Das denkende Subjekt als Eigentümer seines Körpers – eine kritische Analyse mit Quellen
Ich werde einen wissenschaftlichen Fließtext ausarbeiten, der deine zentrale These beleuchtet: Die Idee des selbstdenkenden Subjekts als Eigentümer seines Körpers ist eine gesellschaftliche Abmachung, die tief in alle Wissenschaftsbereiche eingebettet ist – von Philosophie über Soziologie bis zur Wirtschaft und Religion. Dabei werde ich zentrale Denker und Quellen aus verschiedenen Disziplinen einbeziehen, um diese These theoretisch zu fundieren und kritisch zu beleuchten.
Subjekt als Eigentum: Selbstverwertung und gesellschaftliche Legitimation im wissenschaftlichen Diskurs.
Das denkende Subjekt als Eigentümer seines Körpers – eine kritische Analyse
Einleitung
Die Vorstellung vom denkenden Subjekt als Eigentümer seines Körpers – formuliert als „Ich bin mein Eigentum, weil ich denke“ – ist tief in der westlichen Moderne verankert.
Dieses Selbstverständnis, wonach das denkende Ich seinen eigenen Körper besitzt und darüber verfügen kann, durchzieht zahlreiche Disziplinen: von der Philosophie über die Soziologie und Ökonomie bis hin zu Kulturwissenschaft und Religion. Dabei wirkt es wie eine gesellschaftliche Grundabmachung, die selten hinterfragt wird. In diesem Text soll diese These kritisch beleuchtet werden. Es wird untersucht, wie dieses Selbstverständnis historisch entstanden ist, wie es zur Grundlage kapitalistischer Selbstverwertung wurde und wie es die moderne Subjektkonzeption in Wissenschaft, Politik, Ethik und Ökologie beeinflusst. Zentrale theoretische Positionen – u.a. von René Descartes, John Locke, Michel Foucault, Giorgio Agamben, Silvia Federici und Byung-Chul Han – werden herangezogen, um zu zeigen, wie die Trennung von Geist und Körper (Dualismus) sowie die Konzepte von Autonomie, Eigentum und Verfügungsmacht problematisiert werden können. Schließlich wird erörtert, wie dieses Denken zur Entwertung nicht-menschlichen Lebens (Natur, Tier) und zur Internalisierung neoliberaler Ideologie beiträgt. Ziel ist eine zusammenhängende wissenschaftliche Analyse mit theoretischer Tiefe und Quellennachweisen für eine interdisziplinäre geistes- und sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung.
Historische Wurzeln des autonomen Subjekts
Die Idee des autonomen, sich selbst gehörenden Subjekts hat ihre Wurzeln in der frühen Neuzeit. René Descartes (1596–1650) gilt als einer der Wegbereiter des modernen Subjektbegriffs. Mit seinem berühmten Satz „Cogito ergo sum“ (Ich denke, also bin ich) definierte Descartes das Denken als Wesenskern des Selbst. Er führte einen strikten Dualismus von Geist und Körper ein: Der Geist (res cogitans) ist immateriell und denkend, wohingegen der Körper (res extensa) materiell und ausgedehnt istplato.stanford.edu. Descartes war ein Vertreter des Substanzdualismus, wonach Geist und Materie zwei grundlegend verschiedene Arten von Substanz sindplato.stanford.edu. In seinem Weltbild erschienen Körper – inklusive des menschlichen Körpers – als Mechanismen, die nach den Gesetzen der Physik determiniert funktionierenplato.stanford.edu. Der Körper wird dabei einem automatischen Apparat gleichgesetzt, der von der immateriellen Seele gesteuert wird (Descartes vermutete bekanntlich die Zirbeldrüse als „Schaltstelle“ zwischen Geist und Körper)plato.stanford.edu. Diese Trennung impliziert, dass das „Ich“ primär mit dem denkenden Geist identifiziert wird, während der Körper zu etwas wird, das man hat – beinahe wie ein Besitz oder Werkzeug der denkenden Seele.
Parallel dazu entwickelte sich im politischen und rechtlichen Denken das Konzept des Selbsteigentums. John Locke (1632–1704) formulierte im 17. Jahrhundert explizit, dass jeder Mensch ein Eigentum an seiner eigenen Person habe, worauf kein anderer ein Recht habe als er selbstcambridge.org. In seinem Second Treatise of Government schrieb Locke: „every Man has a Property in his own Person. This no Body has any Right to but himself. The Labour of his Body, and the Work of his Hands, we may say, are properly his“cambridge.org. Dieses einprägsame Diktum begründete die liberale Vorstellung, dass Individuen von Natur aus frei und Eigentümer ihrer selbst seien. Allerdings stand Locke – als Denker seiner Zeit – auch vor dem Problem, diese Idee mit religiösen Vorstellungen in Einklang zu bringen. So betonte er gleichzeitig, dass alle Menschen als Geschöpfe Gottes letztlich Eigentum Gottes seiencambridge.org. Lockes Menschenbild balanciert also zwischen göttlicher Verfügungsgewalt und individuellem Selbsteigentum: Der Mensch ist „Master of himself, and Proprietor of his own Person“, aber eben nur insoweit, als dies Gottes oberster Herrschaft nicht widersprichtcambridge.org. Trotz dieser theologisch motivierten Einschränkung wirkte Lockes Konzept des Selbst-Eigentums äußerst einflussreich. Es diente als philosophische Grundlegung des Rechts auf Leben, Freiheit und Eigentum, das später in politischen Revolutionen und Verfassungen verankert wurde.
Bereits hier zeigt sich, dass die Idee „Ich gehöre mir selbst“ kein naturgegebener Fakt, sondern eine sozial-historische Konstruktion ist. In vorkapitalistischen Gesellschaften war es keineswegs selbstverständlich, dass jede Person als Eigentümer ihres Körpers galt – im Gegenteil: Leibeigenschaft, Sklaverei oder die Rechtsauffassung, man gehöre Gott oder einem Lehnsherrn, dominierten lange Zeit. Erst die Aufklärung und der frühe Liberalismus etablierten allmählich die Auffassung, das Individuum sei frei und sui juris (sein eigener Herr)cambridge.org. Diese Entwicklung war eng verknüpft mit Veränderungen in Religion und Recht: So verschob sich im Zuge der Säkularisierung die Vorstellung, wem der menschliche Körper „gehört“. In der christlichen Tradition war der Mensch „Tempel Gottes“; Selbstmord oder Selbstverletzung galten als Sünde, weil das Leben letztlich Gott gehörte. Mit der Aufklärung und Denkern wie Locke wurde dagegen das individuelle Gewissen und die Vernunft zum obersten Richter erhoben – der Mensch reklamierte seine eigene Autonomie. Das moderne Subjekt wurde zum Rechtsträger, der über sich selbst verfügen darf, und zum moralischen Subjekt, das verantwortlich für sein Handeln ist. Diese neue gesellschaftliche Abmachung – jeder Mensch besitzt sich selbst – wurde zur unsichtbaren Basis moderner Rechtssysteme, Moralvorstellungen und Wissenschaftsparadigmen.
