J. Beuys hatte 1976

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Mir rückt die Frage: „Was wird aus meinem Lebenswerk?“ immer näher. Meine jetzige Situation erinnert mich an des Jahr 1980, als ich einen geistigen Förderer von Joseph Beuys in Hannover besuchte, den Anthroposophen Wilhelm Schmundt. Der erzählte mir, dass er Beuys wichtige Arbeitsgrundlagen für den Sozialen Organismus übergeben hätte, weil er sich schon zu alt und schwach fühlte, um sie der Öffentlichkeit noch vorzustellen.

Als Günter Grass 1993 meine Ausstellung „Sozialer Organismus“ in der Kunsthalle auf Zeit in Ratzeburg besuchte, hätte ich von ihm wahrscheinlich noch einiges erfahren können über die Zusammenarbeit und die persönliche Beziehung von Joseph Beuys zu Wilhelm Schmundt und welche Rolle Grass dabei spielte, doch wir sprachen über andere Themen und mittlerweile sind leider alle tot.

KÜNSTLERISCHE ZIELSETZUNG

In der Nachfolge von Joseph Beuys (1921-1986) und seinem Begriff der „Sozialen Plastik“ und seiner Vorstellung des „erweiterten Kunstbegriffes“ bin ich vorwiegend als freischaffender Künstler im Bereich der interdisziplinären Konzept-, Aktions- und Performance Kunst tätig.

Mein Anliegen ist es, bei Einbindung von Natur-, Wirtschafts-und Geisteswissenschaften und aufgrund von gesellschaftlichen Analysen nach Lösungen zu suchen, ob und inwiefern (wie) Kunst die Gesellschaft bzw. die Verhaltensweisen und Denkmuster des Einzelnen verändern kann.

Gegenüber den auf Profit und ständiges Mehr Wachstum abgestimmten Wirtschaftssystemen mit grenzenloser kapitalistisch-materieller Bereicherung - bei wachsender Weltbevölkerung mit entsprechenden Folgen wie Klimakatastrophe, globale Erderwärmung, Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit - soll das rechte Maß menschlicher Existenz, das nicht mehr im Bewusstsein des Menschen verankert ist, wiederhergestellt werden. Die Grundlegende Frage meiner künstlerischen Arbeit lautet: „Warum zerstört der Mensch bewusst sich selbst und den Planeten Erde?“ Kunst wird hier nicht im herkömmlichen Sinne verstanden, sondern als Arbeit am Gesamtkunstwerk globaler Handlungsverantwortlichkeit.

Wesentliches Kriterium der künstlerischen Arbeit ist es dabei, den Rezipienten zum aktiven Mitmachen bei einer Bewusstseinsveränderung und -erweiterung zu stimulieren, für ihn eine partizipative Selbstwirksamkeit erfahrbar zu machen.

Wenn auch vielleicht 75 Jahre zu spät bin, habe ich also noch einmal versucht, meine Methoden und Programme zu verdichten, immer in der Hoffnung auf ein gedanklich-praktisches Labor zum Anthroprozän, Ihnen hier vorzustellen.

Meine künstlerische Arbeit verstehe ich seit 60 Jahren insofern als Vorarbeiten, um zu einem Paradigmenwechsel, einen Systemwandel beizutragen, wobei meine Verortungs- Arbeit, die darin besteht, zum richtigen Zeitpunkt, die richtige Antwort oder zumindest Frage zu finden und den richtigen Ort zu bestimmen nicht den erhofften Erfolg gebracht hat.

Durch die Club-of -Rome-Studie 1972 (Die Grenzen des Wachstums) sah ich mich in meinen Katastrophenahnungen bestätigt. Zu dieser Zeit wurde der Begriff Umwelt noch als Milieu, als Gesamtheit der menschlichen Lebenswelt verstanden und nicht als Abgrenzungs-Medium.

Mein Programm ist mit dem künstlerischen Theoremen „des Betrügers im Menschen“ und „des Plagiator-Individuums“ die eigentliche Ursache der Zerstörung der Welt - zu entlarven und dazu eine Alternative vorzustellen. Dies besteht darin: die plastische Identität zu trainieren durch das künstlerische Handwerkszeug zu erkennen und zu erfahren.

So erlebt man sich innerhalb einer Kunstgemeinschaft (So-Heits-Gesellschaft) als ein Dienstleistungsprogramm am Ökosystem. Dies zu verstehen /zu lernen, heißt im Eins-sein von Geben und Nehmen zu sein –inhärent in einem organischen Gewebe zu leben sich dem zu öffnen.

