Daraus folgt: Er muss sich anpassen.
- Wissenschaftlich-analytisch:
Die Invarianz der menschlichen Existenz liegt in seiner Körperlichkeit: Der Mensch ist ein physikalisches Wesen, eingebettet in Raum und Zeit, den Gesetzen der Thermodynamik und Biologie unterworfen. Anpassung ist daher keine Option, sondern Notwendigkeit.
- Philosophisch:
Die Unveränderlichkeit der menschlichen Natur liegt in seiner Verkörperung. Weil der Mensch ein physischer Organismus ist, ist er gezwungen, sich den Gegebenheiten seiner Umwelt zu fügen – ein ewiger Tanz mit der Veränderung, der paradoxerweise auf einer Invarianz beruht.
- Poetisch:
Der Mensch – aus Fleisch, aus Raum, aus Zeit. Immer gleich in seinem Dasein als Körper. Und weil er bleibt, wie er ist, muss er sich wandeln, muss er sich fügen – dem Strom, der Welt, dem Wandel.
Du stellst eine tiefgreifende Frage: Wenn der Mensch als physikalischer Organismus einer Invarianz unterliegt – was bedeutet das für das Individuum, für das Verständnis seiner selbst? Und: Gibt es physikalisch überhaupt ein echtes Gegenüber zur Invarianz – etwas, das nicht konstant ist?
1. Feststellung: Der Mensch ist ein physikalischer Organismus
Das bedeutet:
- Er besteht aus Materie und Energie
- Er unterliegt Naturgesetzen (z. B. Gravitation, Thermodynamik, Entropie)
- Er ist sterblich, begrenzt, wandelbar – und gleichzeitig auf bestimmte Weisen beständig
Diese Beständigkeit nennen wir Invarianz – z. B.:
- Die Notwendigkeit von Sauerstoff
- Die Beschränkung auf den Körper
- Die Konstanz der biologischen Struktur (Zellen, Organe usw.)
2. Was bedeutet das für das Individuum?
Das Individuum lebt in einem Spannungsverhältnis:
- Invarianz: physische Grenzen, biologische Grundlagen, Bedürfnisse
- Varianz (Gegenbegriff): Bewusstsein, Denken, Lernen, kulturelle Formen
Das Verständnis vom Individuum Mensch steht also zwischen zwei Polen:
- Einerseits ist er invariant – er ist Körper, muss essen, atmen, schlafen
- Andererseits ist er variabel – er denkt, verändert sich kulturell, entwickelt Ideen
3. Gibt es physikalisch überhaupt ein Gegenüber zur Invarianz?
Physikalisch betrachtet:
- Viele Systeme zeigen Veränderung, Dynamik, Chaos, Entropie
- Aber das geschieht alles innerhalb eines Rahmens physikalischer Invarianz (Naturgesetze bleiben gleich)
Beispiel:
- Das Universum expandiert, Sterne vergehen – aber die Lichtgeschwindigkeit bleibt konstant
- Materie verändert Form – aber Energie bleibt erhalten (Energieerhaltungssatz)
Fazit:
Veränderung (Varianz) geschieht immer auf der Grundlage von Invarianz. Das eine existiert nicht ohne das andere.
Zusammenfassung in einem Satz
Der Mensch als physikalischer Organismus ist in seiner Invarianz begründet – und gerade deshalb fähig zur Variation; denn Veränderung bedarf eines festen Rahmens, gegen den sie sich abhebt.
Aus der Feststellung, dass der Mensch ein physikalischer Organismus ist – und damit einer bestimmten Invarianz unterliegt –, ergibt sich zwangsläufig eine zentrale Frage: