, die mit dem östlichen Denken in Kreisprozessen verschmolzen werden soll. Es ist die Synthese aus beiden aus der Einsicht, daß ein not-wendig gesamtheitlicher Ansatz einen Dialog des Gemeinsamen aller Kulturkreise und kulturgeschichtlichen Lebensweisheiten miteinander braucht.


Gaja als lebendiger Planet und Organismus fordert zu dieser Organisation der schöp­ferischen Kreativität auf. Das Zusammenfügenden dieses vereinten Einwirkens bietet den Kern einer kulturellen Erneuerung, um das Gleichgewicht mit der umgebenden und der eigenen Natur zu finden. Dazu ist es nötig , sich mit dem Widerspruch zwischen der Einsichtsfähigkeit des Menschen und seinen Verhal­tensweisen, mit den verhaltensbiologischen Grenzen und ihren artifiziellen und anthro­pologisch-historischen Dimensionen auseinanderzusetzen. Aus diesem Kind-Sein gilt es, ein Erwachsen-Sein mit einer anderen Wirklichkeitsidee und Wirklichkeitsidentifi­kation im Hier und Jetzt entstehen zu lassen.


Interessenten wenden sich an Wolfgang Fenner, Tel. 589 20 20

                       treffen sich jeden Dienstag, 19.00 Uhr in "Das Haus"

                       unterstützen das Projekt bei der Berliner Sparkasse, BLZ 100 500 00

                                  Stichwort "Begehbare Arche"          Kto.-Nr. 177 460 83 80


Die "Begehbare Arche" Zukunfswerkstatt Nr. 4

zur 1. Bucher Zukunftswerkstatt

Arbeitsparadigmen der Ausstellung:

„Zeitchiffren zur Funktion der Kunst beim Erkennen und Überwinden verhaltensbiologischer Grenzen“

Eine „gemeinsame Verantwortung von Wissenschaft und Kunst“ in Bezug auf das Thema der verhaltensbiologischen Grenzen menschlicher Überlebensfähigkeit anzunehmen, mag eine Forderung der Zeit nach einem gemeinsamen Aufbruch sein. Sie kann zunächst zu einer Bestandsaufnahme über das beiden Fachbereichen gleiche erste Herangehen der Beobachtung führen. Dann wird innerhalb einer ethischen Perspektive die jeweilige Funktion und Arbeitsteilung bestimmt, um sich an die einzelnen Eingriffsmöglichkeiten heran zu tasten/arbeiten. In schöner Spezialisierung darf dann jedes Fachgebiet seine Apelle an ein Publikum richten und für Momente der Betroffenheit oder des Ohnmachtsgefühls sorgen, ohne einen nachhaltigen Änderungseffekt zu erzielen. Da verhaltensbiologische Grenzen ein starkes Moment eines „Gerade-noch-Erreichbaren“ oder eines „Bis-dorthin-nur-möglich“ beinhalten, muß die Frage bleiben, welche neue Qualität eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kunst erzielen soll.


Trotz oder gerade wegen der provokanten Ouvertüre möchte die Künstlergruppe „kollektive Kreativität“ (unter Leitung des Bildners Wolfgang Fenner) sich gerade dieses Themas annehmen. Was sie in der Vordergrund rücken will ist ganz besonders die Thematik der Grenze. Ihr Ausgangsparadigma ist der Ansatzpunkt zur Zukunftswerkstatt von Robert Jungk, daß der Bürger eine Zukunftentscheidung erst wahrnimmt, wenn es zu spät ist. Die konstruktive Perspektive der „kollektiven Kreativität“ ist es, das Vorausschauende und Notwendige als Vision vom Zukünftigen, dem jetzigen Gesellschaftssystem gegenüber zu stellen. Beide Perspektiven werden in einer beispielhaften Zukunftsprojektion zusammengeführt, um den Punkt des Umkippens auszuloten, aber auch der Machbarkeit von Alternativen Raum zu schaffen. Dabei wird in beiden Konzepten von einem nicht-realistisch vorgegebenen Zustand ausgegangen – und zwar im Sinne der Zukunftswerkstatt, daß jede vorweg angenommene Realität nur störend auf eine alternative Hoffnungssuche wirkt.


Die Ausstellung „Zeitchiffren zur Funktion der Kunst beim Erkennen und Überwinden verhaltensbiologischer Grenzen“ als Abschnitt des Gesamtprojekts der „begehbaren Arche“ (ein künstlerisches Ausstellungskonzept zum Klima-Gipfel) beschäftigt sich in dieser Linie mit der verhaltensbiologischen Grenze menschheitlicher Überlebensfähigkeit unter dem Paradigma der „Selbstähnlichkeit“. Den Klima-Gipfel als Öko-Gipfel in ganzheitlicher Sehweise erfahrbar zu machen in der Vielschichtigkeit aller Kulturen und fachspezifischen Zugänge mit ihren unterschiedlichen Lebens-, Analyse- und Weltbildern, Frage- und Umgangsweisen ist das Ziel des Projektes.


Die "Arche" ist das symbolhafte Experiment, eine echte Symbiose aus kybernetischem und kausal-logischem Denken zu schaffen. Es ist die notwendige Ergänzung unserer linearen westlichen Logik, die mit dem östlichen Denken in Kreisprozessen verschmolzen werden soll. Es ist die Synthese aus beiden aus der Einsicht, daß ein notwendig gesamtheitlicher Ansatz einen Dialog des Gemeinsamen aller Kulturkreise und kulturgeschichtlichen Lebensweisheiten miteinander braucht. Geleitet wird das Experiment vom Kerngedanken, daß es nötig ist, sich mit dem Widerspruch zwischen der Einsichtsfähigkeit des Menschen und seinen Verhaltensweisen, mit den verhaltensbiologischen Grenzen und ihren artifiziellen und anthropologisch-historischen Dimensionen auseinanderzusetzen.


Für die Veranstaltung der „1. Bucher Zukunftswerkstatt“ stellt sich die Frage:


Kann die Kunst helfen, oder was kann sie bewirken die Probleme der Grenzen bewußter wahrzunehmen, die gesteckten verhaltensbiologischen Grenzen zu erkennen oder sie sogar zu verändern?


Eine Grundlage zur Arbeit ist eine Reaktion Wolfgang Fenners auf die Club-of-Rome-Studie von 1972 in Form eines Theaterstück, in dem es um die Diskussion geht, daß die Atombombe auf die Menschheit fällt. Dabei wird weiter darüber diskutiert, wer sie geworfen hat, aber nicht wie man sich vor der Bombe und deren zerstörerischer Kraft schützen kann, oder das Unheil noch abwenden kann. Die erste Zukunftsprojektion setzte sich auseinander mit der menschlichen Wahrnehmungsgrenze, deren Ohnmacht und Lähmungsverhalten und dem Wegsehen.


Im Laufe der Arbeit ist inzwischen ein Programm zur Problemstellung entstanden, wie und wo eine Zukunftsprojektion in vielfältigster Form zu veranschaulichen ist. In einer anderen Art und Weise wurde das bei der Arbeit „die TausendTapezierTische, Unter den Linden“ oder im „Vorgeburtsprozeß  zum 9. November 1993“ (einschließlich seiner Presstage) realisiert. Die gegenwärtigen parallelen Realisierungsformen sind in den Bild-Text-Rahmen der jetzigen Ausstellung zu sehen.



Bei dieser künstlerischen Zukunftsprojektion besteht das Ziel darin, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, der sowohl das Horror-Szenario des Untergangs der Menschheit durch ein „Weiter so“ wiedergibt, wie die Notwendigkeit zur Umkehr und deren Chancen zeigt/andeutet. Die Methode der Kraft der Gegenüberstellung und ihrer verschiedensten Spiegelungsebenen wird verwendet, um durch sie eine Kraft der bildenden Vorstellung in Bezug auf die entwicklungsgeschichtlichen Fehlläufe und Qualitätssprünge der Entfremdung zu entwickeln. Grundsätzlich baut die Arbeit der Ausstellung auf der Erkenntnis auf, daß dem Menschen Grenzen durch seine Sinneswahrnehmung gesetzt sind, die man nicht auf biologische Anlagen zurückführen kann. Durch die kulturgeschichtlichen Entwicklungen hat sich immer und überall ein reduzierendes Primat einer dominierenden Weltsicht/Weltanschauung durchgesetzt, dessen Ergebnis bei immer höherer Entwicklung entfremdeter Zugang zur Basis der natürlichen Austauschprozesse und Wechselbeziehungen ist. Besonders in der anscheinend überdominanten westlich-europäischen Weltsicht mit ihren Verblendungs-, Verschleierungs- und Abgrenzungszusammenhängen ist so etwas wie eine zweite Wirklichkeit entstanden. Sie steht den natürlichen Zusammenhängen mittlerweilen so als Gegensatz gegenüber, daß ein Zusammenkommen zwischen beiden Bereichen nicht mehr möglich erscheint. Gleichwohl ist sie durch menschliches Verhalten und menschliche Entwicklung geschaffen, und sie bindet die Menschen des Jetzt in einen Zusammenhang der Unausweichlichkeit ein. Von seiten der Künstlergruppe „kollektive Kreativität“ wird es z. T. auf die fast ausschließlich Förderung der Gehirnhälfte zurückgeführt, die das linear-kausalen und nicht das schöpferische, komplexer denkende Denkzentrum trägt.


Um das Entstehen der zweiten Wirklichkeit in ihren Entwicklungsstadien und in ihren Verfestigungsqualitäten zu erkennen, braucht der Mensch ein anderes Sinnesorgan, das künstlich hergestellt werden muß. Dieser Sinneswahrnehmungbereich setzt sich mit der nichtvorhandenen Deckungsgleichheit von angehäuftem Wissen und einer Struktur eines unbedingt zu erhaltenden Balancesystem des Menschen mit seiner eigenen Natur auseinander, die mit dem Begriff der Selbstähnlichkeit (im Großen wie im Kleinen gefaßt wird). Es ist ein Eindringen in die Grenzbereiche von Starrheit und Bewegung, offenen und geschlossenen Systemen, kognitive Erkenntnis und intuitive Wahrnehmung (und ihre jeweiligen Zugangsanordnungen), Verhalten, Wissen und Wille, Lernen und Verweigern, Authenzität und Wahrheit. Basis dazu bilden Studien und Auseinandersetzungen zur künstlerisch-kreativen Umsetzung mit Naturphänomenen, die nur mit solchen Ansätzen erfaßbar sind, – und zwar über die Schritte des Beobachtens, Nachvollziehens und Identifizierens, aktiven Gestaltens.





Die positive Perspektive setzt an bei der Annahme, daß die Kunst (mit einem erweiterten Kunstbegriff) diesen Bereich der Sinneswahrnehmung (als eine Art Krücke) bauen könnte, die den Maßstab des natürlichen Gleichgewichtszustands und der Toleranzbeziehung symbolisch übersetzen kann, z. B. durch Rauminstallationen und deren verwendetes Material. Das künstlerische Projekt nähert sich (mit unterschiedlichsten Schwierigkeiten) an psychologische Grenzen menschlicher Wahrnehmung an, um für Abwesenheitsreaktionen in Bezug auf die existentiellen Bedrohung des eigenen Ich oder der Menschheit eine Reaktionsfläche zu schaffen, in der Trauerarbeit, Schmerzbereiche, Leere, Lust u.s.w. ihren besonderen Schwerpunkt haben. Es zielt auf die „Macht des weißen Blattes“ als einer Situation der Scheu vor dem Nichts und gleichzeitig der Möglichkeit zur Schöpfung von etwas Neuem, Eigenen.


Um die Thematisierung der Grenzbereiche zu verstärken wird in Lern- und Bewußtseinsbereich eine qualitativ neue Verwendung von Begriffen angeboten (z. B. die Begriffe Authenzität und Wahrhaftigkeit gegenüber der Tatsache, daß der Mensch ein Wesen der Natur ist). Vorbild- und beispielhaft wirkt dabei die künstlerische Werkqualität und der Lebensansatz des Künstler (auch auf die Gefahr hin, für ein Projekt wie das der „begehbaren Arche“ keinerlei Finanzmittel zu bekommen).


Es geht insgesamt bei der Ausstellung um die Vorstellung von Bewältigungsmodellen (Wahrnehmungsmodelle und Programme), um die verhaltensbiologischen Muster und deren Grenzsetzungen zu erweitern und demzufolge zu ergänzen.


Das Symbol der gesamten Zukunftswerkstätten der „kollektiven Kreativität“ wie der „1. Bucher Zukunftswerkstatt“ ist der gordische Knoten. Er ist als dreidimensionales Abbild die Restituierung dieses mythischen Symbols und fordert einen neuen Umgang im Paradigma einer Selbstähnlichkeitsauseinandersetzung mit ihm heraus. Die Zerschlagung ist ein veraltetes Lösungsmo­dell, ähnlich der Kernspaltung zur Energiegewinnung. Aus synergetischem Blickwinkel repräsentiert er eine Beziehungsstruktur, die frucht­bar gemacht werden soll, die nicht zerstört werden darf, sondern die nachzuvollziehen und zu durchdringen ist, um nicht an einer ein für allemal endgültigen verhaltenbiologischen Grenze für ein Überleben der Menschheit stehenbleiben zu müssen.