Dualismus von Geist und Körper: Grundlagen und Kritik
Die cartesianische Trennung von Geist und Körper bildet einen Grundpfeiler des beschriebenen Selbstbildes. Wenn das „Ich“ primär mit dem denkenden Verstand gleichgesetzt wird, erscheint der Körper als etwas Davongetrenntes, untergeordneteres – als Besitz oder Werkzeug des Geistes. Descartes’ Philosophie lieferte hier die Weichenstellung: Der Geist als Herr, der Körper als Diener. Er verglich den Körper mit einer Maschine, die der Naturkausalität gehorchtplato.stanford.edu. Nur der rationalen menschlichen Seele gesteht Descartes wahre Subjektqualität zu; Tiere, die keinen denkenden Geist besitzen, betrachtete er hingegen als reine Automaten, also empfindungslose Mechanismenphilosophynow.orgphilosophynow.org. Aus dieser Perspektive sind Tiere letztlich Objekte wie Uhren oder Maschinen und keine empfindenden Subjekte. Das hat weitreichende Implikationen: Nicht-menschliches Leben wird entwertet, da es keine „Seele“ habe. So meinte Descartes in einem Brief sinngemäß, seine Ansicht sei „nicht grausam gegenüber Tieren, sondern ehre die Menschen, da sie jeden Verdacht eines Verbrechens tilge, wann immer Menschen Tiere töten oder essen“philosophynow.org. Mit anderen Worten: Wenn nur denkende Subjekte moralisch zählen, bleibt das Töten eines Tieres moralisch folgenlos – vergleichbar mit dem Zerbrechen eines seelenlosen Objekts. Diese extreme Form des Dualismus und Anthropozentrismus wurde zwar später vielfach kritisiertphilosophynow.orgphilosophynow.org, doch die Grundidee – nämlich dass dem menschlichen Geist eine Sonderstellung zukommt – wirkt bis heute nach. Sie spiegelt sich etwa in der klassischen Trennung von Subjekt und Objekt in den Wissenschaften wider: Der forschende menschliche Geist gegenüber der „bloßen“ materiellen Welt.
Die Trennung von Geist und Körper geriet allerdings im Laufe der Jahrhunderte auch philosophisch in die Kritik. Bereits im 18. Jahrhundert bezweifelten Empiristen wie David Hume oder Denis Diderot die Existenz substanzhafter Seele und wiesen darauf hin, dass unser Selbst auch aus Wahrnehmungen und körperlichen Empfindungen besteht. Im 19. und 20. Jahrhundert betonten Strömungen wie der Deutsche Idealismus und die Phänomenologie (etwa Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty) die Einheit von Leib und Seele. Merleau-Ponty etwa führte das Konzept des Leib-Seins ein: Das Bewusstsein ist immer schon leiblich verfasst, der Körper nicht Objekt, das man hat, sondern integraler Teil des Subjekts. Aus dieser Sicht ist der Dualismus eine künstliche Abstraktion, die der gelebten Erfahrung nicht gerecht wird. Auch neurobiologische und kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse des 21. Jahrhunderts untermauern, dass Denken und Körperprozesse untrennbar verwoben sind – Stichworte sind embodiment (Verkörperung) und verkörperte Kognition. Diese Ansätze problematisieren das traditionelle Bild vom disembodied mind, also einem Geist, der dem Körper nur von oben herab kommandiert.
Das Konzept der Autonomie wurde ähnlich kritisch hinterfragt. In der Aufklärung – etwa bei Kant – galt Autonomie (das Sich-selbst-ein-Gesetz-Geben) als höchster Wert des Subjekts. Doch feministische Philosophinnen wie Carole Pateman oder Judith Butler zeigten, dass die vermeintlich autonome Person immer schon in soziale Abhängigkeiten und Machtstrukturen eingebettet ist. Michel Foucault (1926–1984) hat eindrücklich herausgearbeitet, wie das moderne Subjekt überhaupt erst durch Machttechnologien konstituiert wird. In Überwachen und Strafen beschreibt Foucault die Entstehung des „Seele“ im Menschen als Effekt der Disziplinargesellschaft: „Die Seele ist der Effekt und das Instrument einer politischen Anatomie; die Seele ist das Gefängnis des Körpers“goodreads.com. Dieses paradoxe Diktum bedeutet: Gerade indem den Menschen eine „Seele“ (eine Identität, Individualität, Innerlichkeit) zugeschrieben wird, können sie feiner kontrolliert und normiert werden – die Verinnerlichung von Normen bewirkt, dass der Körper gefügiger wird. Statt also frei über den Körper zu verfügen, wird das Subjekt in Foucaults Analyse zum Produkt von Macht- und Wissensdiskursen, das sich selbst überwacht und diszipliniert. Der angeblich autonome Geist erweist sich als geprägt von gesellschaftlichen Zwängen, der Körper als Objekt von Bio- und Disziplinarmacht. Diese Sicht stellt die naive Auffassung „Ich habe uneingeschränkte Verfügungsmacht über mich selbst“ in Frage – vielmehr ist diese Verfügungsmacht durch Recht, Moral und innere Zwänge begrenzt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Trennung von Geist und Körper historisch zwar die Idee der Selbst-Eigentümerschaft begünstigte (das Denken besitzt den Körper), zugleich aber Grundlagen für problematische Entwicklungen legte. Die Hierarchie Geist über Körper führte zur Geringschätzung körperlicher Aspekte (Emotion, Sinnlichkeit, Verletzlichkeit) und des nicht-menschlichen Lebens. Kritische Theorien plädieren daher für ein Verständnis des Subjekts, das die Verflochtenheit von Körper, Geist und Umwelt anerkennt, anstatt auf einer abstrakten Autonomie des isolierten Denkens zu beharren.
