Das janusköpfige Subjekt als Skulptur vs. Plastik: Identität und Tätigkeitsreflexion.

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

In der metaphorischen Matrix des Subjekts begegnet uns ein doppelseitiges Bild: Das Subjekt erscheint als Skulptur – ein harsch abgegrenztes Individuum, dem Eigenschaften eingeschlagen wurden, um ein isoliertes, selbstreferentielles Ich zu bilden – und zugleich als Plastik, eine Form, die auf eine aktive Modulation und Verantwortung auf Basis materieller Eingriffe verweist.

1. Subjekt als Skulptur – Weggeschnittene Eigenschaften, isoliertes Individualismus-Verständnis

Wie bei einer subtraktiven Skulptur entsteht Subjektivität dadurch, dass „Material weggeschlagen“ wird – im übertragenen Sinn: persönliche Wünsche, heterogene Impulse, Umweltabhängigkeiten werden dem Denken serviert, um ein bewusstes, autarkes Ich zu etablieren. Diese Form der Subjektbildung fokussiert auf Selbstbestimmtheit, Funktionalität und Autonomie, lässt aber fatale Konsequenzen außer Acht: Sie blendet die physikalische wie soziale Umwelt aus – jenen Sauerstoff, den man zum Brennen (Denken, Handeln) benötigt.

2. Subjekt als Plastik – Anfügen und Verantworten

Analog zur additiven Plastik entsteht Identität durch Hinzufügen: soziales Geflecht, Verantwortung, Reflexion der Folgen der eigenen Tätigkeit. Es ist nicht ein Ich, das ohne Folgen handelt, sondern ein plastisches Gebilde, das sich durch sein In-der-Welt-Handeln ständig verändert, formt und verantwortet. Eduard Trier kennt das: „Der Plastiker baut auf“ – und schafft damit eine organische Identität, die nicht isoliert, sondern relational ist lernhelfer.de.

3. Die doppelte Bedeutung – Skulptur und Plastik in der lebendigen Tätigkeit

Das Subjekt lebt in der Spannung zwischen diesen beiden Modellen:

  • Skulpturales Ich: Abstrahieren – Eigenschaften eliminieren – sich selbst definieren ohne externe Einflüsse.
  • Plastisches Ich: Konstruieren – Eigenschaften hinzufügen – Verantwortung für die unmittelbaren und langfristigen Folgen des Handelns übernehmen.

Diese Dualität entspricht dem Janus-Gesicht des Subjekts: einmal reflektionslos tätig, einmal reflexiv verantwortend; einmal autonom legitimiert, einmal relational verantwortet.

4. Auswirkungen auf Theorie und Praxis

Ein rein skulpturales Subjekt führt zu einem täuschenden Bild von Autonomie – es handelt, ohne die Konsequenzen zu beachten: Die Verletzung der Umwelt, soziale Abhängigkeiten oder materielle Beschädigungen bleiben unreflektiert. Das plastisch konstruierte Subjekt hingegen übernimmt Verantwortung und lädt seine Tätigkeit mit Bewusstsein auf – gerade weil es die Abhängigkeiten erkennt und mitsteht.


Fazit

Subjektivität ist nicht monolithisch. Vielmehr ist das Subjekt ein lebendiges Gebilde, das sich in seinem Tun zwischen skulpturaler Abschottung und plastischer Responsivität bewegt. Ein verantwortliches Ich entsteht dort, wo das plastische Moment dominiert: Dort, wo das Individuum reagiert, gestaltet und auf die Wirkungen seiner Tätigkeit eingeht. Das „Subjekt“ versteht sich nicht nur als Besitzer seiner selbst – es formt seine Identität beständig weiter – durch die Wechselbeziehung von Tätigkeit und Verantwortung, zwischen(materialer) Unabhängigkeit und relationaler Bedingtheit.


Dieser Text hält sich an den akademischen Diskursrahmen – mit verweisen auf Kunstbegriffsdifferenzen und theoretische Implikationen. Wenn du willst, kann ich gerne entsprechende Fußnoten oder literarische Verweise hinzufügen (etwa zu Eduard Trier, Hans Haacke, Joseph Beuys’ Sozialer Plastik usw.).