Künstlergruppe „kollektive Kreativität“

9. November 1994    

Flugb.-2.7.98rtf.


Aktions-Ankündigung

Globales Dorffest - Rekord der Visionen


In der Tradition unserer Aktionen 1993 der " Tausend -Tapeziertische " Unter den Linden (legen sie ihre auf den Meinung Tisch) wollen wir zum 13. August 1998 eine virtuelle und reale Konfiguration innerer Bilder zum Thema " Innere Mauer " als Kunst der Erfahrung und Ausdruck der Empfindungen präsentieren.


Wir haben als Kristallationskern für ein Projekt zum Jahr 2000 in Idealkonkurrenz zur Expo 2000 ein Konzept der Realität erarbeitet und warten auf Ergänzungen oder Wiederlegungen . Wir sehen darin einen geistig - künstlerischen Wettbewerb .Das Motto unserer " Expo von unten " ist " Kunst der Erfahrung ". Dazu haben wir die Vision einer Tisch - Reihe, die sich über die ganze Erde erstreckt und sich in der Realität am " Brandenburger - Tor " manifestiert . (" vom Osten in den Westen").


Unsere Vorgabe ist eine energetische Theorie des Seins und des Denkens, die wir im Vorlauf der Aktion publik machen wollen, mit der auf Forderung, sich an unseren Weltdeutungsversuch zu beteiligen - als ein Rekordversuch (im Sinne des Guinness - Buches der Rekorde ) in geistiger und künstlerischer Interaktion. Wenn unsere Vision zur Initialzündung für viele Visionen wird, so erhoffen wir uns davon auch Auswirkungen auf gesellschaftliche Anwendungen.


Es geht uns um einen Wettbewerb des Miteinander, bei dem gemeinsame Kreativität zu veränderndem, gestalterrischem Tätigwerden führt - als Ausweg aus wirtschaftlicher, politischer und zwischenmenschlicher Orientierungslosigkeit.


Hiermit werden alle Gruppen, Initiativen sowie Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen und aufgerufen, ihr Selbstverständnis einzubringen und darzustellen, in welcher Weise sie sich bisher mit dem Wechselspiel von Wunsch und Wirklichkeit beschäftigen und in Zukunft auseinandersetzen werden!





Begehbare Arche

3. Zukunftswerkstatt der Humboldt-Universität

Goldrausch

- Was ist noch kostbarer als Geld?

Wer verhungert?


4. November 1994. fünf Jahre nach der großen Demonstration auf dem Alexanderplatz, der letzten

DDR-Großdemonstration vor dem Fall der Mauer, versuchen wir ein Resümee, wollen wir uns über Schein und Sein verständigen.


Was wäre gewesen, wenn die Menschen in der DDR gewußt hätten, wie die Realität der bürgerlich- kapitalistischen Gesellschaft aussieht? Was, wenn der 4. November 1989 zum Tag des Widerstandes gegen den Goldmythos geworden wäre?

Der Glaube an die Macht des Goldes, das Vertrauen in den schönen neuen Schein ließ den

"Goldenen Westen" wachsen, leuchten, strahlen... Der goldene Westen, der über die Fernseher in die DDR schimmerte, wurde als Wirklichkeit empfunden. Daß diese Realität bloß vergoldet war, war auf den Bildschirmen in der DDR nicht zu erkennen.


Die Einsicht kam zu spät. Sie war ein Schock. Jetzt müssen wir erkennen lernen, wie die Wahrheit unter der Vergoldung aussieht.


Darstellen wollen wir den Gegensatz zwischen Sein und Schein durch die Gegenüberstellung der Materialien Salz und Gold - und dessen, was sie symbolisieren. Dem Salz, dem Stoff des Lebens, das der Mensch verabscheut, wenn er es sich selber in die Wunde streut, steht das Gold gegenüber, das an sich nutzlose Metall, als Fetisch, Ersatzgott, Wahn - das es Menschen erlaubt, ihre eigenen Verletzungen nicht zu spüren und sie selbst dann nicht wahrzunehmen, wenn sie tödlich sind. Der Fetisch Gold versinnbildlicht so den zauberhaften, letztlich (selbst-) mörderischen Schein, der Menschen für die Herausforderungen der Wirklichkeit blind macht und sie davon abhält, entsprechend zu denken und zu fühlen.

.

Künstlergruppe Kollektive Kreativität, 2. November 1994

Die "Begehbare Arche"

2. Zukunftswerkstatt: Humboldtuniversität


"Die Wüste ist in uns - der fortgesetzte Traum der Vernunft"


Die Künstlergruppe "Kollektive Kreativität" nimmt in Form eines Frage-und-Antwort-Paradigmas an dieser Veranstaltungsreihe zur Klimakonferenz teil.

Unsere erste Aufforderung ist es, zu Beginn jeder Veranstaltung 1 Minute innezuhalten, um den selbstzerstörerischen Charakter des jetzt dominierenden Systems durch ein Selbsterlebnis zu erfahren.


Das eigentliche Symbol des Frage-und-Antwort-Paradigmas, die “Begehbare Arche”, ist ein symbolisches, gleichnishaftes Schiff, das im Eismeer liegt – aufgelaufen, mit gestrandeten Menschen, Strandgut in einer unwirtlichen Eislandschaft. Noch ist die Arche begehbar, um das Stranden und seine Gründe sinnlich erfahrbar zu machen, und um zu sehen, wo noch Materialien oder Teile vorhanden sind, um eine neue Arche zu bauen! Das Stranden ist eine symbolhafte negative Vorausprojektion, um das Ergebnis der Fortsetzung des Jetzt-Zustands erfahrbar, begehbar zu machen. Gleichzeitig hat die Vorausprojektion die positive Perspektive in sich, in einer Art “Hebammen-” oder “Katalysatorenfunktion” die kreativen Potentiale zur Vermeidung des Schiffbruchs freizulegen. Es ist die Herausforderung im voraus eine These, eine Installation vorzustellen. Diese Arbeitsweise geht zurück auf ein künstlerisches Realitätskonstrukt, das hier Abbild und Vorgabe ist, um als Meßapparat zu arbeiten und gleichzeitig zu beeinflussen. Die “Arche” ist der gemeinsame Rahmen, der in variierenden Installationen und Frage-und Antwort-Tischen Tabuthemen wieder aktuell macht und zur Diskussion stellt, um die durch sie verborgenen Ressourcen sichtbar zu machen.

Wenn wir sie nicht nutzen können/wollen oder nicht erkennen können/wollen, stellen sich die Fragen: Hindern uns daran die verhaltensbiologischen Grenzen? Kann die Kunst mit der Wissenschaft eine Lösung zu ihrer Überschreitung oder produktiven Nutzung anbieten?


Wir meinen ja.


Durch die Anwendung des Frage-und-Antwort-Paradigmas (vorgestellt 1993 in Berlin bei der Aktion der "1000 Tapeziertische") soll eine Bewegungsdynamik freigesetzt werden, deren Energie die gemeinsame Kreativität ist. Durch einen neuen “Wettbewerb des Miteinander” muß für das Menschsein ein Hervorholen aller Fähigkeiten eingeleitet werden, mit dem über eine Vernetzung eine solidarische Kollektivität entsteht. Dieses Kapital ist nach Meinung der "Kollektiven Kreativität" die einzige Möglichkeit, einen Weg einer gemeinsamen Perspektive aus wirtschaftlicher, politischer, zwischenmenschlicher Orientierungslosigkeit zu entwickeln, bei dem das in der Vielfalt begründete Teilen und Mit-Teilen der Menschen zum eigentlichen menschlichen Gewinn wird. Es ist ein geistiges und ein kreatives Kapital, dessen Träger und “Eigentümer” hier in der Humboldt-Uni versammelt sind.


Das Symbol aller Zukunftswerkstätten ist der gordische Knoten, der hier eine Beziehungsstruktur abbildet. Sie nachzuvollziehen gibt uns die Einsicht über das Phänomen der Selbstähnlichkeit, eines Merkmals dynamischer Prozesse. das eine Selbstorganisation durch Selbstregulation entstehen läßt. Zur heutigen Veranstaltung - Begrüßung und erstes Gespräch, Einleitung “der fortgesetzte Traum der Vernunft”. Das Ausmaß der Verwüstung stellen wir durch den Salzorganismus “Die Wahrheit des Salzes”, in seiner Kristallation und seinem Balance-Verhalten, vor, ergänzt durch das Informationsblatt der Zukunftsvision 1992 “der Salzberg des Menschen”.


Zur heutigen Veranstaltung “Bestandsaufnahme der Vernunft in der Kultur”:

Durch die Vorgabe des “weißen Blattes” werden über den Leerraum die Grenzen der eigenen Zugehensweise erfahren und eine neue qualitative Dimension in der Problemstellung eingeführt. Durch eine Neupositionierung der Ästhetik als inhaltlicher Grenzwissenschaft und die Forderung nach Einrichtung der Ästhetik als eines interdisziplinären Studiengang im Hochschulbereich zur ganzheitlicher Forschung, um somit an einer neuen internationalen Sprache ästhetischer Formbildung zu arbeiten.


Zur heutigen Veranstaltung “Bestandsaufnahme der Vernunft in der Wirtschaft”

Anhand der symbolischen Vorgabe “Gegenüberstellung Salz – Gold” werden das natürliche Sein und seine Gleichgewichtszusammenhäng und die Verblendungs-, Fetisch- und Tötungs-Zusammenhänge der Warenwelt des Kapitalismus thematisiert. Sie zeigt die falsche, aus dem Wunsch nach Ewigkeit und dem Erliegen eines (nicht erkannten) Zaubers entstandene Verfestigung eines Entwirklichungszusammenhangs, der sich aber wie ein nicht umkehrbares Naturgesetz darstellt.


Zur heutigen Veranstaltung “Bestandsaufnahme der Vernunft in den Wissenschaften”

Durch die Vorgabe “Grenzen” werden die reduzierenden Funktionen von axiomatischen Einschränkungs-Notwendigkeiten im Zuge der immer höheren Spezialisierung der Einzelwissenschaften gespiegelt. Dazu kommt aus der Einsicht, daß diese Entwicklungen Ausdruck einer durch menschliche Aktivität verursachten Kulturentwicklung sind, die Frage nach der dem anthropologischen Verhalten immanenten Beschränktheit.


Die Herausforderung der Kunst insbesondere des erweiterten Kunstbegriffes (Beuys) liegt

im eigenlichen Gestaltungswachstum der Kunst. Die Vorgabe einen Zukunftsentwurfs zu den verhaltensbiologischen Grenzen vorzustellen.


Die Verantwortungsstruktur des Künstlers zu seinem Werk (der verantwortlich ist, über

sein Lebensende hinaus für das erstellte Werk an Qualität. Was zum Vorbildhaften aller Berufe und menschlicher Haltung werden sollte.


1. Zeitgrenzen - Zeitvarianten


   Reduzierung: Zeit ist überwiegend gerichtet, aber es gibt Anomalien, die Widerstand und

                       Kreativität freisetzen. Anomalien tragen Chaos und Selbstähnlichkeit in sich,                                                                  

                       die Entropie entgegenlaufen, weil sie Energie komprimieren/konzentrieren.


2. Tanglandschaft und variable Grenzen


   Reduzierung: Variabilität der Grenzwerte als Beispiel der physikalischen        Prozeßmäßigkeiten/Gesetzmäßigkeiten.


3. Ideen und morphologische Felder


  Reduzierung: Konzentration (als Gegenbewegung 2. Entropie) wird in den morphologischen

                      Feldern wirksam, gegenseitige Beeinflussungen von Denkprozessen und Denk-

                      polaritäten.


4. Die Weltbild- und Umweltauseinandersetzung


   Reduzierung: Grenzauseinandersetzung mit ideellen Ordnungsmustern

   Ergänzung:    Selbstergänzungstext


5. Weltbildbruch in einer historischen Situation


6. Weltbildbruch, Zivilcourage und Entschleierung der Grenzen der Weltbildhaftigkeit

 

    17. Juni-Text, geschrieben von Wolfgang Fenner, geschrieben mit einer Lehrerin 1992


Zusammenfassung:

1 Jahr nach dem 9. November 1993, dem "Tag der Wirklichkeit":

eigentliche Fazitauseinandersetzung mit dem Geburtsprozeß des Tages der Wirklichkeit


Extrabild: Dokumentation über Texte zum 9. November 1993


Prinzipien und Ebenen der "Chaosordnung"


Metapher: Tanglandschaft


im Symbol der Tanglandschaft

aus der Entropie bekannt Dynamik-Starre (Festigkeit)-Auseinandersetzuung und Ordnungs-

chaos-Auseinandersetzung regulativ: Selbstähnlichkeit, biologische Doppelhelix und chemische

Atomstrukturen

und Gleichgewicht Salz


Dynamik, neue Ordnung und neue Kreativirtät gewonnen aus Polaritäten und Ausgleichs-

prinzip


Neuer Idealismus: Neutralisationsspiegel mit den Augen der Medusa (1. Hälfte) Ambivalenz

bei der Figur der Medusa ursprüngliche Schöpfungsgöttin

Göttin vor der Dominanz des Patriachart, d.h. Macht Partriachart eignet siehe die Macht aus

dem Kopf abschlagen, um sie als Waffe zu benutzen


Neutralisationsweisung des Medusaspiegels zurückgehend zum Mythos


Kraft der Grenze 4. November 1989 was wäre gewesen, wenn man die Grenzen der Welt-

bilder der bürgerlich kapitalistischen Welt gewußt hätte (Zeitchiffren)


Der Mensch bewegt sich in der Umwelt wie der Fisch im Wasser. Sie ist die Bedingung

seiner Existenz. Sein Wohlergehen hängt von ihr ab, er beeinflußt seinerseits ihre Qualität und dies noch ganz unreflektiert, ähnlich wie der Fisch auf seiner Nahrungsaufnahme und seinen  Ausscheidungen die Qualität des Wassers verändert. Als denkendes Wesen sucht er nach einem Verständnis der Welt und seinerselbst. Die Weltbilder sind Spiegel, sie zeigen die

Auseinandersetzungen mit der Umwelt das jeweilige Selbstverständnis ist der Schlüssel

für das menschliche Verhalten in den konkreten Gesellschaften. Aus dem Gegenüber

entstehen Konflikte. Ihre Ursache ist häufig die unterschiedliche Deutung (Spiegelung)

der Verhältnisse und Interessen. Die Ideen haben ein materielles Fundament, sind aber

nicht Teil der materiellen Welt und wirken auf diese ein. Ideen können einen (Solidarität)

oder abgrenzen, deshalb schielt die Eule.


Wirklichkeitsspiegel

der Zukunftsspiegel hängt ins Wasser wird durch die Aktionen - die Installationen - zum Teil

der Umwelt. Die Augen zeigen die Voraussicht und wirken bangend - ähnlich wie die Augen

der Medusa. Das Salz - die Qualität der Wahrheit - wird durch die kristallinen Rauten darge-

stellt.


Ein Wirkungsdreieck verbindet die Ideen, die materielle Welt und ihre Projektionen in den

Weltbildern. Chinesische Bronzespiegel haben auf der Rückseite Dämonendarstellungen

als Symbole einer ... Zerissenheit teilweise charakterliche Wirklichkeit. Die Vorderseite

dient der Selbstbespiegelung, d. h. einer Deutung der Welt und der personellen Premissen

durch das Umdrehen des Spiegels kommen die unpersönlichen Kräfte zum Vorsschein.

Das Bannen und verhärten, das heißt das Absterben einer biologischen Dynamik ist ein

mythologisches Thema bei den Griechen als Medusa im Alten Testament in der Er-

zählung von Frau Loth.


Text zur zweiten Thematik 4. November

Die unterschiedlichen Aggregatzustände sind abhängig von Temperatur und Druck, sie

existieren zwischen meßbaren Grenzwerten. Mit abnehmenden Werten geht Plasma

(im Inneren der Sonne vorhanden) in den gasförmigen Zustand über, bis der nächsten

Grenzwertüberschreitung in der Abkühlung erstarrten Flüßigkeiten kommt der feste

Aggregatzustand, der der kälteste ist.


Die Wechselwirkung von Druck in Wärme ist ein Toleranzsystem.


Die Druckabhängigkeit der Aggregatzustände kann man erleben, wenn man auf einem

Berggipfel versucht,  Kartoffeln zu kochen. Sie werden nie gar, denn der Siedepunkt des

Wassers liegt bei dem niedrigem Luftdruck auch niedriger.


Solche Brüche des Toleranzsystems gibt es auch auf der Sonnenoberfläche mit den

Protuberanzen. In der Physik ist es umstritten, ob es Druckwellen gibt. Sie müßten

eine Raumkrümmung bewirken, wie sie astronomisch in der Nähe der Sonne beob-

achten können. Solche Raumkrümmungen sind die hypothetischen Voraussetzungen

für die morphologischen Felder und Brüche in den Dimensionen können Schwingungen

in Druckwellen übergehen. Dann würden außerordentliche Zustände, bzw. Entwicklungen

möglich.


Die Schwingung ist eine mögliche Form der Entladung der Spannung.


Zu Erfahrung der Wandlung

Die Struktur der Grammatik richtete sich urprünglich nach den Erfahrungen und Bestätigungen

in sozialen Strukturen: die menschlichen Organe sind funktional gleichartig. Bei den meisten

Sprachen werden sie männlichen und weiblichen Tätigkeitsbereichen zugeordnet.

Beispiele: der Mund in den germanischen Sprachen, das Organ des Sprechens, auf dem Thing

führten die Männer das große Wort; der Vormund sprach für die Schutzbefohlenen! - in

den romanischen Sprachen das Organ des Nährens und Fütterns, und deshalb weiblich:

la bouche, brcca.

Die Hand, la main, mama ist für feinmotorische Arbeiten zuständig: nähen, sticken war, und

für die Zärtlichkeit, deshalb in der gesamtindoeuropäischen Sprachgruppe weiblich, bei den

Eskimos, wo die Männer derartige Tätigkeiten ausüben männlich. Der Arm, le braas usw ist

ein Organ der Stärke und deshalb in fast allen Sprachen männlich. Das Auge, lateinisch .......,

französich .......... ist neutrum, weil von beiden Geschlechtern gleichermaßen genutzt, Flüsse,

Seen, Wälder usw waren ursprünglich der Wirkungsbereich von Geistern und Göttern, und

somit man sich menschenähnlich vorgestellt hat, erhielten die Naturbereiche und Objekte das

Geschlecht der Geister und Götter: Nilus, der Nil - Dalubia - die Donau, soll (der Sonnengott)

ist im Deutschen weiblich. Nach der Göttin Suna (Sonne), Luna (die Mondgöttin) ist im

Deutschen der Mond.


Die meisten Sprachen haben eine grammatikalische Dreiteilung der Zeit in Vergangenheit,

Gegenwart und Zukunft. Ursprünglich wurden dafür unterschiedliche Verben verwand.

Im Deutsch gibt es noch Spuren davon: ich war, ich bin, ich werde sein. Diese Zeitworte

wurden in der reflektierenden Sprache in das Regal als Erinnerungen in die Vergangen-

heit eingegliedert. So kennen wir es z. Bsp. ............................................................


Das chinesiche ging den umgekehrten Weg. Aus einer reflektierenden mehrsilbrigen Sprache

wurde in der Hun-Zeit eine in der Regel einsilbrige Sprache mit ergänzenden bzw. erläutern-

den Begleitworten - ähnlich wie bei dem ägyptischen Hyroglyphen. Dahinter steht eine

unterschiedliche Erfahrung mit gesellschaftlichen Strukturen. In China und Ägypten gab es

die zentralisierte hierarchische Ordnung. Jeder Mensch und jedes Ding hatte einen einheit-

lichen Funktionswert. In dem .................................. und alteuropäischen Gesellschaften

hatten Menschen in Dinge ein Wort, der sich auf ein Beziehungsgeflecht bezog.


Der Zeitbegriff der Einsteinischen Realitätstheorie: Zeit, von der man erfährt, .......Zeit, auf

die man einwirken kann, ist das ..............................(grammatikalisch) physikalische Prinzip

bei einigen nordamerikanischen Indianersprachen. Sprache entsteht nicht aus sich selbst, sondern spiegelt ein Milieu wider.


Zu 2 Erfahrung der Ordnung

Die Sprachentwicklung wurde auch von der Schriftentwicklung beeinflußt. Die Hyroglyphen und die chinesische Schrift sind Wort-, Schriftsysteme, sie bestehen aus Begriffszeichen, die gewöhnlich einer Silbe ....................... Zeichen, die auf Anwendungsbereiche hinweisen.

1. ...........................= schön in der ......................


Bei der Umstellung von der Silbenschrift zur Buchstabenschrift gab es einen Bruch: das Denken entfernte sich völlig vom Bild, da die Laute durch wenige zunehmend abstrakte Zeichen dargestellt wurden.


Während Japaner auch ihre chinesischen Sprachkenntnisse die Wandzeitungen der Kulturrevolution entziffern konnten, da sich die japanischen aus der chinesischen Schrift herleitet, ist ein solches quasi instinkthaftes Verstehen bei einer Buchstabenschrift somit nicht möglich.


Bei der Alphabetisierung erhielten die Buchstaben eine Drehung und deshalb ist das Symbolbild nicht mehr zu erkennen.


Ein chinesisches Haus sieht anders aus als ein orientalisches, ähnelt mehr einem Zelt mit leerem

abzuschließenden Teil herum (daraus wurde der Harem!) Und einen offenen - öffentlichen zugänglichem Teil mehr einem Vordach, das vom Pfosten gestützt ist. Das ostasiatische (chinesische) im japanischen Haus ist prinzipiell geschlossen(zumindestens mit Bambusstrich- matten). Das Dach ist spitz mit vorragenden Enden, um den Regen möglichst weit vom Haus ablaufen zu lassen.


Trockenen Wischen ............................................................, nebliger Fluß und See-Klima spiegeln sich in den Hausformen und in der unterschiedlichen Einteilung von privaten und öffentlichen Bereichen. Diese Gewohnheiten gehen auch in das Schriftbild über.


Das Sittenbild wird in einem künstlerischen Kontext nonverbal gespeichert, wenn aleph zu a wird und das Bild-Zeichen durch die Drehung abstrahiert wird, so wandert die Informations-

Speicherung in die andere Gehirn-Hälfte. Das Schreiben in Buchstaben - Schrift verändert also das Denken!


Das Wichtigste  Charakteristikum des Verstehens ist die Klassifizierung nach Prinzipien, die sich aus Erfahrungen in einem bestimmten Milieu entwickelten. Diese Klassifizierung wird auch bei Änderungen des Milieus beibehalten. Wir haben die gleichen grammatikalischen Einteilungen wie die Germanen, obgleich wir ganz anders leben, d.h. das verbale verfestigt sich zu einer Beschreibung der Welt, die anadorisistisch ist und nur um neue Inhalte ergänzt wird.


Die nonverbale Information ist beliebig praktizierbar und paßt sich im Prinzip allen Sprachen an. Chinesische und japanische Schriften stimmen in mehr als der Hälfte der Zeichen überein.


Sprache, Psychologie zu 3 Erfahrung des Systems

Kinder entwickeln spontane Sprachstrukturen - am deutlilchsten dort, wo sie unbeaufsichtigt aufwachsen wie die Sklavenkinder in der Karibik und ihre Vertrauensansprechpartner auf

Hawai. Trotz der unterschiedlichen Herkunft (Afrika, Ostasien) entwickelte sich ein einheit- liches "..........................." Sprachmodell.


In jeder Kultur- und Sprachgruppe gibt es eine Spannung zwischen der spontanen Sprach- schöpfung, der Kinder und dem grammatikalischen System der Eltern bzw. Lehrer. Aus dieser Spannung resultiert die Sprachentwicklung, die unablässige Umwandlung der Sprachmodelle und Klassifizierungsraster. Nur in dem die Symmantik in jeder Generation "......................." wird, finden neue Erfahrungen ihren Niederschlag, werden symmantisch verinnerlicht.


B Spannung: physikalisch: die Polarität von  zwei Polen - positiv wie negativ, zwischen denen sich eine Energie-Ladung bewegt - aus in einem Feld oder wie bei der angewandten Elektrizi- tät in einem Draht, der ein Feld zur Endimensionalität verdichtet.


gesellschaftlich: die Gegensätzlichkeit von Bestrebungen und Interessen. Auch hier gibt es Kräfte, die sich "entladen".


Die Schwingung ist eine Form der Energieübertragung von einem Medium in ein anderes - z.Bsp. von einem Musikinstrument in die Luft und von den Sinnesorganen in das Gehirn.

Wahrenwelt: Nebeneinander von Denkmodellen und Organisationsformen, die untereinander Kontakt haben, ohne miteinander zu verschmelzen. Vorraussetzung: unterschiedliche Neigungen und Interessen, Anpassung an unterschiedliche Umwelten Beeinflussung durch unterschiedliche Traditionen.


Notwendigkeit: Wahrheit ist prinzipiell nicht beweisbar, Fehler erweisen sich durch das Scheitern. Es muß eine Pluralität von Modellen geben, damit immer wieder einige scheitern können, ohne daß die Menschheit insgesamt gefährdet ist.