Das Subjekt als Eigentum und die kapitalistische Selbstverwertung
Die Verknüpfung von Selbst-Eigentum und kapitalistischer Ökonomie ist eng: Das liberale Subjektverständnis lieferte die ideologische Grundlage dafür, dass Menschen sich selbst als Produktivkraft und Kapital betrachten. Ausgehend von Locke’s Konzept, dass jeder Mensch Eigentümer seiner selbst und folglich auch Eigentümer seiner Arbeitskraft seicambridge.org, entwickelte sich die Idee der freien Lohnarbeit: Freie Individuen können Arbeitsverträge schließen und „verkaufen“ zeitweise ihre Arbeitskraft an einen Arbeitgeber. Juristisch gesehen geschieht hier kein Verkauf der Person, sondern nur der temporären Nutzung der eigenen Fähigkeiten – doch die Grenze ist fließend. Kritiker wie Karl Marx bemerkten, dass der Arbeiter unter kapitalistischen Verhältnissen faktisch seine Lebenszeit und Körperkraft zu Ware macht, um zu überleben. Die liberale Ideologie rechtfertigte diese Praxis mit Freiwilligkeit und Eigentumsrechten: Weil der Mensch sich selbst gehört, darf er mit sich Verträge eingehen, sich verpflichten, ja sogar hart arbeiten oder seinen Körper riskieren – es sei ja seine eigene Entscheidung. So wurde Selbsteigentum zur Grundbedingung des Arbeitsmarkts und der kapitalistischen Verwertung: Der Körper als Träger von Arbeitskraft wird zum Kapital, über das der Einzelne formal verfügt, das er aber auch aus Mangel an Alternativen verwerten muss.
Historisch lässt sich dieser Prozess in der Entstehung des Kapitalismus deutlich erkennen. Silvia Federici hat in Caliban and the Witch (2004) aufgezeigt, wie während der sogenannten ursprünglichen Akkumulation (Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus) sowohl Körper als auch Natur einer neuen Logik der Ausbeutung unterworfen wurden. Sie argumentiert, dass die Durchsetzung des kapitalistischen Systems ohne die gewaltsame Disziplinierung der Körper – insbesondere der Körper von Frauen – nicht möglich gewesen wärebookey.appbookey.app. Die frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen interpretiert Federici als Mittel, um vor allem weibliche Körper ihrer autonomen Verfügung zu berauben und der Reproduktionskontrolle durch Kirche und Staat zu unterwerfenbookey.app. Im Kapitalismus wurde der Körper zur Produktionsstätte und zum „Schlachtfeld“ sozialer Kämpfe: „The body is a battlefield where social relations are inscribed.“ („Der Körper ist ein Schlachtfeld, auf dem soziale Beziehungen eingeschrieben werden.“)bookey.app. Dies bedeutet, dass Machtverhältnisse sich direkt in körperliche Erfahrungen und Selbstverhältnisse einschreiben – beispielsweise in Form von Arbeitsdisziplin, Sexualmoral oder Schönheitsnormen.
Mit der Entstehung des Industriekapitalismus wurde die Idee, jeder sei „sein eigener Eigentümer“, auf die Spitze getrieben: Freiheit wurde primär als Vertragsfreiheit verstanden. Formal freie Subjekte konnten über sich verfügen – etwa indem sie Städte wechselten, Fabrikarbeit annahmen oder auch ihre Kinder in die Fabrik schickten. Doch diese Freiheit war in den Augen vieler Theoretiker trügerisch. Karl Marx nannte den Lohnarbeiter zynisch „doppelt freien Arbeiter“: frei von Besitz (und daher gezwungen, seine Arbeit zu verkaufen) und frei, seinen Herrn zu wechseln – aber immer gebunden an die Notwendigkeit der Lohnarbeit. In ähnlicher Weise analysierte Michel Foucault die Entwicklung der bürgerlichen Subjektivität im Kapitalismus. In seinen späten Vorlesungen (Die Geburt der Biopolitik, 1978/79) beschreibt er, wie im Neoliberalismus der Mensch als „Unternehmer seiner selbst“ begriffen wirdphilarchive.org. Der Homo oeconomicus der neoliberalen Theorie (etwa bei Gary Becker) ist jemand, der sich selbst als Human Capital betrachtet und ständig in sich investiert – Ausbildung, Fitness, Karriereplanung etc. Foucault fasst zusammen: Das neoliberale Regime produziert Subjekte, die Unternehmer ihrer selbst sindphilarchive.org. Hier manifestiert sich das Prinzip der Selbst-Eigentümerschaft in höchster Potenz: Das Individuum wird zur Firma in eigener Sache, die strategisch handelt, um ihren Wert zu steigern.
Eine bittere Folgerung dieser Entwicklung ist die Internalisierung von Zwang und Ausbeutung. Die Kulturwissenschaftlerin Byung-Chul Han beschreibt in Müdigkeitsgesellschaft (2010) die heutige Gesellschaft als Leistungsgesellschaft, in der der klassische Fremdzwang abgelöst ist durch Selbstausbeutung. Das Individuum sieht sich als souveränes Projekt und unterwirft sich dabei einem permanenten Optimierungsdruck. Han schreibt, das sich-selbst ausbeutende Subjekt sei „Täter und Opfer zugleich, Herr und Knecht in einer Person“alliteratus.com. In Anlehnung an Hegels Dialektik von Herr und Knecht wird hier deutlich: Weil das Individuum glaubt, es gehöre nur sich selbst, gibt es scheinbar keinen äußeren Herrscher mehr – doch an dessen Stelle tritt der innere Zwang zur Selbstverwertung. Jeder wird zum eigenen Sklaventreiber. Die Folgen sind paradox: Statt Befreiung erleben Menschen Erschöpfung, Burnout und Depression. „Das Burnout ist die pathologische Folge einer freiwilligen Selbstausbeutung.“alliteratus.com konstatiert Han. Mit „freiwillig“ ist hier gemeint: Die Leute machen es mit sich selbst, in dem Glauben an Selbstverantwortung und Leistungsfreiheit. Diese Selbstverwertungsideologie ist geradezu die Verinnerlichung des Satzes „Ich bin mein Eigentum“: Man betrachtet sich vollständig als Verfügungsmasse in eigener Regie – mit der fatalen Konsequenz, dass Systemzwänge nicht mehr als Fremdherrschaft empfunden werden, sondern als Teil des eigenen Projekts (man will ja leistungsfähig, erfolgreich, „optimal“ sein).
Die kapitalistische Aneignung des Subjekts als Eigentümer seiner selbst hat auch die moderne Arbeits- und Konsumkultur geprägt. In der Populärphilosophie wird der Mensch gerne als „CEO seines eigenen Lebens“ dargestellt, der sein „Humankapital“ managen soll. Coaching-Ratgeber fordern, man solle „sich selbst vermarkten“ und beständig an der Selbstoptimierung arbeiten. Solche Vorstellungen wären ohne die lange ideengeschichtliche Vorbereitung – Descartes’ Dualismus, Lockes Selbsteigentum, der liberale Individualismus – kaum denkbar. Kritische Soziologen merken an, dass hier ein neoliberaler Selbstzwang als Freiheit verkauft wird: Indem man Menschen erzählt, sie seien völlig autonom und für sich verantwortlich, werden strukturelle Ungleichheiten und Zwänge verschleiert. Wer scheitert, gibt sich selbst die Schuld (denn man „gehört sich ja selbst“ und hätte sich besser managen können); Solidarität mit anderen nimmt ab, da jede*r als abgeschlossene Monade betrachtet wird. So führt die Ideologie des autonomen Selbsteigentums zu einer gesellschaftlichen Fragmentierung und Leistungssteigerung, die letztlich den Erfordernissen des Marktes dient.
Moderne Subjektkonzepte in Wissenschaft, Politik und Ethik
Das durch Descartes und Locke geprägte Subjektverständnis hat verschiedene Wissenschaftsbereiche nachhaltig beeinflusst. In der modernen Wissenschaftstheorie wurde lange die Trennung von erkenndem Subjekt und erkanntem Objekt betont. Der Forscher als denkendes Subjekt untersucht die Welt, die als äußeres Objekt betrachtet wird – eine Konstellation, die ohne den zugrunde liegenden Dualismus kaum plausibel wäre. Zwar hat diese Trennung objektive Erkenntnisse ermöglicht (etwa in der Naturwissenschaft durch Ausschaltung subjektiver Einflüsse), doch sie hat auch eine Kluft zwischen Mensch und Welt vertieft. Erst in jüngerer Zeit betonen interdisziplinäre Ansätze wie die Systemtheorie, die Quantenphysik oder die Anthropologie die Verflochtenheit von Beobachter und Beobachtetem. So setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass auch Wissenschaftler als leibliche, historische Subjekte agieren und dass Wissen immer perspektivisch ist. Damit einher geht ein Abschied vom naiven Bild eines vollkommen losgelösten rationalen Subjekts.
In der Politik bildet das liberale, selbst-eigentümliche Subjekt bis heute die Grundlage von Recht und Staat. Die Idee der Menschenrechte – z.B. auf Leben, Freiheit, Eigentum – fußt auf dem Verständnis, dass jeder Person gewisse unveräußerliche Ansprüche zustehen, gerade weil sie ihr eigenes Herr ist. Demokratietheorien (etwa der Gesellschaftsvertrag bei Rousseau oder Locke) basieren auf fiktiv autonomen Subjekten, die aus freiem Entschluss einen Vertrag eingehen. Gleichzeitig erzeugt diese Sicht auch blinde Flecken: Wer nicht dem Ideal des autonomen rationalen Individuums entspricht, läuft Gefahr, an den Rand gedrängt zu werden. So waren historisch etwa Frauen, Kolonisierte oder nicht-weiße Bevölkerungen oft von vollen Subjektrechten ausgeschlossen – implizit galten sie als „nicht fähig“, vollständig Eigentümer ihrer selbst zu sein (man denke an den Ehevormundschaft des Mannes über die Frau im 19. Jh. oder den kolonialen „Zivilisierungsdiskurs“). Die moderne Politik ringt bis heute mit diesem Erbe. In inklusiven Demokratietheorien und postkolonialen Ansätzen wird gefordert, das Subjektkonzept zu erweitern, um Abhängigkeiten und Kollektive einzubeziehen. Auch Begriffe wie „Volkskörper“ oder nationale „Leiber“ in totalitären Ideologien zeugen davon, wie das Verhältnis Individuum/Körper/Staat ideologisch aufgeladen werden kann – bis hin zur völligen Einverleibung des Subjekts durch den Staat (etwa im Faschismus, wo der einzelne Körper dem „Organismus“ der Nation untergeordnet wird).
In der Ethik spielt die Vorstellung des autonomen Subjekts ebenfalls eine zentrale Rolle – insbesondere in der liberalen Moralphilosophie. Seit Kant gilt der autonome Wille als Ursprung moralischer Gesetze; in der Bioethik ist die Patientenautonomie ein Leitprinzip („informed consent“ basiert darauf, dass der Patient als Eigentümer seines Körpers einer Behandlung zustimmt). Das Ideal der Selbstbestimmung hat emanzipatorische Fortschritte ermöglicht, etwa in der Aufhebung patriarchaler oder kirchlicher Fremdbestimmung über den Körper (Scheitern der Sklaverei, Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, reproduktive Rechte etc.). Doch es werfen sich auch schwierige Fragen auf: Wenn das Subjekt vollständig Eigentümer seines Körpers ist, dürften dann theoretisch Organe verkauft oder der eigene Körper für riskante Experimente „vermietet“ werden? Hier zeigt sich, dass selbst liberale Gesellschaften gewisse Grenzen der Verfügungsmacht ziehen – in vielen Ländern sind z.B. Organhandel oder der Verkauf der eigenen Freiheit (Sklavereiverträge) trotz Freiwilligkeit verboten. Dies deutet darauf hin, dass das Prinzip „Ich gehöre mir“ nicht absolut gelten kann, ohne fundamentale ethische Werte zu verletzen. Philosophisch diskutiert wird etwa das Paradox der freiwilligen Versklavung: Locke selbst argumentierte, man könne sich nicht willentlich in totaler Form einem Despoten unterwerfen, weil damit die Grundlage der eigenen Freiheit zerstört würdecambridge.orgcambridge.org. Die Autonomie findet also ihre Grenze dort, wo sie sich selbst abschafft.