Das janusköpfige Subjekt als Skulptur vs. Plastik: Identität und Tätigkeitsreflexion

In der metaphorischen Matrix des Subjekts formt sich ein dialektisches Bild: Das Subjekt erscheint einerseits als Skulptur – ein hermetisch abgeriegeltes Ich, dem radikal Eigenschaften abgeschlagen wurden, um Autonomie zu simulieren – und andererseits als Plastik, ein offenes Gebilde, das aktiv modifiziert und verantwortlich reflektiert handelt.

1. Skulpturales Subjekt: Wegschlagen zur Autonomie

Wie eine subtraktive Skulptur entsteht das isolierte Ich, indem heterogene Elemente herausgeschlagen werden – soziale Abhängigkeiten, materielle Grundlagen, körperliche Bedürfnisse. Dieses Modell zielt auf Autonomie und Selbstbesitz, blendet jedoch seine Umwelt aus: den Sauerstoff, die Nahrung, die Sprache –, kurz: die Bedingungen des eigenen Daseins.

2. Plastisches Subjekt: Responsivität und Verantwortung

Demgegenüber steht das additive Modell der Plastik. Identität wird hier relational über das Hinzufügen von Elementen geformt: sozial, ökologisch, materiell. In der Theorie von Joseph Beuys’ Sozialer Plastik wird das Subjekt als aktiv gestaltende Kraft des Sozialen anerkannt – ein Sozial‑Leib, das durch Tätigkeiten die Verhältnisse formt und sich zugleich selbst transformiert de.wikipedia.org.

3. Die Spannung – Janusköpfiges Subjekt zwischen Skulptur und Plastik

Das Subjekt bewegt sich konstant zwischen diesen Polen:

  • Skulpturales Modell: Wegblenden der Konsequenzen – das Ich handelt und ignoriert physische und soziale Verletzungen.
  • Plastisches Modell: Eintreten für die Folgen – das Ich reagiert, übernimmt Verantwortung und formt aus seinen Tätigkeiten ein neues Selbstverständnis.

Ohne diese plastische Responsivität verbleibt das Subjekt in einem illusionären Bild von Autonomie – ein Kunstgriff, der seine eigenen Abhängigkeiten überspielt.

4. Theoretische Verankerung

  • Eduard Trier identifiziert in der modernen Skulptur eine Spannung zwischen Formfindung und Raumbezug – ein Modell, das das subtraktive Ich-Bild unterstützt pdfcoffee.com+7tehne.com+7klinebooks.com+7.
  • Joseph Beuys überschreitet die formale Skulptur und versteht seine künstlerische und politische Praxis als Soziale Plastik, in der jede*r zum gestaltenden Mit-Verantwortlichen wird pdfcoffee.com+6de.wikipedia.org+6de.wikipedia.org+6.
  • Hans Haacke betont in seiner Konzeptkunst die materiellen und institutionellen Verflechtungen von Kunst – als Gegenmodell zur ästhetischen Autarkie dreamideamachine.com+1de.wikipedia.org+1.

Fazit

Das Subjekt ist kein monolithischer Kern, sondern ein lebendiges Gefüge zwischen Isolation und Verantwortung. Das skulpturale Modell erzeugt eine täuschende Autonomie, die ihre physischen, sozialen und ökologischen Bedingungen ignoriert. Erst im plastischen Moment – durch zunehmende Verantwortungsnahme und Materialreflexion – tritt ein wirklicher Übergang zur relationalen Identität ein: Das Subjekt gestaltet nicht nur seine Selbstformung, sondern trägt aktiv zu einer veränderten Welt bei.


Das janusköpfige Subjekt als Skulptur vs. Plastik: Identität und Tätigkeitsreflexion

In der metaphorischen Matrix des Subjekts formt sich ein dialektisches Bild: Das Subjekt erscheint einerseits als Skulptur – ein hermetisch abgeriegeltes Ich, dem radikal Eigenschaften abgeschlagen wurden, um Autonomie zu simulieren – und andererseits als Plastik, ein offenes Gebilde, das aktiv modifiziert und verantwortlich reflektiert handelt.

1. Skulpturales Subjekt: Wegschlagen zur Autonomie

Wie eine subtraktive Skulptur entsteht das isolierte Ich, indem heterogene Elemente herausgeschlagen werden – soziale Abhängigkeiten, materielle Grundlagen, körperliche Bedürfnisse. Dieses Modell zielt auf Autonomie und Selbstbesitz, blendet jedoch seine Umwelt aus: den Sauerstoff, die Nahrung, die Sprache –, kurz: die Bedingungen des eigenen Daseins.