Unterschiedliche Wirklichkeiten ergeben sich aus unterschiedlichen Denkweisen. Bei den meisten Hochkulturen sind diese schriftlich dokumentiert. Bei anderen z. Bsp. in Peru und Nordamerika (insbesondere bei den Mays) durch Bildprozesse, die gilt auch für den fort- schrittlichen Orient. Man kann diese Denkweisen aus den Bildprogrammen und Bildkoplexen rekonstruieren, nicht aus einzelnen Symbolen. Denkweisen sind Strukturen, sie können nur in Kombinationen von Bild-Themen dargestellt werden.


Die Gefühlswelt ist eine Konstante, die durch die Denkweisen verbogen wird, und die verschiedenen Stufen des Denkens, die in gegenüber ................................................

auf einer schrägen Fläche mit Balken und Dellen verbindet. Die räumliche Krümmung resultiert aus den Spannungen zwischen den unterschiedlichen Ausrichtungen der Denkweisen. Diese schräge Fläche ist eine Art Membrane, die zwischen den Gegensätzen vermittelt, eine dynamische Toleranz. Die Dellen sind quasi schwarze Löcher, in die immer wieder Energie hereinströmt. Wo bleibt sie? Vielleicht entläßt sie sich in einer zusätzlichen - nicht wahrnehm- baren Dimension, die wir im Modell als Sprache darstellen.


Zu Steven Haweking

Die Druckfestigkeit ist ein Strukturproblem. Festes Material bricht bei unterschiedlichem Druck je nach den Zellstrukturen (bei organischem Material wie Holz) und den kristallstrukturen (bei Metallen und Steinen). Es gibt auch bei den Gesellschaften ein unterschiedliche Drucktoleranz je nach den Denk- und Organisationsstrukturen.


Mit der Symmantik haben wir die Dimensionalität der Welt kenntlich strukturiert. Zwischen den künstlichen semmantischen Ordnungen den Wahrnehmungsdimensionen, und den natürlichen Dimensionen entwickelte sich eine Kluft. Wie sieht die Kluft aus, was passiert in ihr, könnte eine andere Wirklichkeit entstehen aus der Wechselwirkung zweier Dimensions- Orientierungen?


Die Drei Gegenwarten                                           20.09.1994 Steinborn


Unterschiedliche Bewertung der Systeme, die da entstehen und ihrer zur Entscheidung.


Starrer Teil

Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

Beweglicher Teil

Drei unterschiedliche Gegenwarten


Unterschiedliche Wirklichkeiten kann man nur aus unterschiedlichen Denkweisen entwickeln. Programme (Modelle)  Erklärungsmodelle

Gefühlswelt - Gefühlsflächen (Dellen und Erklärungsmodelle bis heute und jetzt)

1. Artifizielle - Wunde bis jetzt

2. erste Gegenwart, die zwei Möglichkeiten darauf einzugehen oder wie gehe ich damit um, d.h. das Wechselspiel der Realität starr und einseitig bis zur Entscheidung


Was ist die Art von Knetprozeß, der da entsteht? Sind da die zwei Wirklichkeiten, zwei unterschiedliche Resonanzkörper d.h.(die Schwingungen sind anders) Haweking? Könnte durch Einseitigkeit eingeleitet worden sein, quasi eines Naturgesetzes folgend verfestigt  zwischen, dieses ist aber durch eine Widerstandsauseinandersetzung eine Art höherer Qualität von Naturgesetzmäßigkeit entstanden. (Denkender Organismus). Ist die zweite künstliche Wirklichkeit aus einer entgegengesetzten Schwingung, die auf eine Selbstorganisation von Selbstregulation im Toleranzbereich von Widerstandsverhalten Balance suchend dem gegenüber eine Verhärtung entstanden ist, was mit einer Widerstandsenergie zu tun hat.


Ergänzung: morphologische Strukturen, gestaltgebene Energie in gekrümmten Raum können Strukturren - die Energieform dort hingelangen reflektiert werden - ab der 5. Dimension- Reflexionen = Widerstandsauseinandersetzungen


Der Druck krümmt die Masse, Gleichgewichtssystem (Zwischen Druck und Wärme)


Es gibt feste Brüche - das es bricht - Schwingungen durch Resonanz, flüssigen Schwingungen, Wellenschwingungen


Gasförmigkeitsstand gibt es Wellen und Partikel, Schwingung - Plasma, Partikel, die sich explosionsartig entladen ganz nur unter extrem starken Druck existieren.















Hat uns Gott den Auftrag zu einer Kultur der Leere gegeben?

Die Begehbare Arche, ein symbolisches, gleichnishaftes Schiff, das im Eismeer liegt, aufgelaufen, mit gestrandeten Menschen, Strandgut in einer unwirtlichen Eislandschaft.  Noch ist die Arche begehbar! - Hindern uns daran die verhaltens-

biologischen Grenzen?


Wie das Bild „Eismeer“ von C. D. Friedrich ein vielschichtiges Sinnbild für den Zu­stand einer sich immer mehr von Verbindlichkeiten und Ernsthaftigkeiten entleerenden Kultur darstellt, könnte es auch heute eine sinnbildliche Darstellung der Gegenwart sein. Die Deutung der Katastrophendarstellung läßt drei Varianten zu:


1. Katastrophendarstellung: Die siegreiche, todbringende Schicksalsmacht Natur

2. Das Gleichnis natürlicher Ewigkeit: Der zum Naturtempel werdende Eisberg

3. Das Gleichnis zur allgemeinen Erstarrung in Deutschland zur Zeit der

   Restauration: Der Schiffsuntergang als allgemeines Begräbnis der Freiheitsidee


Ritualisierte Spiele und Inszenierungen (wie z. B. die die Realität kaum noch erfassen könnenden Expertendiskussionen) und die durch Verdrängung und thematische Unter­belichtung globaler Probleme gekennzeichneten Verpackungsmechanismen bestimmen den sozialen und ökologischen Umgang auch im deutschen Jetzt. Ob im (Frei)Raum der Kultur ein Refugium der Vernunft vorhanden ist, kann gefragt werden. Anzuneh­men ist er nicht unbedingt. Ist nicht auch dieser Bereich in der Gegenwart vom Öko­nomischen dominiert und damit in eine Verpackungskultur der verschleierten Leere mutiert? Und ritualisiert in den verfestigten Zugangsformen des konsumtiv-kontem­plativen Ergötzens, der Verdeckungsuniformen der Lebensstiladaptionen, des Vorhan­denseins einer strukturellen Gewalt und der um ihrer selbst willen ablaufenden Aus­einandersetzungszusammenhänge ohne praxis- und gesellschaftsrelevanten Bezug. Kurz:


Kultur um der Kultur willen als letztes Überbleibsel der Aufklärung, in dem die Vernunft allenfalls noch als Apellinstanz fungieren darf


Die Künstlergruppe „Kollektive Kreativität“ meint nein, nicht unbedingt. Wie die Kunst als Kulturbereich in C. D. Friedrichs Bild eine vielschichtige Momentreduktion schafft, kann auch heute die Kunst wieder die künstlichen Verfestigungsschichten kenntlich machen und in Frage stellen. Zunächst muß sie dazu aber einen Moment des Bewußtwerden der eigentlichen Leere schaffen, eine Art weißes Blatt (und Spiegelbild) in den Raum-Zeitkontext legen. Wir fordern deshalb auf, zu Beginn der Veranstaltung 1 Minute innezuhalten, um den selbstzerstörerischen Charakter unseres jetzt dominierenden Systems zu erfahren. Erfahren werden soll besonders, mit welchen Grenzen die eigene Zugehensweise einer neuen qualitativen Dimension der Probleme gegenübersteht.



Und erfahren werden soll die Kunst als paradigmatischer Raum der Leere und ihre mögliche „Hebammenfunktion“ zur Annäherung an die dynamische Ambivalenz von Grenzbereichen, Netzwerkstrukturen (mit dem ihr adäquaten „Meßapparat“ der Inter­disziplinarität) und Integrationsbeziehungen. Aus ihr abgeleitet wird, auch aus der per­sönlichen Erfahrung des Künstlers Wolfgang Fenner in diesem Wissenschaftsbereich als Initiator des Studiengangs „experimentelle Umweltgestaltung“ an der Kunsthoch­schule Braunschweig (1976), die Forderung nach einer Neupositionierung der Ästhe­tik als inhaltlicher Grenzwissenschaft zur Erforschung der Bedingungen von Ganzheit­lichkeit. Mit einem implizit zugrunde gelegten erweiterten Kunstbegriff (im Sinne von J. Beuys) erfordert diese Neupositionierung einen neuen Erwerb der handwerklichen Fähigkeiten, z. B. durch Erlernen der Grundlagen von Synergiebeziehungen, Asyme­trien, Bionik und Strömungsbeziehungen.


Gleichzeitig soll aber auch ein Impuls erzielt werden, um Starrheit nur als polares Gegenüber von Bewegung und die Vernetztheit von Beziehungsstrukturen in der Ge­sellschaft erfahrbar zu machen. Durch das Frage-Antwort-Paradigma (vorgestellt 1993 bei der Aktion „1000 Tapeziertische“) soll eine Bewegungsdynamik freigesetzt wer­den, deren Energie in den Zukunftswerkstätten zur Arche das Lösungsmodell des my­thischen Symbols des gordischen Knotens in eine Selbstorganisation aus der Ein­sicht in die Selbstähnlichkeit der Menschheit mit dem sie Umgebenden übersetzt.


Heißt Zukunft: Der Wille ist noch so frei, das Gegenwärtige ändern zu können ?

Zukunftswerkstatt Humbolduniversität Nr. 2

Das weiße Blatt

Die „Begehbare Arche“

Zukunftswerkstatt Humbolduniversität Nr.1

Künstlergruppe „Kollektive Kreativität“

Heißt Zukunft: Der Wille ist noch so frei, das Gegenwärtige ändern zu können ?

Frage- und Antworttisch 2:

Vorstellung, Einladung zur Diskussion der zweiten Installation „Das weiße Blatt der Leere und Entscheidung“ und Einladung zum Eingreifen in das Gespräch

Gott gab uns nicht den Auftrag, die Arche zu bauen

Das Symbol der gesamten Zukunftswerkstätten ist der gordische Knoten. Er ist als dreidimensionales Abbild die Restituierung dieses mythischen Symbols und fordert einen neuen Umgang mit ihm heraus. Die Zerschlagung ist ein veraltetes Lösungsmo­dell, ähnlich der Kernspaltung zur Energiegewinnung.

Aus synergetischem Blickwinkel repräsentiert er eine Beziehungsstruktur, die frucht­bar gemacht werden soll, die nicht zerstört werden darf, sondern die nachzuvollziehen und zu durchdringen ist.


Zukunftswerkstätten zur Arche

1. Das Haus – Begegnungsstätte für Kindheit e. V.

Kunst- und Forschungsreihe „Zukunftswerkstatt“ zum Klimagipfel (Die. 19.00 Uhr)

weitere Veranstaltungen:

Tagung: „Kindheit – Künstler – Kind, Natürlichkeit und Künstlichkeit“

Ausstellung: „Alltägliche Gewalt – Mensch und Natürlichkeit“ (1. Nov. bis 10. Dez.)