Zudem betonen Ethiker*innen, dass Verantwortung nicht allein aus Autonomie folgt. Der Satz „Ich bin mein Eigentümer“ könnte egoistisch missverstanden werden als Freibrief, nur für sich selbst zu sorgen. Eine rein individualistische Ethik verkennt aber, dass Menschen immer in Beziehungen stehen – zu Mitmenschen, Gemeinschaften, kommenden Generationen. Ansätze wie die Care-Ethik (Fürsorgeethik) oder kommunitaristische Philosophien kritisieren ein zu enges Verständnis des Subjekts. Sie argumentieren, dass die Betonung des autonomen Eigentümer-Ichs Empathie und Solidarität untergraben kann: Wenn jeder nur „sich selbst gehört“, warum sollte man sich um andere kümmern? Tatsächlich neigt neoliberales Denken dazu, soziale Risiken zu privatisieren („Jeder ist für sich verantwortlich“). Dem setzen ganzheitlichere Ethiken entgegen, dass wir wechselseitig verantwortlich sind und der Körper sogar ein gemeinsames Gut sein kann (z.B. in der Debatte um Organspende oder Impfpflicht, wo individuelle Körperentscheidungen kollektive Auswirkungen haben).
Anthropozentrismus und Entwertung des Nicht-Menschlichen
Das Selbstverständnis des Menschen als denkendes Eigentümer-Subjekt hat implizit zu einer starken Abwertung nicht-menschlichen Lebens geführt. Wenn nur der denkende Geist volles Subjektsein verleiht, werden alle Entitäten ohne rationalen Verstand – Tiere, Pflanzen, Ökosysteme – als mindere Objekte betrachtet. Bereits bei Descartes zeigte sich dies deutlich: Er sprach Tieren jede Empfindung und Seele ab, betrachtete sie als leblose Automatenphilosophynow.orgphilosophynow.org. Diese Sicht legitimierte es, Tiere wie bloße Sachen zu behandeln – eine Haltung, die der aufkommende wissenschaftliche und technologische Fortschritt übernahm. Francis Bacon und andere Verfechter der neuen Naturwissenschaft sprachen davon, der Natur ihre Geheimnisse durch Experimentieren abzuringen; metaphorisch wurde von der „Folter der Natur“ gesprochen, um Erkenntnis zu gewinnen. Der Mechanizismus in der Naturphilosophie – befördert durch den Dualismus – stellte sich die Welt als räderwerkartiges System vor, in dem nur der Mensch als beseelter Beobachter außerhalb steht. Dies erleichterte die Ausbeutung der Natur enorm: Wälder, Tiere, Flüsse galten als Ressource ohne eigenen Wert, bereit zum Eigentum des Menschen zu werden. Die Idee des Privateigentums, die auf den eigenen Körper angewandt wurde, erweiterte sich logisch auf die Umwelt: Wenn ich mir gehöre, so kann ich mir auch die äußere Natur aneignen, sofern niemand sonst bereits Eigentümer ist – so in Lockes Eigentumstheorie, wo durch Mischung der eigenen Arbeit mit Naturgütern Eigentum begründet wird.
Silvia Federici betont, dass im Zuge des kapitalistischen Aufstiegs Natur und Körper zugleich kommodifiziert wurdenbookey.app. Die Kolonisierung fremder Länder und die Ausbeutung ihrer Ressourcen ging Hand in Hand mit der Unterwerfung der einheimischen Körper (etwa in Form von Sklaverei oder Zwangsarbeit) und der Aneignung von Land. Die westliche Kultur entwickelte eine ausgeprägte anthropozentrische Hierarchie: oben der (männliche, weiße, rationale) Mensch, darunter Frauen, „Wilde“, Tiere, Pflanzen. Das Denken vom autonomen Subjekt, das über sich verfügt, schlug um in ein Denken vom Subjekt Mensch, das über die Natur verfügt. Dieser Gestus ist im Begriff der „Herrschaft über die Natur“ eingefangen, der seit dem 17. Jahrhundert in Wissenschaft und Politik auftaucht.
Die Folgen dieser Entwertung des Nicht-Menschlichen werden heute – im Zeitalter von Klimakrise und Artensterben – dramatisch sichtbar. Die westliche industrialisierte Lebensweise beruhte lange darauf, die lebendige Umwelt wie tote Materie zu behandeln. Tiere in der Massentierhaltung werden weiterhin oft wie Maschinen betrachtet, die „funktionieren“ sollen, was auf Descartes’ Erbe zurückgeht (die Tiere schreien zwar, aber man deutete dies als mechanisches Geräusch, nicht als echten Schmerz). Wälder werden als bloße Holzlieferanten oder CO₂-Senken verbucht, Flüsse als Kanäle für unsere Zwecke. Philosophen wie Giorgio Agamben haben diese Verfahrensweise in der Politik theoretisch zuspitzt. Agamben analysiert, dass die westliche Politik seit jeher auf einer Inklusion durch Exklusion des „nackten Lebens“ beruht. In Homo Sacer beschreibt er die Figur des Homo sacer – ein Leben, das zwar menschlich ist, aber keinerlei rechtlichen oder sakralen Wert hat, „das getötet, aber nicht geopfert werden kann“iep.utm.edu. Dieses „bloße Leben“ (bare life) ist Leben in seiner bloß biologischen Form, dem jede Subjekthaftigkeit abgesprochen wurde. Zwar bezieht Agamben dies primär auf Menschen in Ausnahmezuständen (etwa Insassen von Konzentrationslagern, die rechtlos sind), doch die Analogie zur Stellung von Tieren und Natur drängt sich auf: Auch Tiere können massenhaft getötet werden, ohne dass es als Mord gilt – sie zählen als „bloßes Leben“, das außerhalb der Sphäre des Rechts steht. Agamben macht darauf aufmerksam, dass in der modernen Ordnung das, was außerhalb des menschlichen Subjekts steht, zur Verfügungsmasse degradiert wird. Die Stadt oder Polis gründet demnach auf der Ausgrenzung des „nackten Lebens“ (beim Menschen etwa der bloß körperlichen Existenz, beim Tier und der Natur insgesamt)iep.utm.edu. Damit liefert seine Theorie eine radikale Zuspitzung: Das souveräne Subjekt definiert sich gerade durch die Verfügungsgewalt über das Nicht-Subjektive.
In den letzten Jahrzehnten haben Denkrichtungen wie die Umweltethik, Tiefenökologie und das Posthumanismus damit begonnen, das anthropozentrische Subjektmodell zu hinterfragen. Sie kritisieren das Motto „Ich denke, also bin ich (wertvoll)“ als Überlegenheitsanspruch und setzen dem ein egalitäreres Naturverständnis entgegen: z.B. dass Empfindungsfähigkeit oder Lebendigkeit nicht an rationales Denken geknüpft sein müssen, um Respekt zu verdienen. Feministische Wissenschaftshistorikerinnen wie Carolyn Merchant zeigten, wie die sogenannte „Entzauberung“ der Natur in der Scientific Revolution auch ein „Tod der Natur“ im metaphorischen Sinne war – nämlich das Ende der Vorstellung von der Natur als lebendige Mutter und die Etablierung der Natur als lebloses Uhrwerk, was ethische Skrupel im Umgang mit ihr reduzierte.
