Geplante reale Ausstellung

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Das Ausstellungskonzept von Wolfgang Fenner mit dem Titel "Partizipatorisches Welttheater" für die Akademie der Künste in Berlin ist eine immersive, komplexe Präsentation, die Installationskunst mit philosophischen und kulturellen Themen verbindet. Das Projekt ist um drei aufeinanderfolgende Räume oder 'Höhlen' herum strukturiert, von denen jeder unterschiedliche ästhetische und thematische Umgebungen repräsentiert, die der Betrachter durchschreiten, erleben und mit denen er interagieren kann.

  1. Erste Höhle – Die 'kalte' Ästhetik: Dieser Bereich zeigt das Wrack eines im Eismeer gestrandeten Schiffes, das das Scheitern des Kunstwerkes aufgrund einer falschen Interpretation der Welt symbolisiert. Die Installation umfasst Eislandschaften und Darstellungen von Isolation, wie eine gefrorene Idee, symbolisiert durch ein Taufbecken und ein Expeditionszelt. Die kalte Ästhetik wird durch Multimedia-Elemente weiter hervorgehoben, einschließlich eines lebensgroßen Laufstalls mit einer Schaufensterpuppe, die mit moderner Technologie beschäftigt ist und Isolation sowie Entfremdung in einer gefrorenen Welt zeigt.
  2. Zweite Höhle – Mischung aus 'kalter' und 'warmer' Ästhetik: Diese Höhle führt eine große Skulptur einer gebärenden Muttergöttin ein und betont das Konzept der Schöpfung und Transformation. Das Innere der Göttin ist mit Lehm beschichtet, der die neue menschliche Haut symbolisiert und im Laufe der Zeit austrocknen und Risse bekommen wird, was den Prozess von Geburt und Wiedergeburt darstellt. Ein großer gläserner Astronaut, der von einem Schwert durchbohrt und nur an einem Pferdehaar von der Decke gehängt ist, bildet das Zentrum dieses Raumes. Der Astronaut und andere Elemente, wie eine goldene Schaufel, die in einen Sandkasten sticht, reflektieren die menschliche Verletzlichkeit und das delikate Gleichgewicht des Lebens.
  3. Dritte Höhle – Die 'warme' Ästhetik: Dieser Abschnitt dient als Werkstatt oder Atelier, wo die Besucher mit Materialien interagieren und am kreativen Prozess teilnehmen können. Die Umgebung umfasst eine Tanglandschaft und einen Werkstattbereich mit Maschinen und Arbeitstischen, die zur Auseinandersetzung mit den Materialien und der Kunst ermutigen. Die dynamische Einrichtung ermöglicht es den Besuchern, die Prinzipien des Designs und der Transformation aus erster Hand zu erleben.

Jeder Abschnitt von Fenners Ausstellung ist darauf ausgelegt, die Betrachter auf mehreren sensorischen und intellektuellen Ebenen anzusprechen und sie dazu herauszufordern, ihre Interaktionen mit Kunst und der sie umgebenden Umwelt neu zu überdenken. Das Thema der "archetypischen Hochzeit" integriert Konzepte der sozialen Skulptur, wodurch die Ausstellung zu einem partizipativen Ereignis wird, bei dem die Interaktion des Publikums die künstlerische Erzählung vervollständigt.

Diese Ausstellung verwischt die Grenzen zwischen Rezeption und Partizipation und verschiebt die Grenzen dessen, wie Kunst traditionell betrachtet und verstanden wird. Durch diese immersive Reise lädt Fenner das Publikum ein, einen symbolischen Prozess von Tod und Wiedergeburt zu erleben, der eine Reintegration des Weiblichen und Männlichen im kulturellen Kontext fördert. Die Ausstellung ist nicht nur ein visuelles und räumliches Erlebnis, sondern auch eine introspektive Reise, die breitere historische und kulturelle Transformationen widerspiegelt...........

Das Konzept der „integrativen sozialen Skulptur“, das Wolfgang Fenner in seinem „Partizipatorischen Welttheater“ präsentiert, beleuchtet die tiefgreifende Verbindung und das sich wandelnde Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Im Kern steht die Idee, dass trotz oder gerade wegen der fortschrittlichen Technologien der Mensch emotional und instinktiv in einem primitiven, steinzeitlichen Zustand verharrt. Diese Diskrepanz zwischen technologischer Entwicklung und emotionaler Reife wird durch das Symbol des Astronauten verkörpert, der einerseits für die Isolation und andererseits für die Schutzbedürftigkeit des modernen Menschen steht.

Die Ausstellung ist so gestaltet, dass sie den Besucher durch einen Prozess führt, der vom Erkennen der Gesamtsituation über eine tiefere Analyse der einzelnen Elemente bis hin zur Erkenntnis der eigenen Isolation und Identitätsprobleme reicht. Diese Reise durch die verschiedenen Höhlen ist eine metaphorische Darstellung der menschlichen Entwicklungsgeschichte und unserer aktuellen Herausforderungen.

Die erste Höhle repräsentiert die Anbetung der Natur und die daraus resultierende Isolation, die aus dem Mangel an echter Verbundenheit mit der Natur entsteht. Der zweite Raum, der die innere Welt der gebärenden Muttergöttin darstellt, ermöglicht den Besuchern, die Vergänglichkeit und die materiellen Aspekte des menschlichen Lebens zu erkunden. Der dritte Raum schließlich führt in die Tanglandschaft, ein symbolisches Atelier, in dem die Teilnehmer aktiv in den Prozess der künstlerischen Schöpfung eingreifen können, was eine Form der therapeutischen Auseinandersetzung und der Selbstgestaltung darstellt.

Das durchgehende Motiv der Ausstellung – der Astronaut – dient als Metapher für die Isolation des modernen Menschen, der sich in einer von ihm selbst geschaffenen, lebensfeindlichen Umgebung befindet. Dieses Bild wird ergänzt durch die Darstellung der „Identitätswunde“, eines Zustands, in dem der Mensch durch die eigene Distanzierung von der Natur in einem Zustand der Fragmentierung und des Konflikts mit seiner Umwelt verharrt.

Fenners Ausstellung zielt darauf ab, eine Reflexion über diese Probleme zu fördern und den Besuchern die Werkzeuge an die Hand zu geben, diese Isolation zu überwinden und zu einer archetypischen Vereinigung, der „archetypischen Hochzeit“, zu gelangen. Durch partizipative Elemente sollen die Besucher nicht nur passive Betrachter, sondern aktive Teilnehmer an diesem Prozess werden, was die Ausstellung zu einer fortlaufenden und sich entwickelnden sozialen Skulptur macht.

Insgesamt bildet Fenners Werk eine kritische Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz im modernen Zeitalter, die aufzeigt, wie kulturelle, biologische und technologische Einflüsse unser Verständnis von Identität und Gemeinschaft formen. Durch das Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Philosophie bietet das „Partizipatorische Welttheater“ eine umfassende und tiefgehende Untersuchung der menschlichen Kondition..................