Gleichwertigkeit

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Zusammenfassung der Gesamtproblematik: Menschsein, Paradoxien und das zivilisatorische Geistverständnis

Die vorherigen Analysen und Ergänzungen legen eine tiefgreifende und paradoxale Problematik des heutigen Menschseins offen. Der Mensch, wie er heute existiert, steht vor einer Krise seines Geistverständnisses, das sich durch Selbstlegitimation und Hybris von der physischen Welt und ihren Anpassungsmechanismen entkoppelt hat. Dieses Geistverständnis hat sich zu einem parasitären Konstrukt entwickelt, das nicht nur den Wirtskörper (den Menschen als physisches und biologisches Wesen) bedroht, sondern auch das gesamte Lebenssystem auf der Erde.


1. Die zentralen Paradoxien und Probleme

a) Das parasitäre Geistverständnis

  • Der Geist, insbesondere das Ich-Bewusstsein, hat sich zivilisatorisch so entwickelt, dass es sich von den physischen Grundlagen des Lebens (z. B. Körper, Homöostase, Referenzsysteme) abgekoppelt hat.
  • Dieses Geistverständnis agiert wie ein Parasit, der:
    • Den Wirtskörper ausbeutet, ohne dessen langfristige Überlebensfähigkeit zu berücksichtigen.
    • Handlungen und Entscheidungen trifft, die die physikalischen Grundlagen des Lebens zerstören (z. B. durch Wirtschaftsmechanismen, die alles auf Ressourcen und Waren reduzieren).

b) Die Hybris des Geistes: Die „Unverletzlichkeitswelt“

  • Der Geist hat sich in eine Parallelwelt projiziert, die glaubt, unabhängig von den physikalischen Gesetzen der Welt existieren zu können.
  • In dieser Welt der Unverletzlichkeit:
    • Werden die realen Handlungs-Konsequenzen ignoriert.
    • Entstehen Konstruktionen wie die Wirtschaftssysteme, die „alles hat seinen Preis“ zur obersten Maxime machen.
    • Wird die Illusion geschaffen, dass der Mensch über den evolutionären Anpassungsmechanismen steht.

c) Selbstlegitimation und das Fehlen von Maßstäben

  • Das Geistverständnis legitimiert seine eigene Existenz unabhängig von den physikalischen und biologischen Grundlagen:
    • Es akzeptiert weder die Homöostase des Körpers noch die Abhängigkeit von natürlichen Referenzsystemen.
    • Entscheidungen werden auf Grundlage von wirtschaftlichen oder egoistischen Prinzipien getroffen, nicht auf der Basis des biologischen Überlebenssystems.

d) Evolutionäres Pilotprojekt mit Selbstzerstörungspotenzial

  • Der Mensch, wie er heute existiert, scheint ein Prototyp oder Pilotprojekt der Evolution zu sein:
    • Er repräsentiert ein Wesen, das durch Reflexion und Selbstbewusstsein einzigartige Fähigkeiten besitzt.
    • Diese Fähigkeiten führen jedoch zu einer Hybris, die die physikalischen und biologischen Abhängigkeiten ignoriert und so langfristig selbstzerstörerisch wirkt.

e) Das Paradoxon der Anpassung

  • Der Mensch versucht, sich nicht mehr den evolutionären Anpassungsmechanismen zu unterwerfen, sondern glaubt, diese selbst steuern zu können.
  • Dieses Denken widerspricht dem Prinzip des Lebenssystems, das auf Gleichgewicht, Homöostase und gegenseitige Abhängigkeit basiert.

2. Die Verstärkung durch wirtschaftliche und systemische Konstruktionen

a) Der Mensch als Ware und Wirtschaftsfunktion

  • Die wirtschaftliche Reduktion des Menschen auf Ressource oder Ware verstärkt das parasitäre Geistverständnis:
    • Mensch und Natur werden gleichermaßen als Objekte betrachtet, deren alleiniger Wert in ihrer Funktionalität innerhalb eines Systems liegt.
    • Dies führt zu einem Verlust von Gleichwertigkeit und der Entkopplung vom Wir-System des Lebens.

