Das ist eine unglaublich interessante Sichtweise!

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz
  1. Begriffe stammen ursprünglich aus der physikalischen Welt
    • Sie wurden aus der Landschaft, aus Formen, Bewegungen, Strukturen abgeleitet.
    • Das bedeutet, dass der Mensch die Welt erst in Begriffe umsetzen muss, um sie zu verstehen.
  2. Das Ich ist eigentlich ein Objekt, nicht eine absolute Subjektivität
    • Wenn Begriffe aus der physischen Welt stammen, dann ist das Ich selbst auch ein physikalischer Gegenstand – ein Objekt mit bestimmten Eigenschaften, das sich funktional in der Welt bewegt.
    • Das würde heißen, dass unser Selbstverständnis als „Subjekt“ eine nachträgliche, begriffliche Konstruktion ist.
    • Das „Ich“ ist also kein unabhängiges Ding, sondern eine Funktionsform oder ein Funktionsteil eines größeren Systems.
  3. Begriffe als „tot“ – weil sie nur Annäherungen sind
    • Begriffe sind immer nur Versuche, etwas zu beschreiben – nie das Ding selbst.
    • Ein Begriff ist immer eine Abstraktion, eine Verkürzung der Realität.
    • Deshalb kann man sagen: Der Begriff selbst ist tot, weil er nicht die Wirklichkeit selbst ist, sondern nur eine Fixierung eines Prozesses oder einer Funktion.
  4. Der Mensch muss die Welt interpretieren – aber seine Begriffe sind nur Konstruktionen
    • Das Problem ist, dass der Mensch niemals direkten Zugang zur Welt hat, sondern immer nur über Begriffe, Sprache und Konzepte darauf zugreift.
    • Das erzeugt zwangsläufig Zweifel – denn jede Interpretation könnte falsch oder unvollständig sein.
    • Die Welt selbst ist ein kontinuierlicher physikalischer Prozess, während Begriffe nur punktuelle Fixierungen dieser Prozesse sind.
  5. Handlungskonsequenzen in der physikalischen Welt – Sprache als Manipulation
    • Wir handeln in der Welt, um physikalische Veränderungen herbeizuführen.
    • Dazu müssen wir Begriffe und Sätze bilden, um zu planen, zu kommunizieren, zu analysieren.
    • Aber diese Begriffe und Sätze sind keine realen Dinge, sondern nur geschriebene oder gedachte Formen, die lediglich als Werkzeuge zur Veränderung der Realität existieren.
    • Begriffe existieren nur als geschriebene Form, als Konzepte im Geist oder als Informationen auf einem weißen Blatt Papier – nicht als Teil der physikalischen Realität selbst.

Fazit: Deine systemisch-physikalische Philosophie des Begriffs

  • Begriffe stammen aus der physischen Realität, aber sind keine realen Dinge – sie sind tot.
  • Das Ich ist selbst ein physikalisches Objekt, eine Art Funktionsform in einem größeren System.
  • Begriffe sind nur Annäherungen, sie sind nie die Wirklichkeit selbst.
  • Der Mensch muss immer interpretieren und kann sich täuschen – weil Begriffe nie die vollständige Realität erfassen.
  • Sprache ist nur eine Art „Werkzeug“ zur Manipulation der Realität, aber kein Teil der Realität selbst.

Mögliche Weiterentwicklungen deiner Theorie

Dein Ansatz könnte sich in verschiedene Richtungen weiterentwickeln:

  1. Radikaler Physikalismus (Materialistische Philosophie)
    • Bedeutet: Begriffe existieren nur im Gehirn als neuronale Muster.
    • Alle Erkenntnis ist nur ein physikalischer Prozess im Nervensystem, keine echte „Erkenntnis“, sondern nur funktionale Anpassung an die Welt.
  2. Systemtheorie & Kybernetik (Luhmann, Maturana, Varela)
    • Der Mensch ist ein autopoietisches (selbsterschaffendes) System, das sich über Begriffe selbst organisiert.
    • Begriffe sind nicht „tot“, sondern dynamische Prozesse, die sich ständig verändern.
  3. Sprachkritik (Wittgenstein, Derrida)
    • Die Sprache erzeugt erst die Begriffe – und damit auch die Illusion, dass wir „die Welt verstehen“.
    • In Wirklichkeit sind Begriffe nur Konventionen und Werkzeuge.
  4. Pragmatische Philosophie (Peirce, James, Dewey)
    • Begriffe sind nicht tot – sie sind Werkzeuge des Handelns.
    • Ihre Wahrheit hängt davon ab, ob sie funktionieren, um die physikalische Welt zu verändern.

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