2. Humboldt-Universität:

„Die Wüste in uns – der fortgesetzte Traum der Vernunft“ (Teilnahme an der Veran­staltungsreihe zur Klimakonferenz durch Ausstellungsinstallationen „Frage-und Antworttisch zu allen Tabuthemen und Forderung zum gemeinsamen Erleben“, jeden Do. 18.00 -20.00 Uhr)


3. Haus der Demokratie (Saal):

„4. November 1989/94 – jetzt haben wir die Erfahrung. Nicht erwünschte Einmi­schung in die inneren Angelegenheiten“ anläßlich der Alexanderplatz-Demonstration. Hierbei wird die Gegenwart angehalten durch eine Zukunftsprojektion der Vorherse­hung. Ausstellung: "Zeitchiffren" - Veröffentlichung des Gesetzes „Kraft der Grenze“

Vernisage, Diskussion, Sofort-Theater, Videoinstallation, Tanz, Musikimprovisation (beteiligt Künstler aus „Das Haus e. V.“ u. a., Beginn 14.00 Uhr, voraussichtliches Ende 23.00 Uhr)


4. Erste Bucher Zukunftswerkstatt:

Wochenendseminar zum Thema „verhaltensbiologische Grenzen menschlicher Über­lebensfähigkeit“ (12./13. November 1994)

Ausstellung „Hoffnung, Rückspiegelung aus der Zukunft“, künstlerische Arbeit zur Grenzsetzung der Verhaltensforschung (von November bis Dezember)


5. !!!Gesucht!!!        Ausstellungshalle für die begehbare Arche

                                (Zukunftswerkstatt des Handwerksbereichs):

Umsetzung der Erkenntnisse aus den Zukunftswerkstätten in Objekte, Raumenviron­ments und die Fertigstellung der Wanderausstellung „Die begehbare Arche“


Künstlergruppe „Kollektive Kreativität“

Die Schaufensterlandschaft


Das Schaufenster des Menschen, wobei für mich der Innenraum - dieses Material des Sozialen Organismus - die innere Natur des Menschen darstellt


Dieser Raumkörper als Ganzes und als Kleines in seinen Installationen, diese Art von Skulptur einer inneren Landschaft zu einem bestimmten Thema bestimmt


Dieses deutlich zu machen, müßte man sich vorstellen, daß man auf Erde geht, wobei in dieser Landschaft die Installationen und Schaufenster eine Art ökologische Nische zu einem Bereich (die mögliche inhaltliche Erarbeitumng) darstellt


Diese Art von Landschaft findet sich nach meiner Meinung im Inneren des Menschen, wo eine Abbildung - beispielsweise in Nachtträumen - vergleichbar ist


somit steht die Ausstellungslandschaft stellvertreterisch für eine Auseinandersetzung, die im Organismus tagtäglich abläuft


Das Schufenster somit die äußerste Mauer, Grenze der inneren Natur (doppeldeutig) des Menschen zur Außenwelt (Umwelt) darstellt


Diese Mauer der Abgrenzung nach außen sowie innen hat hier also fünf Schaufenster, diue Schaufenster des Menschen in seiner Wunde, was die Problematik zukünftiger Lösungsideen beinhaltet, wo ein Umdenken (Schulungsmaßnahmen) dringend erforderlich sind


Diese Grenze stellt eine Abwehr und Aufnahmebereitschaft des Menschen, wie er sich symbolisch, beispielsweise Nahrung aneignet. Hierfür stehen diese stellvertreterisch.


Die Schaufenster somit in ihrer HIntergründigkeit für die Wahrnehmungsproblematik stehen


Durch diese Auseinandersetzung der Durchlässigkeit auch hier Abbild und Spiegelbild schon im Krankheitsbiel des Organismus eeinschließlich des Organismus findet. Es sin die Krankheiten dieser äußersten Grenzauseinandersetzung in diesem Bereich, dre Hautkrebs, Immunschwäche (als Abwehrkrankheit oder Aids) anzusiedeln ist im Organismus steht hierfür das Ozonloch, sogenannte Naturkatastrophen wie die Errosionsveränderungen


Somit stehen die Schaufenster spiegelbildlich für jetzige Krankheiten des Organismus - einschließlich auch des sozialen Organismus, also die gesellschaftlichen Strukturen und Systeme, die diese zerstörerischen Kräfte geschaffen, sowie zugelassen haben.



Schaufenster Nr. I


Titel: Das Sühnefenster des Menschen durch seine Natur


Erde mit Bauschutt (mutter Erde, Mutterboden) des Menschen in oder durch seine Natur


Auf selbigem liegt Rote-Kreuz-Decke, ein Oberbett - aufgerissen, blutig darauf ein Stein mit Holzspachtel. Desweiteren eine Gießkanne mit Verband (blutige Elastikbinde und Pflaster) - erweckt den Eindruck einer verletzten Gießkanne.


Weiter sehen wir ein Gummituch, welches auf der Erde liegt. Auf diesem steht eine kleine Flasche Sekt der besten Qualität, gefüllt mit Quarzsand. Wir sehen Salinensalz, eine Elastikbinde "ungedehnt" und zwei Sektgläser (eines gefüllt mit Salz, welches auf einer Serviette steht, das andere halb gefüllt mit Quarzsand auf dem Gummi liegend).


Ein abgesägter trockener Stock liegt auf einer umgeknickten Ecke des Gummituches.


Was ich als Künstler damit verbinde (Hintergrund):

Die Verletzung der Erde, des Menschen eigener Natur, bewußter zu machen. Das ursächliche Bild - die Verletzung von Materie - wird durch den verletzten Betonstein im Bett ausgedrückt.


Das Material des Betonsteins, seine Zusammensetzung (Sand, Wasser, Zement), stellt für mich eine Zusammenpressung von Naturrohstoffen dar; wobei dies für mich ein Ausdruck von Gewalt ist. Es steht weiter für künstliche Baustoffe (die künstliche Wirklichkeit des Menschen) durch seine Natur zu erzeugen.


Es ist für mich dieser fehlgeleitete materialisierende Prozeß, der hier nicht nur ausgedrückt wird, sondern deren Verletzung ich hier im Schaufenster bewußt machen will.


Das Ziel hierbei ist bewußteren Umgang mit der Materie seiner Transformation/Materialisierung zu schaffen, wobei auch das bewußtere Umgehen - ein Verzeihung sagen, Danke sagen - ein Sühneerlebnis beinhaltet. Deshalb ist der Betonstein in seinem wärmenden Oberbett bedeckt.


Die Gießkanne stellt das verletzte Wasser dar, welches symbolisch für Umweltbelastungen, Verunreinigungen des Rohstoffs und Lebensmittels Wasser steht, das mehr und mehr zum Lebensgift wird.


Die Erklärung ergibt sich durch die Materie, durch die Isolierauseinandersetzung, deren Trennung durch das Gummituch von der Erde zu den Objekten, die darauf liegen und stehen.


Der vertrocknete Stock steht für einen natürlichen Verwesungsvorgang, der durch sein Niederdrücken der einen Ecke des Gummituches seine Macht demonstriert. Diese künstliche Gummimatte (Symbolik des Menschen künstlicher Wirklichkeit) in Bewegung zu setzen, wodurch das eine Sektglas mit dem Sand schon umgekippt sein könnte.


Die Elastikbinde - noch verpackt - steht für eine Hilflosigkeit, Salz und Sektglas - schon leicht schräge - steht für die Bedrohung der Salzwaage des Organismus, was durch dieses Isoliertuch (Stoff, Material, Gummituch) entsteht.


Die Symbolik wäre die Aus- und Eingrenzung des Menschen durch die Auseinandersetzung mit der künstlichen Wirklichkewit, die sich ausdrückt in der Verletzung des Betonsteins und seiner Hintergründe (Materialeigenschaften). Hier die Antwort zu finden.


Weiter stehen Blumentöpfe im Fenster - Symbol von Natur ohne Eingriff des Menschen


Neben der einen Blume sehen wir Blumensamen, um eine Wiese auszusähen, und Pflanzensamen, um Tomaten heranzuzüchten. Diese Tüten sind in einen Stock gesteckt, der auf dem Erdboden liegt, wobei am Ende des Stockes Sand zuerkennen ist, was die Symbolik von Unfruchtbarkeit, Errosinsauseinandersetzungen gegenüber dem kostbaren Mutterboden darstellt. Somit Unfruchtbarkeit entsteht.


Auf dem Gummituch liegt der Werbeprospekt des Grand-Hotels gegenüber dem Haus der Demokratie - für mich eine Symbolik von künstlicher Wirklichkeit.


Schaufenster Nr. II


Titel: Die gordischen Knoten in der Strömungslandschaft


Vier Bronzeplastiken und ein Mauerstein mit Spezialsäge, die in der Lage ist, Steinmaterial zu zerteilen.


Der gordische Knoten ist der Sage nach ein von König Gordius an einem dem Zeus geweihten Wagen angebrachter, unentwirrbarer Knoten. Es heißt, wer ihn löste, dem sollte die Herrschafdt Asiens zufallen. Alexander der Große zerhieb 333 v. Chr. diesen Knoten mit dem Schwert - also eine gewaltsame Lösung (Kopf, Männlichkeit, Verstandeshaltung).


Für mich ist das Orakel eine Metapher dafür, daß der Mensch die Natur in sich hat und außerhalb erleben kann. So ist der gordische Knoten eine Herausforderung, sich dieser Erkenntnis bewußt zu werden, in dem Moment, wo die Botschaft des Orakels erkannt wird, lößt sich der Knoten auf.


In dem Schaufenster sieht man nun den gordischen Knoten (abstrakte Plastik), wie er symbolisch im Wasser liegt. Das Wasser und die Umströmungen und Wirbelbilder stellt hier die Erde in ihren unterschiedlichen Farben dar (Materialien). Die Plastiken werden somit von Wasserströmungen durchspült, bewegt, hin- und hergeworfen. Somit entsteht ein Abbild der Ressonanz. Es sind Abdrücke von Löchern, Verwirbelungen, die durch diese Plastik, die hier zu einem Widerstand wird.


Die gordischen Knoten sind von mir geschaffen worden, um das Gespräch mit dem Wasser zu führen.


Ich habe mich dabei identifiziert, habe versucht zu empfinden, wie das Wasser diese Plastik annimmt. Ich war aber auch die Plastik selber (der Widerstand), die nun das Gespräch mit dem Wasser suchte. Ich stelltee mir vor, welche Veränderungen  sich durch das Gepräch dieser bbeiden Partner auf dem Sandboden in dem Sand abzeichnen. Dieses Strömungsabbild symbolisiert für mich das eigentliche Gespräch, das sichtbar wird.


Es entsteht ein Kommunikationsabbild, was in dieser Formgebung und Struktur zwischen zwei menschlochen Partnern so nicht sichtbar ist, aber stattfindet.


Manche dieser Plastiken in Keramikton übergab ich der Elbe bei Hamburg, wo die Wasserströmungen die Plastiken des gordischen Knotens wegtransportierten zu ihrem Standort, wo ich als Mensch keinen Einfluß mehr darauf hatte.


Dieses Abgeben an die Natuir zurück, das in aller Stille geschah, was für mich Ausdruck von Verzeihumng, Entschuldigung zu sagen beinhaltet, Erfurcht vor der Natur zu üben, was ich als dringend notwendig erachte für den Menschen in seiner Natur zu erlernen.

Es ist die Auseinandersetzung mit dem Individuum Mensch, dem Wasser heute wohl nicht heilig mehr erscheint. Diesen Wasserstrom Elbe somit beispielsweise aus der Flußlandschaft eine Kanalisationslandscaft von zerstörerischen Kräften zu bauen.


Es ist ein Nichtverstehen des Menschen und seiner eigenen Natur, daß er die abgebildeten Strunturen beispielsweise einer Streömungslandschft, deren Formgebung und Gestaltung als eine Art Sprache nicht wahrnimmt, nicht versteht.

So haben fdie gordischen Knoten eine Art Stellvertreter und Vermittlerrolle, die sich zwischren dem Menschen und dem Wasser deutlich macht, Wobei die Wasserströmungen durch die Suche nach Gesprächsdialog darstellen.


Das Gepräch würde einen ganz anderen Verlauf bekommen, wenn ein gradliniger, rechteckiger geometrischer Körper - beispielsweise der Mauerstein im Schaufenster - im Wasser liegen würde. Der Mauerstein würde die Natur deutlichre herausfordern, ihn aufzulösen und zu zerstören.


So hatte ich die Erkenntnis während der Modelierarbeit, da0ß die Natur mit uns eine abstrakte Sprache spricht, die erst einmal nich gegenständlich ist.


Die weitere Erkenntnis dieses Verstehens ist nur durch die Kunst erlernbar.


Dieses Schaufenster der Mystik hat somit die Botschaft für den Betrachter, daß Menschen sich intensiver mit der Mystik, der Spiritualität, griechischer Mythologie und ihren möglichen Weisheiten zur Menschheit, und dem Begreifen von Kräften ihrer Natur- und Harmonieforderungen.


Es ist für mich das Orakel des gordischen Knotens der nur in seiner Auseinandersetzung als Beziehungsknoten lösbar ist, was die Akzeptanz, ein Respektieren von Verbindung, die zwischen dem Menschen und seiner Natur existiert durch die Betrachtung der Schönheit, den Linien, Volumen, Hell- und Dunkelkontrasten, Löchern und Höhlen zu folgen, was hier durch die Bronzeplastik dargestellt wird, nachvollziehbar durch das Anfassen Drehen, die Plastik vorsichtig in die Hand zu nehmen.


Der Ausgangspnkt für diese Arbeit ist dabei, daß der Mensch von der Natur hervorgebracht und nicht gewollt. Hierin liegt aber auch die unterschiedliche Wertigkeit von Fragestellung, was sich ausdrück im Akzeptieren und Respektieren gegenüber der eigenen Natur des Menschen. Das Gegenstück würde aber heißen, daß die Natur den Mensch nich zu akzeptieren oder respektieren hat.