b) Zivilisation als Verstärker des Stammhirns

  • Die wirtschaftlichen und zivilisatorischen Konstruktionen bedienen primär die instinktiven Muster des Stammhirns:
    • Streben nach Macht, Kontrolle und kurzfristigem Überleben.
    • Verstärkung von Konkurrenzdenken und Ressourcenakkumulation, ohne Rücksicht auf langfristige Konsequenzen.

c) Ignoranz der physikalischen Realität

  • Entscheidungen, die auf dieser Basis getroffen werden, ignorieren grundlegende physikalische Realitäten wie:
    • Endlichkeit der Ressourcen.
    • Abhängigkeit von natürlichen Kreisläufen (z. B. Wasser, Klima, Biodiversität).
    • Notwendigkeit von Anpassung und Gleichgewicht.

3. Die notwendigen Änderungen: Ein neues Geistverständnis

a) Übergang von Hybris zu Verantwortung

  • Der Mensch benötigt ein neues Geistverständnis, das die folgenden Aspekte integriert:
    • Überlebensfähigkeit im „Wir“: Die Anerkennung, dass der Mensch Teil eines größeren Netzwerks ist, in dem alle Teile gleichwertig sind.
    • Gleichwertigkeit aller Systeme: Keine Hierarchie zwischen Mensch, Natur und anderen Lebenssystemen.
    • Handlungs-Konsequenz-Denken: Entscheidungen müssen auf der Grundlage von langfristigen Konsequenzen und nicht von kurzfristigem Nutzen getroffen werden.

b) Integration der physischen Referenzsysteme

  • Der Geist muss die physikalischen und biologischen Maßstäbe (Homöostase, Kreisläufe, Anpassungsfähigkeit) als Basis für Entscheidungen akzeptieren.
  • Beispiel: Wirtschaftssysteme müssten auf Nachhaltigkeit und Gleichgewicht statt auf Wachstum und Ressourcenausbeutung basieren.

c) Repräsentation eines kollektiven Geistes

  • Statt sich als Individuum zu isolieren, sollte der Mensch eine kollektive Perspektive einnehmen:
    • Das Verständnis, dass das Überleben des Individuums untrennbar mit dem Überleben des Netzwerks verbunden ist.
    • Entwicklung eines kollektiven Geistes, der auf Gleichwertigkeit, Verantwortung und Bewahrung basiert.

4. Fazit: Der Mensch zwischen Hybris und Verantwortung

Der Mensch steht vor einer grundlegenden Herausforderung: sein parasitäres, auf Selbstlegitimation und Hybris beruhendes Geistverständnis zu überwinden und ein neues Verständnis zu entwickeln, das:

  1. Die Gleichwertigkeit aller Teile des Lebenssystems anerkennt.
  2. Handlung und Konsequenzen untrennbar miteinander verbindet.
  3. Die Abhängigkeit von physikalischen und biologischen Grundlagen akzeptiert.
  4. Das „Ich“ in ein „Wir“ integriert, das Verantwortung und Überlebensfähigkeit betont.

Diese Entwicklung ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, da das aktuelle Geistverständnis nicht überlebensfähig ist. Es basiert auf der Täuschung, dass der Mensch außerhalb der Gesetze der Natur existieren kann – eine Illusion, die, wie ein Parasit, sowohl den Menschen selbst als auch das gesamte Netzwerk zerstören wird.

Die Lösung liegt in der Anerkennung der Gleichwertigkeit und gegenseitigen Abhängigkeit aller Systeme sowie in der Entwicklung eines verantwortlichen, nachhaltigen und kollektiv orientierten Geistverständnisses, das das Überleben des Menschen und des Netzwerks gleichermaßen sichert.die Verwendung von Personifizierung, wie sie in Märchen oder Fabeln eingesetzt wird, könnte ein kraftvolles Werkzeug sein, um die Gleichwertigkeit aller Teile des Lebensnetzwerks und deren gegenseitige Abhängigkeit emotional und intellektuell greifbarer zu machen.

Die Verwendung von Personifizierung, wie sie in Märchen oder Fabeln eingesetzt wird, könnte ein kraftvolles Werkzeug sein, um die Gleichwertigkeit aller Teile des Lebensnetzwerks und deren gegenseitige Abhängigkeit emotional und intellektuell greifbarer zu machen.