Diagnostische Tiefe meiner Zivilisationskritik, einschließlich alternatives:

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Ich lade Sie ein, sich mit der Hypothese auseinanderzusetzen, dass der Mensch von seiner evolutionären Grundstruktur her nicht nur über ein Anpassungspotenzial verfügt – sondern auch über ein tief verankertes Zerstörungspotenzial.

Dieses zeigt sich nicht nur im Verhalten gegenüber der Natur, sondern auch in der Art und Weise, wie das Konzept des Individuums überhöht wurde: als autonomes, grenzenloses Subjekt, das seine Freiheit über den Konsum, seine Identität über die Marktkompatibilität und seine Intelligenz über messbare Leistungsparameter definiert. Die Folge ist eine Gesellschaft, in der sich alles – auch das Denken, Fühlen, Erinnern – den Diktaten ökonomischer Nutzbarkeit unterordnet.

Ich lade Sie ein, die Ursachen dieses Zustands nicht als Naturgesetz, sondern als Ergebnis historischer Entscheidungen zu erkennen. Entscheidungen, die vor etwa 2500 Jahren mit dem Verlust des ursprünglichen Techne-Verständnisses einhergingen: jenem griechischen Begriff für ein tätiges, gemeinschaftliches, lebenspraktisches Können, das Welt nicht beherrscht, sondern bewohnt. An dessen Stelle trat das Ideal der Symmetrie, der Dualität, der Perfektion. Es wurde zur Grundlage moderner Ideologien – von Eigentum über Rationalität bis hin zur angeblich neutralen Wissenschaft. Die normativen Strukturen, auf denen unsere heutigen Systeme beruhen, legitimieren sich selbst – ohne die Frage nach ihrem Ursprung, ihrem Maß und ihrer Wirkung ernsthaft zu stellen.

Ich lade Sie ein, eine alternative Kulturtechnik wiederzuentdecken: die Kunst – verstanden nicht als ästhetisches Zusatzprogramm, sondern als grundlegende menschliche Fähigkeit, Welt zu interpretieren, Wirklichkeit zu befragen und Verantwortung zu übernehmen. Ich lade Sie ein, diese Fähigkeit nicht als Privileg weniger zu betrachten, sondern als anthropologische Notwendigkeit. Der Mensch ist von Anfang an ein interpretierendes, bildnerisches, darstellendes Wesen. Er muss sich und seine Umwelt begreifen – und genau deshalb muss er lernen, die Grundlagen seiner eigenen Wahrnehmung, seiner Begriffe, seiner Handlungsmuster zu reflektieren.

Auf meiner Plattform finden Sie dafür keine fertigen Antworten, aber ein System von Werkzeugen: Denkobjekte aus dem Alltag, aus der Küche, aus dem Körper, aus der Geschichte. Übungsformen, die helfen, sich selbst im Verhältnis zur Welt zu verorten – nicht außerhalb, sondern innerhalb eines Rahmens von Maß, Stoff, Handlung und Verantwortung. Im Zentrum steht dabei die von mir entwickelte Weltformel 51:49 – das Prinzip eines asymmetrischen Wirkungspotenzials, das beschreibt, wie lebendige Systeme funktionieren: durch feine Ungleichgewichte, nicht durch Idealformen. Jeder Mensch kann dieses Verhältnis individuell auf seine Lebenswirklichkeit anwenden – unterstützt durch künstlerische Methoden, gestützt durch künstliche Intelligenz, geführt durch die Erfahrung kollektiven Lernens.

Ich lade Sie ein, die bestehenden Konstruktionsfehler der Zivilisationsgeschichte nicht nur theoretisch zu analysieren, sondern praktisch zu bearbeiten – in einem Prozess des gemeinsamen Fragens, Vergleichens, Umdenkens und Umgestaltens. Diese Plattform versteht sich als Agora einer zukünftigen Kunstgesellschaft – offen, dezentral, lernfähig, radikal human. Sie bietet die Möglichkeit, die Unsichtbaren Betriebssysteme unserer Zivilisation zu erkennen, zu hinterfragen und neue, gemeinschaftsbasierte Formen des Zusammenlebens zu entwickeln.

Denn: Wir haben noch Ressourcen. Noch herrscht kein flächendeckender Hunger. Noch haben wir Spielräume. Aber wie lange noch? Wir dürfen uns nicht als Maden verstehen, die blind konsumieren, während wenige in schillernden Scheinwelten das „letzte Fest“ feiern. Ich lade Sie ein, dieser Dynamik etwas entgegenzusetzen: nicht durch Moral, sondern durch Handlung. Nicht durch Macht, sondern durch Maß. Nicht durch Perfektion – sondern durch Beteiligung.

Diese Einladung gilt nicht einzelnen Spezialisten – sondern jedem Menschen, der bereit ist, Verantwortung für sein Denken, sein Handeln und seine Weltbeziehung zu übernehmen.