Künstlerischen Forschung
Durch den Capella-Orkan von 1976 wurde meine künstlerische Perspektive erweitert, was zu einer neuen Dimension in meinem Werk führte. Diese Erfahrung bereicherte meine Kunst und intensivierte meine Auseinandersetzung mit der Interaktion zwischen Natur und künstlerischem Ausdruck. Aus der Beobachtung von Wasserwellen entwickelte ich ein Wasser-Kommikationssystem,und formulierte die plastische Philosophie der Mittigkeit. Diese Erfahrungen führten zu einer intensiven Suche nach einer bildenden Kraft der Natur, die formgebenden Bildekräfte des Wasser die reflektiert und reagiert, so, als wenn die Natur selbst denkt.
Meine künstlerischen Erfahrungen und Forschungen, die bereits vor dem Orkan durch meine intensive Beschäftigung mit Fotografie begonnen hatten, finden sich in meinem Werk wieder und erlauben mir, auf einzigartige Weise auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren."
Bereits vor dem Orkan, zwischen 1974 und 1976, habe ich an der Kunsthochschule Braunschweig experimentiert, unter anderem mit Aktionen in St. Peter Ording während der zweiten Flutkatastrophe 1976. Dort beschäftigte ich mich mit Deichbaumodellen und organischen Plastiken, studierte Strömungsverhalten und Widerstandsformen. Diese Arbeit führte zur Vorstellung eines neuen Studiengangs 'Experimentelle Umweltgestaltung', basierend auf meinen Erfahrungen in St. Peter Ording. Dieser umfasste Aktionen, Studien zu Naturformationen, Zeichnungen, Modellbau und Klangexperimente, unterstützt durch Gespräche mit Professoren der Technischen Universität Braunschweig. Der Schwerpunkt lag auf der Untersuchung der Veränderungen in Flusslandschaften durch Biberdämme und das Strömungsverhalten, was in die Entwicklung weiterer Deichbaumodelle und die Einbindung in meine Malerei und Klangexperimente mündete.
Zu dem besseren Verständnis der Historie und meiner Biografie s.Biografie
Seit der Club of Rome-Studie 1972 engagiere ich mich für die Idee der sozialen Plastik. Meine Arbeit, verwurzelt in meiner chronistischen Biografie und beeinflusst durch meine Rolle als Praktiker und Handwerker-Künstler, betrachte ich Kunst als Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung und zur Bewältigung existenzieller Fragen. Dies geht weit über ästhetische Werte hinaus.
1976 habe ich versucht den Studiengang 'Experimentelle Umweltgestaltung' an der HDK Braunschweig initiiert, um Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander zu verbinden und Künstler in ihrer Entwicklung zu fördern. Hierbei war mein Schwerpunkt die Kunst mit den wissenschaftlichen Aspekten zu verbinden.
Eine Ausstellung an der Kunsthochschule Braunschweig präsentierte diese Planung des Studiengangs mit Arbeitsdisziplinen, Skizzen, Ideen, Konzepten, Modellen und Prototypen. Mein Ziel war es, einen praktikablen Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und Künstler zu trainieren, ihre Intuitionen zu schärfen und Verantwortung für ihre Entwicklung und die Weltgemeinschaft zu übernehmen. Dadurch entstand eine Demokratisierung der Kunst, einschließlich der Öffnung aller künstlerischen Disziplinen und deren entstandenen Kunststilen als ergänzendes Handwerkzeug um sich der Einzigartigkeit des Menschen/Individuums bewusster zu werden in der Harmonie mit allem Leben zu leben, dadurch wurde das jetzige Kunstverständnis von Künstler sein verändert – dies wäre als Ergebnis dann eine neue Art von Kunst Verständnis. Zusammenfassend kann man dies auf meiner Website praktikabel nachvollziehen.
Ich bin mein Leben lang überzeugt gewesen, dass in der Natur ein Widerstandspotenzial existiert, wenn die funktionierenden Anpassungen überschritten werden. Daraus hat sich künstlerische Forschungsarbeit entwickelt; Ergebnis: ein Wasser-Kommikations-System der Rundungen, Formen ABC, Wasser-Grammatik. Dieser liegt die Plastizität der physikalischen Bildungskräfte zugrunde: Es handelt sich um einen Vorgang, in dem implizit ein Referenzsystem enthalten ist, welches auf einen Milliarden Jahre alten Kontroll- und Überprüfungsmechanismus zurückgeht, der sich permanent selbst überprüft. Es entstammt einer Welt, die man sich ohne den Menschen vorstellen muss und die schon existierte vor dem Menschen.......
"Mein Ziel und das Programm meines Lebens ist es, anderen Menschen Mut zu machen, sich noch einmal ganz anders kennenzulernen. Das, was man heute Achtsamkeit oder auch Partizipation und Teilhabe nennt, sollte immer auch um das Teilhafte gehen.
So habe ich eine Widerstandsphilosophie u. a. durch den Entwurf von Deichbau-Modellen nach dem Vorbild eines Biberdammes entwickelt, ergänzt um meine Gefühle bei der Arbeit, bei der ich mir einerseits vorstellte, der Deich selbst als Widerstand zu sein, und andererseits das Wasser zu sein, das als Widerstand gegen den Deich drückt.
So habe ich mich u. a. auch mit dem Bau von asymmetrischen Schiffsmodellen und Automodellen beschäftigt, wodurch ich die Grundprinzipien der Natur entdeckte, die auf einer Asymmetrie basieren, genauer auf zwei Asymmetrien von Wirkungspotenzialen im Verhältnis 41 zu 49 %, spiegelbildlich, was man fälschlicherweise noch als Symmetrie bezeichnet wird, wobei auch der goldene Schnitt eine Rolle spielt usw. Daraus entwickelte ich mein S-Formen-ABC, das auf Strömungsforschung basiert, woraus sich dann eine international verwendbare Sprache der ästhetischen Formgebung entwickelte und somit eine neue sinnliche Wahrnehmungsqualität stiften sollte. (Es ging um die vorsprachliche Ebene der Kommunikation und des Weltverständnisses.)"..