Euphorie

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

"Euphorie" ist auch im Deutschen ein gebräuchlicher Begriff und bedeutet ein intensives Gefühl von Glück und Wohlbefinden. Hier sind einige Kontexte, in denen "Euphorie" verwendet werden kann:

  1. Medizinischer Kontext: In der Medizin kann Euphorie ein übertriebenes Gefühl von Wohlbefinden beschreiben, das durch bestimmte Medikamente oder medizinische Zustände hervorgerufen wird.
  2. Psychologischer Kontext: In der Psychologie wird Euphorie oft mit Zuständen von Manie oder Hypomanie in Verbindung gebracht, insbesondere bei Störungen wie der bipolaren Störung.
  3. Alltagssprache: Im Alltag beschreibt Euphorie die Freude und Aufregung, die jemand in positiven Situationen empfindet, wie z.B. beim Erreichen eines Ziels, beim Verlieben oder beim Erleben von etwas Wundervollem.
  4. Kultureller Kontext: Euphorie kann auch im kulturellen oder künstlerischen Kontext verwendet werden, um die Emotionen zu beschreiben, die durch Musik, Kunst oder Performance ausgelöst werden.

Euphorie, die

Grammatik

  • Substantiv (Femininum)
  • Genitiv Singular: Euphorie
  • Nominativ Plural: Euphorien

Aussprache

  • Worttrennung: Eu-pho-rie

Wortbildung

  • Mit ›Euphorie‹ als Erstglied: Euphoriewelle, euphorisch, euphorisieren
  • Mit ›Euphorie‹ als Letztglied: Kriegseuphorie, Masseneuphorie, WM-Euphorie

Herkunft

  • Vom griechischen Wort εὐφορία (euphoria) ‚Fähigkeit, etw. leicht zu ertragen‘, auch ‚guter Ertrag, Gewandtheit‘. Zusammengesetzt aus εὐ (eu) ‚gut-, wohl-‘ und φέρειν (pherein) ‚tragen‘.

Bedeutungsübersicht

  1. [Medizin] Heitere Gemütslage
    • a) Heitere Gemütslage eines Schwerkranken
      • Beispiele:
        • Bei gewissen Krankheiten neigt der Patient zur Euphorie.
        • In den letzten Stunden kommt es zu Euphorie. Sie fühlt sich wohl, sie ist wieder glücklich [Schnitzler Bernhardi III].
    • b) Heitere Gemütslage eines Menschen, der unter Rauschgifteinwirkung steht
      • Beispiel:
        • Bei einem Angetrunkenen tritt häufig eine Euphorie ein.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

  • Etymologie
    • Euphorie (f.) bedeutet ‚Hochstimmung, Gefühl gesteigerten Wohlbefindens‘. Vom griechischen Wort εὐφορία (euphoria) ‚Fähigkeit, etw. leicht zu ertragen‘, auch ‚guter Ertrag, Gewandtheit‘. Abgeleitet von dem Adjektiv εὔφορος (euphoros) ‚leicht zu tragen, leicht ertragend, ergiebig‘, welches sich aus εὐ- (eu) ‚gut-, wohl-‘ und φέρειν (pherein) ‚tragen‘ zusammensetzt. Im 18. Jahrhundert wurde der Begriff als medizinischer Terminus nlat. euphoria wieder aufgenommen und im 19. Jahrhundert eingedeutscht zu Euphorie, zunächst im Sinne von ‚Wohlbefinden, Wohlbekommen, Kurerfolg‘. Im 20. Jahrhundert spezialisierte sich die Verwendung auf ‚gehobene Stimmung als Symptom bestimmter Krankheiten oder nach dem Genuss von Rauschmitteln‘. In jüngster Zeit auch in der Allgemeinsprache als ‚übersteigertes Hochgefühl‘ gebräuchlich. Davon abgeleitet: euphorisch (Adj., 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

  • Begeisterung, Enthusiasmus, Euphorie, Gefühlsüberschwang, Hochstimmung, Schwärmerei, Verzückung, Überschwang
    • Dichterisch: Entzücken
    • Seltener: Entzückung
  • Euphorie, Hochgefühl, Hochstimmung, Jubelstimmung, emotionaler Höhenflug
    • Umgangssprachlich: Festtagslaune