Heute, in der Ära des Anthropozän, erkennen selbst viele Naturwissenschaftler, dass der Mensch nicht losgelöst von der Biosphäre existiert. Modelle der Mitwelt und Ko-Evolution betonen, dass wir Teil eines Gefüges sind. Das Subjekt kann also nicht länger als isolierter Eigentümer seiner selbst und der Welt gedacht werden, ohne katastrophale Folgen – denn diese Denkweise hat wesentlich zur ökologischen Krise beigetragen. Die Entwertung des nicht-menschlichen Lebens fällt letztlich auf den Menschen zurück: ein Subjekt, das sich radikal über seine natürlichen Grundlagen erhebt und alles um sich herum objektiviert, gefährdet die eigenen Lebensgrundlagen.
Fazit
Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Vorstellung „Ich bin mein Eigentum, weil ich denke“ keine neutrale Wahrheit, sondern eine historisch gewachsene Ideologie ist – eine tief verwurzelte gesellschaftliche Abmachung, die unser Denken und Handeln prägt. Sie entstand in spezifischen historischen Kontexten – der Aufklärung, dem aufkommenden Kapitalismus – und erfüllte dort bestimmte Funktionen: die Legitimation individueller Freiheit und Verantwortung, aber auch die Rechtfertigung neuer Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse. Philosophisch gründet diese Vorstellung in einem Dualismus, der Geist und Körper trennt und dem denkenden Subjekt eine Sonderstellung einräumt (Descartes, Locke). Soziologisch und ökonomisch wurde daraus das Prinzip des selbstverantwortlichen, verwertbaren Individuums, das im Neoliberalismus zum Extrem einer völligen Selbstkommerzialisierung getrieben wird (Foucaults Unternehmer seiner selbst, Han’s Leistungssubjektphilarchive.orgalliteratus.com). Kulturwissenschaftlich erkennen wir darin ein Narrativ der westlichen Moderne, das mit Fortschrittsglauben und Beherrschung der Natur verknüpft ist. Religiös bedeutete es einen Paradigmenwechsel von der Fremdbestimmung (etwa durch Gott oder Tradition) hin zur Säkularisierung des Selbst – allerdings mit ambivalenten Folgen, da der Mensch sich nun selbst zum „Gott“ über seinen Körper und die Natur erheben konnte.
Die kritische Beleuchtung offenbart, dass dieses Selbstverständnis zwar Emanzipatorisches bewirkte (Befreiung von feudaler Fremdverfügung, Konzept universaler Menschenrechte), zugleich aber neue Probleme und Herrschaftsformen schuf. Die Trennung von Geist und Körper wurde als Absolutsetzung des Rationalen und Autonomen zur Hypothek: Sie rechtfertigte einerseits die Missachtung von Körperlichkeit (mit Folgen in der Medizin, in der Arbeitswelt, im Umgang mit Emotionen) und andererseits die Misshandlung alles nicht als „denkendes Subjekt“ Anerkannten (Natur, Tiere, aber auch marginalisierte Menschen). Das Konzept von Autonomie und Eigentümerschaft am Selbst kann in ein repressives Regime umschlagen, wenn es von Machtstrukturen ausgenutzt wird – vom disziplinierenden Blick, den Foucault beschreibt, bis zur schleichenden Selbstversklavung im neoliberalen Wettbewerbsmodus.
Die Frage stellt sich: Wie könnte ein alternatives Verständnis des Subjekts aussehen? Viele der genannten Theoretiker*innen liefern Hinweise. Ein solches Verständnis würde den Dualismus überwinden – den Menschen als leiblich-geistige Einheit sehen, eingebettet in soziale Beziehungen und ökologische Zusammenhänge. Es würde Autonomie relativieren, ohne sie ganz zu verwerfen: Menschen haben Selbstbestimmung, aber immer vermittelt durch gegenseitige Abhängigkeiten und Verantwortlichkeiten. Es würde Eigentum neu denken – weniger als absolute Verfügungsgewalt, denn als Verantwortung. Vielleicht müsste man sogar vom Konzept des Selbsteigentums Abschied nehmen und das Selbst eher als Leihgabe oder gemeinschaftlich geteilte Realität betrachten: Der Körper als etwas, das man pflegen und schützen soll, aber nicht rücksichtslos „verbrauchen“ darf; der Mensch als Mitgeschöpf unter anderen, nicht als Besitzer der Welt.
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Satz „Ich bin mein Eigentum, weil ich denke“ zeigt letztlich, wie wichtig es ist, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Was heute als natürliche Auffassung vom Subjekt erscheint, ist Resultat einer bestimmten Geschichte und könnte in Zukunft anders gedacht werden. Interdisziplinäre Forschung in Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaft kann helfen, ein umfassenderes Subjektverständnis zu entwickeln – eines, das die Einsicht einschließt, dass wir zwar denkende Wesen mit Würde und Rechten sind, diese Würde aber nicht auf exklusivem Besitzdenken gründen sollte. Vielleicht lautet eine zeitgemäße Losung eher: „Ich bin mir gegeben, weil ich lebe – und darum trage ich Verantwortung“, anstatt „Ich bin mein Eigentum“. Die kritisch beleuchtete These erweist sich somit als produktiver Ausgangspunkt, um über das Verhältnis von Individuum, Gesellschaft und Natur neu nachzudenken – jenseits von Dualismus, Ausbeutung und Entfremdung.