Schaufenster Nr. III


Titel: Die Schönheit der Ordnung


Mach dir die Erde untertan (1. Moses 5, Vers 3) - dieser Ansatz von Ordnungsstruktur - die Natur, diesen Bereich von Wirklichkeit


Hier nun im Schaufenster die zwei Ordnungvorstellungen : der Mensch reduziert auf die Paßhöhlen (als Darstellung von Identitätshöhlen)


Die Paßhöhlen in der Verarbeitung schief, krumm, gebraucht, unterscheidliche Farben, farblcih unterschiedliche Ettiketierungen, die Nähte aufgehend bis zahlenlos


Die Symbolik, diese Art von Individuum (von Hüllen) schön, sauber, ordentlich, aufeinandergeschichtet


Sechs Identitätshüllen übereinander mal sechundfünfzig, schön farblich im Schaufenster gestaltet, die Wasserwaage, das Lot des waagerechten schafft hier die äußerste Ordnung, die Oberfläche noch mal auszuwiegen


Im Bildrahmewn, der nun die Schönheit und Ordnung der Natur ohne Eingriff des Menschen sehen, eine Butterblumenwiese, Pusteblumen, wie man sie aus der Kindheit kennt, die ienen dann so reizen, diese Ordnung der Bedrohung des Windes dann doch künstlich nachzuhelfen


der Sahmen, der der meistens verstörte Gartenbesitzer ärgerte, die sich in ihrem Ordnungsgefühl ihres Garten gestört sahen; der Sahmen nun mit dem kleinen Fallschirm, die Fortpflanzung und Sicherung der Existenz in seiner Massenhaftigkeit somit sicherte


Schaufenster Nr. IV


Titel: Die Unernsthaftigkeit des Menschen


Die Materialien des Schufensters isnd größtenteils altes Spielzeug der DDr, die hier zusammengeschoben sind mittels einer Planierraupe, die ich seinerzeit in dre BRD gekauft habe.


Man sieht weiter eine Mauer, die auf ist und deren Teilstücke für eine neue Schutzmauer einer Autobahn verwendet werden.


Ein großer Warenkorb als die Symbolik der Verführung durch Westimporte in die DDR, die nicht zu verkaufen sind. Dafür steht das Papiergeld und die Euroschecks, die noch eingepackt sind. Weiterhin sehen wir die gläserne Vrepackung des Menschen, Wartburgs zu Kunst verarbeitet, Bäume, die umfallen, und Soldaten der alten DDR-Spielzeugfabrikation zum Vorschein kommen.

Außerdem ein altes Haus und eines , das noch eingepackt ist.


Dieser Eintausch steht für den zusammengefahrenen Berg der ehemaligen DDR und ihrer Werte


Arbeiter- und Bauernstaat


Schaufenster Nr. V


Titel: Schaufenster der Sinnlosigkeit, Dasein, Sinn- und Seinlosigkeit, die Hilflosigkeit gegenüber der Verletzung


Erde mit Bauschutt (Muttererde, Mutterboden des Menschen in oder durch seine Natur).

Im Schaufenster liegt eine Rote-Kreuz-Decke, Mullbinden, drei Gummimatten eingerollt, eine Packung Vlies der Größe 30 mal 40 cm.


Auf der Deckes liegen Mullbinden - überquellend, 40 bis 50 Stück -, ein Antragsformular des Roten Kreuzes DDR und ein Brief an das Rote Kreuz DDR, Hagenow.

In der Mitte des Schaufensters, feisäuberlich sortiert, Elastikbinden, 2 m mal 12 cm, EVP 1,65 M, mehrere Verbandspäckchen mit zwei Kompressen, BW 5 m mal 20 cm, EVP 1,70 M, Verbandpäckchen mit zwei Kompressen, BW 5m mal 10 cm, EVP, Verbandverpackung, 4m mal 8 cm breit und Verbandverpackung, 3 m mal 6 cm, EVP 0,57 M, 10 Jahre Haltbarkeit, Baumwolle dampfstilisiert, 5 Jahre verwendbar.


Die Idee ist es, die Hilflosigkeit mit diesem Verbandsmaterial symbolisch gegenüber den Verletzungen des Menschen in seiner Natur bewußt zu machen. Es ist die Hilflosigkeit, daß auch das Rote Kreuz gegenüber der Verletzung der DDR in ihrer inneren Wirklich hilflos ist. Dieses steht symbolisch aber auch für den ganzen Planten Erde, wo menschliche Ideen kein Verbandsmaterial liefern können.

Schaufenster Nr. I


Das Sühnefenster des Menschen durch seine Natur


Die Verletzung der Erde dargestellt durch den verletzten Beton-Stein im Krankenbett. Beton, ein künstlich hergestellter Baustoff aus Sand, Zement und Wasser (plus weiteren Bauchemikalien), steht für die synthetische Wirklichkeit des Menschen.


Es geht um einen bewußten Umgang mit der Materie, ein "Um-Verzeihung-Bitten", ein "Danke-Sagen" gegenüber den transformierten Rohstoffen, in diesem Falle Sand, Zement und Wasser, die quasi gewaltsam als Beton zusammengezwungen werden. Ein wärmendes Oberbett soll dem Beton-Stein Linderung bringen.


Die verbundene Gießkanne steht für verletztes Wasser, der verunreinigte, mittlerweile häufig bereits vergiftete Grundstoff allen Lebens, das Lebens-Mittel schlechthin, das zum Lebens-Gift zu werden droht.



Schaufenster Nr.II


Titel: Die gordischen Knoten in der Strömungslandschaft (Vier Bronzeplastiken und ein Poroton-Stein mit Spezialsäge)


Der arme Bauer Gorgios wurde auf wunderbare Weise König von Phrygien. Zum Dank weihte er dem Zeus seinen Ochsenkarren, dessen Joch und Deichsel auf besondere Art miteinander verbunden waren. Ein Orakel verkündete, daß derjenige, der diesen Knoten zu lösen vermöchte, Herr über ganz Asien werden würde. Als Alexander der Große Jahrhunderte später kurzerhand den Knoten durchschnitt und sein Heer in der Stadt Gordian auf die Eroberung Asiens vorbereitete, machte er mit dem alten Glauben ein Ende: Er setzte die Macht des Schwertes über die Macht der religiösen Mysterien.


Die gewaltsame Tat Alexanders steht stellvertretend für verstandesmäßige, männliche `kopfmäßige' Problemlösungsstrategie.


Das Schaufenster zeigt einen anderen Umgang mit gordischen Knoten. Sie werden von Wasser umströmt (dargestellt durch ein anderes der vier Elemente, der Erde), wobei Wirbelbilder um sie herum entstehen.


Die gordischen Knoten sind geschaffen worden, um des Gespräch mit dem Wasser zu führen. Sie spielen dabei eine Vermittlerrolle zwischen Mensch und Wasser, wobei die Strömung die Suche nach Dialog darstellt, "Ich habe mich dabei mit dem Wasser identifiziert, habe versucht zu empfinden, wie das Wasser diese Plastik annimmt. Ich war aber auch die Plastik selber (der Widerstand), die nun das Gespräch mit dem Wasser suchte. Ich stellte mir vor, welche Veränderungen sich durch das Gespräch dieser beiden Partner auf dem Sandboden in dem Sand abzeichnen. Dieses Strömungsabbild symbolisiert für mich das eigentliche Gespräch, das sichtbar wird."

Die Objekte verweisen auf Wirbel, Strömungsformen - vielleicht allgemein: auf eine ästhetische Redundanz, die in der zwischenmenschlichen Kommunikation genauso vorhanden ist, aber nicht ins Bewußtsein tritt. Eine weitergehende Erkenntnis kommunikativer Prozesse in ihrer Komplexität ist nur über die Kunst zu erreichen.


Schaufenster Nr. III


Titel: Die Schönheit der Ordnung


"Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan (...)" (Genesis 1,28), ein Ausgangspunkt von Ordnungssystem gegenüber der Natur als dem Bereich von Wirklichkeit.


Menschen in Hülle und Fülle, 56 x 6 farblich schön sortierte Identitätshüllen im oberflächlich waagerechten Lot.


Am rechten Rand, marginalisiert, die andere Ordnung der Natur, die Ohnmacht der Butterblume, die existenzsichernden Fortpflanzungsfallschirmchen des Löwenzahns, von denen sich unlustige Schrebergartenbesitzer bedroht fühlen.


Schaufenster Nr. IV


Titel: Die Unernsthaftigkeit des Menschen


Die Materialien dieses Schaufensters sind größtenteils Spielzeug aus der DDR, zusammengeschoben von einer in der BRD gekauften Planierraupe.

Die Mauer fungiert zukünftig als Lärmschutzwand einer Autobahn.

Ein großer Warenkorb, Sammelsurium von im Westen unverkäuflichen Waren für den neuen Markt im Osten. Papiergeld und Eurochecks, noch verpackt, Menschen in gläserener Verpackung, ebenfalls unausgepackt - ist der alte West-Mensch der neue Ost-Mensch? Umgestürzter Wald hinter dem Soldaten der alten DDR-Spielzeugfabrikation zum Vorschein kommen.


Schaufenster Nr. V


Titel: Schaufenster der Daseins-, Sinn- und Seinslosigkeit. Die Hilflosigkeit gegenüber der Verletzung.


Erde mit Bauschutt, Muttererde, Mutterboden des Menschen. Eine Rote-Kreuz-Decke, Mullbinden, drei Gummimatten, eingerollt, eine Packung Vlies, Größe 30 mal 40 cm.


Auf der Decke Mullbinden, 40 bis 50 Stück, ein Antragsformular des Roten Kreuzes der DDR und ein Brief an das Rote Kreuz der DDR, Hagenow.


In der Mitte des Schaufensters, sortiert, Elastikbinden, 2m mal 12 cm, EVP 1,65 M, mehrere Verbandspäckchen mit zwei Kompressen,

BW 5 m mal 20 cm, EVP 1,70 M, Verbandspäckchen mit zwei Kompressen, BW 5m mal 10 cm, EVP, Verbandverpackung, 4 m mal 8 cm und Verbandsverpackung, 3 m mal 6 cm, EVP 0,57 M, 10 Jahre Haltbarkeit, Baumwolle dampfsterilisiert, 5 Jahre verwendbar.


Die Hilflosigkeit, mit diesem Verbandsmaterial symbolisch die Hilflosigkeit des Menschen bewußt zu machen. Auch das Rote Kreuz gegenüber der Verletzung der DDR in ihrer inneren Wirklichkeit hilflos. Symbolisch auch für den ganzen Planeten Erde, wo menschliche Ideen bis jetzt kein Verbandsmaterial liefern können.


Rauminstallation 1


Objekt 1:         Ungebrauchter Spaten


Schaufenster I von innen


Objekt 2:         gebrauchte Harke im Gebrauchs-/Berührungsbereich

           vergoldet


Objekt 3:         Rohrstock (Störung)


Objekt 4:         Ritualinstrumente der Ab- und Ausgrenzung

(5-teilig)

           I)         gebrauchter Spaten im Gebrauchs-/Berührungsbe-

                       reich vergoldet, in Verwesung übergehend


           II)        Blindenstab


           III)      Zeigestab


           IV)      Der Stab


           V)        Der Macht-Stab


Bilderrahmen 1-3: Die archäologische Wunde der Demokratie


           1.         Durch diese hohle Gasse wird er kommen


           2.         Die Anbetung der vergoldeten Idee


           3.         Midas, die vergoldete Erde


Objekt 5:         Das Götzenbild (der vergoldeten Idee)


Objekt 6:         Das Daseinsschiff in der Ausgrenzung des Jetzt

(5-teilig)

           I)         Das Lebensschiff


           II)        Der Kult-Stab


           III)      Quarzsand


           IV)      Salinensalz


           V)        Modellhaus, 1 qm² Eigentum


Schaufenster II von innen


Rauminstallation 2


Objekt 1:         Identitätswand, 154 Paßhüllen


Objekt 2:         KZ-Hügel mit Wiederinstandsetzungsisolatoren


Objekt 3:         Anschauungswinkel


Schaufenster Nr. III von innen;


           dazu rechts: aufgestapelte Paßhüllen jederzeit

           wieder gebrauchsfähig


           dazu links: Tomatenpflanzen in Verwesung


                       Bild 1: 1. Frost

                       Bild 2: 2. Frost


6 Bildrahmen:

           "Die Wirklichkeit der Natur ohne Eingriff des

            Menschen (die Falle)"


           Bild 1: Das Netz der Falle


           Bild 2: Die Beute in der Falle


           Bild 3: Die Konstruktion des Netzes


           Bild 4: Die Schönheit der Falle


           Bild 5: Die Wahrnehmung von Falle (wie sieht

                       die Beute die Falle)


           Bild 6: Die vergoldete Falle


Rauminstallation 3


Titel: "Das neue Deutschland Nr. 3/93"


1. Objekt:        Tafelbild: "Der Eiserne Vorhang als Staumauer"

                                   Juli/August '89


2. Objekt:        Identitätswunde

(3-teilig)


           I)         Trage mit Kleid; Deutschlandfahne;

                       fasse in deine Wunde!