Herkunft

Der Begriff „Euphorie“ wurde im 18. Jahrhundert aus dem griechischen Wort εὐφορία (euphoria) → grc „Fähigkeit, etwas leicht zu ertragen, Ertrag, Gewandheit“ in die medizinische Fachsprache übernommen und im 19. Jahrhundert in die heutige Form eingedeutscht. Das griechische Wort ist abgeleitet von „euphoros“ (leicht ertragend) und setzt sich zusammen aus „eu“ (gut) und „pherein“ (tragen).

Synonyme

  1. Begeisterung
  2. Entzücken
  3. Hochgefühl
  4. Hochstimmung
  5. Glücksgefühl

Gegenwörter

  1. Dysphorie
  2. Depression
  3. Melancholie

Bedeutung

Euphorie (altgriechisch ευφορία, lateinisch euphoria, euforia) bezeichnet eine vorübergehende, subjektiv wahrgenommene überschwängliche Gemütsverfassung. Sie geht meist einher mit allgemeiner Hochstimmung, einem Lebensgefühl größten Wohlbefindens, gesteigerter Lebensfreude, sorgloser Zuversicht und Optimismus. Euphorische Gefühlszustände können in vielen Alltagssituationen auftreten (etwa bei Verliebtheit oder in überstandenen Stresssituationen) oder aber bei Drogenkonsum und als Symptom im Rahmen von Krankheiten.

Medizinischer Kontext

Mediziner beschreiben auch subjektives Wohlbefinden im Rahmen von bestimmten Erkrankungen als Euphorie. Vorwiegend wird diese Form der gehobenen Stimmung bei Manien oder bei organisch bedingten Zuständen (z. B. bei der senilen Demenz, bei Stirnhirntumoren, bei progressiver Paralyse) und als Folge von Intoxikationen als Euphorie bezeichnet.

Psychologie und Physiologie

In der Psychologie ist Euphorie ein Zustand des intensiven guten Gefühls, Glück zu empfinden, objektiv als mitunter unangemessen gehobene Stimmung sowie ein gesteigerter Antrieb bewertet. Der Euphorie entspricht eine anhaltende Aktivität im Nucleus accumbens des Gehirns. Der Zustand kann auch durch einige Drogen (etwa Opiate) hervorgerufen werden. Neurochemisch wird Euphorie durch die Botenstoffe Dopamin und/oder Serotonin ausgelöst. Anstoß hierfür können auch Alkohol, Arzneimittel und andere Drogen sein.

Im Sport können extreme körperliche Leistungen nach einiger Zeit ebenfalls Euphorie hervorrufen, wie es z. B. häufig von Langstreckenläufern beschrieben wird, die körperlich völlig erschöpft sind, das sogenannte Runner’s High. Der Zustand der Euphorie stellt sich ebenfalls nach überstandenen Extremsituationen ein, die auch simuliert werden können, etwa beim Bungee-Jumping.

Evolutionsbiologie

Aus evolutionsbiologischer Sicht haben Lebewesen nie danach gestrebt, Glücksgefühle zu erleben, sondern biologisches Überleben zu fördern. Belohnungen, wie das Gefühl der Sättigung, dienten dabei zur Unterstützung, waren jedoch kein Selbstzweck. Dies hat sich beim Menschen geändert. Hier hat sich das Glücksgefühl losgelöst von der ursprünglichen Belohnung für die Arbeit zum Nutzen von Nachkommen.

Es werden nunmehr verschiedene Techniken angewendet, um es als isoliertes Ziel zu erreichen. Dazu gehören Unterhaltung, Statussymbole und Drogen. Durch die menschliche Fähigkeit des bewussten Erlebens hat dieser Wandel weitreichende Folgen. Der Anreiz einer guten Stimmung als Belohnung für „etwas“ kann nun ersetzt werden durch die Phantasie des Glücksgefühls für „nichts“.