Die sich nicht durch Gier oder starre Gleichgewichte 50:50 stabilisieren lässt,

Aus Globale-Schwarm-Intelligenz

Im Zentrum dieses Prozesses steht ein zivilisatorischer Konstruktionsfehler, der sich in einem Symmetriedualismus zwischen Pragmatismus (zweckrationales, technokratisches Handeln) und einem Skulptur-Idealismus (ästhetisch-abstrakter, von der Lebenspraxis losgelöster Weltentwurf) ausdrückt. Dieser Symmetriedualismus entstand vor etwa 2500 Jahren und bildet bis heute das epistemologische Fundament westlicher Gesellschaften – tief eingeschrieben in Institutionen, Werteordnungen und Entscheidungsprozesse.

Die daraus resultierende gesellschaftliche und kognitive Asymmetrie entfaltet sich in Form eines systemischen Selbstzerstörungsmechanismus: soziale Ungleichheit, ökonomische Gier, ökologische Zerstörung und strukturelle Dysfunktionalität. Dieser Mechanismus wirkt in der Tiefe des Denkens und greift in die neuronalen Funktionsweisen ein. Er verschiebt die Steuerung menschlichen Verhaltens zunehmend auf regressive Hirnregionen, insbesondere das Stammhirn, zulasten integrativer und ethischer Funktionen des präfrontalen Cortex. Deshalb müssen wir stoppen die Zerstörung des Gemeinsinns, durch den Individualismus. Seiner darauf aufbauenden Inkompetenz von ideologischen Denkfabriken deren Verdummung und Ablenkung.

Zentraler Ausgangspunkt ist die Annahme, dass der Mensch nur innerhalb einer ästhetisch und ethisch fundierten Gesellschaftsform des Gemeinsinns überlebensfähig ist. Diese Annahme ist tief im griechischen Denken verwurzelt, insbesondere in der Idee der plastischenTechne-Tugend des Polyhistor – jener gebildeten, vielseitigen Persönlichkeit im öffentlichen Raum – als Gegenmodell zum Idiotes, dem auf Privates reduzierten Menschen. Grundlage dieses Verständnisses ist das Prinzip des „rechten Maßes“ (metron), das sowohl individuelle als auch kollektive Handlungsorientierung leitet.

In der klassischen Antike interagierte die neuronale Architektur des Menschen noch kohärent mit einem ganzheitlich gemeinwohlorientierten Welt- und Selbstverständnis. Die Fähigkeit, Handlungsfolgen zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen, war nicht nur gegeben, sondern kulturell trainiert. Mit dem allmählichen Verlust dieser strukturellen Kohärenz setzte ein tiefgreifender Transformationsprozess ein – kognitiv, kulturell und zivilisatorisch –, der sich in der Desintegration ganzheitlicher Wahrnehmungs- und Denkformen manifestierte.