Quellen:
- Descartes’ Dualismus und mechanistisches Weltbildplato.stanford.eduplato.stanford.edu; Descartes’ Tier-Automaten-Theoriephilosophynow.orgphilosophynow.org und moralische Implikationenphilosophynow.org
- Lockes Konzept des Selbsteigentumscambridge.org und Bezug auf göttliches Eigentumcambridge.org
- Foucaults Analyse des Subjekts als Machteffektgoodreads.com; neoliberaler homo oeconomicus als „Unternehmer seiner selbst“philarchive.org
- Agambens Homo Sacer und „nacktes Leben“iep.utm.eduiep.utm.edu
- Federici über Körper als Schlachtfeld und Kapitalismus (Hexenverfolgung, Kommodifizierung von Körper und Natur)bookey.appbookey.app
- Byung-Chul Han zum Leistungssubjekt und der freiwilligen Selbstausbeutungalliteratus.comalliteratus.com. Subjekt als Eigentum: Selbstverwertung und gesellschaftliche Legitimation im wissenschaftlichen Diskurs Ich untersuche die philosophische und soziale Evolution des Begriffs des denkenden Subjekts, das sich als Eigentümer seines Körpers versteht, und wie diese Vorstellung kapitalistische Selbstverwertung und modern-subjektive Konzepte beeinflusst. Dabei betrachte ich Theorien von Descartes, Locke, Foucault, Agamben, Federici und Han. Ich analysiere die Rückgriffe auf Theorien von Philosophen wie Descartes, Locke, Foucault, Agamben, Federici und Han, um die Vorstellung des denkenden Subjekts als Eigentümer seines Körpers kritisch zu beleuchten und deren historische, kapitalistische und modern-subjektive Auswirkungen zu untersuchen. Ich gehe die Gedankengänge von Descartes's Res cogitans vs Res extensa, Lockes Eigentumskonzept, Foucaults Sicht auf biopolitische Subjekte und Byung-Chul Hans Selbstoptimierungsdiktatur durch, um die Philosophie des denkenden Subjekts als Eigentümer seines Körpers zu analysieren. Ich unterteile die Analyse in Abschnitte wie Einleitung, historische Entwicklung, Subjekt als Eigentum im Kapitalismus, Dualismus und Kritik, Einfluss auf Wissenschaft, Politik, Ethik und Ökologie, Entwertung nicht-menschlichen Lebens, neoliberale Ideologie und Selbstverwertung, und schließlich ein Fazit. Searched for Descartes body-property dualism Der Satz "Not directly the phrasing." lässt darauf schließen, dass es nicht nur um die Formulierung geht, sondern auch um andere Aspekte. Es wäre interessant, mehr Kontext zu erhalten, um die Bedeutung genauer zu verstehen. Ich denke darüber nach, dass normale Google-Suche möglicherweise blockiert wird und erwäge stattdessen den Zugang zur Internet-Enzyklopädie der Philosophie. iep.utm.edu gelesen Ich schaue mir das IEP-Dokument an, um Linien oder Abschnitte zu finden, die die Vorstellung von "der Geist als wahres Selbst, unabhängig vom Körper" beschreiben, und suche nach Begriffen wie 'Pilot oder Geist getrennt'. Mehr von iep.utm.edu gelesen Ich denke darüber nach, ob der Begriff "Kapitän auf einem Schiff" künftig relevant sein könnte. Mehr von iep.utm.edu gelesen Jetzt schaue ich mir Descartes' Konzept des "zoologischen Mechanismus" an, das Tiere als Maschinen sieht und zur Vernachlässigung von Tierleid und Umweltproblemen beiträgt. Baumrats Beitrag dazu unterstreicht die Entwicklung in der Forschung. Searched for Descartes animals and automata Die Idee, dass der Mensch sich selbst besitzt, könnte ein tief verwurzeltes gesellschaftliches Übereinkommen sein, nicht zwangsläufig eine natürliche Wahrheit. Federici betont, dass Kapitalismus den Körper als Produktionsmittel vereinnahmt und Frauenpolitik zur Arbeitskraftregulation einsetzt. Descartes' mechanische Körperansicht wird in "Caliban and the Witch" möglicherweise angesprochen. Ich schaue in "Caliban and the Witch" nach, um relevante Zitate oder Inhalte zu finden. Das Zitat verweist auf die Verschmelzung von Descartes' und Lockes' Ideen über Selbst und Eigentum, Absichten und unnötiger Erläuterung. Es könnte schwierig sein, diese Zitate bei Bing zu finden, da sie möglicherweise hinter Bezahlschranken liegen oder einfach nicht indexiert sind. Eine andere Herangehensweise wäre, einen Blog oder eine Rezension über Han zu durchsuchen, die seine Zitate erwähnt. Hm, ich schaue, wie Descartes und Kant die Autonomie beeinflusst haben. Federici und Foucault beleuchten Machtstrukturen. Searched for Francis Bacon nature experiments Ich denke darüber nach, wie Bacon den Begriff "Folter" prägte. Es handelt sich um die breiten Überlegungen von Kritikern wie Carolyn Merchant. Ich finde Mehrwert im neoliberalen Konzept, alles als unternehmerischen Selbstwert zu sehen, wie Foucault es beschreibt. Es zeigt eine spannende gesellschaftliche Dimension. Searched for Foucault neoliberalism "entrepreneur of the self" Ich schaue mir einige Ergebnisse an, die man eventuell öffnen könnte. quora.com gelesen Quora benötigt möglicherweise ein Login. philarchive.org gelesen Foucaulds Idee, wie Neoliberalismus Individuen zu 'Unternehmern ihrer selbst' formt, tiefer zu introspektivem ökonomischem Denken führen. Das Gespräch geht darum, wie viele sekundäre Quellen den Begriff "Locke selbst Eigentum" erwähnen. Ich denke darüber nach, wie Menschen das Recht auf Eigentum an ihrer eigenen Person haben. Obwohl die Erden und ihre Geschöpfe allen gehören, besitzt jeder Mensch das Recht auf seinen eigenen Körper. Ich schaue mir Wikisource oder Gutenberg an, um den Text zu finden, da er im öffentlichen Bereich liegt. Searched for Locke self-ownership and capitalism critique Ich denke über Locke und Selbstbesitz nach. Vielleicht brauche ich doch ein direktes Zitat. cambridge.org gelesen Interessant, dass Locke betont, jeder Mensch hat Anspruch auf seinen eigenen Körper. Mehr von cambridge.org gelesen Ich überlege, wie Macht identitäten hervorbringt und Realität schafft. Foucault betont, dass Macht Subjektivität produziert und der Einzelne eine Wirkung der Macht ist. An Foucalts Idee, dass die Seele der Körperfesseln dient, wie er im Buch "Discipline & Punish" theoretisiert. Searched for Foucault soul prison of the body Ich schaue mir gerade