           II)        Fötus 12 Wochen alt, gemalt September '89


           III)      die Liege der zerstörten Hoffnung


Schaufenster V von innen


           dazu rechts davon: Krankenzimmertisch mit Stuhl,

           vertrocknete Blumen, Gästebuch mit Buntstiften


Schaufenster IV


           rechts davon: Siebdruck "Der weiße Strich", ein

           Plakat zum neuen Nationalfeiertag 1990


           links davon: Tafelbild "Gradlinigkeit in der

           DDR-Landschaft 1990" (mit Fotodokumentation)


Rauminstallation 4


Titel: "Die soziale Plastik und ihre Materialien"

             (3-teilig)


           I)         Das Urmaterial Ton und seine Pflege


           II)        Rumpelstilzchen oder Mystik der Wärme,

                       Illusion der Goldsuche


           III)      Begriffswand

BESCHREIBUNGEN

Rauminstallation 2

Objekt 2:    KZ-Hügel mit Widerinstandsetzungsisolatoren


Herantasten


Doch steht auf der Turm Berg-Hügel - Stellvertretersicht im Sozia­len Organismus - die latente Bedrohung - von Gewalt und seinen psychologischen Abgrenzungen und Interessen in anderer Form wie diese Winkel mit gleicher Funktion - diese wird noch symbolisiert durch die gebrauchten Isolatoren - im roten Eimer (d.h. rote War­nung) - die jederzeit wieder auf die Winkel geschraubt werden kön­nen, um die alte Funktion wiederherzustellen


Geschichte der mit Isolatoren bestückten Eisenwinkel


Diese Winkel waren an den Pfählen und Toren des Sperrzauns der zweiten Grenzlinie an der ehemaligen DDR-Grenze angebracht. An der unteren Reihe der Isolatoren war nicht - wie man eigentlich anneh­men könnte - eine elektrische Leitung befestigt, sondern ein ein­facher Signaldraht, der in die jeweiligen Wachtürme führte. In diesen Wachtürmen hing an dem Draht eine Signalglocke, die bei Be­rührung des Drahts klingelte. Auf diese simple mechanische Art und Weise wurden die Wachsoldaten auf Flüchtlinge aufmerksam. Die Man­gelwirtschaft des SED-Staates machte also auch im Bereich diese perversen Grenzsicherungssystems erfinderisch.

Die Eisenwinkel dieser Ausstellung stammen aus Zarenthin, dem ehe­maligen Grenzkontrollpunkt der DDR auf der Transitstrecke Richtung Hamburg, wo ich sie kurz vor dem Verschrotten retten konnte.


Meine persönlichen Erlebnisse und Prägungen im Umgang mit dem Grenzsystem


Auf vielen, vielen Reisen nach Berlin (damaliger Wohnort Hamburg) erlebte ich immer wieder den Grenzübertritt. Sofort nach der Gren­zöffnung beschäftigte mich daher immer wieder der Charakter des verwaisten, jetzt zum Abriß bestimmten Kontrollpunkts und der sei­ner Bewacher. Die bei den Transitreisen durch die Gestaltung des Sicherungssystems und das Personal (die Menschen) erlebten Ängste und Bedrohungen, ließen mich schon in dieser Zeit Gedichte schrei­ben und Bilder malen.

Der Umgang mit diesem Geschichtsmaterial in der Jetzt-Zeit


Als es um 1990 möglich war, sich das "Handwerkszeug" dieses Grenz­sicherungssystems genauer anzuschauen, überraschte mich die nun zu gewinnende Selbsterkenntnis, daß die vielen Grenzbesuche und Tran­sitfahrten zu manchem Fehlurteil und zu mancher falschen Einschät­zung führten, und deren Korrektur jetzt sinnlich zu erfahren war.


Das einfache Prinzip der Signaldrähte an den Isolatoren der Eisen­winkel beipielweise löste bei mir - ohne nähere Kenntnis des wah­ren Funktionsmechnismus - den Eindruck vom KZ DDR aus. Es war wohl das Bild (und Wissen) vom KZ Dachau mit den Hochspannungsdrähten am Lagerzaun, in den sich KZ-Insassen wegen ihrer Hoffnungslosig­keit sogar hineinwarfen, das ich dabei im Hinterkopf hatte. Nach Entdeckung des Bluffs kam mir der Gedanke, daß dieses bedrückende Erleben des anderen deutschen Staats von seinen Machhabern psycho­logisch durchaus gewollt war. Als BRD-Bürger stand ich unbewußt immer unter dem Druck, dieses Gefängnis, dieses Lager verlassen zu wollen/zu müssen. Dadurch kam innerlich eine Abgrenzungsmauer zu­stande, ein durch persönliche Schuldgefühle entstandenes Verdrän­gen der Lage der "Brüder und Schwestern", ein Ausgrenzen und Hinnehmen ihres Unterdrücktseins, statt eines Überschreitens dieser Grenze oder Sperre durch verstehende Solidarität (im Gegen­satz zur leerformel- oder worthülsenhaften Solidarität der "Deutschland-einig-Vaterlands"-Verteidiger).


In der Ausstellung des Jetzt soll der Hügel deshalb bewußt Asso­ziationen an die Berge und Ballen von Haaren, Knochen und Klei­dungstücken aus KZs wecken. Er soll ein Mahn- aber auch ein Denk-Mal sein, der die Überprüfung des eigenen Umgangs mit Unterdrückten/Ausgegrenzten einleiten oder spiegeln soll


Rauminstallation 3

Das neue Deutschland Nr.3/93

1. Objekt:    Tafelbild: "Der Eiserne Vorhang als Staumauer",

                         Juli/August '89

                          

2. Objekt:    Identitätswunde


Herantasten


Es ist die Herausforderung, die Kunst hier anzufassen - die Nähe des Spiegels - durch Herangehen - seine Spiegelbilder -

der Hände - die Füße auf dem Boden spiegeln sich wieder - der Krankenstuhl lädt ein - sich zu setzen - den Kranken sich näher anzusehen - im Spiegel findet sich immer wieder eine andere Wirk­lichkeit


Die einzelnen Materialien


die Bahre ausgeklappt - das Kopfkissen nach oben - die Deutsch­land-Fahne - umklammert von beiden Seiten, wo sonst ein Lebewesen festgezurrt wird - hier die Deutschland-Fahne - das Bett, ein Krankenbett - Operationstisch



Das Objekt


Wenn man in die Mitte der Deutschland-Fahne greift, kann man einen Spalt der Bahre spüren. Es ist das "Fasse in meine Wunde".  

Eine andere Möglichkeit sich über das Tastorgan Hand zu erleben sind die unterschiedlichen Schichten (Materialien) auf dem Kran­kenbett. Dabei greift man real zwischen Spiegelpyramide und dem waagerechten Bett und dreieckig gespiegelt im Spiegel in die Wunde. In der eigentlich gerade (in sich ruhend) auf dem Boden stehenden Pyramide erscheinen zudem die eigenen Füße wie auf einer abschüssigen Ebene.

In ihr, die das Bett durchstößt, entstehen unterschiedliche Wirk­lichkeiten, Spiegelbilder. Gerade um dieses Durchbrechen der gera­den Linie, um diese Spitze siedelt sich die Auseinandersetzung mit den ebenfalls durchbrochenen unterschiedlichen Schichten an - er­fahrbar durch die eigenen Hände.

Die Schichten selbst bestehen im untersten Teil aus einer grob ausgesägten Holzplatte, darüber aus einer Gummimatte, und ganz oben liegt ein Bettlaken. Zwischen Holz und Spiegel tut sich ein 2-3 cm breiter Spalt auf.


Das gesamte Objekt bilden drei Hauptinstallationen:


I) Trage mit Kleid; Deutschlandfahne; fasse in deine Wunde


Das erste Objekt bildet die an der Wand lehnende Trage oder Bahre mit der Deutschlandfahne, die als Kleid zu sehen ist. Die Laschen, die normalerweise zum Festgurten eines menschlichen Patienten be­stimmt sind, umfassen dabei diese Fahne mehr liebevoll.


II) Fötus 12 Wochen alt, gemalt September '89


Das Bild über dem Bett - in der Mitte der Pyramidenspitze - zeigt einen Fötus in seinem Schutzraum, der Gebärmutter. Deutlich er­kennbar sind die unterschiedlichen Schichten der Plazenta/Bauch-

decke der Mutter.

Das Bild selbst steht symbolisch für Geborgenheit. Geschützt zu sein - das Positivum der Installation und gleichzeitige Metapher für die aufkeimende Hoffnung eines neuen, demokratischeren Deutschlands im Einigungsprozeß bildet den Gegensatz zur Brutali­tät des Krankenbetts, das eigentlich dem Verletzten, Hilfsbedürf­tigen Nestwärme geben sollte.

Das ganze Bild steht somit doppeldeutig in dieser Installation.


III) Die Liege der zerstörten Hoffnung


Die dritte Hauptinstallation ist das erwähnte Krankenbett mit un­terschiedlichen Isolierungsschichten, die in der Mitte durch die Spiegelpyramide durchbrochen werden. Das Bett wird "befleckt" durch Blut auf dem Gummituch, aus einer Packung verstreutes Salz, Quarzsand auf dem weißen Bettlaken und einer Nierenschale. Diese Nierenschale - gefüllt mit ausgepackten, aber unversehrten Ela­stikbinden, einer Schere und einer Babynuckelflasche - symboli­siert für mich für die Hilflosigkeit von Operationsbesteck, die Verletzung/Wunde zu heilen. Die mit Rinderblut gefüllte, noch ver­schlossene Flasche steht dagegen dem Heilungsprozeß zur Verfü­gung.

Zum Bett selbst: Das Gestell ist dreckig, rostig (verwesend), und damit der Zerstörung durch die Zeit anheimgegeben. Am Tropfgestell ohne Tropf hängt ein Strick mit einer leichten Schlingenbildung - ein Strick zum Sich-Aufhängen. Dazu am Kopfende ein sauberes Vlies, hochgestellt.

Vor dem Bett steht ein Stuhl, der dazu einlädt, sich zu dem Kran­ken zu setzen und ...


Als weiteres gehört ein Eimer zu dem Objekt, den ein Brei von zer­mahlenen Stasi-Akten füllt. Dieser Brei hat einen Trocknungsprozeß durchgemacht, der durch einen Duftgrenzraum zwi­schen Eimer und Wand zu bemerken ist.

Vervollständigt wird das Objekt durch einen Waschmittelkarton (Euronorm 5D, violett, in der Mitte mit einem hellblauen Streifen) mit einer leicht abgerissenen Ecke . Er ist ein Symbol für Form, Einheit und Verpackung.


Insgesamt setzt sich das Objekt mit der Wunde/Identitätswunde des Menschen in der heutigen Zeit auseinander. Deutschland fungiert dabei aber auch als Stellvertreter des gesamten (gestörten) Orga­nismus der gesellschaftlichen Kräfte im Raum.


---------------------------------------------------------------------

1. Frage und Antwort Paradigma zur inneren - Mauer (Vorstellungs - Termin 13 August 98) historischer Hintergrund des Mauerbaus.

3. Die Zusammenhänge mit der Evolutionsdynamik und Toleranzraum-und Kunst als Realitäts- Erfahrung!


A. Der virtuelle Mensch (als Seelen losen Menschen ) in seinen Hilfs- Konstruktion (was alle Hilfs- Konstruktionen zusammen in der Anwendung ausmacht.) ( dimensions- Struktur und Schwingungs -Viebrationen des Rhythmus und Grenzbereich zum).


B. Das Lösungsmodell der Mensch als Kunstwerk in einer neuen/alten Erfahrungs- Landschaft (neue Gesellschafts- Modelle die Grundlage darstellen und Vorbild werden " lebendigen- Bürger Gesellschaft-- Richard von Weizsäcker), andere Betrachtung der Begriffe: Ästhetik, Kunst und künstlerischer Arbeit (Handwerk der anderen Wahrnehmung von Verletzungen), Erfahrung,Seele,


4. Wer stellt es vor: - Kollektive- Kreativität als Künstlergruppe.


5. Finanzielle Absicherung :- suche nach Kunst interessierten?



Die Gliederung des Konzeptes:


1. Allgemeine Bestandsaufnahme

2. Was ist die Arche und sein globales Dorf

3. Die Methode zu diesen inneren globalen Dorf zukommen.


Die drei Teile des künstlerischen Konzepts ( Haupt- Konzept )

die " Begehbare - Arche "Utopie: zur Notwendigkeit des Menschen mit seiner eignen Natur.Eine Fortsetzung der Arbeit ist das Aktions-Datum : 13.8. 1998 - öffentliche Bekanntgabe des Projektes innere Mauer (Fortsetzung der 3 Aktions-Tage (tausend Tapeziertische Aktion zur Solidarität, seiner Anwendung des Frage-und-Antwort-Paradigmas , Mitmenschlichkeit, teilen, Eigeninitiative usw. und praktische Umsetzung der lebendigen Bürgergesellschaft. Die Auflösung liefert dann ein Frage-und-Antwort-Paradigma, das von der Künstlergruppe vorgestellt wird. Die Synthese ist ein Entelechie-Museum.

