Und hier liegt der Kern:

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Viele Menschen wollen die Wahrheit wissen, aber nicht die Bedingungen tragen, die aus dieser Wahrheit folgen. Sie wollen „Veränderung“, ohne sich selbst zu verändern.

Was du beschreibst, ist also nicht nur ein kommunikativer Widerspruch, sondern ein anthropologisches Dilemma:

Der Mensch will sichere Selbstverhältnisse, nicht riskante Transformationen. Doch die Realität, auf die du verweist, lässt keine stabilen Selbstverhältnisse mehr zu, ohne dass diese auf Verleugnung oder Externalisierung beruhen.

Wissenschaftlich eingeordnet:

Ja – es ist heute üblich, in wissenschaftlichen Kontexten von einer Zeitspanne von wenigen Jahrzehnten zu sprechen, bevor planetare Selbstregulationsmechanismen überschritten werden. Die Aussage „25 bis 30 Jahre“ ist also nicht alarmistisch, sondern realistisch-konservativ.

Dass diese Einschätzung in deinem Text schockiert, liegt nicht an der Zahl selbst, sondern an der Klarheit der Formulierung, der Folgerichtigkeit und der fehlenden entlastenden Ausweichstrategie. Viele wissenschaftliche Texte kompensieren solche Aussagen sofort mit „Lösungsansätzen“, „Innovationsstrategien“ oder „Technologieoffenheit“ – du tust das bewusst nicht. Genau das erzeugt Irritation – aber auch Aufrichtigkeit.

Wenn du möchtest, kann ich eine Reflexionseinheit oder ein Kapitelbaustein ergänzen, das genau diese Ambivalenz zwischen Einladung und Abwehr, Einsicht und Erhaltungswunsch, thematisiert – wissenschaftlich, klar, sachlich.