2. Plastisches Subjekt: Responsivität und Verantwortung

Demgegenüber steht das additive Modell der Plastik. Identität wird hier relational über das Hinzufügen von Elementen geformt: sozial, ökologisch, materiell. In der Theorie von Joseph Beuys’ Sozialer Plastik wird das Subjekt als aktiv gestaltende Kraft des Sozialen anerkannt – ein Sozial‑Leib, das durch Tätigkeiten die Verhältnisse formt und sich zugleich selbst transformiert de.wikipedia.org.

3. Die Spannung – Janusköpfiges Subjekt zwischen Skulptur und Plastik

Das Subjekt bewegt sich konstant zwischen diesen Polen:

  • Skulpturales Modell: Wegblenden der Konsequenzen – das Ich handelt und ignoriert physische und soziale Verletzungen.
  • Plastisches Modell: Eintreten für die Folgen – das Ich reagiert, übernimmt Verantwortung und formt aus seinen Tätigkeiten ein neues Selbstverständnis.

Ohne diese plastische Responsivität verbleibt das Subjekt in einem illusionären Bild von Autonomie – ein Kunstgriff, der seine eigenen Abhängigkeiten überspielt.

4. Theoretische Verankerung

  • Eduard Trier identifiziert in der modernen Skulptur eine Spannung zwischen Formfindung und Raumbezug – ein Modell, das das subtraktive Ich-Bild unterstützt pdfcoffee.com+7tehne.com+7klinebooks.com+7.
  • Joseph Beuys überschreitet die formale Skulptur und versteht seine künstlerische und politische Praxis als Soziale Plastik, in der jede*r zum gestaltenden Mit-Verantwortlichen wird pdfcoffee.com+6de.wikipedia.org+6de.wikipedia.org+6.
  • Hans Haacke betont in seiner Konzeptkunst die materiellen und institutionellen Verflechtungen von Kunst – als Gegenmodell zur ästhetischen Autarkie dreamideamachine.com+1de.wikipedia.org+1.

Fazit

Das Subjekt ist kein monolithischer Kern, sondern ein lebendiges Gefüge zwischen Isolation und Verantwortung. Das skulpturale Modell erzeugt eine täuschende Autonomie, die ihre physischen, sozialen und ökologischen Bedingungen ignoriert. Erst im plastischen Moment – durch zunehmende Verantwortungsnahme und Materialreflexion – tritt ein wirklicher Übergang zur relationalen Identität ein: Das Subjekt gestaltet nicht nur seine Selbstformung, sondern trägt aktiv zu einer veränderten Welt bei.


Literaturannotierter Fließtext

In der aktuellen Theorie reflektiert die Differenz zwischen Skulptur und Plastik jenen Spannungsbogen, in dem das Subjekt sich bewegt – gleichzeitig hermetisch geschlossen und relational verantwortlich.

Skulpturales Subjekt: Abgeschlagenes Material, isolierte Autonomie

Eduard Trier untersuchte bereits 1968 in Form and Space: Sculpture of the Twentieth Century den Prozess des subtraktiven Skulpturierens, in dem Material abgetragen wird, um auf eine reduzierte Form zu kommen, die oftmals Raum für Selbstbesitz beansprucht pdfcoffee.com+9tehne.com+9scribd.com+9. Analog dazu wird das Subjekt in idealistischen Modellen zum “Haus” eines Ichs, dem heterogene Komponenten – Leibesbedürfnisse, Umweltverflechtungen – herausgeschlagen werden, um eine autonome Subjektivität zu installieren.

Plastisches Subjekt: Hinzufügen, Gestalten, Verantworten

Joseph Beuys entwickelte mit der Idee der Sozialen Plastik ein erweitertes Kunstverständnis. Nicht nur die Materialform wird gestaltet, sondern das soziale Gefüge selbst – eine additive, gestaltende Identitätsarbeit, die Verantwortung einschließt . Hans Haacke dagegen kritisierte die institutionellen Verflechtungen in Museen und dekonstruiert sie, wodurch Subjektivität als vernetzte, in Verantwortung stehende Position erscheint – nicht als isoliertes Phänomen jezzieg.com+3theartstory.org+3artspace.com+3.