Hier setzt das künstlerische Projektes an, als Zeit Inszenierung , schafft alternative,  Beispielhaftigkeit der zwei inneren Wirklichkeiten (innere Mauer) wurden zum Vorbild und Untersuchungs- Gegenstand wie konstruiert sich Wirklichkeit nicht nur im nationalen sondern auch im globalen sowie im naturwissenschaftlichen. Die künstlerische Provokation die sich beruft auf wiederum auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, oder Parameter menschliche Existenz und Sicherung vorgestellt wird, (so daß der Mensch auch gar keine andere Chance hat) .


Auch um einen weitere verlorene Chance Deutschlands -Werkstätten -( Demokratie- oder Zukunftswerkstätten und jetzt der Mitmachausstellung   - Expo: Motto " Mensch-Natur-Technik ". als neue riesige Chancen für die deutsche Wirtschaft hervor gestellt wird . ( Lösungs Kompetenz deutscher Wirtschaft vorzuführen). Wie wäre es mit real-existierende Modellen zu Schaffung von neuen Gesellschaft- Formen, neuer Leitbild , Werte und Vernunft Bewußtsein und Ethik Regeln.


Hierzu ist eine Künstlergruppe entstanden, der Name der Künstlergruppe bezieht sich darauf, daß Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Wissenspotentiale Zusammenwirken und versuchen, Kunst und Wissenschaft miteinander zu verbinden.

Text Wolfgang...................................

Die Möbiusschleife der Kunst oder des Menschen mit seiner eigenen Identität (verwechseln / Verkehrungen von Realitäten, durch ein anderes Realitätskonstrukt/ Erklärungsmuster- (einer Begriffs- Akrobatik ) die den Menschen  losgelöst/ raus gelöst hat aus dem Schwingungs - Muster der Ästhetik. Somit eine Selbstorganisation und Rückkopplung mit dem inneren Organismus und äußeren Organismus (Umwelt) verhindert wird.

Zur Theorie der Kunst können wir nur auf einem Umwegen gelangen. beim Konsumenten (dem Menschen innerhalb seiner Natur.) Ästhetische Bedeutung erhält er jedoch erst, sobald er in einem Menschen ein Erfahrung bewirkt. Die Erfüllung , die mit Ästhetik (als Erfahrungsgrundlage) gegenüber Erklärungsmodellen heute gleich gesetzt wird, läßt die Grundelemente, den Ursprungs der Kunst in der menschlichen Erfahrung fliegt aus. Somit steht die Kunst nicht jenseits von Lebens- Interessen, es geht bei der Kunst auch nicht um Wirklichkeitstreue Wiedergabe von Objekte , sondern das Ideen und Gefühle ( durch das innere-modelliert und äußere reflektiert wurden).



Text Fenner Text......................



Die Arbeitsgruppe " Zukunftswerkstatt -kollektive Kreativität"  beschäftigt sich seit Jahren mit einer Theorie der Wechselwirkungen, in Multidimensionalen Räumen , bezogen auf eine bipolare Dynamik und deren Grenzwerte, aus der sich ein relatives Gleichgewicht in der Vierdimensionalität   ergibt.


Arbeitstitel  Museum für die Zukunft Enteledechie

In diesem Museum soll die Entelechie ( Zielgerichtetsein )  als künstlerisches Realitätskonstrukt organischer Systeme in einem Kunst - Forum der Forschung, als Sozialer-Organismus)  erarbeitet werden . In einem Lernritual- Raum wird eine Inszenierung geschaffen,die zeigt ,wie sich ein Realitätskonstrukt  konstruiert .

Dabei erlebt man ,einer Spur nachzugehen , wie es dem alten Leistungs Begriff   entspricht ,wobei ich auf den  historischen Begriff von, leisti " einer Fährte nachzugehen, einer Spur zu folgen " zurück komme.Vom Konzept her soll eine Spur  in einem  metronischen Gitter mit Dimensionskrümmungen  erlebt werden. (ein geistiges und praktisches Lösungs-Modell zur inneren  Mauer ) .



1. der Schöpfungs-Akt (künstlerisches Realitätskonstrukt) des Menschen an sich (virtuellen, ohne Seele) in der Parallelwelt: das Medium der Raumzeit, wissenschaftliche Hilfs-Konstruktionen und ihre Anwendung auf den Parallel-Menschen (was konstruiert sich durch die Urknalls Theorie) bis zum objektiven Wissen der verhaltensbiologischen Grenze, weiteres Beispiel Verdrängung Niemitz usw.

2. Die Spiegelung aus dem geschaffenen virtuellen Menschen in das Bild seiner  Widersprüchlichkeiten in Abhängigkeit und Ohnmacht, die von gesellschaftlichen Kräften ausgenutzt und verstärkt wird. 3. Die Auflösung durch die Kunst, ihre Arbeitsweise und ihr Handwerkszeug auf die echte Grenzauseinandersetzung des Menschen mit seiner eigenen Natur führen zum bewußten Toleranzraum (Schaffung des Seelenzustands, Entelechie).

Der archimediche Punkt in der Kunst -Theorie und- Praxis ist der Begriff  Dimension (Rhythmus) als physikalische der Kategorie Realitätsbeschreibung, die auch Information als formgebendes  Prinzip einbezieht.

Expo: Motto " Mensch-Natur-Technik Bewältigung und Beispielhaftigkeit), Utopie: zur Notwendigkeit des Menschen mit seiner eignen Natur.


Gegenüberstellung:


Expo: Darstellung einer Zukunft als Fortsetzung des Ist- Zustandes der Rahmenbedingungen und Erwartungshaltungen.

In Hannover wird die wechselseitige Abhängigkeit von Menschen und Natur als Erfahrungswert in den Raum gestellt-ohne kausale Analyse der Kräfte und Strukturen-,


Die bei uns die Hauptsache ist.


Das" Märchen der Moderne " ist das " In- den- Raum-Stellen ", die Konstruktion einer virtuellen Zukunft.


Das Märchen der Moderne: der Tarnung der ganzheitlichen und wechselseitigen Abhängigkeit von Mensch und Natur durch äußerliche und innerliche Verpackungsrituale.


Analyse Arbeit-Bestandsaufnahme Expo 1.


Ökologische und ökonomische Herausforderungen für die Gesellschaft und den Einzelnen.

(Nutzen für die Menschen unterschiedlich je nach den Lebensverhältnissen. Wie wirkt die Verschiedenartigkeit der Lebensstile in die Zukunft weiter?


Ernährung:

Energie für Aktion aus Nahrung. Geschmack. Blick in die Erde/Haus der Zukunft- Fotosynthese,

Körper des Menschen als Kraftwerk.


Arbeit:

Erwerbs und Nichterwerbs-Arbeit, Wissenschaftsgesellschaft.,

Spannungsfeld: Wirtschaft, Technik, Erwartungshaltung, Fortschreibung von Tendenzen,

Bevölkerungsentwicklung nicht in Frage gestellt.

Wirtschaft: nicht in Frage gestellt

Technik: Technikverwertung auf existierende Wirtschaft ausgerichtet,


Unterschied zu unserem Konzept:

1. Die Rahmenbedingungen für Arbeit (Produktion) die Energie-Einsatz und Grundbedürfnisse werden nicht hinterfragt und variert-z. Beispiel zu Sezenarien abnehmende Bevölkerungsschichten, platzsparender und energiesparender Technologien  usw..


Arbeitstitel  Museum für die Zukunft Enteledechie


In diesem Museum soll die Entelechie ( Zielgerichtetsein )  als künstlerisches Realitätskonstrukt organischer Systeme in einem Kunst - Forum der Forschung, als Sozialer-Organismus)  erarbeitet werden . In einem Lernritual- Raum wird eine Inszenierung geschaffen,die zeigt ,wie sich ein Realitätskonstrukt  konstruiert .

(ein geistiges und praktisches Lösungs-Modell zur inneren  Mauer ) .

Ein Text



Der zweidimensionale Spiegel zeigt uns einen mindestens dreidimensionalen, häufig vierdimensionalen  Raum.

Die vierdimensionale Raumzeit ist das Bezugssystem, indem wir leben.





(Plastik) einer Vergleichs- Rekonstruktion (der sozialen Plastik) zur jetzigen Gesellschaft, Vergleichbar mit einer Parallel Welt erlebar als Kommunikation Raum des sozialen Organismus.

Dimensionen sind mit Organisation  zuständen verknüpft. Die Welt besteht aus komplexen dynamischen Strukturen, innerhalb derer sich die Möglichkeiten zu Realitäten verfestigen .


Die imaginären Räume der virtualität wechselwirken  mit den  reallen Räumen der Realität über Zeitkoordinate  .




Physikalische Aggregat- Zustände

Aggregatzustände sind Erscheinungsformen von Teilchen -Mengen charakteristischen Abstand der Teilchen von einander. Im übergang beider Aggregatzuständen bilden sich Strukturen mit variablen Bindungen als Voraussetzung organischen Lebens.



Forschungsarbeit. Die fand ihren Ausdruck in einem Realität Konstrukt das heißt erwiesen und alle schnellen Geld einer Konstruktion einer Parallele Welt als Kommunikation Raum sozialen Projekt Arbeit ist hervorgegangenen aus einer 35 jährigen künstlerischen Organismus .

; Vorstellungskraft{des Realität Konstrukt seiner gedanklichen vorweg Name eine zukünftige Existenzsicherung untermauert . Hierzu stellen wir ein Trainings Modell zur Verfügung was durch die Theorie und Praxis künstlerischer Arbeit entstanden ist. Die künstlerische Erfahrung wird zum Dienstleistung Programm, des erweiteren Kunst-Begriff Konstrukt) künstlerische Theorie und Praxis Gesamtkunstwerk einesGestalt der sozialen Plastiken

verbindet. In den Knoten rücken die Dimensionen eng zusammen (werden gekrümmt). Alles entsteht in den Lücken von Rhythmen. Ein darauf bezoges Trainings -Programm (kollektive Kreativität) wurde auf der Grundlage einer interdisziplinären Kunst-Theorie entwickelt, für die physikalische, astronomische, biologische und psychologische Regeln und Muster ebenso wesentlich sind, wie es die Regeln und Muster der Theologie für die mittelalterliche Kunst waren. Formen und Begriffe der Wissenschaft sind Leitmotive ähnlich wie die symbolischen Konfigurationen der religiösen (mystischen) Kunst.


Unser Ziel:


Die Korrelation der Gefühlswelt mit der Gedanken -(Ideen) Welt als Erlebnisqualität und mit der materiellen Existenz praktischer Theorie ist der dreiseitige (Aspekt) Kristallationskern des Individuums und der  Kunst.

Menschliche Freiheit und Solidarität mit der Natur bedingen einander.

Dimensionen sind mit Organisation  zuständen verknüpft. Die Welt besteht aus komplexen dynamischen Strukturen, innerhalb derer sich die Möglichkeiten zu Realitäten verfestigen .


Die imaginären Räume der virtualität wechselwirken  mit den  reallen Räumen der Realität über Zeit Koordinate .

In alternativen Welt einer sechsdimensionalen Welt , wie sie der Phiysiker Burkhard Heinis  konstruiert und berechnet hat, können andere verwirklicht sein.


Die entscheidenden Prozesse  sechsten Dimension bestimmt.

Alle Strukturen sind in der Hyperraum-Dynamik interferenzfähige wahrscheinlichkeiten, durch die Energie und Materie gesteuert werden. Die Deformierungen der metronischen Gitter sind dynamischen Prozesse .


Die Existenz paralleler Welten und Räume ist eine logische Konsequenz der Theorie. Die drei Dimensionale Welt ist eine Projektion der sechsdimensionalen  Welt.

Aus ihrer existiert Materie und Anti Materie. Im tanszendenten Raum der Qualitäten sind zwei Dimension der Informationen einer S-Kurve oder Möbis- Schleife eingebettet, die durch Verzerrungskräfte auf die energetischen und materiellen Prozesse der anderen Dimension einwirken. Dazwischen liegen die virtuellen Dimensionen.


Der vierdimensionale Raum der menschlichen Anschauung (Einstein oder Minkowski- Raum) hat eine imaginäre Komponente. Durch sie läßt sich der Schmerz ausschalten und ein zeitweilige direkter Zugriff auf eine der Information Dimensionen (im Vermittlung Raum) erreichen. Der Schmerz ist ein Signal der organisatorischen Dimension, daß nach Wolfgangs Ansicht gestört ist ist, deshalb kommt es darauf  an die Wellen  mit erwünschten Informationen zu modulieren . So soll es zu einer Heilung durch die Kunst kommen


Die Morphologischen Felder sind Informations Felder in  nicht materiellen Dimension desHyperraumes (Dimensionen 7 + 8 = J zwei).