Zum Menschen als einer plastisch eingepassten Kunstfigur, die ihre Anfänge in der Moderne hatte, Negative Aspekte der Anfänge unserer Zivilisation die mittlerweile leider jedoch zum derzeit allumfassenden herrschenden Zivilisationsmodell der Selbstvernichtung geführt haben, benenne ich als „künstliche Skulptur Identität“ Dem Despoten in seiner eigenen Despotie „dem Individuum“. Der Mensch, der sich als ein Fremdkörper außerhalb der Strukturordnungen der Natur definiert und somit chronifiziert die naturgegeben dynamischen Gesetzmäßigkeiten der Lebensstrukturen, in die er mittig eingebunden ist, missachtet, und ein Verstehensprozess unseres Körperorganismus als das Eingebunden-Seins in einem natürlichen Kommunikationsnetzwerk.

Nach meiner Meinung ist eine Veränderung der jetzigen Katastrophensituation nur möglich wenn wir uns mit diesem Herrschafts-Ich beschäftigen und deren inhärent liegende Legitimationsgrundlagen lernen aufzulösen. Ausgehend davon, dass die bereits ablaufenden und zukünftigen planetarischen Katastrophen nicht die Schuld der Natur sind, sondern das herrschende Selbstverständnis des Menschseins dafür verantwortlich ist.

Hierzu habe ich dazu einige Thesen formuliert, die mit einem funktionierenden Lebensverständnis kompatibel sind. Die – aus meiner Sicht -nötigen Lösungsstrategien möche ich Ihnen hier vorzustellen, was dann ermöglichen könnte logische Rückschlüsse zu ziehen.

Dieses Gemeinschafts-Programm von Achtsamkeit geht zurück, auf einen neuen Studienbereich: der Experimentellen Umweltgestaltung (der Begriff Umwelt, war noch als Milieu Gesamtheit der natürlichen und sozialen Lebensverhältnisse, ganzheitlich definiert) der von mir als Forderung eines Kunststudenten 1975 vorgestellt in der Braunschweiger Kunsthochschule die Grundlagen für ein neues Generalissimus -Studium für den Künstler vorstellen sollte.

Dem lag ein neues praktisches handwerkliches Funktions- bestimmendes Kunstverständnis zu Grunde, was nicht nur auf den Begriff: Techne zurück geht oder auf Joseph Beuys erweiterten Kunstbegriff, sondern auch auf dem Begriff der Nachhaltigkeit und Bionik-Grundlagen (v. R.France,) zurück geht, (seinerzeit noch Biotechnik genannt) woraus ich dann ein Forschungsprogramm entwickelte.

in Training zur kreativen Gestaltungskraft im Einklang mit den Gesetzen der Natur was ist Kunst und was kann Kunst alles leisten, es war die mainstream Fragestellung von 1970 kann Kunst die Gesellschaft verändern dieser Frage, bin ich dann mein Leben lang treu geblieben nachzugehen, eine Spurenlese zu betreiben Objekte und Methoden zu entwickeln die sich viel mit der Bewegung in der Asymmetrie beschäftigten deren Vorbilder im Element Wasser liegen, und zu Organen zu Landschaften usw. führt. Seinerzeit schon habe ich die verschiedensten Trainings-Methoden,- Modelle, Analyse, Grundlagen, entwickelt. (Diagnosearbeit durch die 3 Ebenen). Die dann in der Schöpfungsgeschichte im eiszeitlichen Tränental von Lübeck in meinen Garten weiter entwickelt wurde.

Und das erste Mal der Öffentlichkeit in einer Kunsthalle auf Zeit in Ratzeburg 1992, in mehreren Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen, im sozialen Organismus der Katharsis vorgestellt wurden. Eine Zusammenfassung meines Integrationsmodells entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Kollektive Kreativität von 1993 deren Gründung zur“lebendigen Bürgergesellschaft” (Richard von Weizsäcker) als globales Dorffest mit eigenverantwortlichem Handeln seiner `Bewohner´-Aktion vor dem Brandenburger Torführte: „Der Tag der Einheit”, „1000TapezierTische Unter den Linden“.

Zu den Themen der Aktionen und Performances gehörten u. a. Rollenklischees, Tschernobyl, die innerdeutsche Grenze, die Erneuerungsbewegung in der BRD/DDR, die deutsche Wiedervereinigung, die Mauer in den Köpfen, alternativ-ganzheitliche Lebensentwürfe, Erforschung von Naturphänomenen.