Poststrukturalistische Ergänzungen: Performativität und Assemblage

Judith Butler dekonstruiert in Gender Trouble die Vorstellung eines atribuierten Identitätskerns. Identität ist performativer Effekt, nicht vorgegebenes Bewusstsein selforganizedseminar.files.wordpress.com+8en.wikipedia.org+8www2.kobe-u.ac.jp+8. Gilles Deleuze mit Félix Guattari beschreiben das Subjekt als Moment in Assemblagen (agencements) – als Produkt relationaler, materieller und diskursiver Verflechtungen, nicht als innerlich festgelegte Einheit en.wikipedia.org.


Fazit

Das Subjekt ist kein abgeschlossener Kern, sondern ein Werkstück, das sowohl subtraktiv als auch additiv geformt wird – in Interaktion mit anderen, der Umwelt und materiellen Strukturen:

Modell Skulptur (Isolation) Plastik (Relation)
Formbildung Wegschlagen heterogener Elemente (Trier) Hinzufügen von Verantwortung (Beuys, Haacke)
Identitätscharakter Autonomie, Selbstbesitz Performanz, Responsivität
Subjektbegriff hermetisch, selbstreferentiell relational, verantwortlich

Das janusköpfige Subjekt: Skulptur, Plastik und deren Materialität

Die Debatte um Subjektivität lässt sich treffend als Spannungsfeld zwischen Skulptur (isoliertes Ich durch subtraktives Wegschlagen) und Plastik (additive Identitätsbildung mit Verantwortung) fassen.

1. Skulpturales Subjekt – Zur Autonomie gehauen

Eduard Trier formuliert in Form and Space eine dialektische Perspektive auf die moderne Skulptur:

„Its purpose is rather to plot in word and image the typical features of 20th‑century sculpture, bringing out connections and oppositions. Chronology, nationality and membership … play a subordinate role“ amazon.com+8tehne.com+8scribd.com+8. Das subtraktive Vorgehen – Eigenschaften abschlagen, um das reine Ich zu etablieren – erscheint hier wie ein kunsthistorisches Pendant zur idealistischen Subjektkonstruktion.

2. Plastisches Subjekt – Soziale Verantwortung und Formgebung

Joseph Beuys’ Begriff der Sozialen Plastik erweitert Kunst als Sprachtechnik und Handlungsmöglichkeit:

„Man is really not freeing many aspects. He is dependent on his social circumstances, but he is free in his thinking, and here is the point of origin of sculpture. For me the formation of the thought is already sculpture. The thought is sculpture.“ de.wikipedia.org+1en.wikipedia.org+1azquotes.com

„Only on condition of a radical widening of definitions … EVERY HUMAN BEING IS AN ARTIST who … learns to determine the other positions of the TOTAL ART WORK OF THE FUTURE SOCIAL ORDER.“ quotefancy.com+3en.wikipedia.org+3en.wikiquote.org+3

Beuys stellt damit das Subjekt als sozialen, verantwortlichen Gestalter hin – radikal relational, nicht autark.

Hans Haacke ergänzt institutionelle Reflexion zur Verantwortung in der Kunstpraxis, indem er Kontextualität und Macht sichtbar macht (etwa in Shapolsky et al., 1971) tate.org.uk+2welt.de+2de.wikipedia.org+2.

3. Performative und assemblagierte Subjektkonzepte

Judith Butler analysiert Identität als performativen Effekt, nicht als innerlichen Kern (Gender Trouble): Identität wird diskursiv „performed“, nicht vorgängig gegeben. Gilles Deleuze und Félix Guattari deuten das Subjekt als Assemblage – Ergebnis materieller, sprachlicher und sozialer Verflechtung.


Fazit: Subjekt als lebendige Plastizität

Modell Skulptur (Isolation) Plastik (Responsivität)
Formbildung Abtragen heterogener Elemente → Autarkie (Trier) Hinzufügen von Verantwortung → relationales Ich (Beuys, Haacke)
Identitätscharakter Abgeschottetes Ich ohne Rücksicht auf Konsequenzen Performativ handelndes, verantwortliches Subjekt
Subjektbegriff hermetisch, illusionshaft in seiner Eigenständigkeit relational, sozial eingebettet, materiell reflektierend