einen Ausschnitt von Goodreads an, wo die Beziehung zwischen Seele und Körper im Kontext der politischen Anatomie beschrieben wird. goodreads.com gelesen pamchng.medium.com gelesen Ich denke darüber nach, das Konzept von Giorgio Agamben zu verwenden, insbesondere "homo sacer" oder "nacktes Leben", und ziehe einen direkten Zitat aus "Homo Sacer" in Erwägung. Ich schaue mir Agambens anthropologische Maschine an, um menschliche und tierische Wesen zu untersuchen. Agamben beschreibt die "anthropologische Maschine" als Prozess, der den Menschen definiert, indem das Nicht-Menschliche aus dem Menschlichen ausgeklammert wird. Ich schaue mir Agambens Ideen über 'homo sacer' und Biopolitik an, ohne direkt zu zitieren, um den Fokus auf das Konzept und dessen Anwendung auf Flüchtlinge zu legen. Searched for Agamben bare life and killing iep.utm.edu gelesen Eine Untersuchung der Ideen von Agamben und Federici beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Selbstbeherrschung und der Deklassierung des Lebens durch politische Macht, was zu einer als bedrohlich empfundenen Situation führt. Es klingt, als würde jemand verschiedene Begriffe in Betracht ziehen, um das Zusammenspiel von Magie und Kapitalismus zu analysieren. Federici diskutiert den Kapitalismus und seine Auswirkungen auf Körper und Schwangerschaft, und zieht Vergleiche zu früheren Gemeinschaften, während sie ökonomische und politische Strukturen hinterfragt. Searched for Federici Caliban and the Witch body quotes Betrachte den Satz, der besagt, dass der Körper als Schlachtfeld dient, auf dem soziale Beziehungen eingeschrieben sind. bookey.app gelesen Suchen nach einem Influencer, der Fähigkeiten zur Überwindung des Grassroots-Hauntings bezeugt, während er soliden Hitzestab hat. Mehr von bookey.app gelesen Der Körper als Schlachtfeld, soziale Beziehungen sind irgendwie immer dabei. Mehr von bookey.app gelesen Die Zitate spiegeln Federicis Aussagen zur Kapitalisierung von Körpern und Natur wider, während Han die Selbstverwertung durch neoliberalistische Ideologie unterstreicht. Byung-Chul Han beschreibt, wie Menschen sich freiwillig selbst ausbeuten, indem sie als Meister und Sklave in einem arbeiten. Informationen ಆಡ Es scheint, dass Byung-Chul Han in "Leistungsgesellschaft" den Übergang von Gehorsams- zu Leistungssubjekt darstellt. Ich schaue mir aktuelle Recherchen und Veröffentlichungen an, um mehr darüber zu erfahren. Searched for Byung-Chul Han Burnout Gesellschaft Zitate Der Ausdruck "provolote selbstbeutende Handlung" macht mich neugierig. Es zeigt, wie anhaltender Stress und Erschöpfung entstehen. alliteratus.com gelesen Ich schaue mir verschiedene Konzepte an, darunter Locke, Foucault und Agamben, um eine Integration zu planen. plato.stanford.edu gelesen Ich schaue mir Descartes' Dualismus und seine mechanistische Sichtweise auf Körper und Geist an. Interessant ist, wie diese Ideen zur Entwicklung der modernen Weltbild beigetragen haben. Ich erkunde die historische Entstehung und sozialen Einbettung des autonomen Subjekts, dualistische und kapitalistische Perspektiven sowie moderne ethische und ökologische Implikationen. Ich bespreche, wie moderne Philosophien wie Posthumanismus und Deep Ecology die traditionelle Trennung zwischen Mensch und Natur hinterfragen und eine intrinsische Wertschätzung für nicht-menschliches Leben betonen. Ich denke darüber nach, dass Bilder möglicherweise nicht erforderlich sind, es sei denn, sie sind theoretisch sehr relevant. cambridge.org gelesen Ich schaue mir Lockes wesentliche Aussage zur Selbstbesitzung an, indem ich bis zu "Eigentum des eigenen Lebens" zitiere. Locke betont außerdem die göttliche Eigentümerschaft. plato.stanford.edu gelesen Foucault und Descartes im Vergleich: Körper als Maschine, Neoliberalismus. Foucault hebt die Kontrolle hervor, Descartes die Dualität. philarchive.org gelesen Ich schaue mir die Verwendung des Christiaens als Sekundärzitat an, um Foucaults Punkt zu würdigen. Agamben erklärt, wie das Konzept von nackt lebender Leben in Bezug auf rechtliche Entmenschlichung wichtig ist. reddit.com gelesen Ich schaue mir Agambens homo sacer, Federicis Kapitalismuskritik, Byung-Chul Hans Selbstdisziplin und Neoliberalismus sowie Foucaults Konzept der 'docile bodies' an. sparknotes.com gelesen Ich denke darüber nach, wie der Begriff der 'Seele' Konzepte wie Psyche, Persönlichkeit und Bewusstsein erschafft, was wiederum wissenschaftliche Techniken und Ansprüche hervorbringt. Mehr von sparknotes.com gelesen Ich schaue mir die Richtlinien an und achte besonders auf kurze Absätze, Überschriften und mögliche Listen, um den Text fließend und gut strukturiert zu gestalten. alliteratus.com gelesen Ich schaue mir die Prinzipien von OpenAI an, insbesondere den Grundsatz der Transparenz und Rechenschaftspflicht, um Missverständnisse zu vermeiden. Searched for Byung-Chul Han Herr und Knecht in einer Person Hier beschreibt Camus die Spannungssituation eines Menschen, der gleichzeitig Herr und Knecht ist, was auch die innere Konfliktlage im Klassenkampf reflektiert. Searched for Descartes animals machines devaluation of nature digitalcommons.usf.edu gelesen Descartes nichtmenschliche Wesen abwertet, indem er sie als Automata bezeichnet und sich auf rationale Menschen als das Wesentliche konzentriert. philosophynow.org gelesen Ich denke darüber nach, dass Descartes Tiere als mechanische Objekte ansieht und diese Gedanken mit Dualismus und Entwertung von Nicht-Menschlichem verknüpfe. Mehr von philosophynow.org gelesen Ich schaue mir Abschnitte [39†L77-85 und 86-90] an, um sicherzustellen, dass mechanische Objekte und nicht lebendige Subjekte beschrieben werden. Mehr von philosophynow.org gelesen Ich prüfe die Nutzung von Cartésisten und ekspertiere über Tiere sowie Moral. Mehr von philosophynow.org gelesen Ich werde nun die Herangehensweise festlegen, um die Antwort zu schreiben und sicherzustellen, dass alle Richtlinien eingehalten werden.